Expansion oder Schrumpfung?

hheck

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>so betrachtet würde es keinen Unterschied machen ob das Universum immer >schon gleich groß war (!) aber die Materie, Energie und Abstände darin >schrumpfen.
>(Ich glaube Sir Fred Hoyle hatte das ja auch mal postuliert und wurde >widerlegt.)

Guten Abend,

Obigen Text habe ich in Ihrem Forum gefunden, und das hat meine Neugier geweckt.

aber zunächst sollte ich mich ein bißchen vorstellen.
Ich heiße Helmut (Heck), bin 66 Jahre alt, Rentner (ehem. Masch.-bau-Ingenieur), und versuche seit 1997, dem Jahr meines Ausstiegs aus dem Berufsleben, etwas über die Welt zu erfahren, in der wir hier rumlaufen.

Aus Populärliteratur (von Kanitscheider über Hawking bis zum PM-Magazin) versuche ich möglichst viel über das Universum zu lernen. Seit einiger Zeit lese ich auch hier ein bißchen mit.

Dabei stört mich seit langem, daß, wenn das Thema auf die Expansion des Universums zu reden kommt, immer die gleichen Bilder präsentiert werden: der Hefekuchen mit Rosinen und der Luftballon mit Konfetti.

Immer dehnt sich die "Basis" aus und die Vertreter der Materie (also auch von uns) behalten ihre Größe bei. Nie wird oben genanntes Bild benutzt, daß einfach die Basis konstant bleibt und dafür die Materie schrumpft.

In einigen Gesprächen auch mit Profis wurde mir immer wieder gesagt,
das würde letztlich keinen Sinn machen, weil es mathematisch eh zu den gleichen Zusammenhängen führt und man sich nun mal auf dieses Bild geeinigt hätte.

Wenn das aber so ist, wie kann man dann dieses Modell widerlegen, ohne damit auch das konventionelle Modell zu bestreiten?

Können Sie mir Tipps geben, wo ich mehr über das Modell der schrumpfenden Materie und speziell über dessen Widerlegung erfahren kann?

bin schon ganz nervös:eek:

Gruß,
Helmut
 

jonas

Registriertes Mitglied
Hallo Helmut

Ein interessanter Ansatz ... nicht der Kosmos dehnt sich aus, sondern die Materie schrumpft. Ich hoffe, dass ich Dich jetzt so richtig verstanden habe.

Es hört sich im ersten Augenblick logisch an, denn es wäre ja nur eine Frage des Bezugspunktes. Und dann wären beide Aussagen korrekt und im Prinzip auch nicht unterscheidbar bzw.überhaupt entscheidbar.

Wenn man allerdings unterstellt, dass Materie im Zeitverlauf schrumpft und der Raum als solches stationär ist, so hätte dies Konsequenzen für die Naturkonstanten. Sie wären über die Zeit nicht stabil. Wenn man also hinreichend weit entfernte Himmelsobjekte beobachtet, so müsste man Unterschiede z.B. der Gravitationskonstante feststellen. Weit entfernte gravitativ gebundene Galaxienhaufen müssten sich auf anderen Bahnen bewegen, als sich durch irdisch geltende Regeln vermuten lassen.

Derartige Veränderungen der Naturkonstanten wurden aber bislang nicht beobachtet, sodass man gegenwärtig davon überzeugt ist, dass die auf der Erde entdeckten Naturgesetze überall in unserem Universum die selben sind. Und da jeder Blick ins Universum ein Blick in die Vergangenheit ist, folgt daraus, dass sie auch zu jeder Zeit die selben waren.

Dennoch ist Dein Einwurf höchst interessant. Ich glaube, an sowas hat bisher noch keiner gedacht :)
 

Schnapprollo

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Hallo Helmut,

herzlich willkommen unter uns.

... und ab ins Thema:


hheck schrieb:
Immer dehnt sich die "Basis" aus und die Vertreter der Materie (also auch von uns) behalten ihre Größe bei. Nie wird oben genanntes Bild benutzt, daß einfach die Basis konstant bleibt und dafür die Materie schrumpft.

Eigendlich mehr ein geometrisches Problem. Die Materie besteht ja nun nicht aus Punktobjekten sondern eher aus (idealisierten) Kugeln. Und was passiert wenn diese Kugeln schrumpfen aber immernoch das gleiche Volumen füllen sollen? Der Abstand der Kugelzwischenräume würde größer aber der Abstand der Kugelmittelpunkte würde sich nicht verändern. Für kosmische Objekte würde es bedeuten, dass Galaxien schrumpfen aber ihre Abstände nicht ändern. Dass das so nicht zutrifft erklärt die Rotverschiebung der Strahlung der meisten Galaxien. Sie würde bei einer reinen Schrumpfung der Galaxien nicht auftreten weil sie erst bei einer Fluchtbewegung auftritt. Bei einer "Verdichtung" der Materiebestandteile ist aber eine Blauverschiebung der Strahlung (im Gegensatz der Beobachtungen) zu erwarten.

freundlich grüßt
Gunter
 

hheck

Registriertes Mitglied
Hi Jonas,

danke für die prompte Antwort.

Ich war zunächst auch der Meinung, man müßte das irgendwie erkennen können, glaube aber heute, es gibt ein einfaches Gegenargument:

Nehmen wir wieder einmal den Rosinenkuchen.
Wir sind darin die Rosinen :D , wir sind konstant groß und haben unsere Physik und damit auch unsere Naturkonstanten unter unseren Aspekten erarbeitet.
Nun stellen wir uns einen Beobachter vor, der aus Teig besteht:
Er entwickelt seine Physik und seine Naturgesetze aus seinem Blickwinkel:
Der Teig bleibt aus seiner Sicht konstant groß, aber die Rosinen werden laufend kleiner! (Scheußliche Vorstellung!:mad: )

Seine und unsere Wissenschaft beschreibt den gleichen Sachverhalt, nur aus verschiedenen Blickwinkeln.

Aber: kann eine Wahrheit denn falsch werden nur dadurch, daß man sie in die Sicht eines anderen Beobachters übersetzt?

Ich denke nein, und daraufhin hab ich auch verstanden, daß die beiden Bilder mathematisch gesehen, zu den gleichen Schlüssen führen müssen.

Interessant wäre es aber dennoch, einmal unsere physikalischen Regeln in die Sicht des Teigmännchens zu übertragen. Leider fehlt mir aber, glaub ich, dazu der Grips! Ich schaff schon unsere eigenen nicht!

Gruß
Helle
 

hheck

Registriertes Mitglied
Hi Gunter,

danke für die Begrüßung.

Vermutlich bist du jetzt in die gleiche Falle getappt, in die ich auch immer wieder falle bei dem Thema.

< Der Abstand der Kugelzwischenräume würde größer aber der Abstand der
Kugelmittelpunkte würde sich nicht verändern. Für kosmische Objekte würde
es bedeuten, dass Galaxien schrumpfen aber ihre Abstände nicht ändern. >

Soweit ist das ok.

< Dass das so nicht zutrifft erklärt die Rotverschiebung der Strahlung der meisten Galaxien. Sie würde bei einer reinen Schrumpfung der Galaxien nicht auftreten weil sie erst bei einer Fluchtbewegung auftritt. Bei einer "Verdichtung" der Materiebestandteile ist aber eine Blauverschiebung der Strahlung (im Gegensatz der Beobachtungen) zu erwarten.>

Das glaub ich, ist die Falle:

Die Rotverschiebung der Strahlung als Indiz für die "Bewegung" ist Bestandteil unserer Physik. Das Teigmännchen würde sagen: kein Wunder, daß denen die Wellenlänge länger vorkommt, die sind schließlich lange geschrumpft, und zwar um so mehr, je länger der Lichtstrahl unterwegs war. Aus seiner Sicht hat sich die Wellenlänge überhaupt nicht geändert, sondern wir sind kleiner geworden.

Gruß
Helle
 

Bynaus

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Warum sollte denn alles im Universum schrumpfen - ausser der Wellenlänge des Lichtes?
 

hheck

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Warum sollte denn alles im Universum schrumpfen - ausser der Wellenlänge des Lichtes?

Guten Morgen, Bynaus,

weil die Wellenlänge des Lichtes wohl an den Raum gebunden ist, und weil sich aus unserer Sicht bei Expansion des Raumes die Wellenlänge verlängert, muß sie aus Sicht des Teigmännchens bei konstantem Raum auch konstant bleiben.
Es gibt aber eine andere seltsame Konsequenz:
Da die Menschen das ankommende Licht mit neu erzeugtem auf ihrer Erde vergleichen, und so die "Rotverschiebung" erst erkennen, heißt das, daß das neu erzeugte Vergleichslicht kürzere Wellen hat als das früher woanders erzeugte.
Also:
einmal ausgesandtes Licht ändert sich nicht mehr,
aber mit dem gleichen Prozess später erzeugtes Licht hat kürzere Wellenlänge.
Und zwar synchron überall im Universum. Daraus ließe sich dann auch der Schluß auf einen gemeinsamen Anfang folgern.

Alles aus Sicht des Teigmännchens, natürlich,

oder gibt es da einen Gedankenfehler?

Gruß
Helle
 

mac

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Hallo Helle,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. :)

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann ist die widerlegung relativ trivial. Die Expansion des Raumes oder wie in Deiner Beschreibung dargestellt, die Schrumpfung der Materie, erfolgt räumlich. Die Kräfte zwischen den Elementarbausteinen (elektromagnetische Kraft, Gravitation) folgen dem Abstandsquadratgesetz. Diesbezügliche Auswirkungen im Verhalten der Materie würden zu einem völlig andersartigen Universum führen. Das läßt sich aber, auch in ferner Vergangenheit, nicht beobachten.

Herzliche Grüße

MAC
 

hheck

Registriertes Mitglied
Die Kräfte zwischen den Elementarbausteinen (elektromagnetische Kraft, Gravitation) folgen dem Abstandsquadratgesetz. Diesbezügliche Auswirkungen im Verhalten der Materie würden zu einem völlig andersartigen Universum führen.

Guten Abend MAC,

danke für dein Interesse:) ,

aber vielleicht habe ich das noch nicht so richtig rübergebracht, was ich meine.
Wir betrachten und beschreiben das gleiche Universum einmal aus der Sicht von uns Menschen und einmal aus der Sicht des "Teigmännchens" (Sorry, mir fällt kein besseres Kürzel ein).
Diese Änderung nur des Blickwinkels kann nicht zu einem "völlig andersartigen Universum" führen!
Wenn es das scheinbar doch tut, dann haben wir einen Fehler in der Übertragung gemacht:
Das Abstandsquadratgesetz gilt eben wohl nur in unserer Physik.
Wie immer dieses Gesetz aus der Sicht vom TM (jetzt hab ichs:D ) aussieht, es muß die selbe Welt beschreiben, sonst ist es falsch!

Und noch was:
wenn sich in der TM-Physik ein Widerspruch zeigen sollte, dann muß der auch in unserer (ev. bisher unerkannt) existieren.

Und deshalb halte ich diese Betrachtungen für interessant.

bin gespannt,

Helle
 

Aragorn

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Hallo Namensvetter,

interessante Idee :)
Ich hätte auch mit der dann nicht vorhandenen Rotverschiebung argumentiert. Wie du imho korrekt ausführst, gibt es die im Schrumpfungsmodell jedoch auch, weil die Maßstäbe sich während der Lichtlaufzeit verkürzen und dann bei der Ankunft des Photons längere Wellenlängen messen.

Das von "mac" angesprochene Problem des Abstandsquadratgesetzes ist imho jedoch vorhanden. Die eigentlich unverändert gebliebene Umlaufbahn der Planeten würde mit der Zeit vergrößert erscheinen, weil die Maßstäbe sich verkürzen. Wenn die Zeit für einen Umlauf gleich geblieben ist, erscheint es so als ob jeder Planet einen größeren Weg zurückgelegt hat und schneller geworden sei. Die Bahngeschw. der Planeten müßte also mit der Zeit zunehmen. Die gesteigerte Fliehkraft müßte dann durch eine größere Schwerkraft kompensiert werden. Dazu müßte die Schwerkraft imho nicht proportional 1/r^2 sondern mit 1/r^n mit n<2 abnehmen.

Die zeitl. Änderung im Abstandsquadratsgesetz wäre vermutlich sehr klein, sodaß dies bisher nicht aufgefallen wäre.
Trotzdem wäre es erstaunlich weshalb n heute genau 2 ist und inzwischen nicht jeden anderen beliebigen Wert angenommen hat.

Gruß
Helmut
 

komet007

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hallo hheck,
was bei dieser Theorie möglicherweise nicht beachtet wurde, ist der zeitliche Faktor. Wenn ich dich richtig verstehe, soll lt. deiner Theorie die Schrumpfung seit Anbeginn des Univerums stattfinden. Nun müsste man die Expansionsgeschwindigkeit von 71km/sec/mpc auf unser Sonnensystem übertragen und auf 13,7 Mrd. Jahre zurückrechnen. Wobei, letztendlich müsste man diese Methode sogar auf Atom-Orbitale anwenden und überprüfen, ob nicht bereits alles kollabiert wäre. Na viel Spaß dabei. :)
 

Kunibert

Registriertes Mitglied
Hallo,

klingt wirklich interessant. Ich würde nicht bis zum Urknall zurückrechnen, es kann ja sein, daß wir uns jetzt in der Schrumpfungsphase des Universums befinden. Nur ist es möglich, daß wir da immer noch eine beschleunigte Expansion aus unseren Messungen ablesen? Könnte man experimentell den Umkehrpunkt feststellen? Das müsste dann eine Standardkerze in einer ganz bestimmten Entfernung sein, deren Spektrallinien keine Rot- oder Blauverschiebung aufweisen. Wird schwierig sein, sowas zu finden!
 
Zuletzt bearbeitet:

komet007

Registriertes Mitglied
Dass die Expansion nun seit mindestens 13 Mrd. LJ stattfindet, ergibt sich aus den Rotverschiebungsdaten. Der maximal beobachtbare Wert liegt momentan bei einer Rotverschiebung von 7, was einer Entfernung von ca. 13,4 Mrd. Jahren entspricht.
Ich habe zwar in Wikipedia mal gelesen, dass es Anzeichen einer beschleunigten Expansion, über SN1A-Daten, vor 5 Mrd. Jahren gibt, konnte bis dato allerdings keine Richtigkeit dieser Aussage finden.
Die momentane Datenlage bestätigt jedenfalls eine gleichmäßige Expansionsrate seit der Entkopplung der Materie.
 

Schnapprollo

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Hi komet007 & all,

... hab ich anfangs auch gedacht :) , funzt aber nich :mad: . So wie die ursprüngliche Formulierung war soll ja Alles im Universums schrumpfen. Über Naturkonstanten oder Formeln kommt man da nicht ran, weil sich sämtliche Messgrößen kleiner skalieren (Also der Effekt der universellen Raumzeitkrümmung). Mal ganz von Aussen betrachtet wird ein Meter und eine Sekunde 'kleiner' (samt Definition). Damit stimmt immernoch das Verhältnis Weg/Zeit = max. 300 000 km/s und auch die anderen Naturkonstanten bleiben erhalten. Das nächste Problem ist, dass der theoretische Ausbreitungsraum des Universums unendlich groß oder klein ist. Es gibt keinen Anhaltspunkt als Basis -> wir haben kein fest definierbares Bezugssystem.
Für eine Wiederlegung müsste man eine Größe oder einen Effekt finden, der im Universum (im sinne Alles ausser "Nichts") nicht skalierbar ist. Skaleninvarianzen sind der "Motor" komplexer Strukturen und das Universum ist komplex (also zwischen Chaotisch [völlig regellos] und Linear [zu jeder Zeit berechenbar]).
Und damit beisst sich der Hund aber in den eigenen Schwanz. Wenn man mit Universum wirklich Alles definiert, müssen die Regeln für komplexes Verhalten auch dem Universum entspringen. Damit kommen wir aber in den Bereich der "Selbsterfindung" und ans Ende jeglicher Theorie: das die Entstehung einer Theorie Bestandteil dieser Theorie sein muss, und sich damit im grunde genommen selbst wiederlegt. (siehe Gödelscher Unvollständigkeitssatz).

Fazit: das Universum kann nicht sagen wie groß es ist, weil für "Alles" kein Vergleichspartner zur Verfügung steht. Rein spekulativ kann das Universum jederzeit unendlich groß oder unendlich 'klein' werden und würde es selbst nicht merken können.
Oder nach Einstein: Alles ist relativ (im wahrsten Sinne des Wortes).

Also ich befürchte, dass wir mit der Lösung warten müssen bis jemand den Mechanismus gefunden hat: "wie sich das Universum (oder von mir aus auch Gott) selbst erfand"

Gruss
Gunter
 

hheck

Registriertes Mitglied
Das von "mac" angesprochene Problem des Abstandsquadratgesetzes ist imho jedoch vorhanden. Die eigentlich unverändert gebliebene Umlaufbahn der Planeten würde mit der Zeit vergrößert erscheinen, weil die Maßstäbe sich verkürzen. Wenn die Zeit für einen Umlauf gleich geblieben ist, erscheint es so als ob jeder Planet einen größeren Weg zurückgelegt hat und schneller geworden sei. Die Bahngeschw. der Planeten müßte also mit der Zeit zunehmen. Die gesteigerte Fliehkraft müßte dann durch eine größere Schwerkraft kompensiert werden. Dazu müßte die Schwerkraft imho nicht proportional 1/r^2 sondern mit 1/r^n mit n<2 abnehmen.

Die zeitl. Änderung im Abstandsquadratsgesetz wäre vermutlich sehr klein, sodaß dies bisher nicht aufgefallen wäre.
Trotzdem wäre es erstaunlich weshalb n heute genau 2 ist und inzwischen nicht jeden anderen beliebigen Wert angenommen hat.

Hi Helmut,
ich seh das eher so:
In unserem Weltbild expandiert zwar der Raum, aber die Galaxien nicht, somit auch nicht die Umlaufbahnen der Planeten.
In der Physik vom TM (künftig TMPh = Teigmännchenphysik:D ) bleibt der Raum konstant aber die Materie (und auch die Galaxien) schrumpfen.
Damit auch die Umlaufbahnen der Planeten um ihre Sterne wie auch die Bahnen der Sterne um ihr galaktisches Zentrum.
TM sieht also keine geschlossenen Umlaufbahnen sondern sieht Planeten und Sterne (ständig kleiner werdend) auf spiralförmigen Bahnen auf ihr jeweiliges Zentrum zuwandern.
Die Strecke, die die Erde z.B. in einem Jahr zurücklegt, ist in seiner Sicht im nächsten Jahr kürzer, also könnte er sehen, daß die Umlaufgeschwindigkeiten ständig abnehmen. Aber nur, wenn er auch die gleiche "Zeit" hat wie wir, also die beiden Jahre auch für TM gleich lang waren.

Wie sich jetzt ein Gleichgewicht zwischen Fliehkraft und Gravitation in seiner TMPh darstellt? (noch) keine Ahnung! Aber es muß Gleichgewicht sein, bei uns ist's ja auch.
Oder?

Gruß
Helmut
 

komet007

Registriertes Mitglied
Wie sich jetzt ein Gleichgewicht zwischen Fliehkraft und Gravitation in seiner TMPh darstellt? (noch) keine Ahnung! Aber es muß Gleichgewicht sein, bei uns ist's ja auch.
Oder?

Die Zeit schrumpft auch noch? Na alles klar, umgedrehte Realität also, das ist mir leider zu verquer. Ehrlich gesagt, finde ich unsere Betrachtungsweise des Universums kompliziert genug. Irgendwie hab' ich auch was dagegen dass ich ständig schrumpfen soll. :eek:
 

hheck

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Irgendwie hab' ich auch was dagegen dass ich ständig schrumpfen soll. :eek:

Aber,aber Komet007,

keine Angst, das tut nicht weh!

Denn:
1.75mtr * 71*1000/(3.0856*10^22) * 2000*365*24*3600 = 0.00000025 mtr
(wenn ich mich nicht verrechnet habe)

du wärst also seit Christi Geburt gerade mal 0,25 my kleiner geworden.
Deine Pullover sollten also nächstes Jahr noch passen!:D :D :D

Gruß
Helle
 

mac

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Hallo Helle,

Wahrscheinlich verstehe ich noch nicht wirklich was Du eigentlich meinst?

So wie Du Bynaus und mir geantwortet hast, passt Du eigentlich nur die Definition des Meter an die jeweilige Größe Deines Teigmännchens an, und veränderst alle anderen Maße solange, bis sie passend zum TM-Meter wieder die Wirklichkeit beschreiben. Also z.B. Elementarladung und Gravitationskonstante sind dann keine Konstanten sondern vom Ausdehnungszustand des TM abhängige variable Größen?

Du beschreibst die selbe Welt, nicht an der Materie orientiert, sondern am Raum. Jedoch ist jedes Maß dass Du bestimmen kannst, an Materie gebunden, sogar die Zeit. Die Materie liefert Dir aber in Deinem System keine reproduzierbaren Ergebnisse, weil Du Dein Maßsystem auf einer unbestimmbaren Basis aufgebaut hast. Das hat dieselbe Qualität wie eine Strecke mit einem Gummiband abzumessen.

Die Größe des Raumes ist auch in unserem Maßsystem unbestimmbar, wir messen immer nur den Abstand von Materie mit Hilfe der Eigenschaften dieser Materie.

Mit anderen Worten: Willst Du den Raum als Konstante definieren, brauchst Du ein Verfahren, mit dem man eine dazu proportionale, handhabbare Größe erhält, die nicht an Materie gebunden ist, aber einen Vergleich mit ihr zulässt.

Fällt Dir da was ein? Mir bisher nicht.

Herzliche Grüße

MAC
 

Aragorn

Registriertes Mitglied
Hallo Helmut,

Hi Helmut,
ich seh das eher so:
In unserem Weltbild expandiert zwar der Raum, aber die Galaxien nicht, somit auch nicht die Umlaufbahnen der Planeten.
In der Physik vom TM (künftig TMPh = Teigmännchenphysik:D ) bleibt der Raum konstant aber die Materie (und auch die Galaxien) schrumpfen.
Damit auch die Umlaufbahnen der Planeten um ihre Sterne wie auch die Bahnen der Sterne um ihr galaktisches Zentrum.

Was unterscheidet denn den Raum zwischen den Galaxien (der nicht schrumpfen soll) von dem Raum zwischen den Sternen und Planeten (der schrumpfen soll)?

TM sieht also keine geschlossenen Umlaufbahnen sondern sieht Planeten und Sterne (ständig kleiner werdend) auf spiralförmigen Bahnen auf ihr jeweiliges Zentrum zuwandern.
Die Strecke, die die Erde z.B. in einem Jahr zurücklegt, ist in seiner Sicht im nächsten Jahr kürzer, also könnte er sehen, daß die Umlaufgeschwindigkeiten ständig abnehmen. Aber nur, wenn er auch die gleiche "Zeit" hat wie wir, also die beiden Jahre auch für TM gleich lang waren.

Ok, das hast du dir gut ausgedacht :). Die Welt sieht für das gedachte TM (welches nicht schrumpft) völlig anders aus, als das was wir (die Schrumpfenden) wahrnehmen. Wir sehen keine spiralförmige, sondern eine geschlossene Umlaufbahn. Und die Umlaufdauer bzw. -geschw. der Planeten würde sich für uns dann auch nicht ändern. Es passt also alles.
Schließlich läuft das Ganze dann auf die Frage hinaus:

Würden wir es bemerken, wenn sich alle Abmessungen im Universum über Nacht halbieren würden?
Imho können wir dies nicht feststellen.

Wobei mir allerdings nicht klar ist:
Was veranlasst den Raum zwischen den Sternen innerhalb einer Galaxie zu schrumpfen?
Wieso schrumpft der Raum zwischen den Galaxien aber nicht?

Eine solche Annahme erscheint mir ziemlich an den Haaren herbeigezogen.


Daher komme ich jetzt nochmals auf das Ursprungsmodell zurück (Alle Körper schrumpfen, der Raum dazwischen aber nicht).

Meinen obigen Einwand zum Abstandsquadratgesetz ziehe ich zurück.
Die Betrachtung muß imho für zwei Beobachter erfolgen:

* Einem unveränderlichen Beobachter A dessen Maßstäbe nicht schrumpfen (-> das gedachte Teigmännchen).
-> und der feststellt, daß Beobachter B und alle anderen Körper (außer ihm selbst) mit der Zeit schrumpfen, während die Abmessungen von Planetensystemen, Galaxien und deren Abstände nahezu unveränderlich bleiben.

* Einem schrumpfenden Beobachter B dessen Maßstäbe auch schrumpfen (-> das sind wir Menschen).
-> der feststellt, daß die Abmessungen von Planetensystemen, Galaxien und deren Abstände zueinander mit der Zeit größer werden, während alle Körper (außer Beobachter A) ihre Abmessungen beibehalten.

Und dann wäre zu prüfen ob B eine Änderung der Naturgesetze feststellen würde.

Wenn wir dies für das Sonnensystem betrachten, ergibt sich imho folgendes:

Beobachter A:
keine Abweichung am Gravitationsgesetz für A feststellbar, weil die Massen in den Gesetzen als Punktmassen angesehen werden können.
-> für die Umlaufbahn der Erde spielt es keine Rolle, ob die Masse der Sonne in einer Kugel von 10m oder 1,4 Mio km Durchmesser steckt.

Beobachter B:
Abweichungen am Gravitationsgesetz für B nicht feststellbar, obwohl die Abstände der Planeten sich mit der Zeit vergrößern.

In den Gleichungen wird r gegen r(t) substituiert. Die Form der Gleichungen ändert sich dabei nicht. Am Abstandsquadratsgesetz (F~1/r^2) ändert sich daher imho doch nichts. Allerdings wäre die Gravitationskonstante nicht mehr konstant, sondern würde sich mit der Zeit ändern.

Für einen Körper in einer Umlaufbahn gilt Zentrifugalkraft = Schwerkraft:

m*w^2*r = G*m*M/r^2

w^2 = G*M/r

Wenn die Uhren beider Beobachter A und B synchron laufen, kann sich an der Umlaufzeit nichts ändern.
Also ist die Winkelgeschw. w für beide Beobachter identisch.
Der Abstand r ist für B eine Funktion der Zeit.
Also ist r durch r(t) zu ersetzen

w^2 = konstant = G*M/r(t)

Wenn die Winkelgeschw. w konstant bleiben soll, muß sich die Gravitationskonstante (für Beobachter B) umgekehrt proportional zu r(t) ändern.
Es kommt also nicht zu einer Änderung des Abstandsquadratgesetzes, sondern zu veränderlichen Naturkonstanten.

Gruß
Helmut
 

mac

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Hallo Helmut Aragorn,
Wobei mir allerdings nicht klar ist:
Was veranlasst den Raum zwischen den Sternen innerhalb einer Galaxie zu schrumpfen?
Wieso schrumpft der Raum zwischen den Galaxien aber nicht?
Gravitative Koppelung auf's Teigmännchen übersetzt, nur nicht ausreichend weiträumig.

Herzliche Grüße

MAC
 
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