CoRot erfolgreich gestartet

Michael Johne

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Hallo!

In Sachen "Exoplaneten-Forschung" war für der 27. Dezember 2006 ein etwas bedeutsamer Tag: Heute ich endlich CoRot um 14h 23m 38.7s UT gestartet.

Es gab euch einen Live-Watch über eine Webcam des Starts: http://www.cnes-tv.com/corot_en/live_en.html. In dieser Seite wurde der Live-Watch als ASX-Datei (http://www.cnes-tv.com/corot_en/live.asx) für den Windows Media Player und als RPM-Datei (http://www.cnes-tv.com/corot_en/live.rpm) für den Real Player.

Allerdings sind zur aktuellen Zeit (ca. 18 Uhr) auf dieser Seite zum Live-Watch des Starts nur "schwarze" Videos zu sehen, d.h. es wird auf die Webcam zugegriffen, die offenbat nun ausgeschaltet ist - daher auch ein schwarzes Bild. Download-Versionen von den gemachten Aufnahmen des Starts gibt es bisher noch nicht. Hoffenbar werden sie in den nächsten Tagen zur Verfügung gestellt.

Weiterführende Links:
* http://www.exoplanet.eu/corot.html
* http://smsc.cnes.fr/COROT/index.htm
* http://www.cnes-tv.com/corot_en/

MfG, Michael Johne!
 

Michael Johne

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Hallo!

Fpr diejenigen, die den Live-Watch des Start von CoRot verpasst haben, auf der Webseite von BBC News gibt es doch ein aufgenommenes Live: http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/6203161.stm. Auf dieser geladenen Seite findet ihr rechts die Download-Möglichkeit (siehe "VIDEO AND AUDIO NEWS"). Danach öffnet sich ein Popup-Fenster, ob man es mit dem Windows Media Player oder mit dem Real Player das Video öffnen möchte. Zum Schluß kann man man noch die Qualität bzw. die Bandbreite des Videos auswählen.

MfG, Michael!
 

spacejunge

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Hallo,

ich habe das mit CoRot nur gestern kurz in den Nachrichten gesehen. Was ist das besondere an diesem Teleskop? Kann man mit ihm die Exoplaneten wirklich sehen oder wird auch da nur die indirekte Methode benutzt, wo man die Planeten mittels der Schwankungen der Sterne findet; oder hat es eine ganz neue Technik?

Viele Grüße

Spacejunge
 

Garvey

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Hallo,

ich habe das mit CoRot nur gestern kurz in den Nachrichten gesehen. Was ist das besondere an diesem Teleskop? Kann man mit ihm die Exoplaneten wirklich sehen oder wird auch da nur die indirekte Methode benutzt, wo man die Planeten mittels der Schwankungen der Sterne findet; oder hat es eine ganz neue Technik?

Laut http://www.dieuniversitaet-online.at/beitraege/news/mit-corot-auf-planetenjagd/69/neste/7.html
wird es nach Helligkeitsschwankungen von Sternen suchen.

Soweit ich das mitbekommen habe ( grade am 22.12. war auf Arte oder wars Phönix(?) ne Doku drüber) gibt es derzeit keine Möglichkeit Planeten ausserhalb des Sonnensystems direkt zu beobachten, und ich denke das wird sich auch nicht so schnell ändern.

Gruß Markus
 

Michael Johne

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Hallo!

ich habe das mit CoRot nur gestern kurz in den Nachrichten gesehen. Was ist das besondere an diesem Teleskop? Kann man mit ihm die Exoplaneten wirklich sehen oder wird auch da nur die indirekte Methode benutzt, wo man die Planeten mittels der Schwankungen der Sterne findet; oder hat es eine ganz neue Technik?

Das Besondere an CoRot ist, dass es ein Weltraumteleskop ist, dass in seinen Funktionen und Aufgaben neben der Asteroseismologie (d.h. Sternbeben) weitgehends der Entdeckung neuer Exoplaneten konzipiert ist. Abgesehen von Hubble und Spitzer gibt es keine weiteren Weltraumteleskope, die speziell zur Entdeckung neuer Exoplaneten entwickelt worden sind. CoRot kann daher als Vorreiter für weitere Missionen wie SIM, Kepler, TPF oder Darwin gelten.

Wirklich sehen kann man mit CoRot neue Exoplaneten leider nicht, sondern nur indirekt nachweisen. Dazu verwendet man die so genannte Transit-Suchmethode - die 2. erfolgreichste Suchmethode nach der Radialgeschwindigkeitsmessung-Methode. Mit der Transit-Suchmethode sind immerhin rund 15 Exoplaneten von insgesamt 209 Exoplaneten entdeckt worden.

Bei der Transit-Suchmethode misst man die Helligkeitsschwankungen eines Zentralsterns, wenn ein möglicher Exoplanet sich vor der "Sternscheibe" schiebt. Dadruch kommt es zu einer winzigen Verdunkelung (quasi einer Mini-Sternfinsternis) der Sternhelligkeit. Anhand einer periodischen Verdunkelung kann man dann auf einen stellaren Begleiter schließen und womöglich auf auf einen Exoplaneten.

Der Vorteil der Transit-Suchmethode ist dabei, dass man die Größe eines Exoplaneten direkt ermitteln kann (was bei der Radialgeschwindigkeitsmessung leider nicht möglich ist). Mit einer nachfolgenden Bestätigung durch die Radialgeschwindigkeitsmessung kann man dann auf die direkte Masse des Exoplaneten errechnen.
Zudem kann man auch Exoplaneten bei sehr entfernten Zentralsternen entdecken.

Der Nachteil der Transit-Suchmethode ist allerdings, dass man nur Exoplaneten entdecken kann, wenn die Exopaneten-Bahn in Sichtlinie zur Erdbahn (bzw. der Ekliptik) liegt. Es kann nämlich passieren, dann man auch direkt auf die Pole eines Stern schaut und dort kreisen keine Exoplaneten.

MfG, Michael!
 

Flug-ins-all

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Hallo,

gibt es schon Bilder?(ich meine bilder, welche von dem Teil aufgenommen wurden)



Mfg
Michael
P.s.: Darf man seine Website vorstellen? Wenn ja , in welchem Abteil?
 

Hunting

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Hallo,

Kann man mit ihm die Exoplaneten wirklich sehen oder wird auch da nur die indirekte Methode benutzt, wo man die Planeten mittels der Schwankungen der Sterne findet; oder hat es eine ganz neue Technik?

Viele Grüße

Spacejunge

In Einzelfällen ist es auch heute schon möglich, extrasolare Planeten optisch zu erkennen; das betrifft allerdings derart große Planeten, dass es sich fast schon um braune Zwerge handelt. In den letzten 3 Jahren hat man 4 solcher Planeten entdeckt:
2M1207 b und AB Pic b (http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2005/pr-12-05.html)
GQ Lup b (http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2005/pr-09-05.html)
und SCR 1845 b (http://arxiv.org/abs/astro-ph/0601440)

Das sind aber wie gesagt alles Grenzfälle, die nur entdeckt werden konnten, weil ihr Abstand zum Stern groß genug ist (z.T. über 100 AE) und weil sie selbst groß genug sind (GQ Lup b hat wohl über 20 Jupitermassen). Keiner der Planeten, die mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden wurde, lässt sich mit heutigen Methoden optisch sichtbar machen, weil er von seinem Stern viel zu stark überstrahlt würde. Solche Funde sind denn auch eher Glückstreffer.

COROS funktioniert, wie bereits erwähnt, rein über die Radialgeschwindigkeit.
 

galileo2609

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CoRot kann daher als Vorreiter für weitere Missionen wie SIM, Kepler, TPF oder Darwin gelten.

Der Erfolg von 'Corot' ist nicht hoch genug zu schätzen. Aktuell ist die 'Kepler-Mission' gerade wieder vor der Streichung bewahrt worden. Das ursprüngliche Hoffnungsprojekt, das erstmals erdähnliche extrasolare Planeten entdecken sollte, wird aber wiederum um ein paar Monate verschoben. Nachdem sich 'NASA science chief' Alan Stern jüngst vehement dagegen gewehrt hat, weitere ungedeckte Schecks zu unterschreiben: 'Kepler Team Cuts Costs, Avoids Cancellation'

Grüsse galileo2609
 
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