Hi, Du "interessierter Schüler",
erst einmal auch Dir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Schwarze Löcher haben ja eine so extreme Anziehungskraft, dass sie Raum und Zeit krümmen. Kann man also theoretisch über ein SL in die Vergangenheit oder Zukunft reisen? Oder sind dazu vielleicht 2 SLs nötig, sodass man durch ein Wurmloch die Zeit "betrügt"??
Schwarze Löcher sind ja nicht das, für was die meisten nicht mit dieser Materie vertrauten Leute sie halten: diese riesigen Strudel im Weltall, die gigantische Mengen Gas und Staub in sich einsaugen und einen dunklen runden Fleck in der Mitte besitzen.
Ein Schwarzes Loch ist eine Sternleiche, ein ausgebrannter Überrest eines enorm großen Riesensterns, der nach dem Abstoßen seiner äußeren Hüllen unter seiner eigenen Masse in sich zusammengefallen ist. Die Atome, aus denen dieser Stern einstmals bestand, werden derart fest zusammengepresst, dass die Elektronen in die Atomkerne gepresst werden, sich mit den Protonen zu Neutronen verbinden und da nun keine Abstoßungskräfte mehr zwischen den Protonen eines Kerns vorhanden sind, können die nun nur noch Neutronen in ihren Kernen enthaltenden Atome unglaublich dicht zusammengepresst werden! - So endet erstmal ein Neutronenstern. Eine Kugel von etwas mehr als einer Sonnenmasse mit einem Durchmesser von gerademal 10 km!!
Hat dieser jedoch eine mehrere ...zigfache Sonnenmasse, so verdichten sich die Neutronen weiter bis zum ... - tja, das weiß man eben nicht! Hier beginnt in der Wissenschaft die Spekulation, da der nun sämtliche Blicke versperrende Ereignishorizont aller weiteren Forschung, an dem, was von dem einstigen Stern übrig bleibt, ein jähes Ende setzt.
"Ereignishorizont" heißt diese imaginäre Grenzfläche übrigens nicht deshalb, dass dahinter keine Ereignisse mehr stattfinden
, sondern weil man dahinter keine Ereignisse mehr sehen oder messen kann. Der Ereignishorizont ist diejenige Region um ein Schwarzes Loch (Sternleiche), an dem die Gravitation so stark wird, dass nicht einmal mehr das Licht entweichen kann! Weder das von außen eingefangene, noch das selbst vom Schwarzen Loch ausgestrahlte Licht (falls es dies überhaupt tut, aber es kann ja keiner nachprüfen) kann diese Grenze überwinden und wird vom Loch wieder eingesogen.
Desweiteren ist der Ereignishorizont die Grenze der Zeit. Die unglaubliche Gravitationskraft der Schwarzen-Loch-Sternleiche Dehnt die Zeit dermaßen, dass sie an dieser Grenzlinie zum Stillstand kommt! Ob die Zeit hinter dieser Linie beginnt, rückwärts zu laufen, ist ebenso unklar und wurde erst vor kurzem hier im Forum in einem anderen Thema diskutiert.
Laut Lehrmeinung wird Materie aller Art, wenn sie den Ereignishorizont berührt, zerstrahlt und vom Loch aufgesogen. Bei diesem Vorgang nimmt das SL jedoch an Masse zu, also scheint die Materie sich nicht in Strahlung aufzulösen. Oder aber es liegt an der Rückläufigkeit der Zeit, so dass die zerstrahlte Materie dadurch vielleicht wieder rückwärts "zusammengesetzt" wird ...?
Aber dies sind alles unklare und leider nicht nachprüfbare Theorien. Klar ist bisher nur, dass jeder Körper, der dem Ereignishorizont des Schwarzen Lochs zu nahe kommt, von den unglaublichen Gravitationskräften in seine Atome zerlegt wird und somit auch nicht die "Vorteile" einer rückläufigen Zeit nutzen kann.
Allseits bedauernde Grüße von
Toni