Hmmm ... das erinnert mich an ein Rätsel, das mir ein Barras Kamerad mal auf ein Stückchen Papier gekritzelt hat:
Auf zwei Bergen, deren Gipfel 100 km, also 100.000 Meter voneinander entfernt sind, werden Pflöcke eingeschlagen. Zwischen diesen wird ein Seil gespannt, das mit so hohem Zug gespannt ist, dass es nicht durchhängt ( ... geht zwar nicht, aber mal theoretisch ... war meines Kameraden O-Ton). Jetzt bindet man es an einer Seite los, gibt einen Meter Seil zu und bindet es wieder fest. Wie weit hängt es durch?
Nächstes Rätsel: Man legt ein 40.000 Kilometer langes Seil um den Äquator. Nun verlängert man es wieder um einen Meter und holt einen indischen Schlangenbeschörer mit Seiltrick Kenntnissen. Wie hoch schwebt das Seil nun über dem Äquator?
Lösung 1: ein paar hundert Meter, Lösung 2: roundabout 30 cm.
Man kann mit Geometrie so manche überraschende Spielerei machen. Ich frage mich aber, was das im Bezug auf die Messung des Meeresspiegels bringt den Erddurchmesser an einer bestimmten Stelle auf den Millimeter genau kennen zu glauben. Der Mond hebt die Erdkruste und das Wasser periodisch um das vielfache an worauf es sich wieder senkt. Satelliten messen ihre Entfernung zur (Wasser-)Oberfläche, egal wie stark ihre jeweilige Bahn gerade elliptisch ist. Und die Erde wird von Sonne, Mond und Planeten gedehnt und gezerrt, dass es gerade so kracht.
Eine Durchmesser Messung aufgrund von Lichtlaufzeiten zwischen ein paar tausend Kilometern entfernten Radarstationen mag ja auf einer vollkommenen Kugel, die selbst in ihrer Form statisch ist, ein recht präzises Ergebnis liefern. Aber für Meeresspiegelbestimmung? Im Bereich von Millimetern? Was ist denn mit der Wellenhöhe und ihrer statistischen Höhenschwankung?
Und wie sieht es aus mit der berühmten thermischen Ausdehnung, die ja auch so unglaublich viel ausmachen soll. Wird dann bei der Spielgelvermessung - neben Stand des Mondes und der Sonne, der Tageszeit - auch die Temperatur des Meeresflecks gemessen, seine Tiefe und Temperaturverteilung, Salzgehalt etc?
Der Radius der Erde unterscheidet sich an den verschiedenen Stellen der Erde um mehrere Kilometer (!) Eine Messung auf den Millimeter genau ist geradezu lächerlich, wozu soll den so eine Sache gut sein?
Genausogut könnte ich meinem Vermieter die Miete kürzen, denn die Streusel im Putz verringern meine bewohnbare Wohnfläche, welche im Mietvertrag angegeben waren.
Vielleicht übersehe ich jetzt grade etwas grundsätzliches, aber das Wissen des Erdradius auf nen Millimeter genau gibt mir bei den sonstigen Schankungen (Gezeiten, Rotationssphäroide Form der Erde, Wellenhöhe der Gewässer) etwa soviel Information als diejenige, dass in China gerade ein Sack Reis umgefallen ist.
Aber ich lasse mich gerne berichtigen