Wie real ist die Welt?

Marspilot

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Wer hat ihn nicht schon mal gehört, den kritischen Einwandt:

"Woher wissen wir eigentlich, dass alles was geschieht real ist, und dass wir nicht nur einen unglaublich intensiven Traum durchleben?"​

"Ich denke, also bin ich" kann ja ebenfalls in jedem besseren Traum vorkommen und beweist nur, dass ich etwas Denkendes bin, doch nicht was ich bin. Es beweist mir nicht, dass ich ein Lebewesen aus Fleisch und Blut inmitten einer realen Umwelt bin - genauso könnte ich auch nur ein Traumkonstrukt sein - oder auch etwas ganz anderes.

Dies Thema ist zugegebenermaßen ein philosophisches, und man könnte fragen, was dieses bei Astronews verloren hat; Aber je mehr sich die Quantenphysik auch in diesem Forum breitmacht, desto angemessener wird die Frage nach der Realität.

Wir können die Geschehnisse im Universum anscheinend nicht allein mit unserem Realitätsbegriff erkläre. Brauchen wir etwa einen neuen?

Wie real ist das Universum, wenn es sich letztlich über virtuelle Teilchen, komplexe Zeitebenen, unbegreiflich Zusatzdimensionen, unmögliche singuläre Objekte, unbestimmte Zustände oder sonstige "Wunder" definiert.

Lässt sich überhaupt etwas finden, dass wenigstens im Ansatz als unumstößlich real beweisbar ist?

Ist nur real, was sich physikalisch-mathematisch eindeutig beschreiben läßt? Dann allerdings muss unser Bewusstsein nicht-real sein.

Ich denke, dieses Thema dürfte auch für jene interessant sein, die sich nun nicht gerade übermäßig zum Philosophieren hingezogen fühlen. Bin mal gespannt.

Mit herzlichen Grüßen, Euer Marspilot.
 

Peho

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An einen Traum muß man ja garnicht denken.
Es gäbe eine durchaus "realistische" Wahrscheinlichkeit einer virtuellen Welt.

Angenommen, in 500 Jahren hat sich die Menschheit noch nicht ausgerottet, der technische Fortschritt geht weiter und hat zu wirklich schnellen Computern und Netzwerken gefuehrt. Auch mal angenommen, Moral und Ehtik ensprechen immer noch den Werten von heute. dann ist es naheliegend, anzunehmen, dass der Spieltrieb immer noch ein beherrschendes Element der Freizeitgestaltung sein wird.

In solcher Situation wäre es doch sehr naheliegend, eine Simulation „ich bau mir ein Universum“ zu starten und zu beobachten, was dabei rauskommt. Die Physik wird ja wohl inzwischen die richtige Weltformel zusammengebastelt haben, um durch eine Simulation im Computer ein richtiges Universum mit Leben entstehen zu lassen. Und wenn noch ein bißchen Chaos oder Zufall dazugehört, wäre das ja auch kein Problem, der User kann die Parameter ja etwas veraendern.

Woran koennten intelligente Bewohner der Simulation anhand ihrer Beobachtungen, Messungen, Physik usw. erkennen, daß sie nicht real sind?

viele Grueße Peter
 

AdMon

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Follow the white rabbit

Hallo

wie absolut ist Realität?!
Und, stellen wir damit nicht schon wieder die Frage nach einem Schöpfer?

Realität ist immer an den individuellen Wahrnehmungshorizont gebunden. Selbst wenn wir feststellen würden, dass wir nur virtuelle Existenzen sind, würden wir doch nicht aufhören zu existieren. Nachwievor wären wir an die uns einschränkenden Gesetzmäßigkeiten gebunden, an unsere Realität.
Bloß, wie sollten wir jemals Gewissheit darüber erlangen können, dass unsere Welt nur subreal ist? Wenn es vom Systemadministrator gewollt ist, dann sollten wir eines Tages die Schnittstelle nach 'Außen' finden und sie auch als solche erkennen.
Wenn nicht, müssen wir mit dem zurechtkommen, was wir haben.

Grüße
AdMon
 

Garvey

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Über sowas nachzudenken finde ich ..naja will nicht sagen sinnlos, denn wenn es so ist macht es ja keinen Unterschied. Real ist für mich was ich tagtäglich erlebe, dabei is mir das ziemlich egal ob das jetzt auch wirklich alles genau so vor sich geht wie mans erlebt oder nur ne Projektion, Einbildung , was weiß ich ist. Fakt ist schließlich dass wir es als real empfinden und solange das so ist ist es für mich auch real, alles andere wäre gefährlich, man hätte keine Perspektiven mehr. Denn wenn ich glaube ich bilde mir die Welt nur ein, dann hätten ja Gesetze, Freunde, Familie, Liebe keine Bedeutung mehr. Ausserdem wäre ich dann ziemlich erschüttert über meine kranke Phantasie, wenn ich so die "phantasierten" Nachrichten im Fernsehn seh, wie überall gemordet, abgezockt, beschimpft und beleidigt wird.

mfg

garvey
 

JGC

Registriertes Mitglied
Hi..


Also ich behaupte, das es völlig gleichgültig ist, ob eine Existenz real oder nur virituell von statten ..

Man sollte nicht dem Fehler erliegen, zuviel über ungelegte Eier nachzudenken, das macht einen nur Irre..

Ein bischen Vertrauen an die Existenz muss man also schon mitbringen und etwas Glaube daran natürlich auch...

Es hilft also im Grunde nur unsere eigene Tolleranz, damit klar zu kommen, ohne uns dabei gegenseitig fertig zu machen..

Und dabei rede ich zuallererst mal von der Tolleranz sich selber gegenüber!

Nicht jede Frage die "Hier komm ich" schreit,muß beantwortet werden..

Manche Fragen gehören einfach nicht gefragt..oder zumindest nicht in den falschen Momenten, da dieses schon oft fatale Auswirkungen zeigte...

Hier an dieser Stelle kann ich nur feststellen, wie sehr unsere jeweiligen Realitäten von unserer Selbstdisziplinierung abhängig sind, die uns beherrschen lassen, wie wichtig ich eine Realität nehme oder auch nicht..

Finden wir also ein gesundes Mittelmaß und die Sache ist in Ordnung.

JGC
 

Peho

Registriertes Mitglied
Hallo

natürlich kann man annehmen, daß die Frage ansich überflüßig ist und uns nur noch mehr verwirren kann.

Was aber ist, wenn die Frage durchaus Konsequenzen haben würde? Nicht in Bezug auf unsere Existenz aber doch auf unsere Fähigkeit physikalisches richtig zu deuten.

Wie oft fliehen Physiker und andere in höherdimensionale Räume aus Mangel an Erkenntnisfähigkeit aus unserer 4dimensionalen Raumzeit heraus? Gäbe es in realen Universen überhaupt die Notwendigkeit höherdimensionaler Räume? Vielleicht sind genau das die Fehler/Unlogik in der Matrix.

Die Frage nach unserem eigenen Sinn kann man durchaus ausblenden, sie steht höchstens metaphysisch zur Debatte.

gruß Peter
 

JGC

Registriertes Mitglied
naja..

Schon, aber hast du schon mal mit an Psychose erkrankten Menschen zu tun gehabt? Die darfst du nicht unbedingt dazu fragen, dann können die ganz schön panisch werden...

Schon manchem ist so ein "Wissenschafts-Trip" zur Hölle geworden, weil sie sicx in ihrer eigenen Existenz verlaufen haben und nicht mehr mit dem darüber Nachdenken aufhören konnten
 

Marspilot

Registriertes Mitglied
Die Beschäftigung mit diesem Thema kann sehr erregend und faszinierend sein. Bei manchem kann sie geradezu zu einem Glücksgefühl führen. Wenn man sich gerne mit solchen philosophischen Dingen beschäftigt, ist dies auch ein schöner Zeitvertreib.

Das Thema ansich birgt allerdings schon von seiner Natur her die Gefahr in sich, ernste Krisen auslösen zu können - Ängste und Verwirrungszustände inklusive. Man kann ja gar nicht anders, als sich darin zu verirren. Ein Begreifen des Ganzen ist weder mit Gewalt noch mit Ausdauer zu erzwingen. Zu Klären ist diese Frage aller Fragen ohnehin nicht.

Wer also Spaß daran hat, dieser Art von Gehirnjogging zu fröhnen, der soll es tun - wem es probleme bereitet sollte sich davon fernhalten.

Es ist wie mit der Achterbahn: Für manche ist es das größte Vergnügen überhaupt, und mir wird schon schlecht, wenn ich es im Fernsehn sehen.

In diesem Sinne
 

ispom

Registriertes Mitglied
Wie oft fliehen Physiker und andere in höherdimensionale Räume aus Mangel an Erkenntnisfähigkeit aus unserer 4dimensionalen Raumzeit heraus? Gäbe es in realen Universen überhaupt die Notwendigkeit höherdimensionaler Räume? Vielleicht sind genau das die Fehler/Unlogik in der Matrix.


Das ist keine Flucht, es ist eine verfeinerte Erklärung unserer Wirklichkeit.
so, wie die sehr gegen den "gesunden Menschenverstand" sprechenden Erkenntnisse,
daß Raum und Zeit relativ sind,
daß die "Bestandteile des Lichts" Welle und Teilchen zugleich sind,

so ist auch die Erkenntnis,
daß es außer unsem gemütlichen 3-dimensionalen Heimatuniversum noch mehr gibt auf der Welt

eine Erkenntnis, die zur umfassenden Beschreibung der Natur führt.

Wohin gegen Fragen nach dem Sinn des Daseins oder seiner objektiven Realität nichts in der (Natur)wissenschaft zu suchen haben,
auch nicht aussagen wie
"wir werden es niemals wissen".

antiphilosophische Grüße von Ispom
 

mac

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Hallo ispom,
Das ist keine Flucht, es ist eine verfeinerte Erklärung unserer Wirklichkeit.
ich kenne und schätze Dich als vehementen Vertreter dieser 'Verfeinerungen'. Welche Tatsachen meßtechnischer Natur sprechen eigentlich für diese Theorie, und/oder welche Beobachtung könnte sie zu Fall bringen?

so, wie die sehr gegen den "gesunden Menschenverstand" sprechenden Erkenntnisse,
daß Raum und Zeit relativ sind,
daß die "Bestandteile des Lichts" Welle und Teilchen zugleich sind,
ich stelle die Frage deshalb, weil Du hier diesen Vergleich machst.

Da meine Kenntnis über Multiversum, Stringtheorie ... sehr lückenhaft sind, eigentlich kaum über die Schlagworte hinaus geht, bin ich mir auch nicht sicher, ob die Indizien nicht auch spurlos an mir vorbei gegangen sind. So wie die Sache mit Gravitationskonstante und Hubblekonstante :eek:

Im Gegensatz dazu bin ich mir beim zweiten Zitat aber ganz sicher, daß dafür meßtechnische Belege existieren.

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

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Im Gegensatz dazu bin ich mir beim zweiten Zitat aber ganz sicher, daß dafür meßtechnische Belege existieren.


hey mac,
ich weiß jetzt nicht, ob das wörtlich gemeint ist oder ob Du das Stilmittel der Ironie angewendet hast :)

irgendwo habe ich schon mal mühevoll eine halbe Seite abgeschrieben (aus einem der weiter oben genannten Bücher) zu dieser Problematik.

ich werde mal auf die schnelle aus anderen Beiträgen „zusammenschneiden“:

Ob die Stringtheorie richtig ist, werden schon bald einige Experimente erweisen
(beschrieben von Kaku in "Paralleluniversum" , meine deutsche Ausgabe von 2005 auf den Seiten 303 -305)

mit dem LHC schwarze Minilöcher erzeugen: wenn dabei Quanteneffekte weit oberhalb der Planck-energie auftreten, dann ist ein Paralleluniversum weniger als ein Millimeter von uns entfernt (in der vierten raumdimension)

mit dem Piere Auger- Observatorium könnten solche Minilöcher im Weltraum beobachtet werden

LISA wird Gravitationswellen nachweisen können, die vom Urknall übriggeblieben sind, die Art dieser Wellen kann ein "ekpyrotisches Universum" bestätigen oder ausschließen,
(also das Floaten von Branen im Multiversum)

also, der „Large Hadron Collider“ in Genf sollte eigentlich noch in diesem Jahr ein Experiment ermöglichen, das über die Existenz oder Nichtexistenz von Paralleluniversen eine Aussage macht. (ist inzwischen auf 2008 verschoben)

Warten wir es ab. Aber dieser Beschleuniger, zwar der größte auf dem Globus, ist eigentlich für solche Experimente nur zweite Wahl.
1980 wollten die Amis einen Beschleuniger bauen (den Superconducting Super Collider),
http://en.wikipedia.org/wiki/Superconducting_Supercollider

der den LHC wahrhaft in den Schatten gestellt hätte. 11 Milliarden Dollar sollte das Gerät kosten, zwei Milliarden waren schon für die Erdarbeiten verbraucht, als es einem kurzsichtigen aber einflußreichen Senator gelang, das Projekt zu stoppen.
Warum?
Bei der Anhörung wurden die Fachleute befragt, was denn die teure Maschine herausfinden soll:
„das Higgs-Boson“ und ähnliche antworten wurden gegeben.
Das konnten die naturwissenschaftlich unbedarften Senatoren natürlich nicht verstehen…
hätten die Physiker geantwortet:
„wir wollen herausfinden, ob Gott in seiner Allmacht auch ein Paralleluniversum erschaffen hatte“, wäre der SSC vielleicht fertig gebaut worden.
Es ist wahrhaftig und tatsächlich in dieser Debatte erklärt worden
„wenn diese Maschine uns hilft, Gott zu finden, sind wir dafür“.

naja, wir sind so bescheiden und wollen nur einen Beleg für die Stringtheorie.
Ich habe auch schon kritische Meinungen zur Stringtheorie gehört,
Kritiker muß es sicher zu jeder neuen wissenschaftlichen Theorie geben,
auch die Relativitätstheorie war lange umstritten,
die Beweise sind inzwischen erdrückend (für die Kritiker)

wir werden es (vielleicht noch) erleben, ob es für die Stringtheorie ähnlich ausgeht.
Zumindest räumen die Kritiker ein, daß es keine bessere Theorie zur Vereinheitlichung von QT und RT gibt,

aber eben die experimentellen Beweise fehlen noch.

Zusammengefaßt heißt das,
das weltbild, das die herkömmlichen theorien liefern ist experimentell gesichert,
(in dem Sinne wie auch die Newtonsche Physik einmal als gesichert galt )
aber dieses Weltbild ist unbefriedigend, es tun sich eine Reihe von widersprüchen auf, die Physik steckt in einer Krise.

nun ist eine neue theorie da, oder besser: noch in arbeit.
ich habe Hoffnung, daß sie die Hürden nimmt,
denn sonst sähe es recht trostlos aus
(QT vs RT, jedes Jahr ein Dutzend neue „Elementar“teilchen, rätselhafte Schwäche der Gravitation, was war „vor“ dem Urknall bzw. wie konnte er initiiert werden….)

da orientiere ich mich doch besser gleich progressiv

zukunftsorientierte Grüße von Ispom
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo ispom,

ich weiß jetzt nicht, ob das wörtlich gemeint ist oder ob Du das Stilmittel der Ironie angewendet hast :)
aua, is' echt so schlimm mit mir? :eek:

Nein, mit ohne Scherz, das war ganz seriös und ernst gemeint. Ich hab', als ich das erste mal von der String Theorie gehört hab', von ihren vielen Dimensionen etwas verschreckt abstand genommen, mich intensiv darum zu kümmern, weil ich meine Grenzen in der Mathematik sehr wohl kenne. Deshalb halte ich es auch für möglich, daß mir was wesentliches entgangen ist (also meßtechnisch gemeint)

Ich danke Dir erst mal sehr für Deine Aufstellung. :)

Somit ist also noch nichts wesentliches passiert. Und klar, die Hoffnung etwas entscheidendes zur Beantwortung dieser einen, alles entscheidenden Frage zu finden, ist ok, und daß man dann mit der Antwort 12 neue Fragen hat, von denen man vorher gar nicht wußte, daß sie existieren, ist auch ok, so war's schon immer und soll auch so bleiben. Stell Dir vor, das würde plötzlich enden.

Aus diesem Kenntnisstand heraus hab' ich auch geschrieben, daß es eben zwischen diesen beiden Theorien einen wesentlichen Unterschied (aktuell) gibt. Die ältere hat excellente meßtechnische Grundlagen, die der jüngeren (bisher) fehlen. Ob man später feststellt, daß sie sich auch mit ähnlichem Verlauf weiterentwickeln, können wir alle noch nicht sagen. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Beide Verläufe hat es ja auch in der Vergangenheit immer wieder gegeben.

Deinen Unmut zur Entwicklung der Beschleuniger teile ich zwar, aber auch nicht ohne eine gewisse Beunruhigung. Auch wenn in diesem Kostenbereich eher Zähneknirschen als Verständnis aufkommt, sehe ich doch, daß sich über längere Zeit diese Kosten wesentlich schneller nach oben entwickeln, als die Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft. Die Argumente für und wider, von vielen Seiten, ändern daran zumindest prinzipiell nichts. Irgendwann würden auf jeden Fall die Resourcen einen Verteilungskampf erzwingen.

Vielen Dank noch mal und
herzliche Grüße

MAC
 

ispom

Registriertes Mitglied
Hallo Mac,

Ich hab', als ich das erste mal von der String Theorie gehört hab', von ihren vielen Dimensionen etwas verschreckt abstand genommen, mich intensiv darum zu kümmern, weil ich meine Grenzen in der Mathematik sehr wohl kenne.

wem sagst Du das!
ich habe selbst damit Schwierigkeiten, mich meiner mathematischen Fähigkeiten zu erinnern, die ich mal als Abiturient hatte,
und alles was ich hier über die Stringtheorie poste, plappere ich einfach den großkopfigen Kosmologen nach, die es in populären büchern fürs volk aufgeschrieben haben.

Aber ich bin gewiss, die haben das alles gut durchdacht, und weil mir die Ergebnisse der ST so gut gefallen, bin ich einer ihrer Jünger geworden,
aber nicht als ihr Messias, wenn es vielleicht auch manchmal den anschein haben könnte, ich will dafür missionieren....


nun gib Dir mal einen Ruck, Mac: heute wird der große Tag sein, an dem Du hier in unserem kleinen Forum in die oberste Riege aufgenommen wirst:

3-2-1-mac is profi !

beglückwünschende Grüße von Ispom
 

Orbit

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real =/> dual

Hallo Peho :)
Ich möchte auf Dein KOAN zurückkommen.
Woran koennten intelligente Bewohner der Simulation anhand ihrer Beobachtungen, Messungen, Physik usw. erkennen, daß sie nicht real sind?
Vielleicht sollte man auf ein Koan erst antworten, wenn man DIE Antwort kennt.
Aber wir sind hier ja in einem Diskussionsforum und nicht in einem ZEN-Kloster. Darum mache ich mal einen Anfang.

Real ist, was eine minimale Struktur hat. Die kleinstmögliche ist die Dualität - auch metaphysisch betrachtet.
Singularität IST - ist ein Widerspruch in sich selbst.
IST ist ein Verb, ein Zeitwort also. Es bezeichnet die minimalste Zeitstruktur, einen Zustand. Ein Zustand ist etwas in der Zeit, also bereits mindestens dual.

Warum Intelligenzen ihr REAL-SEIN in Frage stellen können, kann ich nicht verstehen. Verstehen kann ich, wenn sie nach der Realtätsebene fragen.

Gruss Orbit
 

ispom

Registriertes Mitglied
Die amerikanische Physikern Lisa Randall (Prof. f. theor. Physik Havard University) zählt zu den weltweit bedeutendsten Wissenschaftlern, die sich mit den fundamentalen Fragen der Physik befassen. Vor einigen Wochen ist in Deutschland ihr Buch "Verborgene Universen" erschienen, in dem sie erklärt, warum unsere Welt mehr als drei Dimensionen hat.

Hier aus einem Interview zu diesem Buch

http://www.welt.de/data/2006/11/11/1105370.html?prx=1

Bei sehr kleinen Distanzen oder sehr hohen Energien sind Quantenmechanik und Relativitätstheorie nicht miteinander kompatibel. Die Quantenmechanik funktioniert in der Welt der Atome und die Relativitätstheorie in kosmologischen Dimensionen. Doch wenn wir zu den kleinsten Teilchen vordringen, dann lassen sich die andernorts so erfolgreichen Theorien nicht kombinieren und anwenden. Deshalb muss es eine Theorie geben, die diesen Theorien zugrunde liegt, die die Natur tiefer beschreiben kann. Und der beste Kandidat für eine solche Theorie scheint die String-Theorie zu sein. Sie besagt, dass die fundamentalen Teilchen in unserem Kosmos sogenannte Strings sind. Sie besitzen zehn Dimensionen, die aber eingerollt sind, so dass nicht alle sichtbar sind. Die String-Theorie wurde bereits in den 80er-Jahren entworfen. In den 90er-Jahren wurde diese Theorie erweitert. Physiker erkannten, dass es neben den Strings auch Branen geben könnte - noch höherdimensionale Objekte. Strings und Branen sind demnach die fundamentalen Teilchen, die in einer Theorie der Quantengravitation die entscheidende Rolle spielen.
Dies eröffnet die Möglichkeit, dass wir an der dreidimensionalen Oberfläche einer Welt leben, die noch viel mehr Dimensionen hat.
ich habe es mir natürlich gleich bestellt.

http://www.amazon.de/Verborgene-Uni...f=pd_ka_1/302-7012260-7335217?ie=UTF8&s=books br /

vorfreudige Grüße von Ispom
 

ispom

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ach je, ich glaube wir sind ein wenig vom thema abgekommen.
sorry.
Mac, ich denke wir machen (wenn nötig) mit den Extradimensionen in einem anderen thread weiter
und überlassen das Feld hier wieder den Philosophen :)

Grüße von Ispom aus der realen Welt
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Entschuldigung!

@ispom
Damit keine Missverständnisse in diesem Thread aufkommen, muss ich etwas Versäumtes nachholen:
Ich habe den Dialog zwischen Dir und mac genau und mit Interesse gelesen, dann aber gefunden, dass die Frage von marspilot tiefer zielt als auf die in diesem Zusammenhang eher sekundäre Frage, wie realistisch es sei, konkrete Daten über Strings zu erwarten. Wie gesagt, diese Frage interessiert mich natürlich auch, und ich möchte Dir für die Zitatliste danken, die zeigt, was die Leute hier im Forum zu dieser Frage denken.
Ich platzte also mit meinem Beitrag, der sich auf ein von Peho vorgeschlagenes Gedankenexperiment bezieht, in Euren Dialog hinein, ohne auf das Bezug zu nehmen, was Ihr vorher geschrieben hattet. Das war unhöflich, und ich möchte mich deswegen bei Dir und bei mac entschuldigen.

Ich wollte allerdings die Diskussion schon auf die Eingangsfragen von marspilot zurück lenken, die einzig von Peho wirklich aufgenommen worden waren, und dachte, dass dies am effizientesten geschehe, wenn ich die Frage von Peho beantworte. Ich finde sein Gedankenexperiment nämlich sehr interessant. Leider hat er mit seinem polemischen zweiten Beitrag vom eigenen Gedankenexperiment abgelenkt und so nebst polemischen Reaktionen auch Euren seriösen Dialog ausgelöst.

Mein Beitrag mag einen philosophischen Aspekt haben, so wie das Gedankenexperiment, auf das ich darin antworte und auch die Fragen von marspilot. Ich bin aber überzeugt, dass alle drei auf solidem, auch physikalisch realen Boden stehen. Mit allfällig vermutetem Fundamentalismus hat es ziemlich sicher und was mich betrifft - bestimmt - nichts zu tun.
Gruss Orbit
 
Zuletzt bearbeitet:

ispom

Registriertes Mitglied
ist ok. Orbit,
macht hier mit der Kosmos-Philosophie weiter.
Für die anderen Fragen haben wir ja schon einige threads.

allerdings bin ich hier dann nicht so oft dabei, weil ich meine eigene Philosophie habe,
und, wie jeder Philosoph, davon überzeugt bin, daß die anderen falsch liegen :)

philosophierende Grüße von Ispom
 

Peho

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Hallo Orbit

Warum Intelligenzen ihr REAL-SEIN in Frage stellen können, kann ich nicht verstehen. Verstehen kann ich, wenn sie nach der Realtätsebene fragen.

Man kann durchaus im Rahmen der Sinn-Suche die Frage nach dem Real Sein verstehen. Problematisch ist nach wie vor eine Wertung von Real und Virtuell. Warum wird das Virtuelle negiert? Könnten wir nicht irgendwann dazu übergehen beide als Daseinsformen gleichberechtigt zu betrachten?

Insbesondere, da der vermeintlich sich als Real betrachtende, sich seiner Realität selber nie sicher sein kann.

Ich wollte eigentlich die Diskussion weg von der reinen Philosophie hin zu mehr Physikalität lenken. Ich meine, wenn wir Beweise für eine Realitätsebene suchen, dann kann nur die Physik darauf Hinweise finden.

Diese Hinweise sind u.U. längst vorhanden, aber weil wir uns mit dieser Frage nicht beschäftigen, interpretieren wir Ergebnisse vollkommen anders.
Mein persönliches Weltbild hat sich durch diese Annahme nicht verändert, es macht mich nur sensibler, wenn ich Physikalisches lese, insbesondere, wenn ich über Multiversen, Paralleluniversen, 11 Dimensionale Strings, Spukhafte Fernwirkungen, Schrödingers Katze u.s.w. höre. Alles Konzepte namhafter Physiker.

viele Grüße Peho
 

messias

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Hay, mag ich auch was zu sagen,....fragen, ...:)
In solcher Situation wäre es doch sehr naheliegend, eine Simulation „ich bau mir ein Universum“ zu starten und zu beobachten, was dabei rauskommt. Die Physik wird ja wohl inzwischen die richtige Weltformel zusammengebastelt haben, um durch eine Simulation im Computer ein richtiges Universum mit Leben entstehen zu lassen. Und wenn noch ein bißchen Chaos oder Zufall dazugehört, wäre das ja auch kein Problem, der User kann die Parameter ja etwas veraendern.
Why not, ...lustiger Gedanke ! Doch worin befinden sich nun widerum unsere Bastler, ...??
Euer (sich wundender) Messias....
 
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