Hallöle ispom,
leider hab ich zu diesem Thema auch mehr Fragen als Antworten und manchmal den Eindruck, dass die Wissenschaft über ihre eigenen Theorien stolpert.
Auch der Urknall könnte Gravitationswellen angeregt haben, deren Frequenz aufgrund der kosmischen Expansion inzwischen jedoch so gering ist, dass erst der für 2015 geplante Detektor LISA eine Chance hat, sie zu registrieren.
Gut nehmen wir das mal so an - passt ja auch zur Theorie der 3°K-Strahlung. Hat aber für mich folgendes Problem: wenn diese 'Wellendehnung' so allgemein von der Expansion herrührt, warum soll dann die beobachtete Rotverschiebung von weitentfernten (sehr alten -> nahe am Urknall und damit noch in einem komprimierteren Universum) Objekten von der rel. Fluchtgeschwindigkeit entstehen?
Eine Weitere Frage wäre: wie sollen sich die Gravitationswellen 'gehalten' haben? Anders als die 3°K-Strahlung wird Gravitation nicht reflektiert, absorbiert oder einfach in andere Energieformen umgewandelt.
wenn ich einen Stabmagneten rotieren lasse
oder eine elektrostatisch geladenen Stab,
bekomme ich doch ein dipolfeld
Und das ist eben auch nicht so einfach, weil sich die 'Dinger' immer in irgendetwas drehen müssen und damit (also selbst im Vakuum) Interaktionen hervorrufen, die weit von den idealen klassischen Modellen abweichen (-> elektromag. Induktion, -> Kraftübertragung mit virtuellen Photonen).
wenn eine schwere Masse rotiert, sendet sie Gravitationswellen aus, aber als ein Quadrupolfeld
Hier kommt es wohl eher auf die Geometrie des rotierenden Körpers an. In dem Astronews-Artikel geht es ja um 2 SL's. Da Gravitation (höchstwahrscheinlich) nicht abgeschirmt werden kann, summiert sie sich nach der Anordnung der Objekte nicht sondern sie dispergiert räumlich. Stehen die SL's in einer Linie mit dem Beobachter ist die Gravitationswirkung 'schmaler' als bei der Konstellation bei der beide SL's nebeneinander stehen (vgl. Sonne und Mond bei den Gezeiten). Also völlig anders als bei Stabmagneten oder optischer Verdeckung.
Kräftemässig hat das resultierende, Gravitationsfeld je 2 Maxima (an der weitergeführten gedachten Verbindungslinie der SL's und ein ringfömiges Minima zwischen den beiden SL's. Bei der Rotation und der Beobachtung in der Rotationsebene kommen also 2 Max. und 2 Min. (= 4) bei einer vollständigen Umrundung.
Das Problem der Beobachtung ist aber, dass sich (durch das Nichtabschirmenlassen der Gravitation) die Gesamtgravitation (wie die Masse) des Systems nicht ändert - egal aus welcher 'Blickrichtung' - und bei größer werdenden Abstand die Veränderungseffekte nicht mehr von einem punktförmigen (oder einzelnen) Gravitationsobjekt zu unterscheiden ist. Die Strukturänderung des Gravitationssystems Erde-Mond würden auf dem Mars größere Abweichungen beobachtbar machen als auf Jupiter. Ein weiteres Problem dabei ist, dass die beobachtbare Amplitude dieser Veränderungen nicht von der Masse des Gesamtsystems abhängt sondern von ihrer räumlichen Verteilung.
Damit misst man aber nicht eine Gravitationsänderung (so wie Einstein das wohl gemeint hat), sondern die Inhomogenität einer räumlichen Gesamt-Gravitationsverteilung. So wie ein Mehrfachsternsystem optisch, ohne techn. Hilfsmittel, nicht mehr als solches zu erkennen ist, werden auch die Gravitationseffekte punktförmig (also nur die Gesamtgravitation) - noch dazu weil sich eben keine Effekte wie Verdeckung nachweisen lassen.
Vergleichbar mit den Tidenhöhen bei Spring- und Nippflut, die lediglich von der räumlichen Anordnung von Sonne, Erde und Mond abhängen und so den Flutberg 'auseinanerziehen', die Gesamtgravitation aber gleich bleibt.
Berücksichtigt man die (zu erwartenden) relativistischen Effekte treten 'neue' Probleme auf.
Sollten sich Gravitationswellen tatsächlich so ausbreiten wie das Licht (also mit max. c), würden die Zeitdehnungseffekte bei Bewegung oder hoher Gravitation verhindern, dass Gravitation ein schwarzes Loch verlässt. Andererseits wäre damit Einsteins Aussage (im ggS. zu Newton) richtig, dass - wenn in diesem Moment die Sonne einfach verschwindet - die jetzt fehlende Gravitation der Sonne, die Erde ebenso erst nach ca. 8 Min. aus der Bahn wirft wie das Verlöschen der Sonne auf der Erde registriert wird. - ein Dilemma -
Es würde mich also nicht wundern, wenn die gewünschten Beobachtungen (so wie sie beschrieben sind) nix bringen, solange man nur sich bewegende Massen beobachten will. Dazu könnte man z.B. auch nachmessen, ob die Gravitation der Sonne ihrer 'Sichtbarkeit' vorweg- oder hinterherläuft. Interesanter wäre vielleicht, die Effekte zu beobachten wenn Materie ihre Gravitation verliert (vielleicht Annihilation: Masse -> Strahlung?) oder erzeugt.
Du siehst: Fragen über Fragen und nichts ergibt im Großen und Ganzen wirklich Sinn.
Tschö
Gunter