Was spricht für, was gegen die Existenz von Dunkler Energie?

Ben

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Hallo zusammen

Was spricht eurer Meinung nach für und was gegen die Existenz von Dunkler Energie? Mich würde in diesem Zusammenhang auch Dinge interessieren, welche einst die Existenz von Dunkler Energie widerlegt haben, danach aber als falsch befunden worden sind, die Existenz also eher bekräftigten.

Was mir spontan in den Sinn kommt sind:

Dafür: Supernoae-Explosionen, Gravitationslinsen, kosmische Hintergrundstrahlung.

Dagegen: fällt mir nichts sein

Habt ihr noch andere Fakten/Ideen?
 

ispom

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Dafür: Supernoae-Explosionen, Gravitationslinsen, kosmische Hintergrundstrahlung.

Dagegen: fällt mir nichts sein

Habt ihr noch andere Fakten/Ideen?

Hallo Ben, willkommen hier im forum!

also: die drei Argumente, die Du als "dafür" ansprichst, die kennt man schon lange und benötigt dafür nicht eine Erklärung durch dE.
aber: die erst seit einm Jahrzehnt bekannt beschleunigte Ausdehnung des Universums,
die läßt sich am besten mit einer dE erklären.

ermöglicht wurde die Entdeckung dieser beschleunigten Expansion erst mit der derzeit zur Verfügung stehenden technik,
mit der man feststellen konnte, daß extrem weit entfernte Supernovae früher eine geringere Fluchtgeschwindigkeit hatten,
sieh mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunkle_Energie

Gruß von Ispom
 

Ben

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Hallo ispom

Vielleicht hast Du mich falsch verstanden: ich meine mit den drei Argumenten nicht, dass die Hintergrundstrahlung wegen der Dunklen Energie entdeckt wurde, sondern dass man _aufgrund_ der Hintergrundstrahlung sagen kann, wie das Universum geometisch aufgebaut ist und dass Materie alleine hier nicht ausreicht.
Die Frage lautet also:

Die Dunkle Energie ist vorhanden, weil die Hintergrundstrahlung, Supernovae-Explosionen und Gravitationslinsen durch bestimmte Ableitungen, Effekte etc. ihre Existenz untermauert. Dagegen spricht hingegen die Tatsache dass...

Deswegen interessierte mich die Frage, was sonst noch für Indizien vorhanden sind, welche die Existenz von Dunkler Energie untermauern können oder eben ihre Existenz verneinen können.
 

Ich

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Mich würde in diesem Zusammenhang auch Dinge interessieren, welche einst die Existenz von Dunkler Energie widerlegt haben, danach aber als falsch befunden worden sind, die Existenz also eher bekräftigten.
Mir sind keine solchen Dinge bekannt.
Was gegen DE spricht sind nicht Beobachtungen, sondern eher theoretische Gründe:
1. Es ist einfach ein Parameter mehr. Wenn die Beobachtungen auch so erklärbar wären, würde man sie weglassen. Das war bis 1997 der Fall (es gab zwar schon Hinweise, aber man hat noch abgewartet, ob sich andere Erklärungen finden).
2. DE ist theoretisch bis jetzt überhaupt nicht handhabbar. Die Deutung als Vakuumenergie ist soweit noch ok, in dem Sinne taucht sie auch in den Gleichungen auf. Aber niemand kann die Größe der Vakuumenergie auch nur annähernd berechnen, dafür reichen unsere Theorien noch nicht.
 

mac

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Hallo Ben,

auch von mir ein herzliches Willkommen. :)

Ich bin mir bei Deinem ersten und zweiten Post nicht wirklich sicher, was genau Du meinst.

Was mir spontan in den Sinn kommt sind:

Dafür: Supernoae-Explosionen, Gravitationslinsen, kosmische Hintergrundstrahlung.
Gravitationslinsen bringt man, soviel ich weis, gewöhnlich mit DM und nicht mit DE in Verbindung. Nur die SN1a Daten (auf der meßtechnischen Seite) werden indirekt als Argument für die DE herangezogen.

zu dem was Ich hier
1. Es ist einfach ein Parameter mehr. Wenn die Beobachtungen auch so erklärbar wären, würde man sie weglassen. Das war bis 1997 der Fall (es gab zwar schon Hinweise, aber man hat noch abgewartet, ob sich andere Erklärungen finden).
geschrieben hat, kommt nach meinem Verständnis noch ein weiteres, mir ziemlich passend gemachtes Phänomen hinzu: Die DE muß sich völlig anders verhalten, als z.B. die Gravitation. Gravitation nimmt mit r^2 ab. Wenn DE der Gegenspieler zur Gravitation ist und die Ursache für die Ausdehnung des Kosmos, dann kann ihre Kraft aber nicht mit r^2 abnehmen, denn dann gäbe es wieder das Problem, die seit etwa 5E9 Jahren beschleunigte Ausdehnung zu erklären.



2. DE ist theoretisch bis jetzt überhaupt nicht handhabbar. Die Deutung als Vakuumenergie ist soweit noch ok, in dem Sinne taucht sie auch in den Gleichungen auf. Aber niemand kann die Größe der Vakuumenergie auch nur annähernd berechnen, dafür reichen unsere Theorien noch nicht.
auf der rein theoretischen Ebene kann ich Ich's Aussage nicht beurteilen, aber auf der anwendungstechnischen Seite funktioniert die derzeitige Mainstream-Theorie verblüffend gut. Siehe SuW 11.2006 "Die Millenium-Simulation" oder hier: http://www.astronews.com/news/artikel/2005/06/0506-002.shtml
Dennoch muß man sagen, daß solche erfolgreichen Simulationen nicht beweisen, daß ihre Grundlagen der Realität entsprechen. Man kann geeignete Funktionen hervorragend an Meßergebnisse anpassen; trotzdem können die Extrapolationen mit den gewonnenen Parametern völlig falsch sein, weil die Funktionen nur zufällig in einem begrenzten Bereich richtige Ergebnisse liefern, aber halt dennoch nicht die Realität beschreiben.

Ähnlich wie zwischen Newton und Einstein. Newtons Formeln beschreiben das Verhalten der Himmelskörper hervorragend genau, bei, für unser Sonnensystem alltäglichen Geschwindigkeiten, versagen aber völlig, wenn man diesen Geschwindigkeitsbereich überschreitet.

Herzliche Grüße

MAC
 

Ich

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zu dem was Ich hier geschrieben hat, kommt nach meinem Verständnis noch ein weiteres, mir ziemlich passend gemachtes Phänomen hinzu: Die DE muß sich völlig anders verhalten, als z.B. die Gravitation. Gravitation nimmt mit r^2 ab. Wenn DE der Gegenspieler zur Gravitation ist und die Ursache für die Ausdehnung des Kosmos, dann kann ihre Kraft aber nicht mit r^2 abnehmen, denn dann gäbe es wieder das Problem, die seit etwa 5E9 Jahren beschleunigte Ausdehnung zu erklären.
Das ist kein weiteres Phänomen, die DE als kosmologische Konstante steht seit 1916 in ihren Auswirkungen fest - sie ist Teil der ART, nicht nachträglicher Zusatz. Von "passend gemacht" kann also keine Rede sein.
Das mit dem 1/r² hab ich nicht ganz verstanden, meinst du vielleicht, dass die Dichte der normalen Materie abnimmt und die der DE nicht?
Ich schrieb:
DE ist theoretisch bis jetzt überhaupt nicht handhabbar. Die Deutung als Vakuumenergie ist soweit noch ok, in dem Sinne taucht sie auch in den Gleichungen auf. Aber niemand kann die Größe der Vakuumenergie auch nur annähernd berechnen, dafür reichen unsere Theorien noch nicht.
auf der rein theoretischen Ebene kann ich Ich's Aussage nicht beurteilen, aber auf der anwendungstechnischen Seite funktioniert die derzeitige Mainstream-Theorie verblüffend gut.
Da hab ich mich missverständlich ausgedrückt: Wenn DE vorausgesetzt wird, kann man natürlich alle gravitativen Wirkungen berechnen, kein Problem (bzw. kein größeres Problem als überhaupt irgendwas zu berechnen in der ART :D). Man kann aber ihre Herkunft nicht begründen oder ihre Größe aus irgendwelchen Gesetzen ableiten.
 

Ben

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@mac Deswegen bringt man Gravitationslinsen mit dE in Verbindung.

Eine Idee die mir gerade kam: wir haben ja beim Dichteparameter ein Verhältnis von 0.3:0.7, d.h. Materiedichte und dE-Dichte müssen insgesamt den Wert 1 ergeben. Die Ausdehnung des Universums war ja die ersten 6-7 Milliarden Jahre über gebremst und danach, weil die dE gegenüber der Materie überhand genommen hat, beschleunigt, weil die Dunkle Energie das Universum auseinander trieb.
Nun ist mir nicht ganz klar, _woher_ diese Dunkle Energie plötzlich kam und ihre Masse diesen Einfluss zuteil wurde. Deswegen meine Frage: woher kam die Dunkle Energie?
 

mac

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Hallo Ich,

Das mit dem 1/r² hab ich nicht ganz verstanden, meinst du vielleicht, dass die Dichte der normalen Materie abnimmt und die der DE nicht?
genau so finde ich es beschrieben.

Das ist kein weiteres Phänomen, die DE als kosmologische Konstante steht seit 1916 in ihren Auswirkungen fest - sie ist Teil der ART, nicht nachträglicher Zusatz. Von "passend gemacht" kann also keine Rede sein.
ich meine nicht die DE als solche und ihre ‚Vorgänger’, zumindest so, wie ich es verstanden hab’, warum sie gebraucht wird. Da ich mich hier aber auf unsicherem Terrain bewege, vielleicht doch besser eine kurze Beschreibung dessen, was ich glaube verstanden zu haben.

DE im Sinne der kosmologischen Konstante von Einstein wurde zur Erklärung gebraucht, warum das Universum nicht schon längst ‚kollabiert’ ist, sondern stabil seine Größe behält.

Nach der Entdeckung der Expansion wurde sie sozusagen etwas ‚modifiziert’ oder auch eine zusätzliche Ursache für den Start der Expansion eingeführt, um eben diese Expansion auch erklären zu können. DE verhielt sich aber mit ihrer Kraft, relativ zur Gravitation, konstant.

Nach der Entdeckung der beschleunigten Expansion musste sie erneut modifiziert werden. Anders als die Gravitation nimmt sie nicht mehr proportional r^2 ab. Und genau diese ‚Modifikation’ empfinde ich als passend gemacht. Sie beinhaltet doch seither ein völlig anderes Prinzip, wenn sie nicht mehr mit 1/r^2 abnimmt, oder verlässt die Basis des ersten Hauptsatzes.

Alternativ: Ich verstehe das Ganze überhaupt, gar nie nicht, ein bisschen.



Man kann aber ihre Herkunft nicht begründen oder ihre Größe aus irgendwelchen Gesetzen ableiten.
ja, eben! Das meinte, ich als ich schrieb, dass ich Deine Aussage auf der rein theoretischen Ebene nicht beurteilen kann. Nur im Gegensatz zu Deiner Aussage hier, hab’ ich da eben auch schon genau gegenteilige Äußerungen gelesen. Daß es sehr wohl theoretische Aussagen zu den Verhältnissen der verschiedenen Komponenten gibt, auf was die aber beruhen, hab’ ich nicht begriffen. Deshalb eben kann ich auch nichts dazu sagen. (Dafür um so mehr schwafeln ;))

Herzliche Grüße

MAC
 

Ich

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DE im Sinne der kosmologischen Konstante von Einstein wurde zur Erklärung gebraucht, warum das Universum nicht schon längst ‚kollabiert’ ist, sondern stabil seine Größe behält.
Um mal klar zu machen, worum es in den Gleichungen geht: Da steht ein Ausdruck, der aussieht wie Vakuum. Der hat bestimmte Eigenschaften, die fest von der Theorie vorgegeben sind. Den kann ich mit einer frei wählbaren Konstanten multiplizieren. Das ist die kosmologische Konstante, neben G meines Wissens der einzig freie Parameter an den Gleichungen.
Einstein hat den Wert zu >0 hypothetisiert, damit das Universum nicht zusammenfällt, sondern so statisch sein kann wie er eben glaubte dass es ist.
Hinterher hat er sich natürlich furchtbar darüber geärgert, weil das so entstandene Gleichgewicht sowieso nur labil gewesen wäre. Hätte er auf seine Theorie gehört, hätte er ein dynamisches Universum vorhersagen müssen. Sowas wäre wohl mit das coolste, was ein Wissenschaftler jemals bringen kann.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass Einstein nicht zu Spekulationen neigte. Er hätte die kosmologische Konstante wohl nie einfach weggelassen, wenn sie schon mal da war.
Nach der Entdeckung der Expansion wurde sie sozusagen etwas ‚modifiziert’ oder auch eine zusätzliche Ursache für den Start der Expansion eingeführt, um eben diese Expansion auch erklären zu können. DE verhielt sich aber mit ihrer Kraft, relativ zur Gravitation, konstant.
Nein, sie wurde nicht kompliziert modifiziert, sondern einfach mal zu Null gesetzt. Sie hat nichts mit der Expansion zu tun, DE bleibt mit ihrer "Kraft relativ zur Gravitation" auch nur konstant, weil sie nicht vorhanden ist. Wir haben einfach ein "frei fallendes Universum".
Nach der Entdeckung der beschleunigten Expansion musste sie erneut modifiziert werden. Anders als die Gravitation nimmt sie nicht mehr proportional r^2 ab. Und genau diese ‚Modifikation’ empfinde ich als passend gemacht. Sie beinhaltet doch seither ein völlig anderes Prinzip, wenn sie nicht mehr mit 1/r^2 abnimmt, oder verlässt die Basis des ersten Hauptsatzes.
Man hat sie einfach doch wieder auf >0 gesetzt, und sonst nichts dran gemacht.
Dein 1/r² - Argument verstehe ich aber immer noch nicht. DE ist überall gleich verteilt, was bedeutet also r?
Falls du dir Sorgen um den Energieerhaltungssatz machst: Der gilt eh nicht, jedenfalls nicht so wie man meint.
 

Orbit

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Hallo
Mac, Du schwafelst nicht. Du stellst Fragen, und es sind praktisch dieselben, die mir auch immer wieder durch den Kopf gehen. Seit gestern - ich habe den Link von ispom angeklickt und gelesen, was bei Wiki über DE steht - ganz besonders. Aber ich hatte nicht den Mut, hier meine Fragen zu stellen. Ermutigt durch Dich, versuche auch ich nun meine verschlungenen Gedanken zum Thema DE zu formulieren und liefere damit vielleicht auch einen Querschnitt durch meine gesammelten Irrtümer:
Die 'Eselei' Einsteins kennen wir. In der redigierten Neuauflage seines Buches 'Grundzüge der Relativitätstheorie' von 1954 zeigt er im Anhang I nochmals, dass die Kosmologische Konstante mit der ART vereinbar wäre; meint aber immer noch:
"Die Einführung des 'kosmologischen Gliedes' in die Gravitationsgleichungen ist zwar relativistisch möglich, vom Standpunkt der logischen Ökonomie aber verwerflich."
Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum er Lambda nach der Entdeckung der Expansion durch Hubble gestrichen hat. Das Zitat geht nämlich so weiter:
"Wie Friedmann zuerst gezeigt hat, kann man eine allenthalben endliche Dichte der Materie mit der ursprünglichen Form der Gravitationsgleichungen in Einklang bringen, wenn man die zeitliche Veränderlichkeit des metrischen Abstandes distanter Massenpunkte zulässt."
Betrachtet er diese 'zeitliche Veränderlichkeit des metrischen Abstandes' die Hubble-Konstante also, als Ersatz für Lambda?
Wie gesagt, ich versteh's nicht.
Und ich verstehe auch nicht, warum im Wiki-Artikel die DE nur gerade für die seit wenigen Jahren propagierte, aber bisher nicht bestätigte zusätzliche Beschleunigung der Expansion verantwortlich gemacht wird und nicht für die Expansion überhaupt. Geht man da immer noch von kinetischer Energie aus, welche den Teilchen bei einer Urexplosion mitgegeben wurde und sieht die Funktion der DE lediglich darin, der abbremsenden Wirkung durch die Gravitation entgegen zu wirken oder sie eben zu übertreffen?
Viel logischer wäre es doch nun, nachdem man von der Vorstellung der Urexplosion abgerückt ist, die DE generell - und zwar von Anfang an - für die Expansion zuständig zu erklären. Dann tauchten auch keine Fragen wie die von Ben auf:
Nun ist mir nicht ganz klar, _woher_ diese Dunkle Energie plötzlich kam und ihre Masse diesen Einfluss zuteil wurde. Deswegen meine Frage: woher kam die Dunkle Energie?
Fragen über Fragen.
Du siehst, mac, dass Du nicht allein bist. Das ist doch schon mal was.^^
Gruss Orbit
 

Maenander

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Aber ich verstehe trotzdem nicht, warum er Lambda nach der Entdeckung der Expansion durch Hubble gestrichen hat. Das Zitat geht nämlich so weiter:

Betrachtet er diese 'zeitliche Veränderlichkeit des metrischen Abstandes' die Hubble-Konstante also, als Ersatz für Lambda?

Nein, die Hubble-Konstante ist für ihn kein Ersatz für die kosmologische Konstante. Aber nach der Entdeckung der Expansion des Universums war für Einstein die kosmologische Konstante nicht mehr nötig - er brauchte sie nur , um ein statisches Universum zu ermöglichen. Auf ein statisches Universum zu beharren empfand er wohl als die eigentliche "Eselei".

Eine Konstante, die man scheinbar zur Erklärung nicht benötigt, auf 0 zu setzen, ist "ökonomischer". Er folgte damit quasi "Ockhams Rasiermesser", dem Sparsamkeitsprinzip der Wissenschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo Ich,

ich muß zugeben, daß Deine Erklärungen für mich nur einen Schluß zulassen: Ich habe das Ganze überhaupt nicht verstanden. :(

Für mich sind das:
Einstein hat den Wert zu >0 hypothetisiert, damit das Universum nicht zusammenfällt, sondern so statisch sein kann wie er eben glaubte dass es ist.
und das
Sie hat nichts mit der Expansion zu tun,
zwei sich gegenseitig ausschließende Aussagen. Und wie ich Deine oben zitierte Aussage vor diesem
Die DE als Strahlung wegzuerklären bringt momentan nichts. Dann hat man nichtdetektierbare Strahlung, die genau nicht tut, was DE tut, nämlich zur Expansion beitragen.
Hintergrund einordnen soll, ist mir erst recht nicht klar.



Mein Argument:
Dein 1/r² - Argument verstehe ich aber immer noch nicht. DE ist überall gleich verteilt, was bedeutet also r?
stelle ich vor dem Hintergrund von z.B. solch einer Aussage:
Das passiert aber nur so, wenn das Universum entweder räumlich offen ist, also hyperbolisch gekrümmt, oder wenn die Kraft (Dunkle Energie?) die das Universum beschleunigt nicht abnimmt. Wenn es sich bei der Dunklen Energie einfach um Vakuumenergie handeln würde, wäre sie konstant. Ich denke nicht dass es so "einfach" ist.
Wenn DE eine Kraft ist, die die Expansion beschleunigt, wie schafft sie es dann, bei zunehmendem Volumen nicht an 'Druck' zu verlieren? Oder wenn es Vakuumenergie ist, der eine Expansion am 'Ar..h' vorbei geht, wie kann sie dann eine Kraft ausüben? Und, wenn es eine Energie ist, die Kraft ausübt, bei Expansion ihres Verteilungsraumes in welchem sie gleichmäßig verteilt ist und diese Kraft gleich bleibt, wo kommt die dafür nötige zusätzliche Energie her, ohne den ersten Hauptsatz zu verletzen?



Falls du dir Sorgen um den Energieerhaltungssatz machst: Der gilt eh nicht, jedenfalls nicht so wie man meint.
:confused:
Hier allerdings habe ich am allermeisten das Gefühl, daß ganz wesentliche Dinge völlig spurlos an mir vorübergegangen sind.


Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Maenander,

herzlich willkommen hier im Forum. :)

Deine Erklärung ist seit einiger Zeit die erste, die meine Verwirrung nicht zusätzlich steigert. Danke! :)

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Hi mac

Wenn DE eine Kraft ist, die die Expansion beschleunigt, wie schafft sie es dann, bei zunehmendem Volumen nicht an 'Druck' zu verlieren? Oder wenn es Vakuumenergie ist, der eine Expansion am 'Ar..h' vorbei geht, wie kann sie dann eine Kraft ausüben? Und, wenn es eine Energie ist, die Kraft ausübt, bei Expansion ihres Verteilungsraumes in welchem sie gleichmäßig verteilt ist und diese Kraft gleich bleibt, wo kommt die dafür nötige zusätzliche Energie her, ohne den ersten Hauptsatz zu verletzen?
In einem möglichen Erklärungsansatz könnte es so sein:
Die DE wirkt antigravitativ. Mit zunehmendem Abstand (bzw. dünnerer verteilung wg. Expansion) wirkt sie schwächer. Allerdings nicht proportional zum Quadrat des Abstands, sondern um ein Epsilon weniger. Auf diese Weise gewinnt die abstossende DE mit zunehmenden Abstand immer stärker die Oberhand gegenüber der anziehenden Gravitation und die Expansion beschleunigt sich.

Oder man sagt: Das Universum ist gleichmässig angefüllt mit DE. Je mehr DE zwischen den Massen liegt, umso stärker wirkt ihr "gravitationshemmender" Effekt und treibt so von Anfang an die Massen auseinander, und zwar umso effektiver, je weiter die Massen voneinander auseinandergetrieben werden.
 

mac

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Hallo Jonas,

Allerdings nicht proportional zum Quadrat des Abstands, sondern um ein Epsilon weniger. Auf diese Weise gewinnt die abstossende DE mit zunehmenden Abstand immer stärker die Oberhand gegenüber der anziehenden Gravitation und die Expansion beschleunigt sich.

Oder man sagt: Das Universum ist gleichmässig angefüllt mit DE. Je mehr DE zwischen den Massen liegt, umso stärker wirkt ihr "gravitationshemmender" Effekt und treibt so von Anfang an die Massen auseinander, und zwar umso effektiver, je weiter die Massen voneinander auseinandergetrieben werden.
genau sowas meinte ich, als ich sagte:
Und genau diese ‚Modifikation’ empfinde ich als passend gemacht.
hier wird ein neues Prinzip eingeführt, mit Eigenschaften, die passend gemacht wurden für eine (ziemlich unsichere) Beobachtung.

Das Abstandquadratgesetz ist unmittelbar einleuchtend, es kann sozusagen gar nicht anders sein. Aber sowas? War die Not wirklich so groß? Mir stehen dabei jedenfalls die Haare zu Berge. Eine ziemlich widerwärtig fette Kröte, die ich da schlucken soll. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 

pauli

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Zu Einsteins "Eselei" hatte ich mal was gelesen, finde leider die elende Zeitschrift nicht mehr, hier also aus dem Gedächtnis in etwa wiedergegeben:

- das Lambda hatte Einstein auf der linken Seite einer Gleichung stehen, um damit etwas bestimmtes auszudrücken (weiß nicht mehr was :mad:)
- irgendjemand hatte Einstein nachgewiesen, dass auch ohne Materie alleine aufgrund dieser Konstante ein Raum definiert war (oder so ähnlich), was Einstein nicht behagte da für ihn ein Raum ohne Materie sinnlos war
- jetzt steht diese Konstante auf der rechten Seite (dunkle Energie)

besser kriege ich es nicht hin, vlt. hilft es weiter
 

Ich

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Hui, ihr seids ja schnell.
orbit schrieb:
Und ich verstehe auch nicht, warum im Wiki-Artikel die DE nur gerade für die seit wenigen Jahren propagierte, aber bisher nicht bestätigte zusätzliche Beschleunigung der Expansion verantwortlich gemacht wird und nicht für die Expansion überhaupt. Geht man da immer noch von kinetischer Energie aus, welche den Teilchen bei einer Urexplosion mitgegeben wurde und sieht die Funktion der DE lediglich darin, der abbremsenden Wirkung durch die Gravitation entgegen zu wirken oder sie eben zu übertreffen?
Das mit der kinetischen Energie ist zwar nicht zutreffend, aber reicht vollkommen fürs qualitative Verständnis - wenn man von DE absieht.
Die Gleichungen sind einfach, wenn man ein homogenes Universum zugrundelegt, und das Ergebnis nicht viel anders als in einer Newton'schen Kosmologie: Wenn zwei Körper zueinander ruhen, werden sie sich irgendwann aufeinander zubewegen, wegen Gravitation. Wenn sie sich auseinanderbewegen, wird diese Bewegung von der Gravitation abgebremst werden.
Wie man es auch dreht, es kommt ein dynamisches Universum raus. Wir stellen Expansion fest. Wenn wir die bekannten Gesetze in der Zeit zurückverfolgen, dann müssen alle Körper früher näher beieinander gewesen sein, irgendwann einmal sogar alle im selben Punkt.
Mehr ist nicht dahinter, die Friedmann-Gleichungen sind nur exakter als das Newtonsche Bild. DE braucht man nicht für Expansion, nur für beschleunigte Expansion.
Maenander schrieb:
Eine Konstante, die man scheinbar zur Erklärung nicht benötigt, auf 0 zu setzen, ist "ökonomischer". Er folgte damit quasi "Ockhams Rasiermesser", dem Sparsamkeitsprinzip der Wissenschaft.
Exakt. Was man nicht braucht, tut man nicht.
mac schrieb:
Für mich sind das:
Einstein hat den Wert zu >0 hypothetisiert, damit das Universum nicht zusammenfällt, sondern so statisch sein kann wie er eben glaubte dass es ist.
und das
Sie hat nichts mit der Expansion zu tun,
zwei sich gegenseitig ausschließende Aussagen. Und wie ich Deine oben zitierte Aussage vor diesem
Die DE als Strahlung wegzuerklären bringt momentan nichts. Dann hat man nichtdetektierbare Strahlung, die genau nicht tut, was DE tut, nämlich zur Expansion beitragen.
Hintergrund einordnen soll, ist mir erst recht nicht klar.
Ich stelle fest, dass ich genauer gelesen werde, als ich jemals zu schreiben beabsichtigte. Das freut mich, normalerweise ist es andersrum.
Zu den ersten beiden Zitaten:
Expansion (oder Kontraktion) ist der natürliche Zustand. Gleichgewicht ist unnatürlich, benötigt irgendetwas, was die Gravitation aufhebt, und ist labil.
DE wirkt in den mathematischen Ableitungen eins tiefer: ob Expansion oder Kontraktion, sie würde nur Expansion beschleunigen und Kontraktion verlangsamen.
Zum dritten Zitat:
So ist das auch gemeint: Strahlung würde Expansion verlangsamen und Kontraktion beschleunigen. Das kann man gerade gar nicht gebrauchen.
mac schrieb:
Wenn DE eine Kraft ist, die die Expansion beschleunigt, wie schafft sie es dann, bei zunehmendem Volumen nicht an 'Druck' zu verlieren? Oder wenn es Vakuumenergie ist, der eine Expansion am 'Ar..h' vorbei geht, wie kann sie dann eine Kraft ausüben?
Gravitations"kraft" gibt es nicht. Aber egal, wie gesagt, DE wird als unverstandene Eigenschaft des Vakuums interpretiert.
Das mit der Energieerhaltung spreche ich nochmal extra an. "Noether-Theorem" und so.
mac schrieb:
Das Abstandquadratgesetz ist unmittelbar einleuchtend, es kann sozusagen gar nicht anders sein. Aber sowas? War die Not wirklich so groß? Mir stehen dabei jedenfalls die Haare zu Berge. Eine ziemlich widerwärtig fette Kröte, die ich da schlucken soll
.
Nee, sollst du gar nicht. Das mit dem Abstandsquadrat ist wunderbar in statischer Raumzeit bei schwachen Feldern. DE würde auch so reagieren, wenn man sie auf einen Fleck einsperren würde. Nicht anders.
Sie ist aber nicht eingesperrt, genausowenig wie Materie. Sie sind großräumig gleichverteilt. Und dann wirkt Materie einfach global kontrahierend, DE expandierend, ohne großen Unterschied. DE als Eigenschaft den Vakuums (ich rede nur von kosmologischer Konstante, nicht Quintessenz!) verdünnt sich aber natürlich nicht mit. Das ist alles.
 

jonas

Registriertes Mitglied
ich schrieb:
DE als Eigenschaft den Vakuums (ich rede nur von kosmologischer Konstante, nicht Quintessenz!) verdünnt sich aber natürlich nicht mit. Das ist alles.
hmmm, dann wäre dies:
jonas schrieb:
Oder man sagt: Das Universum ist gleichmässig angefüllt mit DE. Je mehr DE zwischen den Massen liegt, umso stärker wirkt ihr "gravitationshemmender" Effekt und treibt so von Anfang an die Massen auseinander, und zwar umso effektiver, je weiter die Massen voneinander auseinandergetrieben werden.
die anschauliche Laienvorstellung?
 
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