Schwerelosigkeit

Sputnik96

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Hallo
Problem Schwerelosigkeit. Warum benötigt ein Raumschiff nach dem es die Reisegeschwindigkeit erreicht hat noch einen Antrieb? Ich dachte mir, dass etwas was mal in der Schwerelosigkeit eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat diese für immer beibehält? Sehe ich das falsch, dann bitte ich um Hilfe und Aufklärung.
Vielen Dank Sputnik96
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sputnik96,

Hallo
Problem Schwerelosigkeit. Warum benötigt ein Raumschiff nach dem es die Reisegeschwindigkeit erreicht hat noch einen Antrieb? Ich dachte mir, dass etwas was mal in der Schwerelosigkeit eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat diese für immer beibehält? Sehe ich das falsch, dann bitte ich um Hilfe und Aufklärung.
ich weis nicht genau was Du hier fragst, desahlb trifft meine Antwort vielleicht nicht das was Du meinst.

Schwerelosigkeit als Abwesenheit von Gravitation gibt es nirgendwo im Weltall.
Ein Raumschiff, daß genügend schnell ist, kann z.B. um die Erde herum 'fallen' Diesen Zustand erlebt man dann als Scherelosigkeit. Will man dieses Raumschiff wieder zur Erde zurück bringen, dann muß man mit dem Antrieb 'abbremsen', damit man langsam genug wird, um nicht mehr um die Erde herumzufallen sondern 'runter fallen' kann.

Ist das Raumschiff auf eine genügend hohe Geschwindigkeit beschleunigt worden, kann es sogar aus dem Sonnensystem 'hinausfallen' ohne jeden weiteren Antrieb, was natürlich ebenso als schweresosigkeit empfunden wird.

Wenn das Deine Frage noch nicht beantwortet, dann stell sie ruhig noch mal. :)

Herzliche Grüße

MAC
 

jonas

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Hi Sputnik96

Willkommen im Forum :)

Zu dem, was mac schon geschrieben hat vielleicht noch folgender Zusatz: Gerade bei Sonden, die eine lange Reise machen, ist es immer wieder nötig Kurskorrekturen durchzuführen.

Auch wenn die Berechnungen der Bahnen, die die Sonden nehmen sollen immer genauer werden, sind doch noch Unsicherheitsfaktoren vorhanden:
- Stimmt der Winkel der ursprünglichen Beschleunigung ganz genau?
- Ist die Schubkraft der Triebwerke exakt so wie sie den Bahnberechnungen zugrunde lagen?
- War die Brenndauer exakt so wie sie sein sollten und hat die Sonde nun genau die Geschwindigkeit, die sie haben soll?

Kleine Abweichungen in der kurzen Beschleunigungsphase während der ersten paar hundert Kilometer nach dem Start können sich während der weiteren Reise von vielleicht mehreren millionen Kilometern aufschaukeln. Daher sollte Triebwerk und Treibstoff auch nach dem Start noch zur Verfügung stehen.

Falls Du Satelliten meinst, z.B. die geostationären wie Astra, so benötigen diese auch Triebwerke um ihre Position im Orbit zu halten. So wie Sonne und vor allem Mond für Ebbe und Flut sorgen, so beeinflussen sie auch diese Satelliten. Ihre Bahnen sind also nicht ein für allemal festgelegt sobald sie erstmal auf ihre vorgesehene Position gebracht wurden, sondern müssen regelmässig nachgeführt werden.
 

Sputnik96

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Hallo mac, hallo jonas.:)
Vielen Dank für eure schnelle Reaktion auf meine Frage und eure Bemühung mir zu helfen.
Ich will hier meine Frage nun etwas präziser stellen.
In einem Buch über das Weltall habe ich folgendes gelesen:

TREIBSTOFFGRENZEN

Raketen müssen allen Treibstoff mit sich führen. Unabhängig vom Wirkungsgrad der Rakete ist es nicht möglich, genügend Treibstoff für einen interstellaren Flug mitzunehmen.
Die NASA schätzt, dass selbst bei Verwendung eines Ioanenantriebs, mit dem die 10 fache Geschwindigkeit von Voyager 2 erreicht werden kann, 500 Supertanker voll Treibstoff nötig währen, um in 100 Jahren Alpha Centauri zu erreichen.

Nun, das steht so geschrieben.:confused:

Jetzt zu meiner Frage. Wenn eine Rakete oder Raumschiff die Erdanziehungskraft überwunden hat und sich in der Schwerelosigkeit befindet, also im interstellaren Rauf fliegt, warum benötigt es dann noch einen Antrieb? Ich dachte mir, dass dieses Raumschiff oder Rakete die erreichte Geschwindigkeit bis in alle Ewigkeit beibehält.
Anders umschrieben, - ich werfe einen Gegenstand mit 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit aus einer Rakete, dann wird dieser Gegenstand diese Geschwindigkeit bis in alle Ewigkeit beibehalten, solange es nicht von einem anderen Gegenstand abgelenkt oder angezogen wird – oder nicht?

Herzliche und Astronomische Grüsse:)

Sputnik96
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sputnik96,

das ist alles im Prinzip richtig was Du schreibst.

Bei dem Beispiel aus dem Buch steht allerdings eine Zeitangabe für den Flug (100 Jahre bis Alpha Centauri) das geht nur, wenn das Raumschiff bis zu der dafür notwendigen Geschwindigkeit beschleunigt wurde. Wenn man aus den 100 Jahren aber z.B. 1000 Jahre machen kann, dann käme man mit 1/100 des Treibstoffes aus.

Herzliche Grüße

MAC
 

Sputnik96

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Vielen Dank für Deine schnelle Antwort mac.

Somit stimmt also meine Meinung, dass ein Gegenstand der sich in der Schwerelosigkeit bewegt, ohne eine Ablenkung immer und für alle Ewigkeit sich mit gleicher Geschwindigkeit weiterbewegt?

Viele liebe Grüsse Sputnik96
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Sputnik96,
Somit stimmt also meine Meinung, dass ein Gegenstand der sich in der Schwerelosigkeit bewegt, ohne eine Ablenkung immer und für alle Ewigkeit sich mit gleicher Geschwindigkeit weiterbewegt?
hierauf ein klares jein! ;)

Kommt darauf an, wie Du das meinst. Der Gegenstand 'fällt' durch das Weltall. Auf seinem langen Wege wird er immer wieder der einen oder anderen Sonne 'näher' kommen, die ihn dann minimal stärker von seiner Bahn ablenkt als die restlichen Sonnen der Milchstraße, oder wenn er halt noch weiter kommt, weil er schnell genug ist, dann gilt das gleiche für die Galaxien denen er näher kommt.

Sein Weg wird also keine Gerade sein, sondern den Schwerkraftverhältnissen durch die er sich hindurchbewegt folgen. Dabei kann er, wenn er einer solchen Schwerkraftquelle nahe kommt, auch sehr viel schneller werden als ursprünglich. Bewegt er sich von dieser Quelle wieder weg, dann wird er auch ebenso schnell wieder langsamer wie er vorher schneller wurde.

Diese Vorgänge werden z.B. in unserem Sonnensystem für die Forschungssonden genutzt, um ihnen ohne Treibstoffverbrauch eine höhere Geschwindigkeit zu verpassen. Fallen sie auf ihrem Weg nach 'draußen' z.B. dicht genug an Jupiter vorbei, und zwar auf seiner Bahnrichtung hinter ihm vorbei, dann zieht seine Schwerkraft diese Sonde sozusagen ein Stück mit sich mit, sie wird dann aus ihrer Bahn mehr oder minder stark abgelenkt und hat anschließend in der Richtung, in der Jupiter sie während ihres Vorbeifluges etwas hinter sich her gezogen hat, eine etwas höhere Geschwindigkeit als vorher. Dafür ist Jupiter etwas langsamer geworden. (Na ja, bei den Gewichtsunterschieden kann er das verkraften ;) )

Herzliche Grüße

MAC
 

lierob

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ich glaube er meinte dies ohne externe einflüsse. dabei hat er recht, dass die geschwindigkeit relativ gesehen konstant bleibt...

der treibstoff wird für geschwindigkeitsänderungen benötig, also der beschleunigung (natürlich auch kursänderungen usw. aber dahingehend war die frage ja nicht gemeint) und nicht für das aufrechterhalten der geschwindigkeit


mfg
 

Sputnik96

Registriertes Mitglied
Ein Herzliches hallo miteinander.:)

Hallo lierob

Vielen Dank für Eure Hilfe. Ihr alle habt meine Frage sehr gut beantwortet.:)

Ich weiss jetzt, dass ein Raumschiff das seine Reisegeschwindigkeit erreicht hat diese ohne Fremdeinflüsse beibehält, aber trotzdem noch Energie benötigt um allfällige Kurskorrekturen sowie Bremsmanöver ausführen zu können.

Mit astronomischen Grüssen

Sputnik96
 

galileo2609

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In einem Buch über das Weltall habe ich folgendes gelesen:

TREIBSTOFFGRENZEN

Raketen müssen allen Treibstoff mit sich führen. Unabhängig vom Wirkungsgrad der Rakete ist es nicht möglich, genügend Treibstoff für einen interstellaren Flug mitzunehmen.
Die NASA schätzt, dass selbst bei Verwendung eines Ioanenantriebs, mit dem die 10 fache Geschwindigkeit von Voyager 2 erreicht werden kann, 500 Supertanker voll Treibstoff nötig währen, um in 100 Jahren Alpha Centauri zu erreichen.

Hallo Sputnik96,

welchem Buch hast du diese Annahmen eigentlich entnommen?

Grüsse galileo2609
 

Sputnik96

Registriertes Mitglied
Hallo galileo2609:)

Also, das Buch wurde vom Mondo Verlag herausgegeben.
ISBN 2-8320-0185-8

Mit astronomischen Grüssen:)

Sputnik96
 

Sputnik96

Registriertes Mitglied
Hallo galileo2609 :)

Der Titel dieses Buches lautet: Der Weltraum - Planeten, Sterne, Galaxien
Es ist ein Dorling Kindersley Buch, Lektorat ist Jackie Wilson.
Titel der englischen Originalausgabe: Space Encyclopedia
Die Autoren werden wohl Heather Couper und Nigel Henbest sein.

Geschrieben stehts auf der Seite 74

Mit astronomischen Grüssen :)

Sputnik96
 

lierob

Registriertes Mitglied
Hallo mac, hallo jonas.:)
Vielen Dank für eure schnelle Reaktion auf meine Frage und eure Bemühung mir zu helfen.
Ich will hier meine Frage nun etwas präziser stellen.
In einem Buch über das Weltall habe ich folgendes gelesen:

TREIBSTOFFGRENZEN

Raketen müssen allen Treibstoff mit sich führen. Unabhängig vom Wirkungsgrad der Rakete ist es nicht möglich, genügend Treibstoff für einen interstellaren Flug mitzunehmen.
Die NASA schätzt, dass selbst bei Verwendung eines Ioanenantriebs, mit dem die 10 fache Geschwindigkeit von Voyager 2 erreicht werden kann, 500 Supertanker voll Treibstoff nötig währen, um in 100 Jahren Alpha Centauri zu erreichen.

Nun, das steht so geschrieben.:confused:

.....

Herzliche und Astronomische Grüsse:)

Sputnik96


dazu sollte erwähnt werden, dass auch der ionenantrieb nicht der letzte stein der weisen sein wird - es existieren bereits mehrere konzepte für fusionsantriebe und die wären vermutlich in überschaubaren zeiträumen umsetzbar!

damit wäre selbst interstellare raumfahrt (in kleinen sprüngen) möglich! also kein grund die hoffnung aufzugeben ;)
 
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