Hallo SRIKE,
erstmal wilkommen im Forum, und damit voll ins Thema.
Die Internetlinks beflügeln zwar die Phantasie, sind aber etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Es werden Phänomene gezeigt die eigendlich einen ganz anderen Kontext haben, nur Gedankenexperimente sind oder etwas 'schräg' vom Verfasser interpretiert wurden.
Dazu einige Beispiele. Die Einstein-Rosen-Brücken sind Gedankenexperimente, die versuchen sollten, die Singularitätsprobleme an einem Schwarzen Loch geometrisch zu 'lösen'. Leider funktioniert das nicht plausibel, weil ständig neue Singularitäten entstehen oder Effekte auftreten müssten, die bisher noch nirgens im Universum oder im Labor beobachtet wurden.
Der Casimir-Effekt erzeugt KEINE 'negative-Energie'. Das Vakuum saugt nicht die Platten zusammen sondern drückt sie zusammen, so wie der Wasserdruck auf die Wände eines U-Bootes drückt ohne dabei die Ubootbesatzung in ein negatives Universum zu befördern. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Experimente zum Casimir-Effekt noch nie in einem kräftefreien Raum durchgeführt wurden und der Anteil von Strahlungsdruck, Gravitation, ... und die blose Anwesenheit der Versuchsaufbauten ausgeschlossen wurden. Und Energie ist ein Potential, d.h. es ist ein Vergleich zwischen 2 Zuständen und damit völlig 'vorzeichenneutral'. Einer Batterie ist es völlig egal ob sie aus Elementen der galvanischen Reihe aus +2,5V zu +1V oder aus -0,75V zu +0,75V aufgebaut ist. Sie liefert in beiden Fällen 1,5V. Also 'positive' und 'negative' Energie sind eher aus der Esotherik-Ecke entliehen.
In diese Kathegorie fällt auch die Beschreibung einer 'Zeitrichtung'. Die Zeit ist ein Punkt (Dimension=0). Oder wie es unsere Vorfahren schon formulierten: Zeit ist ein Maß für die Bewegung von Materie. Sie ist also eine 'Scheingröße' die entsteht weil sich Etwas durch Impuls mit Energie von Ort zu Ort bewegen kann, oder weil sich die Werte von Impuls oder Energie ändern können. Dies geschieht aber nicht weil es Zeit gibt, sondern weil die 3 Größen Ort, Energie und Impuls gegenseitig aufeinander einwirken. Für uns entsteht eine Kausalitätskette, weil wir uns erinnern können. Auch was wir so gerne als relativistische Zeitdehnung oder -raffung beschreiben ist lediglich die Streckung oder Stauchung der Kausalitätskette, wenn wir den Abstand von Ursache und Wirkung von ähnlichen Vorgängen beobachten.
Wie wir aus solchen Effekten wie Laser, LED's oder verschränkten Teilchen wissen, kann diese Kausalitätskette sogar bis auf einen Punkt zusammenfallen, nämlich in den 'Dimensionen' wo Ursache und Wirkung instantan also 'gleichzeitig' sind. Wird z.B. ein Elektron von einem Atomkern eingefangen so bildet sich ohne 'Zeitverzug' das Orbital. Auch die Quantenphysik mit ihren Unschärferelationen hat die Zeit als einzige immer fest bestimmbare Größe in Form eines Punktes.
Universell gesehen gibt es im Universum also nur das Jetzt. Wenn in diesem Moment, also z.B. während du das hier ließt, mit der Sonne eine Katastrophe geschieht wäre das Jetzt. Die Wirkung allerdings könnten wir auf der Erde frühestens nach ~8 Min. erfahren. Und selbst wenn du dich mit Überlichtgeschwindigkeit oder auch instantan wie ein Quantenobjekt zur Sonne 'beamen' könntest wäre die Katastrophe nicht zu verhindern, weil sie ist ja jetzt, dort schon geschehen. Also, liebe Zeitreisende: Alles wieder aussteigen, diese Fahrt endet hier!
Wenn man allerdings wüßte, warum die 'Gleichzeitigkeit' von Quantenobjekten plötzlich 'abreißt' und die Bildung eines Elektronenorbitals auf dem Mond nicht sofort Auswirkungen auf den Rest des Universums hat, sondern auf Lichtgeschwindigkeit verzögert wird, könnte man vielleicht nochmal über einen Warp-Antrieb reden. Denn dann wäre JETZT jeder Ort im Universum erreichbar.
Gruß
Gunter