beamen wir bald?

Bynaus

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Das Problem ist wieder mal eine Begriffsverwirrung. Wenn Physiker "teleportation" sagen, meinen sie die Übertragung des Quantenzustandes des einen Objekts auf ein anderes (alles bleibt dabei an seinem Platz). Wenn Otto Normalphysikinteressierter "teleportation" hört, denkt er an "Beamen".
 

jonas

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Die direkte Manipulation und Organisation von Atomen zu Strukturen über grosse Distanzen ... das würde die Tür zu einer geradezu atemberaubenden Art der Raumfahrt aufstossen. Man schickt keine Raumsonden mehr zu den Himmelskörpern, sondern nur noch deren Baupläne.

Durch "Teleportation" impft man den Himmelskörper mit einem Nanobot, der als Keimzelle den gesamten Bauplan bereits enthält, oder diese Information über nachfolgende Lichtsignale erhält. Ähnlich wie ein Saatkorn, aus dem ein Baum wächst könnte der Nanobot wie eine Flechte das Material des Himmelskörpers aufnehmen und damit selbständig zu einer Makrostruktur "wachsen". Es wachsen Sonnenkollektoren zur Energiegewinnung, es wächst ein Pilzgeflecht, das seltenere Materialien aufspürt und zur "Baustelle" transportiert. Nach einer Wachstumsphase von, sagen wir mal, ein oder zwei Jahren beginnt dieser "Pilz" dann seine Daten zu sammeln und sendet sie zur Erde.

Eine phantastische Vorstellung, die vielleicht in hundert Jahren sogar durchführbar wäre :)
 

ispom

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Das Problem ist wieder mal eine Begriffsverwirrung. Wenn Physiker "teleportation" sagen, meinen sie die Übertragung des Quantenzustandes des einen Objekts auf ein anderes (alles bleibt dabei an seinem Platz). Wenn Otto Normalphysikinteressierter "teleportation" hört, denkt er an "Beamen".

Wenn Otto Normalverbraucher das Titelbild im o.e. link sieht, drängt sich ihm dieser gedanke aber geradezu auf.....
 

mac

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Hallo jonas,
Durch "Teleportation" ...
hier kann ich nur beten: Lieber Gott bewahre uns vor diesem Schicksal!

Ich kenne bei weitem nicht alle Star-Treck-Folgen, aber die Idee zum Beamen ist erheblich älter (z.B. Die Fliege v. Kurt Neumann 1958) nur wird meines Wissens nie auf die Problematik einer identischen Kopie eingegangen. Stell Dir vor, eine identische Kopie Deiner Frau/Freundin. Das ist nur am Anfang lustig, nicht mehr, wenn man es zu Ende denkt.

Herzliche Grüße

MAC
 

Toni

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Hallo MAC,

Hallo jonas,
hier kann ich nur beten: Lieber Gott bewahre uns vor diesem Schicksal!
dem ist nicht viel hinzuzufügen! ;)

"Teleportation" heißt allerdings "Fernübertragung" und deshalb kann es sich dabei eigentlich nicht um das bloße Herstellen einer Kopie an einem anderen Ort mithilfe des atomaren Bauplans handeln. Bei der Teleportation (dem "Beamen" aus "Star Treck") geht es ja darum, Gegenstände und auch Menschen (oder von mir aus Klingonen :p ) in ihre atomaren Bestandteile bis hinunter auf die Quantenebene zu zerlegen, kabellos zu übertragen und am Zielort diese Dinge auf eben dieser Quantenebene korrekt wie eine Kopie, aber eben doch als das Original wieder zusammenzusetzen.

Ob dabei unser Verstand oder unsere Seele auf der Strecke bleiben, ist mir nicht bekannt. :eek:

Beste, noch nicht teleportierte Grüße von
Toni
 

mac

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Hallo Toni,

bring Deine Beschreibung mal in Einklang mit dem, auf der selben Basis beruhenden, Replikator.

Gene Roddenberry hat natürlich die Freiheit alles zuzulassen, was ihm in den Kram passt und alles wegzulassen, was zu Problemen führt, ganz anders und grenzenlos komplizierter im richtigen Leben. Das erste was nach den ersten Funktionstests passieren wird ist, na was wohl, Mißbrauch! Es verselbständigt sich und das ist das, wovor wir uns alle fürchten sollten. Es gibt ein paar Techniken, die man besser nicht erfindet. Nur hat das bisher noch nie funktioniert.

Herzliche Grüße

MAC
 

Toni

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Nun ja, MAC, der Replikator funktioniert zwar nach den selben physikalischen Vorgängen, aber eben nicht ganz. Beim Beamen wird Materie fernübertragen, d. h. erst wird diese in ihre atomaren Bestandteile zerlegt, diese Teilchen in Energie umgewandelt (weiß ich nicht so genau, aber anders geht es ja nicht) und an den Zielort (wie ein Mikrowellenstrahl) gesendet. Dort wird diese übertragene Energie wieder in Materie umgewandelt und die Atome in exakt derselben Anordnung wieder zusammengesetzt.

Beim Replikator geht es etwas einfacher. Dort wird lediglich enorm viel Energie laut umgestellter Formel von Einstein (m = E/c^2) in (tote) Materie umgewandelt, um aus den so gewonnenen Atomen einen benötigten Gegenstand durch den Replikator herstellen zu lassen.

So viel zu den replizierten Grüßen von
Toni


PS:
Es gibt ein paar Techniken, die man besser nicht erfindet. Nur hat das bisher noch nie funktioniert.
Ist doch klar, weil es immer wieder irgendwelche kriminellen Machthaber gibt, die sich für so etwas interessieren. :mad:
 

jonas

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Es gibt ein paar Techniken, die man besser nicht erfindet. Nur hat das bisher noch nie funktioniert.

Es Lebe das Fax ;) Die Teleportation würde genauso wie das Fax funktionieren, es entsteht ein Faksimile des Originals an einem anderen Ort. Ich kenne natürlich die enstprechenden Filme "Die Fliege" aus den fünfzigern und achzigern (hoffentlich habe ich mich jetzt nicht zu sehr im Jahrzehnt vertan, bin zu faul in der OFDB nachzusehen).

Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Mensch bereit wäre, sich auf diese Weise auf eine andere Welt kopieren zu lassen. Auch wenn diese Vorstellung an Frankenstein und das Gruselkabinett des Dr. Mabuse erinnert. Seine Kopie würde nie die Chance haben auf sein Original zu treffen, und damit ethische Konflikte auszulösen. Es wäre lediglich eine neue Version des Zwillingsparadoxons.

Aber was haltet ihr von der Vision der Distribution von Raumsonden, die ich oben beschrieben habe. Für mich wäre das mehr als eine phantastische Reise (um bei den Film-Analogien zu bleiben).

Abgesehen von den ethischen Problemen, die die Menschheit angesichts der "Infektion" fremder Welten durch Teleportation von Raumsondenkeimzellen hätte, würde hier irgendein anderes Naturgesetz verletzt?
 

Toni

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Es Lebe das Fax ;) Die Teleportation würde genauso wie das Fax funktionieren, es entsteht ein Faksimile des Originals an einem anderen Ort. Ich kenne natürlich die enstprechenden Filme "Die Fliege" aus den fünfzigern und achzigern (hoffentlich habe ich mich jetzt nicht zu sehr im Jahrzehnt vertan, bin zu faul in der OFDB nachzusehen).

Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Mensch bereit wäre, sich auf diese Weise auf eine andere Welt kopieren zu lassen.
Haaallooo, Leute! - Ihr seid hier alle noch ein bisschen auf dem Holzdampfer! :eek:

"Teleportation" heißt nicht "Vervielfältigung" eines Originals, indem ein Objekt kopiert wird, sondern "Fernübertragung" eben dieses Objekts! ;) In den Filmen "Die Fliege" wird der Forscher auch nicht nur kopiert und spielt dann eine Doppelrolle, sondern er teleportiert sich und die Fliege in einen zweiten, etwas weiter entfernt befindlichen Kasten.

Für Klarheit im Kasten sorgende Grüße von
Toni
 

jonas

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Reden wir noch über den Artikel im Startposting oder rezensieren wir inzwischen SF Filme?
Unlike the customary conception of "beaming", it is not a matter here of a particle disappearing from one place and re-appearing in another. "Quantum teleportation constitutes methods of communication for application in quantum cryptography, the decoding of data, and not new kinds of transportation", as Dr. Klemens Hammerer emphasizes. "The importance of the experiment is that it is now possible for the first time to achieve teleportation between stationary atoms, which can store quantum states, and light, which is needed to transmit information over great distances

Es ist ja grade der Witz dieses Experiments gewesen, dass man an beiden Enden die Atome braucht.
Transmission of quantum information involves a fundamental problem: According to Heisenberg’s uncertainty principle two complementary properties of a quantum particle, e.g. location and momentum cannot be precisely measured simultaneously. The entire information of the system thus has to be transmitted without being completely known. But the nature of the particles also carries with it the solution to this problem: the possibility of "entangling" two particles in such a way that their properties become perfectly correlated

Also: Umwandeln der Atome in Energie am einen Ende, per Lichtstrahl senden, und am anderen Ende wieder materialisieren und zusammenbauen funktioniert eben gerade nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Toni

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Also: Umwandeln der Atome in Energie am einen Ende, per Lichtstrahl senden, und am anderen Ende wieder materialisieren und zusammenbauen funktioniert eben gerade nicht.
ja! Und Schuld ist Heisenberg' Unschärfetheorie, weil die Quantenzustände nicht genau beobachtbar sind. - Hab schon verstanden! ;) - Aber, wie ich gelesen und hoffentlich richtig übersetzt habe, würden die Atome schon selbst wieder dafür sorgen, dass am anderen Ende die genau richtigen Quantenzustände wieder entstehen.

Ob das Übertragungsmedium ein Licht- oder irgend ein anderer Strahl ist, spielt dabei, glaube ich, keine Rolle. Wichtig ist im Endeffekt eigentlich nur, dass wirkliche Teleportation vielleicht doch irgendwann einmal möglich ist ... :cool:

Hoffnungsvolle Grüße von
Toni
 

mac

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Hallo Toni

Ob das Übertragungsmedium ein Licht- oder irgend ein anderer Strahl ist, spielt dabei, glaube ich, keine Rolle. Wichtig ist im Endeffekt eigentlich nur, dass wirkliche Teleportation vielleicht doch irgendwann einmal möglich ist ... :cool:
genau da liegt aber der Hund begraben. Wenn man in der Lage ist eine solche Übertragung durchzuführen, ist man auch in der Lage sie aufzuzeichnen und zu wiederholen. Die Kopie merkt davon vielleicht nichts? Aber das Orginal bleibt erhalten oder wird vernichtet.

Nur in dem Fall, wenn eine solche Teleportation durch eine direkte Verbindung zweier Orte, ohne Übertragung/Übertragungsmedium stattfände sähe die Sache anders aus. Aber davon war in dem Artikel nicht die Rede.

Herzliche Grüße

MAC
 

Andromeda

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Gutes Thema - Schwere Antwort..

Ich denke wir sind hiervon noch sehr weit entfernt.. wie von sovielem..

aus heutiger Sicht sicher unvorstellbar das dies funktioniern könnte, aber wer weiss was wir alles noch nicht wissen und dies eben neue Tore der Erkenntniss öffnen könnte .. wie eben auch das Thema "beamen" aber wiegesagt, selbst da trau ich mich schwer drauf zu antworten. Denn wieviel war in Vergangenheit nicht vorstellbar was aber in Zukunft Realität wurde. Wer dachte im Mittelalter schon an Computer? Antwort = Niemand?! *g*
 

jonas

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Hi Andromeda

Nach heutigem Wissen gäbe es zwei Methoden für beamen:
1.: Man verschränkt die Zustände der Atome des Originals mit den Atomen am Zielpunkt, sofern diese dort auch vorhanden sind, und generiert eine Kopie des Originals. Beim Zrückbeamen stehen dann allerdings zwei Kirks, Spocks und McCoys im Transporterraum, und zu allem Überfluss auch nocmal eine weitere Kopie auf dem Planeten, zu dem sie gebeamt wurden.
2. Man scannt wie bei Alternative 1 alle Atome der Kirk Einheit, verstrahlt sie zur Energie, transportiert diese Energie per Licht zum Zielpunkt, wandelt die Energie wieder per e=mc2 zu Materie und organisiert sie so zusammen wie gescanned.

Dies wäre prinzipiell möglich, wenn die Unsicherheiten per Unschärferelation beim Zusammensetzen der gebeamten Kirk Einheit keine biologischen Auswirkungen hätte, und seine Atome sich in einem anderen Quantenzustand genauso hervorragend vertragen wie zuvor.

Nun muss man nur noch eine Methode entwickeln diese Informationen in erträglicher Zeit zu übertragen. Bei der heutigen PC-Festplatten Kapazität bräuchte es dazu einen Cluster von Harddisks, die aneinandergereiht die Länge von ein paar Lichtjahren hätten, und bei WLan-mässiger Übertraguing Jahrtausende dauern würde. Von daher wäre wohl die Raumfähre effektiver als beamen ;)
 

sternenstaub

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http://www.spaceref.com/news/viewpr.nl.html?pid=20993

Die erste Quantenteleportation – wird das Beamen bald möglich sein?

fragt Ispom
hallo ispom
hallo forum teilnehmer

der fortschritt der wissenschaft ist aufregend..
noch verschließt sich das beamen
unendlich viel energie wäre nötig
bis jetzt können nur winzigste teilchen
kürzeste strecken teleportiert werden
aber vor 50 jahren war auch das www
nicht vorstellbar
so könnten wir sagen
die hoffnung bleibt
ps
ich habe noch eine völlig andere frage
und da ich hier neu bin
habe ich keine möglichkeit gefunden sie unterzubringen
und tu es deswegen hier
ich hoffe meine frage ist nicht zu unpassend
brian green der verfasser der bücher
das elegante universum
und
der stoff aus dem der kosmos ist
ist er irgendwie verwandt
mit michael green der mit john schwarz
auf die idee kam
die kleinsten teilchen als zweidimensionale strings
zu sehen?
schöne grüße sternenstaub
 
U

Uranor

Gast
Hallo Runde!

Ist es nicht so, dass physikalisch gesehen Bewegungen (Zustandsänderungen) nur über beamen erfolgen? Das Elektron als Beispiel dürfte am bekanntesten sein. Niemand kennt dessen momentanen Aufenthaltsort. Man kann aber dessen superpositionierte Aufenthaltswahrscheinlichkeiten ermitteln. Will man eins entdecken, wird das an einer Superposition am wahrscheinlichsten gelingen. Wenn man dessen Orbital kennt, lässt sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Bzw. das Photon mag kontinuierlich unterwegs sein - oder auch nicht. Eine Überprüfungsmöglichkeit gibt es nicht. Was gemessen wird, sind Komplettpakete, ganze Wirkungsquaten. Der Aufbau der Ladungen kann nicht beobachtet werden. Wer Messungen als instantan bezeichnet, wird sicher keinen Fehler machen...

Quantenzustände lassen sich transportieren, wenn sie vor Messeinflüssen geschützt werden können. Zum Beamen zun Zuständen wird das Superpositionsprinzip beachtet werden müssen. Die Unbestimmtheit spielt mit rein. Ist ein exakter Ort wichtig, wird man auf Impulsgenauigkeit fast vollständig verzichten müssen. Doch zur korrekten Zusammensetzung kompakter Objekte wird es hinreichend auf den Impuls ankommen. Die Beamposition wird dann aber untragbar ungenau werden. Es würde sich nicht mal ein "Orpel" :p , ein verzerrtes Monster ergeben. Ob hier jemals geeignete Methoden möglich sein können...? Alles kann nur im Rahmen von c als max Übertragungsgeschwindigkeit von Signalen möglich sein. Daher mein Hinweis auf das Superpositionsprinzip im Rahmen der Unbestimmtheitsrelation (wurde ja bereits genannt), das im Themenzusammenhang vielleicht nicht so als benötigt ersichtlich ist.


Toni schrieb:
Ist doch klar, weil es immer wieder irgendwelche kriminellen Machthaber gibt, die sich für so etwas interessieren.
Dem stimme ich zu, wenn Wissenschaftler "irgendwelche kriminellen Machthaber" sind. Ich erinnere an Los Alamos. Ich denke, das ist das grauenvollste aller findbaren Beispiele. :mad: Das hätte nie passieren dürfen. Indes, es war wohl nahe unverbeidbar. Menschen sind so. Bevor sie nicht dran gestorben sind, akzeptieren sie nicht, dass es das gibt.

Gruß
Uranor
 
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