planetare Gezeitenkräfte

chlorobium

Registriertes Mitglied
Neben dem Mars wird noch der Jupiter-Mond Europa als möglicher Standort
für extraterrestrisches Leben gehandelt. Auf Europa soll unter seiner dicken
Eisdecke ein Ozean aus flüssigem Wasser sein, der unter anderem durch die
von Jupiter ausgeübten Gezeitenkräfte seine Wärme erhält. Wie genau habe
ich mir die Wirkung dieser Gezeitenkräfte vorzustellen?

mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
Moinz chlorobium,

wie der Flutberg des Wassers (durch Mond und Sonne) auf der Erde entsteht, brauchen wir wohl nicht nochmal durchkauen; und auch nicht, dass durch die Verlagerung des Drehmittelpunktes der Erde, dadurch auf der entgegengesetzten Seite auch ein Flutberg entsteht.

Dieser Flutberg entsteht nun auch nicht nur im Wasser (da ist er nur am augenfälligsten), sondern auch im Gestein und der Athmosphäre und ist in seiner Höhe von der Dichte, der Viskosität des Materials und den Adhäsions- und Kohäsionskräften der verschiedenen Materialien (Reibungskoeffizient) abhänging.
Ab jetzt ist die ganze Sache auch ein Thema der klassischen Thermodynamik. Also der Zusammenhang von Druck (über die Verringerung der resultierenden Gravitationskraft), Dichte, innerer Energie (kinetische Energie der Teilchen -> letztendlich Temperatur) und Volumen, sowie der Energieerhaltungssätze.
Soweit die 'Schulphysik' und dem langweiligen Teil.
Interessanter wird es dann, wenn man anhand der Energieerhaltungssätze sich auf die Suche der 'Energiequelle' begibt, die das System (ggf.) über Jahrmilliarden immerwieder speißt. Aber damit würden wir wieder das Thema verlassen. Vielleicht hilft das auch erstmal.


Gruß
Gunter
 

Ich

Registriertes Mitglied
Hi,

der spannende Teil - die Schulphysik - wird z.B. hier beschrieben. Ich weiß bloß nicht, ob du den Artikel als Erklärung siehst, oder ob du genau diesen Artikel erklärt haben willst.
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
hallo 'Ich',

... nein das ist schon soweit klar. Der Teufel steckt aber im (interessanten) Detail:

Nehmen wir das Beispiel: 'Für den Jupitermond Europa wird damit immerhin noch eine Gezeitenheizung von ca. 9·10^12W erreicht.'

Der Mechanismus, wie sich Europa (der Jupitermond ;) ) aufheizt ist klar. Aber wo nimmt das System die 9·10^12W Energie her, wenn die Energieerhaltungssätze gelten? Gut, über die bekannten Umwege der Thermodynamik aus der Gravitation und Rotation.
Auch wenn wir die Drehimpulsübertragung durch die Gezeitenreibung von Jupiter's Eigenrotation auf die Europabahn berücksichtigen u.s.w., das System 'verliert' ständig Energie (ein Teil der 9·10^12W), die Europa als Wärmeenergie ins All abstrahlt.
Bleibt also letztendlich die Frage, die das häufigste Ende der anderen Themen ist: wo kam universell Alles her und wo geht's letztlich hin?

Deshalb wollte ich - eigendlich :rolleyes: - an dieser Stelle nicht weitermachen.

Gruß
Gunter
 
Zuletzt bearbeitet:

Orbit

Registriertes Mitglied
@Schnapprollo
Zum System gehört doch auch der die Himmelskörper umgebende Raum und die darin enthaltene Strahlung. Wenn man davon ausgeht, dass Materie einst aus Strahlung entstanden ist, findet doch in diesem erweiterten System nur ein Kreislauf statt, also keine Verletzung des Energierhaltungssatzes.
Gruss Orbit
 

Ich

Registriertes Mitglied
Aber wo nimmt das System die 9·10^12W Energie her, wenn die Energieerhaltungssätze gelten? Gut, über die bekannten Umwege der Thermodynamik aus der Gravitation und Rotation.
Ja, eben.
Bleibt also letztendlich die Frage, die das häufigste Ende der anderen Themen ist: wo kam universell Alles her und wo geht's letztlich hin?
Und Zwischenschritte sind nicht interessant? Wenn man jede Frage gleich in die nach dem Sinn des Lebens, des Universums und des ganzen Rests umwandelt, ist man m.E. bei Philosophie besser aufgehoben. Man kriegt dann nämlich keine "Zwischenergebnisse" wie z.B. die gesamte Physik raus.
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
hi Orbit,

... na gut, auch wenn ich das hier in diesem Thread nicht weiterführen wollte :rolleyes: :

Bleiben die 3 Fragen zum Hauptgewinn:

A) Ist alles ein universelles Null-Summen-Spiel z.B. der Supersymetrie was sich unterm Strich zu 'Nichts' summiert?


B) Ein Fast-Null-Summenspiel was, wie ein chaotisches Pendel, - einmal angestoßen - in alle Ewigkeit weiterläuft und durch Komplexität und Eigenbezug in der Lage ist immer neue Strukturen und Verläufe zu bilden?

oder
C) Sich das Ganze Jemand (oder Etwas) ausgedacht hat, weil ihm das Universum sonst zu langweilig ist oder einen 'tieferen' Zweck erfüllen muss?


Ich persönlich bin ja für B. Weil das, das einzige System ist, in dem die Energie (und umgerechnet Masse) tatsächlich insgesamt erhalten bleibt, die nötige Dynamik hat und nicht ins Chaos sondern zu Strukturen führt (Also deiner Aussage: 'Wenn man davon ausgeht, dass Materie einst aus Strahlung entstanden ist, findet doch in diesem erweiterten System nur ein Kreislauf statt, also keine Verletzung des Energierhaltungssatzes.' noch am nächsten kommt - obwohl sich Kreislauf so nach Startpunkt = Endpunkt anhört).

... aber das würde jetzt wirklich zu weit führen ...

Gruß
Gunter
 
Oben