3C321: Galaxie schießt auf galaktischen Nachbarn

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Mit Hilfe von Beobachtungen verschiedenster Teleskope konnten Astronomen nun einen besonderen Fall von galaktischer Brutalität aufdecken: Aus dem Zentrum einer Galaxie schießt ein gewaltiger Jet ins All und trifft dabei auf eine Nachbargalaxie. Für diese dürfte dieser intergalaktische Angriff, so die Ansicht der Wissenschaftler, erhebliche Folgen haben - insbesondere für dort möglicherweise existierende Planeten. (18. Dezember 2007)

Weiterlesen...
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Sehr interessant!
Was mich im Moment besonders interessieren würde: Wie es zu der Halbierung der grösseren Galaxie kommt, welche den Jet ausstösst.
Orbit
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Komet007
Auf dem Foto ist doch bei der grösseren Galaxie unten links ganz klar eine Furche durch die Mitte zu erkennen, in der Grafik an dieser Stelle sogar eine Lücke.
Gruss Orbit
 

komet007

Registriertes Mitglied
Komet007
Auf dem Foto ist doch bei der grösseren Galaxie unten links ganz klar eine Furche durch die Mitte zu erkennen, in der Grafik an dieser Stelle sogar eine Lücke.
Gruss Orbit

Ich erkenne eigentlich nur, dass die Röntgendaten die optischen Daten etwas überlagern, sprich, die optischen Daten befinden sich in der Aufnahme im Hintergrund, ich erkenne da keine Lücke.
Die künstlerische Darstellung heisst wohl auch deshalb so, weil der Ersteller sich hier wohl einiger Freiheiten in der Darstellung bedient hat, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.
 

Ich

Registriertes Mitglied
Auf dem Foto ist doch bei der grösseren Galaxie unten links ganz klar eine Furche durch die Mitte zu erkennen
Das ist keine Furche, sondern eine Wolke davor.
p.s. Ich würde einen Link auf arxiv bei solchen Meldungen sehr begrüßen.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ich weiss was Orbit meint - diese "dunkle Furche" stellt nichts anderes als den Staub in der "Äquatorebene" der Galaxie dar. So, wie es ihn auch in unserer Galaxie gibt.

Die Typen aus der Galaxie "3C321 rechts" müssen ja mit den Kerlen aus "3C321 links" gewaltigen Ärger haben, dass die gleich so relativistisch reagieren... ;) Sorry, ein sinnvoller Beitrag fällt mir zur Zeit gerade nicht ein...
 

Ich

Registriertes Mitglied
Ich weiss was Orbit meint - diese "dunkle Furche" stellt nichts anderes als den Staub in der "Äquatorebene" der Galaxie dar.
Das glaube ich nicht, weil wir die Galaxie offensichtlich von schräg sehen. Aber so Gas/Staubzeugs is da ja überall.
 

Ich

Registriertes Mitglied
Sieh dir die künstlerische Darstellung an: dort ist es offensichtlich.
Dort ist der Streifen offensichtlich nicht um den Äquator. Schau besser in der Veröffentlichung fig. 9 an. Oder einfach die Großansicht im Artikel: Die Wolke ist definitiv Teil einer ganzen Struktur, die vor beiden Galaxien liegt.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Schau besser in der Veröffentlichung fig. 9 an. Oder einfach die Großansicht im Artikel: Die Wolke ist definitiv Teil einer ganzen Struktur, die vor beiden Galaxien liegt.

Das streite ich ja gar nicht ab. Aber in der künstlerischen Darstellung soll wohl der Eindruck erweckt werden, die dunklen Wolken würden den Dunklen Wolken in der Milchstrassenebene entsprechen.

Dort ist der Streifen offensichtlich nicht um den Äquator.

Woran willst du das messen? bei einer mehr oder weniger kugelförmigen Galaxie (wie in der Darstellung angedeutet) kann jeder Umfang der Äquator sein... So wie z.B. hier: http://www.atnf.csiro.au/news/press/images/trw_alliance/Centaurus_A.jpg
 

Robitobi

Registriertes Mitglied
gefährliche Strahlung?

Irgendwie kapiere ich es mal nicht wieder richtig.

Die kleine Galaxie wird also von der gefährlichen Röntgen und Gammstrahlung
des benachbarten Galaxienjets bedroht.

Wenn ich es richtig weiß, dann ist z.B. die intensive Strahlung unserer Sonne schon nicht mehr in Höhe der Neptunbahn von großer Relevanz.

Und die ist mal eben ein paar Lichtminuten von der Sonne entfernt....

In vorliegendem Fall ist die Galaxie aber 20 000 LICHTJAHRE vom Ausgang der Strahlenquelle entfernt- wie vernachlässigbar muß da wohl die Strahlung sein ,wenn sie erst eine derartige Entfernung zurücklegen muß ,bevor sie auf die Hülle eines Planeten trifft.
Aus irgendwas muß ja wohl der Jet bestehen , sonst könnten wir ihn ja nicht mit optischen Mittel erkennen- vielleicht besteht er ja auch nur aus staubförmiger Materie ,die ins All geblasen wird...
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Ein solcher Jet ist nicht vergleichbar mit dem, was Du als
z.B. die intensive Strahlung unserer Sonne
bezeichnest. Hier handelt es sich um Strahlungsausbrüche, die um viele Grössenordnungen stärker sind als jene der solaren Protuberanzen. Auch die Geschwindigkeiten, die bei Sonneneruptionen 1000km/s erreichen können, sind hier über 200 Mal grösser.
Orbit
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Robitobi,

die Strahlung unserer Sonne und der Jet aus einem zentralen schwarzen Loch einer Galaxie unterscheiden sich recht deutlich voneinander.

Der Sonnenwind wird mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 900 km/s weggepustet, einigermaßen gleichmäßig in alle Richtungen.

Die Materie in einem solchen Jet bewegt sich fast mit Lichtgeschwindigkeit. Gelegentlich können wir auch auf der Erde solch schnelle Elementarteilchen nachweisen. Sie erreichen uns mit einer Energie, die einem hart geschlagenen Tennisball entspricht. Und das in einem einzelnen Atom.

Unsere Sonne pustet rund 1 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Sekunde als Sonnenwind ins All. Solch ein Jet kann, je nachdem wie viel seine Quelle (das schwarze Loch) gerade frisst, auch mehrere Sonnen pro Jahr ins All pusten, wobei aber jedes weggepustete Teilchen durch seine Geschwindigkeit vielleicht 10^15 - 10^16 mal mehr Energie hat, als die Teilchen des Sonnenwindes.

Jetzt ist dieser Jet auch noch recht gut gebündelt, wie man auf den Bildern sieht. Das macht dann auch noch mal eine Intensitätssteigerung um das (ganz grob) 1000 fache aus.

Rechnet man das alles zusammen dann ist die Intensität dieser Strahlung, wenn man es mal mit unserem Sonnenwind im Abstand der Erde von der Sonne vergleicht, und sagt, dass das schwarze Loch 1 Sonne pro Jahr wegpustet (dazu muß es etwas mehr als 2 Sonnen pro Jahr fressen), rund (es kommt auf ein Paar Nullen nicht an ;) ) 1.000.000.000.000.000.000.000.000 mal stärker, als der Sonnenwind.

Das ist aber nur die Energierechnung. Ein Partikelstrom mit dieser Energie produziert ziemliche Mengen sehr harte Röntgenstrahlung in einer Planetenatmosphäre und auch radioaktive Substanzen und weiß der Kuckuck was da auch noch an aggressiver Chemie geschieht. Ich glaube nicht, dass Leben so wie wir es kennen, das überstehen würde. Vielleicht nur in den Tiefen eines Ozeans. Aber das ist nur Spekulation.

Herzliche Grüße

MAC
 
Oben