Kritik an die Uth (Urknalltheorie)!

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mac

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Hallo Scharif ibn Nur ibn Aiman

die Reputation von Herrn P. Ripota ist denkbar schlecht. Ich würde seine Artikel mit großer Vorsicht behandeln.

Dass das noch keine wirkliche Antwort auf Deine Frage ist, weis ich. Ich müßte aber für eine solche Antwort sehr viel Zeit investieren, obwohl ich weis wie unseriös das, was Herr Ripota schreibt, ist.

Darum meine Bitte an Dich: Suche hier im Forum mit der Suchen Funktion nach Ripota und lies, was da so geschrieben wurde.

Noch eine Bemerkung: Einen Beweis im Sinne eines mathematischen Beweises gibt es in der Physik nicht. Das ist aber auch allen Physikern bewußt. Es wird immer ein sich gegenseitig befruchtendes Wechselspiel zwischen Beobachtung, Theorie, Vorhersage, und Bestätigung oder Widerlegung der Vorhersage durch neue Beobachtung geben.

Es gibt sehr viele, sehr verschiede Indizien dafür, daß es den Urknall gab. Wie er sich genau abgespielt hat, ist nach wie vor Gegenstand von Beobachtungen, Theorien und sicher auch Irrwegen. Zu argumentieren, daß sich die Expansion des Kosmos nicht so verhält wie eine gewöhnliche Explosion und das als Argument gegen den Urknall anzuführen, bedarf eigentlich keines Kommentars.

Es gibt eine ganze Reihe von physikalischen Beobachtungen, deren Erscheinungsform für uns mehr als nur fremdartig sind, denen unsere Verständnisprobleme aber anscheinend völlig egal sind.

Ein weiteres Gegenargument gegen eine begrenzte Lebenszeit von Herrn Ripota in dem Artikel war: Es gibt Sterne, die älter sind als das Universum. Eine, an Dummheit kaum zu überbietende Aussage. Jedem, der sich auch nur ganz oberflächlich mit diesem Thema befaßt ist klar, daß die Aussagen zum Alter an verschiedenen Theorien zur Sternbildung und zum Lebenslauf von Sternen gebunden sind. Sind diese Theorien unsicher (und das sind sie) sind auch die Altersangaben zu Sternen unsicher. Mit seiner Methode kann man gleichberechtigt zurückfragen, wieso nur 15 Milliarden Jahre und wieso keine kontinuierliche Altersverteilung?

Das erste und wichtigste Argument ist: Wie kann aus dem Nichts in einem Augenblick etwas so Gewaltiges wie das gesamte Universum entstehen? Das widerspricht allen Prinzipien und Gesetzen der Physik, ganz besonders dem Energieerhaltungssatz. 2
Mit diesem Argument spricht er den sogenannten gesunden Menschenverstand an. Verschweigt aber hinterlistig und da er Physiker ist, bin ich mir sicher mit Absicht, daß der Zustand des Universums zum Zeitpunkt 0 noch keine definierbaren Naturgesetze zulässt. Er argumentiert an einer Stelle, die Beobachtungen nicht zugänglich sind, mit Theorien die er sich für seine Aussagen zurechtbiegt.

Anders herum bleibt er jede plausible Antwort schuldig, warum es keine älteren Sonnen gibt, warum es in sehr weit entfernten Galaxien (deren Licht entsprechend alt ist) viel mehr Supernovaexplosionen gibt, als in den näheren, deren Licht jünger ist und das wiederum zur beobachteten Altersverteilung der Sterne passt.

Ich denke das reicht erst mal. Vielleicht entwickelt sich ja noch eine Diskussion daraus, hoffentlich nicht im Stil der 'realisten'

Herzliche Grüße

MAC
 

M_Hammer_Kruse

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Hallo Sharif,

diese "Kritik" ist überhaupt nicht objektiv.

Der Interviewpartner, Peter Ripota, bürgt nicht für Qualität. Eher für das Gegenteil. Und als Redakteur beim PM-Magazin schreibt er für eine Zeitschrift, die als "wissenschaftlich" firmiert, aber alles andere eher als das ist.

Die "Argumente", welcher Ripota im ersten Teil des Interviews anführt, sind an Ignoranz nicht zu überbieten. Jedes einzelne könnte ein aufgeweckter Abiturienten mühelos widerlegen, wenn er -anders als offenbar Ripota - sich etwas eingehender mit der Urknalltheorie beschäftigt.

Ich will es mir und Dir ersparen, hier detailliert auf die Aussagen des Interviews einzugehen. Das würde den Umfang eines Forumsbeitrages sprengen. Nur eines: Hinter Ripotas Argumentation schaut deutlich die völlig unwissenschaftliche Erwartung hervor, daß die Physik sich gefälligst nach seinem Weltbild zu richten habe. Das ist pure Esoterik und keine Naturwissenschaft.

Gruß, mike
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Könnte ich eine Einschätzung der Theorien des "Quasi-steady-state cosmology" und der Theorie von "Halton Arp" erhalten? (Die Website tritt für eine Schöpfung ein, weshalb diese nicht für die Uth voreingenommen sind, warum ich mir mehr Objektivität davon verspreche!)

http://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=42501&Sprache=de&l=1


Ich habe ansonsten noch einige andere Fragen:
1. Man kann das Alter der Sterne nicht genau bestimmen, aber das Alter des Universums anscheinend perfekt! Woran liegt das?
2. Wenn es den undefinierbaren Zustand gibt, welche Aussagen kann man darüber treffen? Es gibt welche die sagen, es sein "Nichts", ein Vakuum etc.! Oder ist es gar was anderes? (Oder gehört dieses Thema zur Philosophie?)

Mfg
Scharif ibn Nur ibn Aiman

(PS: Ich bin neu, weshalb ich nichts von den Umgansformen hier kenne, gemeint ist die Anspielung an "realist"!)
 

Bynaus

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(Die Website tritt für eine Schöpfung ein, weshalb diese nicht für die Uth voreingenommen sind, warum ich mir mehr Objektivität davon verspreche!)

Für mich ist das eher ein Beleg für weniger Objektivität... Schliesslich geht es den "Kreationisten" darum, ihre Schöpfung zu belegen - dafür nehmen sie alles, was sie kriegen können... Halton Arp ist wohl der einzige mehr oder weniger bekannte Wissenschaftler, der immer noch für Steady-State eintritt.

1. Man kann das Alter der Sterne nicht genau bestimmen, aber das Alter des Universums anscheinend perfekt! Woran liegt das?

Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Sternalter werden über den Anteil an schweren Elementen bestimmt, sowie über Sternmodelle. Das Alter des Universums wird jedoch durch die Expansion des Raumes bestimmt (und der Geschichte dieser Expansion im frühen Universum), was zwar nicht einfacher, aber auf jeden Fall verlässlicher ist.

2. Wenn es den undefinierbaren Zustand gibt, welche Aussagen kann man darüber treffen? Es gibt welche die sagen, es sein "Nichts", ein Vakuum etc.! Oder ist es gar was anderes? (Oder gehört dieses Thema zur Philosophie?)

Zum heutigen Zeitpunkt (und vermutlich wird das auch noch länger so bleiben) kann man dazu leider keine verlässlichen Aussagen über die Zeit vor dem Urknall machen - gab es sie überhaupt, war da was, wenn ja, was, etc.
 

mac

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Hallo Scharif ibn Nur ibn Aiman

zunächst mal, wenn ich mich richtig erinnere, und Karl May (bezogen auf Namenskonventionen) keinen Unsinn geschrieben hat, bedeutet Dein Name Scharif, Sohn des Nur, Sohn (Enkel) des Aiman? Daher bietet es sich an, Dich mit Scharif anzusprechen, wenn Du einverstanden bist?


Könnte ich eine Einschätzung der Theorien des "Quasi-steady-state cosmology" und der Theorie von "Halton Arp" erhalten? (Die Website tritt für eine Schöpfung ein, weshalb diese nicht für die Uth voreingenommen sind, warum ich mir mehr Objektivität davon verspreche!)
als nächstes: ich bin weder Astrophysiker noch Physiker, kenne diese Theorie nur aus populärwissenschaftlichen Artikeln und kann sie nicht objektiv einschätzen. Auch wird sie in dem von Dir verlinkten Artikel zu oberflächlich beschrieben, um mit diesen Informationen eine Beurteilung zu rechtfertigen.

1. Man kann das Alter der Sterne nicht genau bestimmen, aber das Alter des Universums anscheinend perfekt! Woran liegt das?
Nun, soweit ich weis ist man weder in der Lage das Alter von Sternen noch das Alter des Universums perfekt zu bestimmen. Beide werden theoretisch bestimmt, und sind nur so gut wie die zugrundeliegenden Theorien.

Bei den Sternen wird das Alter durch die sogenannte Metallizität bestimmt. Durch spektroskopische Messungen kann man die prozentuale Zusammensetzung des beobachteten Sterns aus den verschiedenen Elementen bestimmen. In den Hauptreihensternen, die ihre Energie durch Fusion von Wasserstoff zu Helium gewinnen, kann sich diese Zusammensetzung nur von Wasserstoff Richtung Helium verscheiben. Alle anderen Elemente müssen schon bei der Sternbildung vorhanden gewesen sein. Vorallem Elemente die schwerer sind als Eisen können nur durch Supernovaexplosionen gebildet worden sein, da eine Fusion von Eisen zu schwereren Elementen nur funktioniert, wenn Energie zugeführt wird, also nicht von sich aus, bei genügend großem Druck und Temperatur stattfinden kann. (Kernspaltung von Uran z.B. setzt diese Energie wieder frei.).
Die Schwierigkeit dabei ist: Die Menge der schwereren Elemente in den verschiedenen Epochen hängt sehr von der Art und Weise der Sternentstehung und den genauen Prozessen im Laufe ihres Lebens und vorallem bei ihrem Sterben ab.

Das Alter des Universums kann man aber durch eine völlig andere Beobachtung errechnen. Der Hubblekonstante. Wenn es sich, mit einer meßbaren Geschwindigkeit ausdehnt, diese Geschwindigkeit in doppelter Entfernung auch doppelt so hoch ist, dann kann man ausrechnen wie lange es gedauert haben muß, bis die Galaxien, die sich mit diesen Geschwindigkeiten voneinander entfernen alle zusammen von einem Ursprung (Urknall) gestartet sind. Die Unsicherheiten dabei sind die Entfernungsmessung und die Bestimmung einer durchschnittlichen Rotverschiebung. Einzelne Galaxien können sich durchaus mit größerer Geschwindigkeit in ihrem Raumgebiet in verschiedene Richtungen bewegen. Andromeda und Milchstraße z.B. bewegen sich mit ca. 140 km pro Sekunde aufeinander zu.

Was ich dem Artikel den Du verlinkt hast nicht entnehmen kann, wie diese Theorie erklärt, daß die Altersverteilung der Sterne nicht kontinuierlich ist. Das muß aber nicht an der Theorie liegen, sondern kann auch an der nicht ausreichenden Erklärung in dem Artikel liegen.

Was ich bei der Main-stream-Theorie bisher auch noch nicht verstanden habe, wie sich die beschleunigte Ausdehnung auf diesen Zeitpunkt auswirkt. Denn wenn sich das Universum immer schneller ausdehnt, müßte der Zeitpunkt des Urknalls weiter in die Vergangenheit rücken, tatsächlich ist aber das Gegenteil (ca. 20% in den vergangenen 20 bis 30 Jahren) bei den Angaben zu beobachten, was allerdings sehr wahrscheinlich an den Unsicherheiten der Entfernungsmessungen und der schwierigen, genügend genauen Ermittlung der Rotverschiebung liegt.


2. Wenn es den undefinierbaren Zustand gibt, welche Aussagen kann man darüber treffen? Es gibt welche die sagen, es sein "Nichts", ein Vakuum etc.! Oder ist es gar was anderes? (Oder gehört dieses Thema zur Philosophie?)
Hier bin ich allerdings überfragt. Wie mir scheint, kommen hier aber auch die Theoretiker, die es erheblich besser verstehen, an ihre Grenzen, vorallem an meßtechnische Grenzen. Ein Teil ist sicher auch Philosophie.



(PS: Ich bin neu, weshalb ich nichts von den Umgansformen hier kenne, gemeint ist die Anspielung an "realist"!)
das war nicht nur das gesperrte Mitglied "Realist", sondern eine überwiegend im 2. und 3 Quartal dieses Jahres stattgefundene teilweise sehr unerfreuliche Diskussion, die Du in der Rubrik Gegen den Mainstream nachlesen kannst. Vieles davon ist allerdings kaum erträglich, und die auch vorhandenen echten Informationen sind teuer erkauft, wenn Du dafür alles lesens mußt.

Herzliche Grüße

MAC

PS Nachtrag, ich sehe gerade daß Bynaus mal wieder 3 Minuten schneller war. Aber ich sehe auch daß ich keinen gröberen Unfug geschrieben habe ;) Bynaus, Du wolltest doch lernen! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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mac schrieb:
Daher bietet es sich an, Dich mit Scharif anzusprechen, wenn Du einverstanden bist?

Einverstanden!

Bynaus schrieb:
Für mich ist das eher ein Beleg für weniger Objektivität... Schliesslich geht es den "Kreationisten" darum, ihre Schöpfung zu belegen - dafür nehmen sie alles, was sie kriegen können... Halton Arp ist wohl der einzige mehr oder weniger bekannte Wissenschaftler, der immer noch für Steady-State eintritt.

Jedoch werden dadurch Modelle offenbart, die ansonsten übersehen werden!

Wie bewertest du den offenen Brief:

http://www.cosmologystatement.org/

mac schrieb:
Was ich bei der Main-stream-Theorie bisher auch noch nicht verstanden habe, wie sich die beschleunigte Ausdehnung auf diesen Zeitpunkt auswirkt. Denn wenn sich das Universum immer schneller ausdehnt, müßte der Zeitpunkt des Urknalls weiter in die Vergangenheit rücken, tatsächlich ist aber das Gegenteil (ca. 20% in den vergangenen 20 bis 30 Jahren) bei den Angaben zu beobachten, was allerdings sehr wahrscheinlich an den Unsicherheiten der Entfernungsmessungen und der schwierigen, genügend genauen Ermittlung der Rotverschiebung liegt.

Eine weitere Gegebenheit im Ausdehnen des Universums verstehe ich auch nicht, nämlich dass es einen Zeitpunkt gab, wo sich das Universum schneller als das Licht ausgebreitet hat. Dies verstößt doch gegen Einsteins Theorien oder war zu diesen Zeitpunkt erneut keine Naturgesetze definiert?
 

Bynaus

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Dies verstößt doch gegen Einsteins Theorien oder war zu diesen Zeitpunkt erneut keine Naturgesetze definiert?

Nein. Einsteins Theorien erlauben nur keine Übertragung von Information mit einer Geschwindigkeit höher als die Lichtgeschwindigkeit. Zudem betreffen sie Geschwindigkeiten im Raum selbst. Das Universum dehnt sich jedoch durch die Expansion des Raumes aus - für diesen Prozess gibt es kein (bekanntes) Geschwindigkeitslimit.

Das cosmologystatement, schön, jeder kann statments ins Internet stellen (wenn sie jeder unterschreiben kann, ist die Aussagekraft nicht so gross, nicht wahr?). Besser wäre, die Urknall-Gegner würden Fakten liefern bzw. Modelle anbieten, die die beobachteten Fakten besser erklären als die Urknalltheorie und die überprüfbar sind. Sonst kommt die Diskussion hier nämlich nicht weiter...
 

mac

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Hallo Scharif,

Eine weitere Gegebenheit im Ausdehnen des Universums verstehe ich auch nicht, nämlich dass es einen Zeitpunkt gab, wo sich das Universum schneller als das Licht ausgebreitet hat. Dies verstößt doch gegen Einsteins Theorien oder war zu diesen Zeitpunkt erneut keine Naturgesetze definiert?
Das die Lichtgeschwindigkeit eine Eigenschaft des Raumes ist, bedeutet nicht, daß die Ausdehnung des Raumes an die Lichtgeschwindigkeit gebunden ist.

Herzliche Grüße

MAC
 

komet007

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Eine weitere Gegebenheit im Ausdehnen des Universums verstehe ich auch nicht, nämlich dass es einen Zeitpunkt gab, wo sich das Universum schneller als das Licht ausgebreitet hat. Dies verstößt doch gegen Einsteins Theorien oder war zu diesen Zeitpunkt erneut keine Naturgesetze definiert?

Hallo Scharif,
im Prinzip hast du recht. Zum Zeitpunkt des Urknalls war es allerdings so, dass sich der Raum mit Überlichtgeschwindigkeit ausgedehnt hat und Masseteilchen vom Raum mitgenommen wurden. Gegen die RT würde lediglich verstoßen, wenn sich massebehaftete Teilchen mit Überlichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen.
Man darf den Urknall nicht nur als Urprung der Materie betrachen, sondern als einen Punkt, an dem Raum, Materie und Zeit gleichzeitig entstanden.
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Bynaus schrieb:
Das Universum dehnt sich jedoch durch die Expansion des Raumes aus - für diesen Prozess gibt es kein (bekanntes) Geschwindigkeitslimit.

komet007 schrieb:
Zum Zeitpunkt des Urknalls war es allerdings so, dass sich der Raum mit Überlichtgeschwindigkeit ausgedehnt hat und Masseteilchen vom Raum mitgenommen wurden.

Eure Beschreibungen erinnert mich an ein Erklärungsversuch mit einem Luftballon. Denn wenn man einen Luftballon aufblasen würde, würde sich der Raum ausdehnen und die Massepunkte werden mitgenommen, entfernen sich also voneinander!

Für mich stellt sich aber eine andere Frage, bewegen sich Galaxien oder werden diese nur auseinandergezogen?


komet007 schrieb:
Man darf den Urknall nicht nur als Urprung der Materie betrachen, sondern als einen Punkt, an dem Raum, Materie und Zeit gleichzeitig entstanden.

Wenn ich mir die Wikipedias Beschreibung bezüglich der Urknalläras anschaue, dann finde ich dies alles schon sehr utopisch, da mir keine Beobachtungen bekannt sind, die so etwas zeigen.

(Meine Kenntnisse bezüglich der Urknalltheorie sind bemessen, jedoch konnte bisher mir niemand meine Fragen einleuchtend erklären!)
 

Bynaus

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Für mich stellt sich aber eine andere Frage, bewegen sich Galaxien oder werden diese nur auseinandergezogen?

Die Galaxien schwimmen zwar auf der Oberfläche des Ballons ein bisschen hin und her (um mal das Beispiel weiter zu tragen), doch bei Entfernungen von mehr als einem Megaparsec (also einigen Millionen Lichtjahren) ist die Expansion des Raumes viel wichtiger.

Wenn ich mir die Wikipedias Beschreibung bezüglich der Urknalläras anschaue, dann finde ich dies alles schon sehr utopisch, da mir keine Beobachtungen bekannt sind, die so etwas zeigen.

Da hat man schon Gründe dafür, das hat sich niemand einfach so mal aus den Fingern gesogen. Dafür gibt es Modelle, die mit Beobachtungen in Einklang gebracht werden, sensible Messungen mit Satelliten, etc.

Du wirst viel lesen müssen, wenn du alles verstehen willst.
 

komet007

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Da hat man schon Gründe dafür, das hat sich niemand einfach so mal aus den Fingern gesogen. Dafür gibt es Modelle, die mit Beobachtungen in Einklang gebracht werden, sensible Messungen mit Satelliten, etc.

...vor allem müssen dabei geschichtliche Aspekte bedacht werden, wie es letztendlich zur Urknalltheorie und deren Bestätigung durch Beobachtungsdaten kam.
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

Registriertes Mitglied
Die Galaxien schwimmen zwar auf der Oberfläche des Ballons ein bisschen hin und her (um mal das Beispiel weiter zu tragen), doch bei Entfernungen von mehr als einem Megaparsec (also einigen Millionen Lichtjahren) ist die Expansion des Raumes viel wichtiger.

Wie kann es dann zu Kollisionen mit anderen Galaxien kommen?

Da hat man schon Gründe dafür, das hat sich niemand einfach so mal aus den Fingern gesogen. Dafür gibt es Modelle, die mit Beobachtungen in Einklang gebracht werden, sensible Messungen mit Satelliten, etc.

Du wirst viel lesen müssen, wenn du alles verstehen willst.

Die Thematik scheint selbst dir an einigen Stellen zu Komplex zu sein!
(Soll kein Kritikpunkt sein, sondern nur eine Feststellung!)
 

komet007

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Wie kann es dann zu Kollisionen mit anderen Galaxien kommen?


Wieso sollte es nicht zu Kollisionen kommen? Grundsätzlich kollidieren Galaxien, wenn sie sich zu nahe kommen, bzw sich gegenseitig gravitativ einfangen.

Die Thematik scheint selbst dir an einigen Stellen zu Komplex zu sein!
(Soll kein Kritikpunkt sein, sondern nur eine Feststellung!)

ich möchte nicht für Bynaus Partei ergreifen, aber da müsstest du schon konkrete Beispiele nennen. Ich habe mir die von dir verlinkte Seite der Kreationisten angesehen, das QSSC hakt leider an allen Ecken und Enden und erklärt leider immer noch nicht die Ungereimtheiten des Steady-State-Models:

Rotverschiebung, Hintergrundstrahlung, Expansion, Erschaffung leichter Elemente usw.

Vor allem verstehe ich nicht, warum man immer noch händeringend versucht, diese Theorie aufrechtzuerhalten. Ich dachte, dass der Kreationismus einen Schaffungsakt, wie er im Urknallmodell vorausgesetzt wird, befürwortet?
 

Bynaus

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Vor allem verstehe ich nicht, warum man immer noch händeringend versucht, diese Theorie aufrechtzuerhalten. Ich dachte, dass der Kreationismus einen Schaffungsakt, wie er im Urknallmodell vorausgesetzt wird, befürwortet?

Nur, wenn er sechs Tage dauert... hihihi... ;)

Die Thematik scheint selbst dir an einigen Stellen zu Komplex zu sein!
(Soll kein Kritikpunkt sein, sondern nur eine Feststellung!)

Fühl mich nicht kritisiert, aber wie komet007 schon sagte: was meinst du denn genau?
 

komet007

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Nur, wenn er sechs Tage dauert... hihihi... ;)

Ist schon interessant. Der Papst selbst hatte damals sogar die Urknalltheorie im Gegensatz zum Steady-State-Modell befürwortet. Die Kirche hatte vor allem das Problem, dass das Universum unendlich alt sein soll und Gott dadurch grundsätzlich in Frage gestellt werden konnte. :rolleyes:
 

Scharif ibn Nur ibn Aiman

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Wieso sollte es nicht zu Kollisionen kommen? Grundsätzlich kollidieren Galaxien, wenn sie sich zu nahe kommen, bzw sich gegenseitig gravitativ einfangen.

universumzl4.png


Ich versucht meine Gedanken in eine vereinfachte Skizze darzustellen!

Der große Kreis soll das ausdehende Weltall sein und die beiden anderen Kreise sollen Galaxien sein! Wie sollen diese beiden Galaxien kollisieren, wenn die Geschwindigkeitsvektoren durch die Expansion des Unversums größer als die der Gravitation ist?

Ich dachte, dass der Kreationismus einen Schaffungsakt, wie er im Urknallmodell vorausgesetzt wird, befürwortet?

Kreationisten befürworten die reine Schöpfungsgeschichte, dagegen befürworten die anderen "Gläubigen" eher zur Urknalltheorie!

Bynaus schrieb:
Fühl mich nicht kritisiert, aber wie komet007 schon sagte: was meinst du denn genau?

Es erscheint mir eher wie eine Schöpfungsgeschichte als Wissenschaft, denn woher will man wissen, welche Temperatur dieser Massepunkt hatte!

Und ob man die Extrapolation so ohne weiteres anwenden kann!


Noch mal zurück zur Rotverschiebung:
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass jemand behauptet hat, dass das Licht "altert", also durch Gravitationsfelder etc. Energie entzogen wird, wodurch sich die Farbe des Lichts in das energieärmere rote Spektrum wiederfindet!


Ansonsten habe ich noch ein Zitat gefunden und würde gerne wissen, ob die Behauptungen darin stimmen!
"Die gibt es schon, aber das sprenkt wohl den Rahmen der Diskussion hier. Bekannterweise kommt dass Standardmodell ja in seiner Beschreibung ohne den Parameter Masse aus. Will man den hinzufügen kommt es zu einer Reihe von Ungereimtheiten.
Das Standardmodell ist kein Wissensmodell (=kann kein neues Wissen generieren) sondern ein Kombinationsmodell. Es stellt durch kombination Korrelationen zwischen den Modellprameter her und unterscheidet so die möglichen von den unmöglichen Situationen. Es KANN daher die Materie immer nur zwischen zwei Symetriebrechungsstufen beschreiben. Wird eine neue Symetriebrechung entdeckt muss das Model nachbegessert werden. Und dies ist ein prinzipieller Fehler des Modells. Ob es allerdings möglich ist prinzipiell anders Modell zu entwickeln ist schwierig zu sagen. Ich glaube nein."

Mfg
Scharif ibn Nur ibn Aiman

(Ansonsten bedanke ich mich für eure Mühen!)
 

ispom

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http://img526.imageshack.us/img526/5...iversumzl4.png

Ich versucht meine Gedanken in eine vereinfachte Skizze darzustellen!

Der große Kreis soll das ausdehende Weltall sein und die beiden anderen Kreise sollen Galaxien sein! Wie sollen diese beiden Galaxien kollisieren, wenn die Geschwindigkeitsvektoren durch die Expansion des Unversums größer als die der Gravitation ist?

Hallo scharif,

ich verstehe deine Frage schon,
auch mir war die Sache lange ausdiesem Grund unklar,

und ich habe mich gefragt, ob denn auch die Atome und Moleküle mit der Raumexpansion größer werden.
Aber dann hat man mir erklärt,
daß die elektischen Kräfte im Atom und die Gravitation innerhalb der galaxien
und sogar zwischen den galaxien einer Gruppe so stark sind,
daß sie trotz der Raumexpansion ihre Abstände behalten,
oder wie im Falle der kollidierenden galaxien, sogar aufeinander zufliegen können,
eben weil die Anziehung stärker als die Raumexpansion ist.

hoffe, das akzeptierst du auch :)

Gruß von Ispom
 

komet007

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universumzl4.png


Ich versucht meine Gedanken in eine vereinfachte Skizze darzustellen!

Der große Kreis soll das ausdehende Weltall sein und die beiden anderen Kreise sollen Galaxien sein! Wie sollen diese beiden Galaxien kollisieren, wenn die Geschwindigkeitsvektoren durch die Expansion des Unversums größer als die der Gravitation ist?

Dieses Themal hatten wir allerdings hier bereits schon oft diskutiert. Die aktuelle Hubble-Kontante kann momentan mit 71km/sec/Mpc bestimmt werden. Nehmen wir mal unsere Nachbargalaxie Andromeda, die sich in einer Entfernung von ca. 2,5 Mio LJ befindet. Diese bewegt sich aufgrund der gravitativen Wechselwirkung auf unsere Galaxie mit 266 km/s zu. Ich denke, da kann die Raumexpansion nicht dagegen anstinken.

Noch mal zurück zur Rotverschiebung:
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass jemand behauptet hat, dass das Licht "altert", also durch Gravitationsfelder etc. Energie entzogen wird, wodurch sich die Farbe des Lichts in das energieärmere rote Spektrum wiederfindet!

Das sind zwei Paar Stiefel:
Der Faktor "gravitative Rotverschiebung" wird allerings bei der Bestimmung der Rotverschiebung herausgerechnet.
Für das "Altern" des Lichtes konnte allerdings noch keinerlei Bestätigung gefunden werden.

Das Standardmodell ist kein Wissensmodell (=kann kein neues Wissen generieren) sondern ein Kombinationsmodell. Es stellt durch kombination Korrelationen zwischen den Modellprameter her und unterscheidet so die möglichen von den unmöglichen Situationen. Es KANN daher die Materie immer nur zwischen zwei Symetriebrechungsstufen beschreiben. Wird eine neue Symetriebrechung entdeckt muss das Model nachbegessert werden. Und dies ist ein prinzipieller Fehler des Modells. Ob es allerdings möglich ist prinzipiell anders Modell zu entwickeln ist schwierig zu sagen. Ich glaube nein."

Das Standardmodell des Urknalls ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wie bereits Bynaus geschrieben hat, erklärt es die uns zugrunde liegenden Beobachtungsdaten immer noch am plausibelsten. Ein heißer Kandidat ist sicherlich auch die Stringtheorie bzw das ekpyrotische Universum. Diese Theorie lässt allerdings keinerlei Aussagen zu.
Das urspüngliche Standarmodell, möchte ich anmerken, wurde bereits durch ein Modell des Inflationären Universums verbessert, da sich die Beobachtungsdaten nicht vereinbaren ließen. Du siehst also, dass das letzte Wort zum Urknallmodell noch nicht gesprochen ist. Dazu müsste man allerings erst eine Entdeckung machen, die diese Theorie im Kern erschüttert.
 
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