Neues Teleskop - Hilfe...

Chrischan

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Moin Forum,

ich stehe gerade vor einer mittelschweren Entscheidung und könnte ein paar Meinungen gebrauchen. :)

Da sich hier ja auch einige mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung tummeln, will ich es mal versuchen.

Zur Zeit besitze ich ein altes 10" SC von Meade. Beobachtet wird nur recht selten, weil:
1. meistens einfach die Zeit fehlt
2. das Wetter in Hamburg meistens auch nicht mitspielt
3. ich das Tele nicht fest aufstellen kann, sondern immer auf- und wieder abbauen muss

Besonders Punkt 3 ist recht zeitaufwändig, weil das Tele parallaktisch montiert ist.

Weil ich aber nicht ganz auf's Beobachten verzichten möchte, möchte ich mir nun ein neues Tele zulegen. Das neue sollte vor allem eine azimutale Montierung mit GoTo-Steuerung haben.
Das halten zwar viele für Spielerei, aber für mich ist das momentan der einzige Weg um auch mal "auf die Schnelle" zu Beobachten.

Also folgendes ist mir beim neuen wichtig:
1) schnelles Auf- und Abbauen möglich
2) ohne große Planung, auch mal "auf die Schnelle" Beobachten
3) grosse Öffnung, damit auch DeepSky möglich ist (die Nebelfilter schlucken leider auch noch Licht, sind aber unerlässlich in der City)
4) grosse Öffnung, damit auch Details an den Planeten sichtbar sind

Ich weiß, die Liste sieht aus, wie die eines Anfängers, aber momentan bin ich halt auf "Entzug" :D (Habe viel zuwenig beobachtet in den letzten Jahren)

Mein Hauptproblem ist momentan, daß ich mich nicht entscheiden kann.
Variante 1: Meade 12" LX90GPS
Variante 2: Meade 16" Lightbridge mit Umbau auf GoTo

Vorteil Variante 1: Ein komplettes System -> keine Bastelei!

Vorteil Variante 2: Größere Öffnung, Transportabler (??), Günstiger
Nachteil Variante 2: Gibt es so nicht -> Bastelei...

Ich möchte hier bitte keine Diskussion lostreten über die Qualität der genannten Teleskope. Nach reichlichem Hin und Her denke ich, daß ich damit leben kann. Ich plane momentan sowieso keine Langzeit-Fotografie oder ähnliches... Visuell beobachten und maximal ein bisschen Planeten mit der WebCam.

Zum Thema "Umbau auf GoTo" denke ich an folgende Alternativen:
a) Laut Web soll es möglich sein mit einem Meade AutoStar und Motoren von Meade. Die Motoren werden aber leider nicht mehr angeboten. Vermutlich eine Sackgasse...
b) Kauf einer Meade LXD75AT Montierung mit AutoStar. Dann die Montierung schlachten und die Elektronik bergen... (Die neuen Getriebeparameter sollen sich im Autostar konfigurieren lassen)
c) Kauf einer Celestron GT Montierung. Gleiches Prozedere wie bei der LXD75AT. (Lassen sich die neuen Getriebeparameter auch hier konfigurieren?)

Eigentlich lag ich schon fest beim 12" LX90GPS. Aber ein 16" Dob mit entsprechender Steuerung für weniger Geld ist auch recht interessant...

Kurz zum finanziellem:
Mein Limit liegt bei ca. 4.500,- (Mehr hat mir meine Finanzministerin nicht bewilligt :D )
Ein 12" LX90GPS liegt bei ca. 4.000,- plus ein bisschen (wg. Netzteil, etc.)
Ein 16" Lightbridge kostet wohl ca. 2.500,-
Eine LXD75AT kommt so 860,- und eine Celestron GT 325,-

Was meint Ihr?
Wie sieht's vermutlich mit dem Ausschwingen nach Goto aus?
Kann man bei höherer Vergrößerung (Planeten) ein ruhiges Bild im Dob erwarten (nicht wg. Seeing, sondern wg. Schwingungen)?
Der Dob ist vermutlich leichter Auf- und Abgebaut, oder?
Könnte der GoTo-Umbau, so wie geplant, gelingen?

Hoffe, Ihr könnt mir bei meiner Entscheidung helfen...

Danke und Gruss,
Christian
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Christian
Naja ich würde mir für das Geld eine Hütte um das bis jetzt vorhandene Teleskop bauen ;-)
Ist wirklich keine leichte Entscheidung.
Ich weiss nicht ob es richtig wäre bei wenig Zeit zum Beobachten mir wirklich so ein Riesenteil von 16 " Dobson zu kaufen. Auch dieser muss ja erst zusammenbebaut werden und justiert werden, vom Einrichten des Goto ganz zuschweigen. Vor allem Deepskybeobachtung brauchen Zeit vor allem wenn es dir um das erkennen von Details geht. Leider sehen die Objekte nicht so aus wie man sie vom Foto her kennt, meist sind es nur neblige Gebilde die ihr wahres Aussehen nur durch geübtes Sehen (indirekt) preisgeben.
Ich weiss ja nicht wie mobil du bist. Vielleicht würde ich in was kleineres, hochwertigeres investieren. So in Richtung kleiner Apo, der wäre gut im Auto transportabel, schnell aufgebaut, und das ultimative am Planeten. Wenn du eine dunkle Ecke gefunden hast sollte er dir auch noch genug DS Möglichkeiten eröffnen. Und das schreibe ich jetzt als Reflektorbesitzer :D
Weihnachtliche Grüsse Udo
 

Chrischan

Registriertes Mitglied
Hallo Udo,

danke für Deine Antwort.

Mit der Hütte geb' ich Dir recht. Aber ich wohne nunmal in Hamburg in einer Dachwohnung zur Miete. Habe da zwar einen großen Balkon (eher schon ne kleine Dachterasse) aber wenn ich da 'ne Hütte hinsetze springt mir meine Frau ins Genick :D
Mit dem Gedanken "kleines, transportables Tele und dann mit dem Auto wo hin" habe ich auch schonmal gespielt. Ist aber nicht so leicht was zu finden hier (ohne Stunden Fahrzeit...). Hier ist übrigens schonmal ein Amateur bei so einer Aktion überfallen und krankenhausreif geprügelt worden! Die Ausrüstung wurde damals gestohlen oder zerstört. :mad:

Du sprichst aber einen Aspekt an, den ich noch garnicht weiter betrachtet hatte.
Wie lange bracht man denn so ca. um einen 16"Lightbridge aufzubauen?
Muß man den immer wieder neu justieren? Ich wäre davon ausgegangen, daß die Mechanik so konstruiert ist, daß die Justierung in etwa erhalten bleibt.

Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrung mit den Meade Lightbridge Dobs...


Frohe Weihnachten,
Christian
 

Udo_S

Registriertes Mitglied
Hi Christian
Kann deine Bedenken verstehen. So alleine auf weiter Flur hat man nicht viele Alternative als schnell die Kurve kriegen.
Mittlerweile hab ich mir mal die Meade Dob's auf div. Seiten angeschaut. Liest sich eigentlich gar nicht so schlecht.
Das Aufbauen ist denke ich Übungssache, je öfter je besser wird es klappen. Das justieren kann man mittels Justierlaser auch relativ schnell bewältigen.
Bei der Deluxe Version kann man glaube ich auch Goto mit dazu bekommen.
Eine Goto Montierung hatte ich auch schon mal im Besitz allerdings habe ich dazu eine eher gespaltene Meinung. Klar kann man damit relativ schnell Objekte auffinden, besonders die hellen auffälligen sind kein Problem. Allerdings findet man diese mit etwas Übung auch so ganz gut.
Bei lichtschwachen und schwerauszumachenden Objekten hatte ich dann immer das Problem, das ich mir nie ganz sicher war ob nun das Goto etwas daneben gelegen hat oder ob ich das Objekt nicht wahrnehmen kann. Natürlich fängt man dann an zu Suchen und ich hab jedesmal dabei die Orientierung verloren.
Nun habe ich folgenden Weg zum Auffinden für mich entdeckt. Ich drucke mir Sternkarten aus einem Planetariumsprogramm aus. Darauf sollte ein möglichst freisichtiger Stern erscheinen, ein Gradnetz zum Erkennen der Himmelsrichtungen natürlich möglichst viele schwache Sterne und ein Kreis welcher im Durchmesser mein Bildfeld des Aufsuchsokular entspricht.
Als erstes dein freisichtigen Stern aufsuchen, nun kann ich dank dem Gradnetz erkennen in welcher Himmelsrichtung das Objekt liegt und fahre es mit der parallaktischen Montierung an. Natürlich kann man anhand von Sternenmustern kontrollieren ob man noch auf Kurs ist.
Meist bin ich mir dann ziemlich sicher das richtige Zielgebiet gefunden zu haben und kann es intensiver beobachten. Häufiger tritt dann das gesuchte Objekt erst nach indirekten Sehen zum Vorschein.
Klar kann man das mit einem Dobson anhand von Karten und Sternenmustern genauso machen. Beim Beobachten ist halt vieles Übungssache.
Weihnachtliche Grüsse Udo
 

Chrischan

Registriertes Mitglied
Hallo,
ich habe mich jetzt über die Tage auch nochmal ein bisschen informiert zum Thema "Gitterrohr-Dobson und Kollimation". Sieht so aus, daß man nach dem Aufbauen wohl immer justieren muß! Es reagieren die lichtstarken Dobsons wohl sehr empfindlich auf jede Art von schlechter Justierung.
Na ja, und alleine Nachts bei einem 16" Dob den Hauptspiegel zu justieren - Hoch zum Okular, auf die Knie zu den Schrauben, usw. - man wird ja auch nicht jünger :D
Also werde ich wohl mal den Dobson erstmal wieder beiseite legen (gedanklich)...
Gruß, Christian
 

wwuma

Registriertes Mitglied
Hi Christian !Ob 12" oder 16" Dobson ,zum schnellem visuellem Beobachten sind beide nicht sonderlich geeignet,je größer der Spiegel um so anfälliger
gegen justierungs Fehler aber auch das Auskühlen der Optik dauert länger.Warum müssen es eigentlich immer Spiegel sein ein 5" Refr. 1/10 z.B.
ist bestens für Planeten ,Mond ,Doppelsterne,Variable,Sternhaufen usw. geeignet. Das alles sind auch Objekte die man ohne Goto nur nach Sternkarte
schnell findet und daß allein ist zum Anfang enorm wichtig.Die Nebelchen sucherei sollte erst später bei einiger Übung mit dem Rohr kommen.
Gruß wwuma und immer Sternigen-Himmel
 

wwuma

Registriertes Mitglied
Hi Christian !Ob 12" oder 16" Dobson ,zum schnellem visuellem Beobachten sind beide nicht sonderlich geeignet,je größer der Spiegel um so anfälliger
gegen justierungs Fehler aber auch das Auskühlen der Optik dauert länger.Warum müssen es eigentlich immer Spiegel sein ein 5" Refr. 1/10 z.B.
ist bestens für Planeten ,Mond ,Doppelsterne,Variable,Sternhaufen usw. geeignet. Das alles sind auch Objekte die man ohne Goto nur nach Sternkarte
schnell findet und daß allein ist zum Anfang enorm wichtig.Die Nebelchen sucherei sollte erst später bei einiger Übung mit dem Rohr kommen.
Gruß wwuma und immer Sternigen-Himmel
 
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