Hallo Bynaus,
Diese Angaben von Dir sind mir neu. Das habe ich noch nicht gewusst. Dankeschön.
Die Venus hat schon eine Topographie - Höhenunterschiede von etwa 14 km (Diana Chasma (-2 km) bis Maxwell Montes (+12 km) sind zu sehen.
Und dass man davon ausgeht, dass die
Venus eine Art "stop-and-go-Vulkanismus" besitzt, bei dem sich die Wärme unter den Platten staut und schliesslich in episodischen Ausbrüchen abgebaut wird - denn die Venus hat kein Wasser, das eine kontinuierliche Wärmeabgabe über Plattentektonik ermöglichen könnte.
ist mir auch bekannt, denn dieses Planetenmodell wird ja überall propagiert. Doch auch hier gilt: Man geht nur davon aus, weil es noch nicht nachgewiesen ist und man es sich nicht anders erklären kann.
Auf dem Mars können Vulkane übrigens deutlich höher werden als auf der Erde oder der Venus - die Gravitation ist geringer.
Das ist logisch und leicht erklärbar: Das ausgeworfene Gestein kann höher hinauffliegen und in einem weiteren Umkreis niedergehen.
Die Nacht dauert etwa 58 Tage (die siderische Rotation dauert 242 Tage, wird aber von der Bewegung um die Sonne überlagert - insgesamt resultiert eine synodische Rotationsdauer von 116 Tagen bzw. 58 Tagen Nacht. Die Temperatur ist so gleichmässig, weil die Wärme der Sonne von einer sehr dichten Treibhausatmosphäre gleichmässig verteilt wird. Die Atmosphäre rotiert einmal in vier Tagen um den Planeten (Windgeschwindigkeiten von ca. 100 m/s in 70 km Höhe) - an der Oberfläche bewegt sich die Atmosphäre zwar nur noch sehr wenig (~1m/s), aber da die Atmosphäre sehr viel dichter ist als jene der Erde (~60 mal dichter, bei 92 bar Druck), entspricht das einem Wind von Sturmstärke. Deshalb ist die Wärmeverteilung sehr effizient.
Nochmals danke für die genauen Angaben! Ich weiß, dass die Venus eine sehr langsame Rotation besitzt, die länger dauert als ihr Umlauf um die Sonne und weswegen es so aussieht, als ob sie retrograd rotieren würde. Dem ist aber nicht so und deshalb geht auf der Venus (wenn man einen wolkenfreien Platz auf ihr hätte
) zweimal pro Jahr die Sonne auf und wieder unter, wobei der erste Aufgang nur halbherzig erscheint und die Sonne noch vor dem Erreichen ihres Zenits schon wieder rückwärts untergeht. Erst im zweiten "Anlauf" schafft die Sonne ihre Tagesbahn (welche ja sooo viele Tage dauert
) und geht "normal" wieder unter.
Warum sollte ein Mond seine Umlaufbahn verlassen und sich seinem Planeten nähern? Es gibt keinen plausiblen Grund, warum er das tun sollte.
Der Mond muss ja nicht gemeinsam oder in der selben Umlaufbahn wie der Planet entstanden sein, sondern er kann doch auch (was natürlich äußerst selten ist) von diesem Planeten eingefangen worden sein? - Dann ist es doch durchaus möglich, dass er sich dem übermächtig an ihm zerrenden Planeten immer weiter annähert und schließlich auf ihn stürzt!
Und nun noch eine letzte Frage, nicht nur an Dich!
Was hat es mit der mehrmaligen Sichtung eines "Mondes der Venus" auf sich, welche insgesamt achtmal von teilweise renomierten Astronomen innerhalb der Jahre 1672 bis 1892 dokumentiert wurde???
Für alle, die davon noch nichts gehört oder gelesen haben, hier eine kurze "Chronik" dieser Sichtungen:
1. verbürgte Sichtung im Jahre 1672
Giovanni Domenico Cassini (1625-1712), nach dem die Cassinische Teilung der Saturnringe benannt wurde, welche ebenso auf seine Entdeckung zurückging, beobachtete 10 Minuten lang einen Himmelskörper in der Nähe der Venus, auf den er sich so recht keinen Reim machen konnte.
2. Sichtung am 18.8.1686
Bei dieser 2. Sichtung durch Cassini, welche genau 15 Minuten dauerte, ermittelte dieser dabei einen Monddurchmesser von etwa 3000 km und eine Entfernung zur Venus von 3 Fünfteln des Venusdurchmessers, was lediglich einer Strecke von 7200-7300 km entsprechen würde, dieser "Mond" also sehr, sehr dicht über der Oberfläche kreisen musste!
3. Sichtung am 23.10.1740
Der britische Astronom John Short war der nächste, dem eine Sichtung gelang. Für etwa 1 Stunde beobachtete er den Begleiter unseres nächsten Nachbarplaneten und berechnete dabei gleichzeitig einen wesentlich größeren Durchmesser als Cassini von sage und schreibe 4108 km!
4. Sichtung im Jahre 1759
In diesem Jahr gelang es dem deutschen Astronomen Andreas Mayer aus Greifswald diesen "Mond" etwa eine halbe Stunde aufzuzeichnen.
5. Sichtung im Jahre 1761
Durch einige, namentlich nicht näher bekannt gewordenen Astronomen der französischen "Limoges-Gesellschaft" gelangen gleich mehrere Sichtungen des nun schon recht bekannten Venusmondes während diesen Jahres!
6. Sichtung im Jahre 1768
Der Däne Christian Hoorebow war für lange Zeit (etwa 118 Jahre!) der letzte, der diesen geheimnisvollen Mond unseres Nachbarplaneten zu Gesicht bekam.
7. Sichtung im Jahre 1886
Der aus einem nicht näher beschriebenen Land stammende Astronom Houzear beobachtete in jenem Jahr mal wieder diesen "Mond" der Venus und gab ihm den Namen "Neith" (nach einer altägyptischen Göttin). Dieser "Neith" zeigte sich den Astronomen der Erde aber nur noch ein einziges Mal, und zwar 6 Jahre später!
8. und wahrscheinlich für immer letzte Sichtung im Jahre 1892
Der berühmte Astronom Edward E. Barnard (entdeckte unter anderem den Stern mit der größten Eigenbewegung am Himmel, den nach ihm benannten Barnardschen Pfeilstern und den 5. Jupitermond Amalthea) beobachtete zum bisher (und wahrscheinlich auch) letzten Mal diesen Mond "Neith" der Venus. Seitdem ist "Neith" wieder verschwunden und wird wohl auch nie wieder, trotz mehrfacher offizieller astronomischer Suchaktionen bis heute, auftauchen.
So, nun sind die Experten wieder dran! Wer weiß etwas über diesen "Neith"? Es können doch nicht so viele Astronomen Fett auf ihren Linsen gehabt haben?! - Die Fachwelt jedoch schweigt sich über dieses Thema aus.
Mit rätselhaften Grüßen
Toni