Messenger: Merkursonde nimmt Venus ins Visier

astronews.com Redaktion

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Die NASA-Sonde Messenger fliegt heute auf ihrem Weg zum Merkur an unserem Nachbarplaneten Venus vorüber. Dabei wird die US-Sonde die europäische Sonde Venus Express bei ihren Beobachtungen unterstützen und so einen doppelten Blick auf die Venus ermöglichen. Gleichzeitig wird Messenger durch den Vorüberflug deutlich abgebremst, um so 2011 in einen Merkur-Orbit einschwenken zu können. (5. Juni 2007)

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Orbit

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Danke für die Information. Ist ja spannend, dieses Billardspiel im All.
Kleine Verständnisfrage zu
Anziehungskraft der Venus wird Messenger auf Kurs zum Merkur gebracht und die Geschwindigkeit der Sonde von rund 36 Kilometern pro Sekunde auf knapp 28 Kilometer pro Sekunde verringert.
Fliegt die Sonde wirklich so schnell? Müsste es nicht heissen, dass sie von 36'000 Stundenkilometern auf 28'000 kmh abgebremst wird?
Gruss Orbit
 
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Hurrycane

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Ja, die Sonden werden denk ich mal mit einem Ionenantrieb angetrieben.

Bei einem Ionenantrieb dienen als Treibstoff Cäsium, Xenon oder Quecksilber. Der Treibstoff wird dabei ionisiert und mit Hilfe eines elektrischen und eines magnetischen Feldes beschleunigt. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass die notwendige elektrische Energie z.B. mittels Solarzellen im Weltraum gewonnen werden kann und man mit sehr wenig Treibstoff auskommt, denn es wird nur sehr wenig Masse, dafür aber mit sehr hoher Geschwindigkeit, ausgestoßen. Die dabei erreichten Schubkräfte sind sehr klein. Außerdem funktioniert das Triebwerk nur im Hochvakuum wie es zum Beispiel im freien Weltraum der Fall ist. (Wiki)

Bisherige Ionenantriebe besitzen gegenüber konventionellen chemischen Raketentriebwerken einen geringen Schub, der vergleichbar ist mit der Kraft, die eine Postkarte auf eine Hand ausübt (70 Millinewton, entspricht der Gewichtskraft von 7 Gramm), jedoch bei einer deutlich erhöhten Austrittsgeschwindigkeit der Ionen (10 bis 130 km/s) und einer längeren „Brenn“dauer. Die Gesamtmasse des Raumfahrzeugs muss dennoch so klein wie möglich gehalten werden (Die Sonde SMART-1 wiegt z.B. 367 Kilogramm und führte 84 kg Xenon als Stützmittel mit), um für den Betrieb vernünftige Beschleunigungen und damit annehmbare Schubdauern zu erreichen. (Wiki)

Wollte es eigendlich selber schreiben aber mir sind dich richtigen Worte nicht eingefallen.
 

Bynaus

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Müsste es nicht heissen, dass sie von 36'000 Stundenkilometern auf 28'000 kmh abgebremst wird?

Ich denke, die Zahlen stimmen so. Die Orbitalgeschwindigkeit auf der Höhe der Erdbahn beträgt 30 km/s - bremst man einen Körper ab, fällt er auf die Sonne zu und beschleunigt - da halt ich es für durchaus plausibel, dass er auf der Höhe der Venus 36 km/s drauf hat.

MESSENGER hat keinen Ionen-Antrieb, so viel ich weiss, hat sie überhaupt keinen Antrieb, sondern bremst alleine durch Swing-Bys.
 

mac

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Hallo Bynaus,

Ich denke, die Zahlen stimmen so.
Ja!


... so viel ich weiss, hat sie überhaupt keinen Antrieb, sondern bremst alleine durch Swing-Bys.
ohne jede noch so klitzekleine Korrektur? Über viele Jahre? Kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen. Wenigstens geringfügige Anpassungen nach dem Swing by müssten doch möglich sein? Steuerdüsen? Lagekontrolle?

Herzliche Grüße

MAC
 

Bynaus

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Wenigstens geringfügige Anpassungen nach dem Swing by müssten doch möglich sein? Steuerdüsen? Lagekontrolle?

Ja gut... Aber wie ich in Galileos Link sehe, lag ich falsch: die Sonne hat ein bordeigenes, chemisches Treibwerk, das für Kurskorrekturen gedacht ist.
 

mac

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Hallo Galileo und Bynaus,

vielen Dank! :) an Dich Galileo für den Link!

@Bynaus, mir ist leider auch erst gerade noch eingefallen, daß die Sonde, wenn sie zum Merkur soll, auf jeden Fall ein Triebwerk braucht, sonst ist ja keine Umlaufbahn möglich.

Na ja, da stehst Du wenigstens nicht allein als Schussel rum. ;)

Herzliche Güße

MAC
 

Herbert

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300km Abstand?

Und das mit der Flughöhe von 300km über Venus, ist das auch korrekt? Ist das nicht schon so ne Art Aerobreaking?
 

Herbert

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@Galileo: Danke!

Kommt mich trotzdem sehr dicht vor. Ist Venus Express auch so dicht dran?
Und - "Auf der Nachtseite nach Blitzen suchen" - muss ich mir das so vorstellen, dass die Sonde den Planeten komplett umrundet oder fliegt die nur so ne Kurve drum?
 

galileo2609

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muss ich mir das so vorstellen, dass die Sonde den Planeten komplett umrundet oder fliegt die nur so ne Kurve drum?

Hallo Herbert,

auf der verlinkten 'MESSENGER-Site' findest du auch die gallery, in der alle deine Fragen anschaulich geklärt werden, u. a. auch mit der Animation des 'Zweiten flyby'.
Die Sonde 'Venus Express' kommt während ihres exzentrischen Orbits der Venus bis auf Atmosphärenhöhe nahe: Venus Express has reached final orbit

Hier noch eine Animation für die beiden Sonden während des 'flyby': MESSENGER Venus Flyby and Venus Express orbit.

Grüsse galileo2609
 
Zuletzt bearbeitet:

Herbert

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Danke für den Link, ist ja wirklich super ausführlich.
viele Grüsse
Herbert
 
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