Milchstraße: Hunderte vagabundierende Schwarze Löcher?

astronews.com Redaktion

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Beruhigend klingt das nicht: Stimmen die jüngsten Simulationen amerikanischer Astronomen, könnten Hunderte von Schwarzen Löchern durch unsere Milchstraße geistern. Zu entdecken wären diese galaktischen Vagabunden, die jeweils die vieltausendfache Masse unserer Sonne haben, nur schwer. Zu viel Sorgen sollte man sich auf der Erde deswegen allerdings nicht machen. (10. Januar 2008)

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Herbert

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hä?

Mir (als weitgehend uninformierter Laie) stellen sich da gleich mehrere Fragen, vielleicht hat ja einer Lust was dazu zu sagen:
Müssten solche doch relativ schweren Objekte (Da steht was von mehreren Tausend Sonnenmassen) nicht sehr schnell zum Zentrum der Galaxis wandern, da sie doch laut MAC´s Berechnung von den Massenansammlungen, die sie durchqueren, stark abgebremst werden?
Hat man nicht bei Sagittarius A* auch anzeichen gefunden, dass es sich dabei um mehrere sich umkreisende schwarze Löcher handelt?
Wieso kann man bei einen schwarzen Loch von mehreren tausend Sonnenmassen von einer Gefahrenzone von einigen hundert Kilometern sprechen?
Würde so ein Objekt tatsächlich unbemerkt an unserem Sonnensystem vorbeifliegen?

ratlose aber herzliche Grüsse
Herbert
 

jonas

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Müssten solche doch relativ schweren Objekte (Da steht was von mehreren Tausend Sonnenmassen) nicht sehr schnell zum Zentrum der Galaxis wandern, da sie doch laut MAC´s Berechnung von den Massenansammlungen, die sie durchqueren, stark abgebremst werden?
Eben weil sie stark abgebremst werden, können sie sich nicht recht viel anders in der Milchstrasse bewegen als der ganze Rest. Anders ausgedrückt: sie werden in die Bewegung gezwungen, die ihre Umgebumg auch macht. Und der stürzt ja auch nicht ins Zentrum ;)

Wieso kann man bei einen schwarzen Loch von mehreren tausend Sonnenmassen von einer Gefahrenzone von einigen hundert Kilometern sprechen?
Ich nehme mal stark an, dass mit der "Gefahrenzone" der Schwarzschildradius (SSR) gemeint war. Ein Schwarzes Loch (SL) wirkt aber bereits ein ganzes Stück vorher bereits fatal, denn ausserhalb des SSR gibt es einen Bereich, in dem es keine stabilen Umlaufbahnen mehr gibt. Denn die Orbitalgeschwindigkeit eines stabilen Orbits wäre bereits höher als die Lichtgeschwindigkeit.

Des weiteren gibt es einen Bereich, in dem Gezeitenkräfte ein umlaufendes Objekt so stark verformen würden, dass es zerreisst.

Und letztens gibt es einen sehr viel grösseren Bereich als nur ein paar hundert Kilometer um ein solches SL, innerhalb dessen ein Sonnensystem wie das unsere so stark gestört würde, dass die Planeten ihre stabilen Umlaufbahnen verlassen würden und eventuelles Leben dadurch vernichtet wird. Ich schätze mal so ganz grob, dass ein solches 10.000 Sonnenmassen schweres SL uns nicht viel näher als 50-100 Lichtjahre kommen sollte (entspräche einem Stern mit einer Sonnenmasse, der in in einem halben bis ein Lichtjahr Entfernung an uns vorüberzieht)
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Herbert,

Müssten solche doch relativ schweren Objekte (Da steht was von mehreren Tausend Sonnenmassen) nicht sehr schnell zum Zentrum der Galaxis wandern, da sie doch laut MAC´s Berechnung von den Massenansammlungen, die sie durchqueren, stark abgebremst werden?
stark abgebremst bedeutet in diesem Zusammenhang eher, daß sie ihre Geschwindigkeit allmählich ihrer Umgebung anpassen. Das kann natürlich auch erst im galaktischen Zentrum enden, muß aber wohl nicht.


Hat man nicht bei Sagittarius A* auch anzeichen gefunden, dass es sich dabei um mehrere sich umkreisende schwarze Löcher handelt?
möglich? Allerdings, wenn diese Umkreisung in 'geringem' Abstand geschieht, verlieren beide kinetische Energie durch Erzeugung von Gravitationswellen und sollten verschmelzen. Das wiederum scheint lt. diesem Thread so einfach auch nicht zu sein.



Wieso kann man bei einen schwarzen Loch von mehreren tausend Sonnenmassen von einer Gefahrenzone von einigen hundert Kilometern sprechen?
hier war wohl der Ereignishorizont gemeint. Der ist natürlich nicht die einzige Gefahrenquelle. Lange bevor man den erreicht, geschehen ziemlich unangenehme Sachen, die 'man' nicht überleben würde. Ein Sicherheitsabstand von etlichen dutzend Lichtjahren wäre da durchaus zu empfehlen.


Würde so ein Objekt tatsächlich unbemerkt an unserem Sonnensystem vorbeifliegen?
kommt auf den Abstand an. Es spricht aber nichts dafür, daß sich ein solch ungemütlicher Zeitgenosse (einige Tausend Sonnenmassen schwer) in gefährlicher Nähe herumtreibt. Die Sterne in seiner Umgebung würden ihn sozusagen umschwirren, wie Motten das Licht. Die Bahnen der Sterne in einigen Dutzend Lichtjahren Umgebung sind aber sehr genau bekannt und es gibt meines Wissens keinen Hinweis darauf, daß ein solches Monster sich in unserer 'Nähe' umschwirren läßt. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 
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