Fallversuch in Bremen

Orbit

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http://www.astronews.com/news/artikel/2000/05/0005-025.shtml

Weil mir nicht klar ist, welche Beweggründe die Physiker in Bremen wirklich gehabt haben könnten, diesen aufwändigen Versuch durchzuführen und sie gar noch viel aufwändigere im All durchführen möchten - Einstein und Galileo zu widerlegen, wie der Titel suggeriert, kann ja nicht ernsthaft ihre Absicht gewesen sein - und weil dieser Artikel von astronews vom 30.5.2000 damals offenbar nicht diskutiert wurde, lanciere ich ihn hier neu.
Im übrigen bezwecke ich mit der Eröffnung dieses Themas auch eine Abspaltung dieses Themas von einem andern im Unterforum 'Gegen den Mainstream', in dessen Zusammenhang mac zu diesem Artikel verlinkt hat.

Herzliche Grüsse
Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

Experimente mit wesentlich verbesserter Genauigkeit sind motiviert durch die Tatsache, dass die meisten theoretischen Ansätze zur Vereinigung der Wechselwirkungen Verletzungen des Äquivalenzprinzips fordern. Über den Stand der experimentellen Bemühungen soll berichtet werden.
Zitat aus: http://www.ptb.de/de/aktuelles/helmholtzpreis/programm.html

hier gibt es, von 'mutigeren Physikern' inzwischen Festllegungen die im Bereich 1E-16 bis 1E-18 liegen und weniger 'mutige' liegen unterhalb 1E-20 oder sogar ganz auf der (vor Widerlegung) sicheren Seite. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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Hallo mac
Danke für die Antwort und den Link von der Veranstaltung in Braunschweig.
Haben also die Fallversuche ähnliche Gründe wie die langjährigen Experimente, welche den Protonenzerfall nachweisen sollten. Was wäre, wenn beide Nachweisae nicht gelängen? Müsste man dann die Idee einer TOA aufgeben? Oder müsste man bisherige Theorien revidieren? Die RT wäre dann wohl aus dem Schneider, und es müssten eher die Quantentheoretiker über die Bücher. Oder sehe ich das falsch?
Du bezeichnest jene, die nicht mit einem Nachweis rechnen als die 'weniger mutigen' und meinst offenbar, dass ihr Mut, der RT die Stirn zu bieten geringer sei. Wenn sie aber den Nicht-Nachweis ins Auge fassen, nehmen sie, falls meine Annahme oben zutrifft, in Kauf, dass die Quantentheoretiker über die Bücher müssten. Wer braucht nun mehr Mut: wer sich mit der RT anlegt oder wer gewisse Vorstellungen der QT in Frage stellt? ^^

Übrigens bringen mich die Kurzbeschreibungen aus dem Braunschweig-Programm nicht wirklich weiter. Hat man da im Vortrag zu hören bekommen, wie und weshalb es zu dieser Verletzung des Aequivalenzprinzips kommen soll?

Auch in der Frage, was Masse sei, trete ich weiterhin an Ort. Aber offenbar war das nicht einmal dem Referenten klar, wie Du in einem andern Thread bereits augenzwinkernd bemerkt hast.^

Herzliche Grüsse
Orbit

P.S. Ich sehe übrigens gerade, dass gestern Abend mit 385 Usern im Forum ein neuer Rekord aufgestellt wurde. Nicht schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Orbit,

Was wäre, wenn beide Nachweisae nicht gelängen? Müsste man dann die Idee einer TOA aufgeben? Oder müsste man bisherige Theorien revidieren?
hm. Weis ich auch nicht wirklich. Bisher bedeutet es nur, daß man die Äquivalenzverletzung für Bereiche > 1E-12 ausschließen kann. Aber soweit ich das verstanden hab' liegen alle Vorhersagen unterhalb 1E-16.

Was das jetzt aber genau bedeutet...? Wurde zwar teilweise auch angesprochen, nur war ich bei den Formalismen bereits abgehängt, so daß mir einige Zusammenhänge sicherlich entgangen sind:eek:. Leider! Wäre schön gewesen, wenn man von den Vorträgen entsprechende Skripte erhalten hätte. War aber nicht.:(

Weniger oder mehr mutig gibt nur die Aussage von H. Fritzsch, München wieder. Er bezog es auf seine Vorhersage, daß man im Bereich 1E-16 bis (1E-18 ?) was finden wird und setzt sich damit natürlich der (inzwischen akuten) 'Gefahr' einer messtechnischen Widerlegung aus, während andere Kollegen da (teilweise) in Bereichen Aussagen machen, die auf absehbare Zeit messtechnisch unerreichbar sind.

Warum jetzt genau diese oder jene Grenzen was genau beweisen, hab' ich nicht wirklich verstanden. Wurde auch nicht bis ins Detail erklärt, und wenn, hätte ich es garantiert nicht mehr verfolgen können.


Die RT wäre dann wohl aus dem Schneider, und es müssten eher die Quantentheoretiker über die Bücher. Oder sehe ich das falsch?
'aus dem Schneider' ... hm? Irgendwo wird man die bestehenden Theorien wohl erweitern müssen. Nur wo? Es bleibt noch immer sehr spannend. Ob man das schon mit dem Weltraumexperiment entscheiden kann? Auf jeden Fall wird man wohl mit den Grenzen so weit kommen, daß man einige Modelle ausschließen kann.

'Über die Bücher' Schöner Ausdruck für neue Bücher schreiben! :D


Herzliche Grüsse

MAC
 

ODIN³

Gesperrt
Hallo

mir ist im Allg. auch nicht klar was dieser versuch bringen soll. ;)

Da ich Fan einer quantisierten gravitationstheorie bin ist es mir schon eher vorstellbar, was es bringen könnte, unterschiedlich dichte massen im fallversuch
zu testen.

Gruß
Odin
 

Orbit

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Nehmen wir an, ich wäre ein Politiker, der vor einem Vierteljahrhundert die Gelder für die Experimente zum Nachweis des Protonenzerfalls mitbewilligt hätte - das waren bestimmt einige Dutzend Millionen Euro - und heute über den finanziellen Beitrag an dieses Bremer Experiment befinden müsste. Ich würde auf Grund dessen, was bisher in diesem Thread geschrieben wurde, keinen Cent bewilligen.
Ich lasse mich aber gerne überzeugen. Wo sind die User in diesem Forum, die das schaffen? ^^

Gruss Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

ein Erfolg in der Forschung ist keineswegs nur ein Nachweis für etwas, was man gesucht hat. Es ist genau so ein Erfolg, ein Schritt nach vorn, wenn man etwas, das man erwartet hat, nicht findet.

Wie willst Du verschiedene Theorien in ihrer Wahrheit voneinander trennen, wenn sie im bekannten Messbereich alle das gleiche aussagen und erst in genaueren Messungen Spreu und Weizen trennbar sind.

Es geht nicht darum daß der eine Wissenschaftler recht und der andere unrecht hat, es geht darum, wer von beiden richtiger liegt. Danach können beide in der richtigeren Richtung weiter darüber nachdenken.

Stell Dir vor, die Versuche zum Nachweis des Äthers, den man ja unbedingt finden wollte, von dessen Existenz fast alle überzeugt waren, wären nicht gemacht worden, weil sie keiner bezahlt hätte.

Wir z.B., hätten den ganzen Spaß mit J.L. nicht gehabt. :D

Herzliche Grüße

MAC
 
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