BigBang: Expansionsgeschwindigkeit des Raumes

Frankie

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Hallo allerseits,

ich hab mal ne Frage:

Mit welcher "Geschwindigkeit" "entsteht" nach dem BB "neuer" Raum? (Alle " bedeuten enthaltene Fragen ;-) ).

Grund: ich hab gehört daß in der ersten kurzen Zeit nach dem BB der Raum sich mit ÜL Geschwindigkeit ausgedehnt hat (kein Widerspruch zur AST, das weis ich schon, da keine Massen beteiligt).

Grüße,
Frankie

PS: Da kommen dann sicher noch Folgefragen, speziell zur Zeit vor dem Entstehen der Gravitation. ;-)
 

mac

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Hallo Frankie,

Frankie schrieb:
ich hab gehört daß in der ersten kurzen Zeit nach dem BB der Raum sich mit ÜL Geschwindigkeit ausgedehnt hat
damit meinst Du wahrscheinlich die sogenannte inflationäre Phase. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall#Inflation.C3.A4res_Universum

Die derzeit messbare Ausdehnungsgeschwindigkeit wird durch die sogenannte Hubble-Konstante http://de.wikipedia.org/wiki/Hubble-Konstante beschrieben. Alle 1 Millionen Parsec weiter weg von uns, steigt sie um ca. 72 km/s. Daraus kannst Du leicht entnehmen, dass sie ab ca. 4 Milliarden Lichtjahren Entfernung die Lichtgeschwindigkeit überschreitet.

Diese sehr verkürzte Beschreibung wird der Sache allerdings nicht gerecht. Lies Dir am besten erst mal die beiden Wiki-Artikel durch und dann frag noch mal nach den Sachen, die Dir unklar sind.

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Daraus kannst Du leicht entnehmen, dass sie ab ca. 4 Milliarden Lichtjahren Entfernung die Lichtgeschwindigkeit überschreitet.
Nein.
1 Mpc = 3,26E6 ly
4E9 ly/3,26 ly = 1227
1227*72 km/s = 88344 km/s = 0.295 c
 

mac

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Hallo Frankie,

Da ich es jetzt schon zweimal erwähnt habe, dass diese Art der Darstellung eine sehr grobe Vereinfachung ist, hier kurz ein Beispiel wie es sich verhält, wenn man es etwas genauer beschreibt.

Das Beispiel mit der Raumentfernung, die sich heute gerade mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt, wenn man die Hubble-Konstante (71 km pro Sekunde und Megaparsec) hochrechnet.

Es wären gut 4200 Megaparsec oder kanpp 13,8 Milliarden Lichtjahre. Wir sehen heute das Licht der Sterne aus diesem Raumbereich, dass vor gut 9 Milliarden Jahren abgestrahlt wurde, zu einer Zeit, als dieser Raumbereich etwa 5,7 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt war.

Diese Zahlenangaben sind bis auf das Entfernungsverhältnis Damals/Heute, Modellabhängig. Genaueres dazu findest Du z.B. hier: http://www.astro.ucla.edu/~wright/cosmolog.htm

Herzliche Grüße

MAC
 

Rattan

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Die Expansion des Raumes das wir durch die Information die wir über die kosmologische Rotverschiebung erhalten um davon das Hubblegesetz abzuleiten, hat absolut nichts mit Geschwindigkeit zu tun. Auch ist die Hubblekonstante keine Konstante sondern eine Variable, also ein Platzhalter für veränderliche Zahlenwerte. Sie nimmt in nächster Zukunft kontinuierlich ab. Es wird wohl sehr schwierig sein zu Überprüfen ob sich dann lt. Modell der beschleunigten Expansion eine erwartete Stagnation der Raumzunahme lt. Modellvorstellung von ~ 60 km in der Sekunde ergibt, denn bis es soweit ist existiert unser Sonnensystem in dieser Form wir wir es kennen nicht mehr.

Ich würde daher Vorschlagen den Begriff Hubble Konstante aus dem Sprachgebrauch zu streichen und nur mehr den Begriff Hubble Zahl verwenden.

Wenn Ho ermittelt wird, heißt dass nur, dass zum kosmologischen Zeitpunkt (13,7 mrd Jahre) der Messung der radiale Raum von 1 Mpc = um 69,7 +/- 4,9km (Wert von März 2010) in dieser Sekunde gegenüber dem Messgerät bzw. Bezugspunkt gegenüber dem beobachteten Objekt mehr oder weniger gleichmäßig zugenommen hat. Diese Raumzunahme erfolgt also Instant in Bezug zum kosmologischen Zeitpunkt der Messung. Es ist somit egal wie weit sich ein untersuchtes Objekt radial gegenüber dem Messgerät befindet (Himmelskörper/Galaxie), der Zahlenwert der Raumzunahme ist immer Instant.

Die Zunahme des Raumes erfolgt außerhalb von gebundenen Gravitationssystemen. Wobei nicht zu 100% Ausgeschlossen werden kann, das auch innerhalb von gebundenen Gravitationssystemen eine winzig kleine Raumzunahme erfolgen könnte.

Objekte die zum heutigen kosmologischen Zeitpunkt von ~ 13,7 mrd Jahren eine radiale Entfernung mit einer Lichtlaufzeit von 13,7 mrd. Lichtjahre aufweisen, beträgt somit die Raumzunahme dann ~ 300.000 km in der Sekunde. Dieser zunehmende Bereich wird als Hubbleweltenhorizont bezeichnet. Dieser Bereich stellt auf keinen Fall das Ende des Raumes dar. Also wir sehen nur einen Ausschnitt von der gesamten Hintergrundstrahlung.

Warum sehen wir auf die Hintergrundstrahlung? Ganz einfach, deine Energie sendet seit Anbeginn des Universums elektromagnetische Wellen aus. Dadurch besitzen diese elektromagnetischen Wellen einen radiale Ausbreitung von 13,7 mrd. Lichtjahre. Diese Eigenschaft trifft natürlich auf alle Energien im Universum zu. Das heißt, alle sichtbaren Energien die sich innerhalb des heutigen Hubbleweltenhorizont aufhalten standen schon seit Beginn des Universums in elektromagnetischer Wechselwirkung. Da der Raum aber zwischen den Objekten stetig zunimmt entsteht eine kosmologische Zeitdilatation. Das heißt je weiter ich ein kosmologisches Objekte betrachte, desto langsamer erscheinen mir die physikalischen Prozesse von diesen Objekten weil eine Dehnung der Welle durch die Raumzunahme auftritt. Erst durch diese Eigenschaft ist es überhaupt möglich das wir in die kosmologische Vergangenheit blicken können und nicht weil uns das Licht erst jetzt erreicht!

Das Hubbleteleskop lautet:
Je größer die Entfernung unserer Galaxie zu den anderen Galaxien ist, desto größer ist die radiale Expansionsgeschwindigkeit. Geschwindigkeiten und Entfernung sind proportional. Doppelte Entfernung = doppelte radiale Expansionsgeschwindigkeit.

Um in Zukunft Missverständnissen vorzubeugen, sollten man den Begriff Expansionsgeschwindigkeit durch den Begriff Raumzunahme ersetzen.

Eine Frage bleibt offen: Wo endet diese Raumzunahme? Jedenfalls nicht beim Hubbleweltenhorizont. Und wie sieht dieses Ende aus? Bei einer geschlossener Raumzeit liegt Anfang und Ende der Raumzunahme bei dir selbst am Schwerpunkt. Aber wie sieht es aus wenn wir uns ein offenes Raumzeitmodell vorstellen? :)

mfg Ratten

„Wenn wir einer Anhaftung nachgehen, dann werden wir die Struktur dafür am Schwerpunktraum strukturieren. Die Konsequenzen der Strukturbildung die sich aber daraus ergeben muss man dann auf seinen Schultern tragen.“
 

MGZ

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Die Expansion des Raumes das wir durch die Information die wir über die kosmologische Rotverschiebung erhalten um davon das Hubblegesetz abzuleiten, hat absolut nichts mit Geschwindigkeit zu tun. Auch ist die Hubblekonstante keine Konstante sondern eine Variable, also ein Platzhalter für veränderliche Zahlenwerte. Sie nimmt in nächster Zukunft kontinuierlich ab.

Nein, sie nimmt zu. Wir befinden uns in einer Phase beschleunigter Expansion.
Ob es die Hyperinflationäre Phase wirklich gegeben hat, ist fraglich. Sie ist im Rahmen der Einstein-Gleichungen nicht begründbar und wurde nur deshalb postuliert, weil sonst nicht erklärbar ist, warum die thermische Strahlung so homogen ist. Das Universum muss also vor der Hyperinflation ins thermische Gleichgewicht gelangt sein.
 

Rattan

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Also du bist der Meinung der Wert der Raumzunahme von Ho ist morgen größer als heute? Nach meiner Kenntnis sind Standartkerzen von Supernova 1a Typen bei Entfernungen von 5 - 7 mrd Lichtjahren untersucht worden. Da stellte man folgendes fest:

Die Entfernungsbestimmung über Rotverschiebung weißt eine kürzere Entfernung auf als wenn man die Entfernung über deren Helligkeit ableitet. Anders gesagt, die Supernova 1a Typen zeigten weniger Helligkeit als das sie lt. der Entfernungsbestimmung durch Rotverschiebung haben müssten. Es wurden diesbezüglich bis zu 10% Abweichung festgestellt. Das war die Ausgangslage der Messdaten. Andere sind mir nicht bekannt.

Um aber diese Diskrepanz aufzulösen wurde die Spekulation der beschleunigten Expansion aufgegriffen. Es kann ja durchaus Möglich sein das diese Diskrepanz eine ganz andere Ursache hat. Jedenfalls sind mir Messdaten die zum heutigen kosmologischen Zeitpunkt eine Zunahme von Ho zeigen, nicht bekannt.

mfg Rattan
 

MGZ

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Um aber diese Diskrepanz aufzulösen wurde die Spekulation der beschleunigten Expansion aufgegriffen. Es kann ja durchaus Möglich sein das diese Diskrepanz eine ganz andere Ursache hat. Jedenfalls sind mir Messdaten die zum heutigen kosmologischen Zeitpunkt eine Zunahme von Ho zeigen, nicht bekannt.

mfg Rattan

Mir sind aber auch keine Messdaten bekannt, die zeigen, dass H kleiner wird. Nach gegenwärtigem Wissensstand gibts beschleunigte Expansion, also Zunahme von H.
 

mac

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Hallo Rattan,

Auch ist die Hubblekonstante keine Konstante sondern eine Variable, also ein Platzhalter für veränderliche Zahlenwerte.
Da ich in einer Vision schon ahnte, daß Du sowas schreiben würdest, bin ich Deinem Wunsche bereits vor zwei Jahren nachgekommen
.. kombiniert mit dem Hubbleparameter, kann man ...
ich habe mir aber, in Anlehnung an den Sprachgebrauch bei Wiki gestattet einen etwas anderen Begriff zu verwenden.


Die Expansion des Raumes ... hat absolut nichts mit Geschwindigkeit zu tun.
Na ja, wenn der Weg zwischen mir und einem Objekt sich mit der Zeit verändert, dann ist die Interpretation als Geschwindigkeit zumindest anschaulich.

Es ist natürlich klar, daß man nur die Rotverschiebung des Lichtes beobachten kann, und die Geschwindigkeit aufgrund von Modellannahmen daraus ableitet.



Die Zunahme des Raumes erfolgt außerhalb von gebundenen Gravitationssystemen. Wobei nicht zu 100% Ausgeschlossen werden kann, das auch innerhalb von gebundenen Gravitationssystemen eine winzig kleine Raumzunahme erfolgen könnte.
So scharf begrenzt scheint es nicht zu sein
Wiki schrieb:
Die Lokale Gruppe entfernt sich mit etwa 1000 km/s vom Virgo-Galaxienhaufen. Angesichts einer Entfernung des Virgo-Galaxienhaufens von 65 Mio. Lichtjahren ist diese Geschwindigkeit geringer, als nach dem Hubble-Gesetz zu erwarten wäre.
http://de.wikipedia.org/wiki/Virgo-Superhaufen



Wenn Ho ermittelt wird, heißt dass nur, dass zum kosmologischen Zeitpunkt (13,7 mrd Jahre) der Messung der radiale Raum von 1 Mpc = um 69,7 +/- 4,9km (Wert von März 2010) in dieser Sekunde gegenüber dem Messgerät bzw. Bezugspunkt gegenüber dem beobachteten Objekt mehr oder weniger gleichmäßig zugenommen hat. Diese Raumzunahme erfolgt also Instant in Bezug zum kosmologischen Zeitpunkt der Messung. Es ist somit egal wie weit sich ein untersuchtes Objekt radial gegenüber dem Messgerät befindet (Himmelskörper/Galaxie), der Zahlenwert der Raumzunahme ist immer Instant.
Ja. Wurde das denn hier anders beschrieben?



Objekte die zum heutigen kosmologischen Zeitpunkt von ~ 13,7 mrd Jahren eine radiale Entfernung mit einer Lichtlaufzeit von 13,7 mrd. Lichtjahre aufweisen, beträgt somit die Raumzunahme dann ~ 300.000 km in der Sekunde.
Nein. Abgesehen davon daß die Grammatik dieses Satzes für mich keine eindeutige Interpretation seines Inhaltes zuläßt, ergeben alle Interpretationen die mir dazu einfallen immer ein Ergebnis, das mit der von Dir angegebenen Geschwindigkeit nicht in Einklang steht.



Dieser zunehmende Bereich wird als Hubbleweltenhorizont bezeichnet.
zu diesem Begriff finde ich Interpretationen, die möglicherweise von Deiner Interpretation (wie gesagt, die Grammatik) abweichen. Siehe z.B.: http://www.volkssternwarte-rothwesten.de/vsw_galaxien.html
Es könnte zur Klärung, welchen Horizont Du meinst vielleicht hilfreich sein, wenn Du ihn in der Nomenklatur von Davis und Lineweaver http://arxiv.org/abs/astro-ph/0310808 benennst.



Warum sehen wir auf die Hintergrundstrahlung? Ganz einfach, deine Energie sendet seit Anbeginn des Universums elektromagnetische Wellen aus.
Wessen Energie meinst Du hier? Meine bestimmt nicht.



Dadurch besitzen diese elektromagnetischen Wellen einen radiale Ausbreitung von 13,7 mrd. Lichtjahre. Diese Eigenschaft trifft natürlich auf alle Energien im Universum zu. Das heißt, alle sichtbaren Energien die sich innerhalb des heutigen Hubbleweltenhorizont aufhalten standen schon seit Beginn des Universums in elektromagnetischer Wechselwirkung.
Das ist falsch! Hier kreierst Du eine eigene Kosmologie, die nix mit dem Standardmodell zu tun hat. Wäre es so, gäbe es kein Universum.



Das heißt je weiter ich ein kosmologisches Objekte betrachte, desto langsamer erscheinen mir die physikalischen Prozesse von diesen Objekten weil eine Dehnung der Welle durch die Raumzunahme auftritt. Erst durch diese Eigenschaft ist es überhaupt möglich das wir in die kosmologische Vergangenheit blicken können und nicht weil uns das Licht erst jetzt erreicht!
Weiter oben hoffte ich noch, daß Du nur Probleme mit der Sprache hast, hier aber hast Du mich überzeugt, daß ich diese Hoffnung wohl begraben muß. Diese Aussage (zweiter Teil) hat für mich erkennbar nix mehr mit dem Standardmodell zu tun.



Wenn wir einer Anhaftung nachgehen, dann werden wir die Struktur dafür am Schwerpunktraum strukturieren. Die Konsequenzen der Strukturbildung die sich aber daraus ergeben muss man dann auf seinen Schultern tragen.
Verstehst Du eigentlich selber was Du hier schreibst? Ich jedenfalls nicht.


Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo MGZ,

Nach gegenwärtigem Wissensstand gibts beschleunigte Expansion, also Zunahme von H.
So einfach ist das nicht.

H ist definiert über einen fixen Abstand (1 Megaparsec). Stell Dir vor, dieser Abstand, oder besser ein Objekt in diesem Abstand entfernt sich von uns im Laufe der Milliarden Jahre - z.B. (ich hab' jetzt keine Zeit die tatsächlichen Zahlenwerte nachzurechnen) nach 7 Milliarden Jahren auf die doppelte Entfernung. Nach dieser Zeit hat sich aber seine Geschwindigkeit nicht, wie Du richtig schreibst verringert, sondern vergrößert, sagen wir um 10%. Wir aber, nun 7 Milliarden Jahre später ;) haben unseren Definitionsabstand nicht geändert, er ist immer noch 1 Megaparsec und Objekte in einem Megaparsec entfernen sich nun von uns nicht mehr mit 71 km/s sondern mit 39 km/s. (71 * 1,1 /2)
So nimmt die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Kosmos zu, obwohl der Hubbleparameter kleiner wird.

Herzliche Grüße

MAC
 

MGZ

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Hallo MGZ,

So einfach ist das nicht.

H ist definiert über einen fixen Abstand (1 Megaparsec). Stell Dir vor, dieser Abstand, oder besser ein Objekt in diesem Abstand entfernt sich von uns im Laufe der Milliarden Jahre - z.B. (ich hab' jetzt keine Zeit die tatsächlichen Zahlenwerte nachzurechnen) nach 7 Milliarden Jahren auf die doppelte Entfernung. Nach dieser Zeit hat sich aber seine Geschwindigkeit nicht, wie Du richtig schreibst verringert, sondern vergrößert, sagen wir um 10%. Wir aber, nun 7 Milliarden Jahre später ;) haben unseren Definitionsabstand nicht geändert, er ist immer noch 1 Megaparsec und Objekte in einem Megaparsec entfernen sich nun von uns nicht mehr mit 71 km/s sondern mit 39 km/s. (71 * 1,1 /2)
So nimmt die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Kosmos zu, obwohl der Hubbleparameter kleiner wird.

Herzliche Grüße

MAC

Welche Quelle behauptet sowas? Das ergibt nach meinem physikalischen Verständnis absolut keinen Sinn. Wieso sollte grade die Hubble-Geschwindigkeit, die wir heute beobachten, so eine große Bedeutung haben, dass die Objekte sie für die Zukunft ungefähr beibehalten?
Die Hubble-Konstante wird größer. Wenn ein Objekt nach 7 Milliarden Jahren in doppelter Entfernung ist, dann hat sich auch seine Hubble-Fluchtgeschwindigkeit verdoppelt und dazu kommt noch ein Beitrag durch das Anwachsen von H.
 

Ich

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Welche Quelle behauptet sowas?
Jede. Hubbleparameter=Geschwindigkeit durch Abstand. Bei unbeschleuigter Expansion bleibt die Geschwindigkeit konstant, der Abstand wächst, H wird kleiner. Ers bei exponentiell beschleunigter Expansion bleibt H konstant.
 

mac

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Hallo MGZ

Welche Quelle behauptet sowas?
http://www.astro.ucla.edu/~wright/ACC.html




Das ergibt nach meinem physikalischen Verständnis absolut keinen Sinn.
das möchte ich jetzt nicht als Referenz gelten lassen ;)



Wieso sollte grade die Hubble-Geschwindigkeit, die wir heute beobachten, so eine große Bedeutung haben, dass die Objekte sie für die Zukunft ungefähr beibehalten?
Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst. Die Bedeutung des Hubblepararmeters verändert sich nicht, egal wie sich die Geschwindigkeit der Expansion verhalten hat und verhalten wird. Und von beibehalten für die Zukunft, kannst Du nur schreiben, wenn Du den Zeitrahmen mit angibst, sonst ist diese Aussage sehr schnell falsch.

Die Hubble-Konstante wird größer. Wenn ein Objekt nach 7 Milliarden Jahren in doppelter Entfernung ist, dann hat sich auch seine Hubble-Fluchtgeschwindigkeit verdoppelt
mehr als verdoppelt (Verdoppelt in doppelter Entfernung zur selben Zeit) - aber eben nicht der Hubbleparameter
und dazu kommt noch ein Beitrag durch das Anwachsen von H.
Ja genau, wenn auch nicht durch H, sondern durch die Expansionsgeschwindigkeit. Und jetzt vergleiche diese Aussage mit der Definition des Hubbleparameters.

Herzliche Grüße

MAC

PS 'Ich' war schneller, aber ich laß es jetzt trotzdem stehen.

EDIT (Verdoppelt in doppelter Entfernung zur selben Zeit) ergänzt. Ich hatte vorher die 7 Milliarden Jahre nicht beachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Rattan,

willst Du hier nur bekanntes verkünden, oder diskutieren?

Wenn Du auch diskutieren möchtest, wäre es sicher nicht falsch, auf zu Deinen Texten gestellte Fragen einzugehen.



Zu Deinem letzten Post

Ich gehe davon aus, daß es nicht Deine Absicht war ein geometrisch exaktes Modell zu liefern, denn die Ausdehnungsgeschwindigkeit hat sich in der von Dir dargestellten Zeit (t0 bis heute) drastisch verändert.



Die Strecke c zwischen a und b ist das Ergebnis einer Entfernungsbestimmung über die kosmologische Rotverschiebung einer Supernova 1a Type von 7 mrd Lichtjahren bei einem Welten-alter von 14 mrd Jahren. Dies kann man deshalb so geometrisch Darstellen, weil die Auswirkung (Raumzunahme) der kosmologische Rotverschiebung „zeitlich und räumlich“ als Instant zu betrachtet ist.
diese Strecke wird auch als comoving radial distance bezeichnet.

Die Strecke d zeigt den Abstand zum kosmologischen Zeitpunkt vor 7 mrd Jahren an dem das Ereignis der Supernovaexplosion statt fand. Der Abstand zu diesem kosmologischen Zeitpunkt zw. a1 und b1 betrug nur 3,5 mrd Lichtjahre.
OK


e zeigt die tatsächliche Wegstrecke der Photonen vom Ereignis der Supernovaexplosion zum Beobachter a.
aber nur in Deiner ebenen Geometrie. Im wirklichen Leben, oder besser im Standardmodell, nennt man sie Luminosity distance und sie ist das Produkt aus (z+1) * comoving radial Distance


Wenn wir nun die Strecke c mit e vergleichen, kann man erkennen dass e eine längere Strecke aufweist als c. Das bedeutet, die Supernova erscheint uns weniger hell somit weiter Entfernt gegenüber der Entfernungsbestimmung über die kosmologische Rotverschiebung.
Ja, eben um den Faktor z+1

Um es mal mit einem konkreten Zahlenbeispiel mit den Standardeinstellungen und General-Modell http://www.astro.ucla.edu/~wright/ACC.html gewonnen zu benennen:

Gemessene Rotverschiebung z = 1
Errechnete Lichtlaufzeit für dieses Licht (Deiner Strecke e ähnlich, 7,731 Milliarden Jahre
comoving radial distance, also Deiner Strecke c ähnlich 10,82*10^9 Lichtjahre
Deiner Strecke d entsprechend ähnlich 10,82*10^9 Lichtjahre / (z+1) = 5,41 * 10^9 Lichtjahre.
Luminosity Distance, so wie Du Deine Strecke e auch interpretierst: 21,639*10^9 Lichtjahre

Herzliche Grüße

MAC
 

MGZ

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Ihr seht das völlig falsch. Aber das ist schwer zu beweisen, da es eine fallende Funktion H(t) gibt, die die Geschwindigkeit zwischen den Galaxien konstant lässt. Allerdings würde eine konstante Geschwindigkeit bedeuten, dass beim Urknall alle Materie an einem Punkt war, aber schon ungefähr ihre heutige Differenzgeschwindigkeit hatte. Das ist schwer vereinbar mit der Vorstellung eines homogenen Gases. Es würde außerdem bedeuten, dass die Galaxien, die wir heute sehen, niemals unser Sichtfeld verlassen werden, weil sich dieses mit c ausbreitet. Drittens müsste man eigentlich keine Raumexpansion postulieren, wenn alle Galaxien sich mit zeitlich konstanter Geschwindigkeit von uns weg bewegen würden, denn dann würden sie streng Newton gehorchen.

Conclusio: Konstante Expansion ist, wenn H konstant bleibt und die Geschwindigkeiten der Galaxien wachsen. Bei beschleunigter Expansion wächst auch H.
 

Rattan

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Ich gehe davon aus, daß es nicht Deine Absicht war ein geometrisch exaktes Modell zu liefern, denn die Ausdehnungsgeschwindigkeit hat sich in der von Dir dargestellten Zeit (t0 bis heute) drastisch verändert.

ja, zum heutigen kosmologischen Zeitpunkt beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit, ich nenne sie Instante Raumzunahme auf 1 mpc,

Ro = ~ 70 km in der Sekunde.

Das heisst zu diesem kosmologischen Zeitpunkt von ~ 13,7 weisst jeder x beliebiger Punkt im Universum eine radiale Raumzunahme von Ho = ~ 70 km in der Sekunde auf. In der Vergangenheit bezogen auf die kosmologische Zeit, war die radiale Raumzunahme Ro grösser als heute.

Sie wird auch in Zukunft der kosmologischen Zeit sich immer weiter veringern. Mit diesem Modell kann ich genaue Ausagen machen wie sich in Zukunft in Bezug der kosmologischen Zeit Ho verhalten wird.

mfg Rattan
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo MGZ,

Ihr seht das völlig falsch.
sagen wir mal, wir sehen es nicht so wie Du.

Aber das ist schwer zu beweisen,
nö, der Beweis ist ziemlich einfach, wenn man beobachten kann. Da uns das in dem nötigen Ausmaß nicht direkt möglich ist, könnte man sich z.B. auch auf den 'Beweis' durch den verlinkten Calculator von Ned Wright einlassen.

da es eine fallende Funktion H(t) gibt,
die Du bis gerade bestritten hast. Was denn jetzt? Willst Du uns nun erklären, warum wir das mißverstanden haben? Keine gute Idee. Ich denke Du hast es mißverstanden.



die die Geschwindigkeit zwischen den Galaxien konstant lässt.
nö, tut sie nicht! Zunächst gab es (im Standardmodell) die Inflation, danach wurde die Expansionsgeschwindigkeit sehr schnell kleiner und seit ca. 7 Milliarden Jahren steigt sie wieder. Diese Expansionsgeschwindigkeit ist auch nach wie vor nicht identisch mit dem Hubbleparameter.


Allerdings würde eine konstante Geschwindigkeit bedeuten, dass beim Urknall alle Materie an einem Punkt war
so definiert es die Theorie.,
aber schon ungefähr ihre heutige Differenzgeschwindigkeit hatte.
was nicht der Fall war.


Das ist schwer vereinbar mit der Vorstellung eines homogenen Gases.
damit noch am Einfachsten. Wie aber glaubst Du hätte es, wenn es so wäre zu der Frage kommen können, ob das Universum mit Expandieren aufhört und wieder in sich zusammen fällt?

Es würde außerdem bedeuten, dass die Galaxien, die wir heute sehen, niemals unser Sichtfeld verlassen werden, weil sich dieses mit c ausbreitet.
Da wir heute Strahlung sehen, deren damalige Quellen heute mehr als 40 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, ist diese Beschreibung (Gesichtsfeld mit c ausbreitet) zumindest mißverständlich.


Drittens müsste man eigentlich keine Raumexpansion postulieren, wenn alle Galaxien sich mit zeitlich konstanter Geschwindigkeit von uns weg bewegen würden, denn dann würden sie streng Newton gehorchen.
Würden sie das?


Conclusio: Konstante Expansion ist, wenn H konstant bleibt und die Geschwindigkeiten der Galaxien wachsen. Bei beschleunigter Expansion wächst auch H.
Conclusio: Du hast entweder immer noch nicht erkannt was Du nicht verstanden hast, weil Du die entscheidende Stelle für tabu hältst, oder versuchst es (vor Dir selber?) zu verschleiern.

Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich versuchen Dir ein konkretes Zahlenbeispiel vorzurechnen.

Herzliche Grüße

MAC
 

MGZ

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Ich habe grade die englische Wikipedia nachgeschlagen. Offenbar nimmt H tatsächlich ab mit der Zeit. Ich denke, damit ist die Sache geklärt.
 
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