Tunguska 1908 - eine vergessene Theorie?

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Toni

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Was geschah eigentlich wirklich am 30.06.1908 an der Steinigen Tunguska im tiefsten Sibirien? Über dieses Ereignis kursieren noch so viele Theorien, aber als abgeschlossene "Endlösung" kann man von allen noch keine betrachten.
Gestern ist mir beim Durchblättern alter Zeitungsausschnitte ein Artikel aus dem Jahre 1988 in die Hände gefallen, der eine weitere Theorie zu diesem Thema enthält und von dem ich seitdem auch nie wieder etwas gehört, gesehen oder gelesen habe. Wenn es sich um einen Artikel aus einem der heutigen Boulevard-Blätter gehandelt hätte, hätte ich ihn sofort wieder ad acta gelegt. Er stammt jedoch aus der Mitteldeutschen Zeitung, die damals noch "Freiheit" hieß (war noch eine DDR-Tageszeitung). Und diese Zeitungen hatten damals kein Interesse an popularisierenden "Aufmacher-Artikeln", wie es heutzutage der Fall ist, sondern deren wissenschaftliche Artikel wurden einer tiefgreifenden Glaubwürdigkeitsprüfung unterzogen, ehe sie erscheinen durften. Es handelt sich also mit großer Sicherheit um einen seriösen Beitrag.
Ich gebe den Artikel hier etwas gekürzt wieder:

Tageszeitung "FREIHEIT" schrieb:
... Hier soll nun eine weitere Hypothese vorgestellt werden. Sie stammt von jemandem, der zur Zeit der Katastrophe zwei Jahre alt war und sich sein ganzes Leben lang mit dem Ereignis an der Tunguska befaßt hat - vom Wissenschaftler und Schriftsteller Alexander Kasanzew.

"Schon 1946 habe ich die Hypothese von einem über Taiga explodierten außerirdischen Raumschiff aufgestellt. Eine Reihe von Wissenschaftlern wandte sich einhellig dagegen. Aber wie anders käßt sich die verschlungene Bahn erklären? Das Objekt ist ganz ohne Zweifel gesteuert worden. Inzwischen sind Jahre dahingegangen, und ständig machten sich neue Expeditionen in die Taiga auf, um neue gegenständliche Beweise zu finden. Darunter war auch eine von Sergej Koroljow entsandte Gruppe. Unser berühmter Raketenkonstrukteur wollte ein Stück von dem 'Marsschiff' haben. Das Stück wurde dann auch gefunden, wenn auch nicht von dieser Gruppe, sondern 68 Jahre nach der Explosion (die 1150 Hiroshima-Bomben Sprengkraft entwickelte! - Anm. v. Toni) und Tausende Kilometer von ihrem Ort entfernt, am Fluß Waschka in der ASSR der Komi (ASSR = Autonome Sozialistische Sowjetrepublik; ein Teil der Russischen Förderation; Anm. v. Toni), in der Bahnverlängerung des explodierten Körpers. Zwei Arbeiter, die dort angelten, fanden es. Ich habe es selbst in der Hand gehalten. Ein Stück silberfarbenes Metall, etwa anderthalb Kilogramm schwer. Es wurde in drei Teile zerlegt und diese zwecks Analyse in drei verschiedene Institute geschickt. Es erwies sich als eine ganz und gar ungewöhnliche Legierung: ungefähr 67% Zerium, 10% reines Lanthan, getrennt von allen anderen Lanthan-Metallen, was auf der Erde bisher nicht gelingt, und 8% Neobidium. Auch 0,4% reines Eisen ohne Oxyd wie bei der nichtrostenden Säule von Delhi wurde festgestellt. Ich will mich nicht in technischen Details verlieren, sondern nur wiedergeben, was die Wissenschaftler dazu sagten: 'Eine solche Legierung von Seltenerdmetallen ist auch mit den modernsten irdischen Verfahren nicht herstellbar.'

'Und wenn es nun doch ein Meteorit war?', fragen die Skeptiker. Wie naheliegend diese Frage auch sein mag - sie muß verneint werden, denn der Gehalt von Seltenerdmetallen in Meteoriten unterscheidet sich nicht von dem irdischen.
1967 machte der amerikanische Astronom John Bigbew, ein Fachmann auf dem Gebiet der künstlichen Erdsatelliten, in Kalifornien die Entdeckung, daß sich zehn kleinere Objekte auf merkwürdigen Bahnen um die Erde bewegen. Eigentlich war daran nichts besonderes. Das ergab sich erst, als er die Entwicklung dieser Bahnen zurückverfolgte und darauf kam, daß alle diese Stücke noch am 18.12.1955 ein einheitliches Ganzes dargestellt haben mußten. Und dieses Datum fiel mit einem Aufblitzen am Himmel zusammen, das von Astronomen registriert worden war.
Wenn man einmal soweit gehen will, sich zu fragen, ob es sich vielleicht um die Explosion eines fremden Raumschiffs gehandelt haben kann, muß man zugleich fragen, wieso dieses dann nicht früher entdeckt worden ist. Dazu wäre zu sagen, daß seine Oberfläche wohl aus technischen Gründen von schwarzer Färbung gewesen sein muß. Sie schluckte alle Sonnenenergie, wobei diese nicht mit Hilfe von Fotoelement-Sonnenbatterien, wie jetzt bei uns, sondern mittels Thermoelementen genutzt wurde.

Als damals die Opponenten meiner These erklärten, daß sich ein Raumschiff niemals auf die Erdoberfläche hinabbegeben darf, hatten sie recht. Was an der Tunguska explodierte, war nicht ein Raumschiff, sondern ein Landeapparat. Das Raumschiff selbst verblieb in der Umlaufbahn und wartete - wartete 47 Jahre lang auf die Rückkehr seines Aufklärers, wartete und verlor an Höhe, die Automatik verschliß und es kam zur Explosion.
Die zehn Trümmer des Raumschiffs, die noch immer unsere Erde umkreisen, werden uns eines Tages viel von dem erklären, was mit der Tunguska-Katastrophe zusammenhängt. Sie sind real, man kann sie 'anfassen'. Das größte Stück ist einige Dutzend Meter lang."

Wer weiß, vielleicht fliegt durch das All zu einer anderen Welt eine vor 80 Jahren abgeschickte Botschaft, welche meldet: "Auf einem Planeten eines Sonnensystems gibt es Leben und eine Zivilisation." - Hoffen wir, daß sie ihre Empfänger erreicht.

Alexej Borsenko, APN

Soviel zu dem 18 Jahre alten Artikel. Was meint Ihr nun dazu? Weis jemand etwas von den "einige dutzend Meter langen Trümmerstücken", welche unsere Erde immer noch umkreisen sollen? Wenn ja, in welchen Bahnen? Könnten sie eine Gefahr für unsere Satelliten oder die ISS darstellen?

Neugierig wartende (aber nicht 47 Jahre wartende) Grüße von
Toni
 

ispom

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>>>Was meint Ihr nun dazu? <<<

haarsträubend, Toni !

ich habe auch noch in erinnerung, daß in der damals schon maroden Sowjetunion dank glasnost (das sollte doch "neues denken" heißen) und der neuen Pressefreiheit derartige Geschichten im Umlauf waren
von Telekinese, Hellseherei und einer Frau, die mit den Fingern in einem normalen buch lesen konnte....

nehmen wir mal an, ernstzunehmende wissenschaftler nehmen diese Geschichte ernst:
die Jagd nach den Trümmerstücken würde intensiver geführt als die nach flüssigem Wasser auf dem Mars...
ihre Untersuchung wäre viel aufschlußreicher als alles was man sich aus den Pyramiden erhofft....

unbeeindruckte Grüße von Ispom
 

Kunibert

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Hallo,

dazu habe ich als Kind mal einen Roman gelesen, er hieß Planet des Todes und Stanislaw Lem wurde damit zu meinem Lieblingsschriftsteller. Bis heute bin ich noch Fasziniert von Büchern wie "Der Unbesiegbare" oder den Geschichten um den Piloten Pirx (mein Favoriten "Die Jagd", "Der Schnupfen" und "Test") und den "Sterntagebüchern des Ijon Tichy" :D
Als "Test des Piloten Pirx" wurde mal eine Geschichte verfilmt, aber sie basiert nicht auf "Test" sondern auf einer anderen Kurzgeschichte, deren Titel ich nicht mehr weiß, die aber auch sehr spannend ist. Zuletzt ist "Solaris" verfilmt wurden, hat zwar mit dem Buch nicht mehr viel gemeinsam, außer dem Titel, ist aber trotzdem ein schöner Film. Sry für OT, aber ich glaube mehr ist da nicht dran.
 

Ich

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Toni: Die Seriosität des Blattes liegt allein darin, dass es nur zitiert und sich die Aussagen nicht zu Eigen macht.
Zerium und Neobidium.
Aus 10 Trümmern errechnet, daß alle diese Stücke noch am 18.12.1955 ein einheitliches Ganzes dargestellt haben mußten. Um 13:47 wahrscheinlich.
Juni ist wohl Sauregurkenzeit. Und ohne Dieter Bohlen, was soll die Leute dann unterhalten?
 

Toni

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Hallo Ich,

Toni: Die Seriosität des Blattes liegt allein darin, dass es nur zitiert und sich die Aussagen nicht zu Eigen macht.
das zu beurteilen, ist leider ein bisschen schwierig. Der Artikel ist ja auch eigentlich noch ein Stückchen länger. Ich habe vorangestellte Textblöcke einfach mal weggelassen, weil dort nur das Ereignis als solches noch mal in das Gedächtnis der Leute zurückgerufen wird. Der gesamte Artikel ist ja eben nicht auf dem "Mist" dieser Zeitung gewachsen, für Sensationspresse gab es in der DDR, auch nicht zu Glasnost-Zeiten, keine Plattform. Es handelt sich hierbei um eine Meldung der Nachrichtenagentur APN.

Zerium und Neobidium.
Tja, ich habe das nur so abgeschrieben. Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um die Elemente Zer (Element 58) und Niob (Element 41). Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege!

Juni ist wohl Sauregurkenzeit. Und ohne Dieter Bohlen, was soll die Leute dann unterhalten?
Wie gesagt, in der DDR wurde über so etwas nicht geschrieben und die Tageszeitungen waren nie umfangreicher als lediglich 8 Seiten! Außer Freitags, da gab es eine 8-seitige Beilage mit Ratgebern, Beiträgen aus Wissenschaft und Technik, Literatur und Kunst, Fernsehprogramm, Kreuzworträtsel ... :)

Der Erklärung dienliche Grüße von
Toni
 

Mahananda

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Hallo Toni,

mich würde interessieren, was aus dem Stück Metall geworden ist. Hat es weitere Untersuchungen gegeben? Welche Wissenschaftler waren an der beschriebenen Untersuchung beteiligt? Gab es dazu eine Veröffentlichung in einem anerkannten Fachblatt? Ich erinnere mich, in dem von Erich von Däniken herausgegebenen Sammelband "Kosmische Spuren" über diesen Metallgegenstand gelesen zu haben (nicht gerade seriös, ich weiß!). Die Zusammensetzung wurde so angegeben: 67,2% Cer, 10,9% Lanthan, 8,78% Neodym, geringe Anteile von Eisen und Magnesium sowie Verunreinigungen mit Uran und Molybdän. Was mir an dem Beitrag suspekt vorkam, war die fehlende Quellenangabe. Lediglich der erste Satz gibt eine vage Auskunft: "Ende Januar 1985 lief eine seltsame AP-Meldung durch die hiesige Presse." (S. 81) Es wird aber nicht gesagt, von welchem Datum diese Meldung ist, noch welche Presse die "hiesige" ist - die deutsche, die russische, die amerikanische ??? Der Autor (Armin Schrick) vermeidet in seinen Ausführungen jeglichen Quellenbezug - warum eigentlich? Ich vermute, dass das frei erfunden und nacherzählt worden ist, aber nichts Genaues weiß man nicht. Weiß jemand mehr?

Viele Grüße!
 

Toni

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Hallo Mahananda,

mich würde interessieren, was aus dem Stück Metall geworden ist. Hat es weitere Untersuchungen gegeben? Welche Wissenschaftler waren an der beschriebenen Untersuchung beteiligt? Gab es dazu eine Veröffentlichung in einem anerkannten Fachblatt?
was aus dem Stück Metall geworden ist, weis ich leider nicht. Ich habe nie wieder etwas über diesen Fund gehört. Allerdings ist das auch nicht sonderlich verwunderlich. Bei Funden dieser Art, die die Fachwelt nicht einordnen kann, oder die so rein gar nicht in unser schönes Weltbild passen, wird von den zuständigen Stellen, die uns dies eigentlich erklären müssten, schnell mal das Licht ausgeknipst. :mad:

Und da gibt es eine ganze Reihe von Funden, bei deren Aufzählung weder meine Finger, noch meine Zehen ausreichen würden! :D - Jetzt frag' bitte nicht, wieviele Zehen ich habe ...! :eek:

Ein paar Beispiele? - Bitteschön:
Anfang der 90er Jahre (hatte ich damals ebenso in dieser Zeitung gelesen) fanden russische Goldsucher östlich des Urals winzige, ziemlich technisch anmutende Artefakte. Diese meist spiralförmigen Gegenstände bestehen aus verschiedenen Edelmetallen, die größeren aus Kupfer, die kleinsten aus dem seltenen Wolfram und Molybdän. Die Größe dieser Fundstücke variiert von maximal 3 Zentimeter bis minimal 3 Mikrometer! Es heißt, dass die "Russische Akademie der Wissenschaften" in Syktywkar (ASSR der Komi), ebenso die in Moskau und die in St. Petersburg mit den Analysen betraut wurden. Des weiteren soll ein wissenschaftliches Institut in Helsinki in die Untersuchungen eingebunden gewesen sein.
Was bisher bekannt wurde: Die mikroskopisch kleinen Objekte lassen an hypermoderne Steuerelemente denken, die sonst nur in mikro-miniaturisierten Apparaturen ihren Dienst versehen.
Diese fortgeschrittene Technik steckt heute noch in den Kinderschuhen, verfolgt allerdings hoch gesteckte Ziele. So wird beispielsweise an die Konstruktion von Mikrosonden für den medizinischen Einsatz gedacht, etwa für Operationen im Inneren der Blutgefäße.
Das Unfassbare an diesen Artefakten aber ist: Geologen gestanden den mysteriösen Objekten ein Alter zwischen 20 000 und maximal 300 000 Jahren zu!! Doch selbst wenn es "lediglich" 1000 oder nur 100 Jahre wären, bleibt die Kernfrage: Wer war damals zur Anfertigung solch super-filigraner Mikrotechnik fähig?!

Ein anderes Beispiel will ich hier noch erwähnen. In der Nähe des Titicacasees hatte man im 19. Jahrhundert ein Fragment einer Pergamenthaut mit vielen unbekannten Schriftzeichen aus vorinkaischer Zeit gefunden. Das Objekt wird in einem Buch, welches mir gerade vorliegt, erwähnt und nebst Foto kurz erklärt. Die Schriftzeichen ähneln (meiner Meinung nach sehen sie nordischen Runen ähnlich) wohl den Inschriften auf der Osterinsel.
Das einzigartige Artefakt lagert heute im Museum "Casa de Murillo" in der "Calle Jaén" in La Paz (Bolivien). Um es jedoch zu sehen, muss man schon Kenntnis von seiner Existenz haben und direkt danach fragen. - Typisch, denn nach heutiger Lehrmeinung gab es in Südamerika keine Schrift, nur Knotenschnüre will man den "wilden Rothäuten" zugestehen.

Dann gibt es z.B. eine mit Cäsiumoxid hergestellte optische Vergrößerungslinse aus Bergkristall, die man bei Ausgrabungen im ägyptischen Heluan fand. Cäsiumoxid wird heutzutage auf elektrochemischem Wege erzeugt. Zu bewundern ist dieses "Ding" im Britischen Museum in London. Ebenso eine weitere Linse aus Mattglas, angefertigt vor rund 2800 Jahren, die Archäologen in einem assyrischen Schatzhaus in Ninivé fanden. - Konnte man bereits damals mit Fernrohren zu den Gestirnen blicken und astronomische Beobachtungen durchführen? - Ich glaube, auch eine solche Erkenntnis würde sofort unser gängiges Weltbild stürzen.

Oder der "Hammer von Texas", ein Fund aus dem Jahre 1934. Fälschung oder geologische Sensation? Analysen unabhängiger Institute, unter anderem vom "Metallurgischen Institut Batelle Memorial Laboratory in Columbus (Ohio) bezeugen, dass Hammerkopf und -stiel nicht das Ergebnis natürlicher Vorgänge sein können. Der Hammerkopf besteht aus nahezu reinem Eisen! Beimengungen oder Verunreinigungen wurden nicht festgestellt. - Schon allein dies ist sensationell, denn eine Stahlerzeugung ohne diese Verunreinigungen ist nicht möglich. Der ganze Hammer war zum Zeitpunkt seiner Entdeckung nachweislich komplett und teilweise auch heute noch von Kalkstein eingeschlossen. Ein Teil des Hammer-Materials ging mit dem Gestein eine chemische Verbindung ein (Verwitterungskruste). Daraus folgt zwangsläufig, dass der Hammer vor der Entstehung des Kalksteins angefertigt sein, zumindest aber das gleiche Alter aufweisen müsse! Dieses Alter wurde von Geologen auf mindestens 140, möglicherweise sogar bis auf 400 Millionen Jahre geschätzt!

Wie gesagt, diese Liste ließe sich noch auf Buchgröße erweitern.

Steinzeitliche Grüße von
Toni
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Toni,

na so ein Pech aber auch – das Metallstück ist in der Versenkung verschwunden! Deckel zu, und weg ist das störende Problem. So einfach ist das. Aber was wird da eigentlich gestört? Oder besser: Welches Interesse sollte denn daran bestehen, Funde zu verbergen, die – vorausgesetzt, sie sind echt – eine Lehrmeinung als unvollständig oder gar falsch entlarven würden?

Bleiben wir bei deinen Beispielen: Schraubgewinde in Sibirien aus Wolfram in Mikrometergröße – erinnert mich an Glühfäden einer gewöhnlichen elektrischen Lampe. Vielleicht hat jemand auf dem Weg zum Gulag eine Lampe zerdeppert. Warum nicht? Die Hypothese von möglichen Antriebsmechanismen für Mikroroboter erschint mir sehr weit hergeholt. Wer hat diese aufgestellt und wie wurde diese begründet? Wo wurde sie veröffentlicht? Hat dies jemand aufgegriffen und wurde dies in der seriösen Fachpresse bzw. in diversen Fachforen diskutiert? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Gab es Gegenargumente bzw. Hypothesen, die schlüssiger sind? Wo kann man diese nachlesen? usw. usw.

Analog kann man bei den anderen Beispielen nachfragen: Ein Pergament aus präinkaischer Zeit? Genial! Wurde ein Alterstest durchgeführt? Mit welchem Ergebnis? Sind die Zeichen wirklich Schriftzeichen oder eher zierende Ornamente? Kann eine Fälschung sicher ausgeschlossen werden? Woher stammt der Fund? Wer hat ihn auf welche Weise geborgen? Oder wurde er irgendwo als Antiquität unter der Hand verkauft? Bevor die Möglichkeit einer Fälschung nicht ausgeschlossen ist, finden solche „Funde“ meines Erachtens zu Recht keinen Eingang in die seriöse Forschung. Genauso die Deutung einer Kristalllinse als mögliches astronomisches Werkzeug – die Deutung als Schmuckstück (z.B. als Bestandteil einer Halskette) ist mindestens genauso plausibel und kommt ohne die Verrenkung eines „Antiken-High-Tech-Postulats“ aus. Im Zweifelsfall sollte man sich für die Annahme entscheiden, die mit der geringsten Zahl von Zusatzhypothesen auskommt.

Als Außenstehender ist es schwierig, solche Sensationsmeldungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wenn jedoch solche Funde tatsächlich gemacht worden sind und ihre Echtheit bestätigt wurde, dann wäre es höchst verwunderlich, wenn sie nicht ins Zentrum der seriösen wissenschaftlichen Forschung gelangen, im Gegenteil: Gerade die Bearbeitung eines solchen Fundes bietet Wissenschaftlern die Gelegenheit berühmt zu werden. Von daher müsste ein ureigenes Interesse daran bestehen, sich selbst in den Olymp der bedeutenden Forscherpersönlichkeiten zu hieven.

Auffällig ist auch, dass Mitteilungen über solche vermeintlich unterdrückten Funde lediglich in Schriften veröffentlicht werden, die abseits des seriösen Wissenschaftsbetriebes angesiedelt sind. Autoren wie Däniken, Krassa Fiebag, Berlitz u.a. bürgen nicht gerade für Seriosität – eher für das Gegenteil. Aus eigener Lektüre kann ich nachvollziehen, warum sie nicht ernstgenommen werden. Wenn über Autoren mit solchem zweifelhaften Ruf in bedeutungsschwerem Unterton dann irgendwelche vermeintlichen archäologischen Sensationen breitgetreten werden – selbst wenn es sich im Einzelfall um eine echte Sensation handeln sollte – muss man sich nicht wundern, wenn dann von offizieller Seite auf Durchzug geschalten wird.

Ich besitze z.B. die beiden von Erich von Däniken herausgegebenen Anthologien „Kosmische Spuren“ und „Neue kosmische Spuren“ vom Anfang der 90er Jahre. Was wird da nicht alles ins Blaue spekuliert! Die Ölgefäße von Knossos beispielsweise seien angeblich zu groß zur Öllagerung – also bargen sie Treibstoff für antike Fluggeräte, sonst wäre das Öl ja nicht alle geworden. Logisch, oder? Oder die „steinerne Bibliothek von Ica“ – angeblich über 10.000 Jahre alt, und auf manchen Steinen sind sogar Saurier zu erkennen! Aber sind die Steingravuren wirklich so alt? Ich vermute, mit dem „Texas-Hammer“ wird es eine ähnliche Bewandtnis haben – entweder ein Resultat natürlicher geologischer Prozesse oder schlicht eine Fälschung. Anderenfalls gäbe es seriöse Beiträge zu diesem Phänomen.

Von einer Unterdrückung unerwünschter Informationen halte ich gar nichts. Leute, die so etwas in ihren Publikationen behaupten, leiden wohl eher an einer Art Minderwertigkeitskomplex, weil sie von seriösen Forschern der einschlägigen Fachrichtungen nicht ernst genommen werden. Verschwörungstheorien machen sich da immer ganz gut, denn sie haben die praktische Eigenschaft, nie ganz widerlegt werden zu können. Jeder Versuch dazu wird als Teil der Verschwörung angesehen. Also muss man sich damit nicht befassen. In diesem Sinne …

mit verschwörerischen Grüßen!

Mahananda (direkt aus Area 51)
 

mac

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Wo ist sie denn blos?

Hallo, hat eigentlich jemand in der letzten Woche die Mondscheibe von Nebra gesehen? Die könnte doch auch so ein lohnendes Objekt zum Verschwinden lassen sein.

Nicht ganz seriöse aber dennoch herzliche Grüße

MAC
 
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