Hi Mars,
das wird (so es denn so funktioniert) noch ne Weile dauern, bis sich da tatsächlich ein bipolares Magnetfeld bildet.
Die Versuche an der ETH Zürich sind momentan noch im Gange - das ist "Stochern im Nebel" auf sehr hohem Niveau
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Wir wissen ja noch nicht mal ganz genau, wie das bei uns auf der Erde funktioniert. Es gibt Arbeitshypothesen, die halbwegs die Realität nachbilden.
Wir kennen den Aufbau der Erde von der Kruste bis zum Kern dank 100 Jahre Erdbebenforschung prinzipiell recht gut. Dank satellitengestützter Schwerefeldmessungen können wir mittlerweile auf- und absteigende Gesteinsmassen im Mantel nachweisen, die mit den auf der Erde gemessenen Schwerefeldanomalien übereinstimmen und zusätzlich weitere entdecken, die sich in unzugänglichen Gebieten befinden.
Bei uns dauert es mehrere tausend Jahre, bis sich das ganze Magnetfeld der Erde umpolt. In den Zeiten während der jeweiligen Umpolung hatte die Erde viele lokal unterschiedliche Magnetfelder. Und die Zeiräume zwischen den Umpolungen dauerten etwa 200.000 Jahre. Die letzte ist allerdings schon 750.000 Jahre her. Also überfällig. Eventuell leben wir grad in einer Übergangszeit. Und in den nächsten 4 oder 5.000 Jahren wird aus dem magnetischen Nordpol der Südpol. Das hätte aber blos die Konseqenz, daß der Kompaß für ein paar hundert oder tausend Jahre spinnt
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Sollte auf Mars ebenfalls eine Konvektion in Gang kommen, erwarte ich als erstes eben solche lokalen Magnetfelder. Die taugen dann aber net als Globaler Schutzmechanismus
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Die Untersuchungsergebnisse, die uns derzeit zu Mars vorliegen, lassen eher den Schluß zu, daß es beim Mars nie eine komplette Plattentektonik mit den entsprechen Konvektionswalzen im Mantel gab. Es spricht vieles dafür, daß es einen einzigen Superplume gab, der für die Tharsisregion veantwortlich war...
Grüße
Sissy