Mars: Kehrt das globale Magnetfeld zurück?

astronews.com Redaktion

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Der rote Planet Mars besaß früher ein globales Magnetfeld, das aber vor rund vier Milliarden Jahren wieder verschwand. Jetzt haben Schweizer Forscher die im Inneren des Planeten herrschenden Bedingungen im Labor nachgestellt und so erklären können, wieso der Mars sein Magnetfeld verlor. Verblüffende Folge des Modells: Das Magnetfeld des Mars könnte wieder entstehen. (1. Juni 2007)

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dmz

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Wenn also das globale Mars-Magnetfeld zurueckkehrte,
enstaende - wie bei der Erde - ein magnetischer Schutzschild
gegen Partikel-Beschuss u extrem harte Strahlung aus dem Weltraum
- im besonderen durch das Zentralgestirn 'Sonne'.
Waere es denkbar, dass sich - wie auf der Erde - in der Folge
Wasserhaushalt, Atmosphaere u Treibhauseffekt bilden wuerden und
damit vergleichbare Lebensraeume enstaenden ?
 

_Mars_

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Laut deinem Artikel sind sie nicht von der Sonne weggeblasen worden, also am Mars verblieben. Gott sei dank. CO2 + O2 als Regolith (zb. CaCO3); Eis (Wasser und gefrorenes Kohlendioxid), Nitratreiche Mineralien, Permafrost.
Und Vulkane werden bald wieder ausbrechen und eine Erwärmung ausbrechen.... Das gibt einen runaway - Treibhauseffekt. (Durch das Methan, Stickstoff, Kohlendioxid der Vulkane schmilzt Eis, dampft Regolith aus, ... etc.)
 

_Mars_

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Ein altes Thema, das mich nicht in Ruhe lässt ;)

Kann man eigentlich irgendwie bestimmen, in welchem Zeitraum das Magnetfeld zurückkommt?

Gibt es Simulationen (wird daran überhaupt noch gearbeitet?) im groben Bereich, um wieviel es sich noch handeln muss? Monate, Jahre, Jahrtausende oder gar Jahrmilliarden??

Kann MAVEN oder Curiosity da Hinweise finden??


Mfg
 

Frankie

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Na ja dann mach ich mir erst mal nen Kaffee während ich darauf warte ;-) aber mal im Ernst: wenn unten beim auskristallisieren Energie freigesetzt würde, dann wäre schon interessant zu wissen ob diese Energie für das Wiederaufleben eines Vulkanismus ausreichen würde - dann hätte man ja eventuell wieder eine (Proto-)Atmosphäre....
 

_Mars_

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wenn unten beim auskristallisieren Energie freigesetzt würde, dann wäre schon interessant zu wissen ob diese Energie für das Wiederaufleben eines Vulkanismus ausreichen würde

Hm... An das hatte ich noch gar nicht gedacht... Dabei wird Wärme frei und der Druck sinkt aber (erinnere ich mich richtig?), daher wird der Kern fest.


dann hätte man ja eventuell wieder eine (Proto-)Atmosphäre....

Schöner Gedankengang... Aber was ist, wenn das noch zwei, drei Milliarden Jahre dauert? Dann war alles umsonst, weils dann auf dem Mars auch zu heiß ist für Leben...


Aber nochmal zu meiner Ursprünglichen Frage:
Gibt es Simulationen (wird daran überhaupt noch gearbeitet?) im groben Bereich
Kann MAVEN oder Curiosity da Hinweise finden??
 

Bynaus

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Aber was ist, wenn das noch zwei, drei Milliarden Jahre dauert? Dann war alles umsonst, weils dann auf dem Mars auch zu heiß ist für Leben...

Ach was, dann geht die Party dort doch erst richtig los! Die Sonne legt pro Milliarde Jahre etwa 10% an Strahlungsleistung zu. In 2 Mrd Jahren sind das 121%, in 3 Mrd rund 133%. Da der Mars heute 1/(1.5^2) = 44% der Strahlungsleistung der Erde erhält, sind wir mit 133% in 3 Mrd Jahren immer noch bei rund 60% der heutigen Strahlungsleistung der Sonne auf der Erde. Das ist immer noch weniger als vor 4.5 Mrd Jahren (rund 70% der Leistung heute) auf der Erde.

Gibt es Simulationen (wird daran überhaupt noch gearbeitet?) im groben Bereich

Vermutlich schon. Kannst ja mal über http://www.adsabs.harvard.edu/ nach Arbeiten von Andrew Stewart suchen.

Kann MAVEN oder Curiosity da Hinweise finden??

Wie auch? Magnetfeldmessung geht nicht, da verändert sich ja nix in der kurzen Zeit. Was interessant wäre, wäre ein geophysikalisches Netzwerk auf dem Mars, dh, mehrere (mindestens 3, je mehr, desto besser, über den gesamten Mars verteilt) Lander mit Seismographen - dies würde es erlauben, das Innere des Mars zu kartieren, u.a., ob der Kern denn nun flüssig oder fest ist, wie gross er ist, in welcher Tiefe es Phasenübergänge gibt, etc. Man könnte vielleicht sogar das Vorkommen von unterirdischem Wasser feststellen, wenn es z.B. grosse unterirdische Höhlen / Seen gäbe und die Lander nahe genug zusammen stehen.

Leider ist das Projekt heute noch zu teuer, NetLander der ESA etwa wurde aufgegeben.
 

_Mars_

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http://adsabs.harvard.edu/abs/2009JGRE..11404009R

Hier eine These, dass Einschläge den Kern aufgewärmt haben, und damit wurde er zu heiß und somit flüssig. Das Magnetfeld verschwand...

Hier findet man übrigens was zu dem Prozess, der ein Magnetfeld am Mars erzeugen wird: http://www.google.com/search?hl=en&...snowing-core+mars&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai= Deutschsprachiges findet man (ich) kaum...


@Bynaus:

Jahrmillionen bedeutet in der Geschichte des Mars' aber nur einen Augenblick... Wieso also nicht gleich jetzt oder Morgen?
 
Zuletzt bearbeitet:

StarWolf

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Der Mars ist mal mit einem 2000 km großen Objekt kollidiert.

Einschlag vor 3,9 Mrd. Jahren
Den neuen Modellrechnungen zufolge kann ein Einschlag die Formation am besten erklären. Der Mars wurde demnach vor spätestens 3,9 Milliarden Jahren in einem Winkel von 45 Grad von einem rund 2000 Kilometer großen Objekt getroffen - das ist größer als der Pluto, wie Forscher um Jeffrey Andrews-Hanna vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) berichten. Astronomen diskutieren den Angaben zufolge nur zwei größere Kollisionen im Sonnensystem: Als kontrovers gilt ein möglicher gigantische Einschlag auf dem sonnennächsten Planeten Merkur, als weitgehend gesichert dagegen, dass ein bis zu marsgroßes Objekt in der Frühzeit des Sonnensystems den Mond aus der Erde geschlagen hat. Beide Ereignisse waren jedoch so katastrophal, dass keinerlei Spuren mehr erhalten sind.

Quelle:News.at

SW
 

_Mars_

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Ich meinte damit, aus geologischer Sicht ist es praktisch unerheblich, ob es jetzt, oder in 5 Millionen Jahren passiert.

Für den Mars ist das nur ein Augenblick, also könnte es somit auch momentan schon geschehen...
 

Bynaus

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Nein. Wie du sagst, heute oder in 5 Mio Jahren, das ist fast das gleiche. Denke daher eher an hunderte von Millionen Jahre, oder gar Milliarden, bis die in der Arbeit angesprochenen Effekte zum Tragen kommen.

Was ich in Bezug auf deine Frage, ob Curiosity dieses "neue" Magnetfeld messen könnte, meinte, war dass der Zeitraum, in dem Curiosity messen wird, ohnehin viel zu klein ist, als dass sich in dieser Zeit das Magnetfeld irgendwie merklich ändern würde.
 

_Mars_

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http://www.newscientist.com/article/dn11962-lab-study-indicates-mars-has-a-molten-core.html

Hier, der Kern könnte schon beginnen, auszuflocken...

Außerdem wird davon gesprochen, dass auch Plattentektonik anspringen könnte, an das hatten wir noch nicht gedacht (Vulkane, Magnetfeld)

der Zeitraum, in dem Curiosity messen wird, ohnehin viel zu klein ist, als dass sich in dieser Zeit das Magnetfeld irgendwie merklich ändern würde.

Denkst du? Ich habe keine Erfahrung damit, aber kann es nicht sein, dass das Magnetfeld auf einmal anspringt, anstatt anfangs unmessbar schwach zu sein und dann langsam immer stärker zu werden?
 

Frankie

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Da das Magnetfeld durch Konvektionsströmungen erzeugt wird und diese Massen gegen ihre Trägheit erst mal in Bewegung gesetzt werden müssen: eher nicht...
 

Sissy

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Hi Mars,

das wird (so es denn so funktioniert) noch ne Weile dauern, bis sich da tatsächlich ein bipolares Magnetfeld bildet.

Die Versuche an der ETH Zürich sind momentan noch im Gange - das ist "Stochern im Nebel" auf sehr hohem Niveau :) ...

Wir wissen ja noch nicht mal ganz genau, wie das bei uns auf der Erde funktioniert. Es gibt Arbeitshypothesen, die halbwegs die Realität nachbilden.

Wir kennen den Aufbau der Erde von der Kruste bis zum Kern dank 100 Jahre Erdbebenforschung prinzipiell recht gut. Dank satellitengestützter Schwerefeldmessungen können wir mittlerweile auf- und absteigende Gesteinsmassen im Mantel nachweisen, die mit den auf der Erde gemessenen Schwerefeldanomalien übereinstimmen und zusätzlich weitere entdecken, die sich in unzugänglichen Gebieten befinden.

Bei uns dauert es mehrere tausend Jahre, bis sich das ganze Magnetfeld der Erde umpolt. In den Zeiten während der jeweiligen Umpolung hatte die Erde viele lokal unterschiedliche Magnetfelder. Und die Zeiräume zwischen den Umpolungen dauerten etwa 200.000 Jahre. Die letzte ist allerdings schon 750.000 Jahre her. Also überfällig. Eventuell leben wir grad in einer Übergangszeit. Und in den nächsten 4 oder 5.000 Jahren wird aus dem magnetischen Nordpol der Südpol. Das hätte aber blos die Konseqenz, daß der Kompaß für ein paar hundert oder tausend Jahre spinnt :D ...

Sollte auf Mars ebenfalls eine Konvektion in Gang kommen, erwarte ich als erstes eben solche lokalen Magnetfelder. Die taugen dann aber net als Globaler Schutzmechanismus :( ...

Die Untersuchungsergebnisse, die uns derzeit zu Mars vorliegen, lassen eher den Schluß zu, daß es beim Mars nie eine komplette Plattentektonik mit den entsprechen Konvektionswalzen im Mantel gab. Es spricht vieles dafür, daß es einen einzigen Superplume gab, der für die Tharsisregion veantwortlich war...

Grüße
Sissy
 

_Mars_

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Sollte auf Mars ebenfalls eine Konvektion in Gang kommen, erwarte ich als erstes eben solche lokalen Magnetfelder.

Meines Wissens gibt es die, allerdings relativ schwach...
lassen eher den Schluß zu, daß es beim Mars nie eine komplette Plattentektonik mit den entsprechen Konvektionswalzen im Mantel gab.

Aufgrund unterschiedlicher magnetisierungen wurde spekuliert, ob es dort nicht Kontinente (Tektonik) gegeben haben könnte...
 
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