Hallo Garfield
Eine exakte Vorhersage ist bei einer solchen Simulation weder möglich noch Ziel der
Simulation.
Die Aussage:
Unser Sonnensystem dürfte die kosmische Karambolage vermutlich unbeschadet überstehen, wird sich aber wohl in einem recht abgelegen Teil der neuen Galaxie wiederfinden.
ist allenfalls eine statistisch wahrscheinliche Aussage. Das tatsächliche, individuelle Schicksal unseres Sonnensystems ist nicht vorhersagbar.
Aus den Antworten von T. J. Cox in den beiden letzten Absätzen kannst Du doch entnehmen, dass er mit Humor auf die Fragen der Presse reagiert, er erzählt ihnen was sie hören wollen und was sich gut verkaufen lässt. An einem möglichen Ziel der Untersuchung waren die wohl auch nicht sonderlich interessiert, jedenfalls finde ich nur einen etwas versteckten Hinweis
Doch bevor es soweit ist, werden sich die beiden Galaxien mehrmals begegnen. Dabei verlieren sie jedes Mal durch die gegenseitigen Anziehungskräfte an Geschwindigkeit. Die Astronomen haben zudem angenommen, dass beide Galaxien in eine diffusen Wolke aus Gas und Dunkler Materie eingebettet sind, was die Abbremsung der Galaxien und den Verschmelzungsprozess deutlich beschleunigt. Ohne deren Wirkung würden die Ereignisse nahezu dreimal solange brauchen.
was mit alten Simulationsprogrammen (aus den 70er Jahren) auch so herauskam aber eben nicht zu Ergebnissen führte, wie sie beobachtbar sind. Ob es noch andere wichtigere Ziele gab, kann ich aus dem Artikel leider auch nicht entnehmen; muß man wohl auf die Veröffentlichung warten.
Wie der genaue Ablauf im Zentrum sein wird, ist ebenso wenig vorhersagbar. Durch die große Anzahl von Sternen im Zentrum werden die sehr massiven schwarzen Löcher aber durchaus wirkungsvoll abgebremst werden. Dann werden sie sich über einen längeren (aber eben unbestimmbar längeren) Zeitraum umkreisen und nach gegebener Zeit vielleicht auch verschmelzen.
Zu ‚Sternkollisionen’ wird es auch kommen, so wie das auch in der Vergangenheit immer mal wieder geschehen ist. Man darf sich aber eine solche ‚Kollision’ nicht wie einen Zusammenstoß zweier fester Körper vorstellen, eher so, wie das Verschmelzen zweier Galaxien, nur noch viel wirkungsvoller abgebremst.
Die Struktur der Spiralarme ist Folge der Gasverteilung in einer Galaxie. Diese Gasverteilung könnte durch galaxienweite Magnetfelder verursacht sein. Da kenne ich mich aber nicht so gut aus. Auf jeden Fall sind diese Gaskonzentrationen die Gebiete, in denen mehr neue Sterne entstehen als woanders. Neue Sterne bedeutet aber auch neue, große, schwere, besonders leuchtkräftige Sterne. Die ‚leben’ aber auch nicht so lange, die leben sogar nur so kurz, dass nur wenigen von ihnen genug Zeit bleibt, um diese Entstehungsgebiete für eine gleichmäßigere Verteilung weit genug zu verlassen. Daher leuchten die Spiralarme heller, ohne dass dort viel mehr Sterne wären.
Nach einer solchen Galaxienkollision und anschließenden Verschmelzung bilden sich wohl auch recht schnell neue Spiralarme (aus Gas) aus. Nur bei den sehr großen elliptischen Galaxien (und den kleineren Kugelhaufen) scheint dieser Mechanismus nicht mehr dominierend für die Verteilung der Lichtquellen zu sein.
Das was ich hier über den Ablauf schreibe, konnte man natürlich nicht wie einen ‚Film’ an einer einzelnen Galaxie beobachten, sondern man schließt es aus der Form und Anzahl der vielen gleichzeitig beobachtbaren Galaxien und um diese Schlussfolgerungen abzusichern bildet man Simulationsmodelle und vergleicht deren Ergebnisse mit den Beobachtungen.
Herzliche Grüße
MAC