Keine Wechselwirkung??

webbu

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Falls die dunkle Materie weder mit normaler Materie oder sich selber wechselwirkt, warum stürzt sie dann aufgrund ihrer Gravitation nicht in sich selber zusammen und bildet ein schwarzes Loch? Diese blauen Felder erscheinen mir recht groß!?!
 

Chrischan

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Über Gravitation existiert eine Wechselwirkung zwischen DM und "normaler" Materie.
Somit wäre die Frage nicht, warum nicht die DM aufgrund Gravitation kollabiert, sondern warum nicht alle Materie aufgrund Gravitation kollabiert.
 

Toni

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Über Gravitation existiert eine Wechselwirkung zwischen DM und "normaler" Materie.
Somit wäre die Frage nicht, warum nicht die DM aufgrund Gravitation kollabiert, sondern warum nicht alle Materie aufgrund Gravitation kollabiert.

Ist doch logisch! Materie wird aufgrund des Strahlungsdrucks aktiver Sterne an der Kollabierung gehindert und die DM wahrscheinlich aufgrund des Strahlungsdrucks der Dunklen Energie ...

Dies war ein kleiner Erklärungsversuch von
Toni
 

Atraides

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Falls die dunkle Materie weder mit normaler Materie oder sich selber wechselwirkt, warum stürzt sie dann aufgrund ihrer Gravitation nicht in sich selber zusammen und bildet ein schwarzes Loch? Diese blauen Felder erscheinen mir recht groß!?!

Wie soll das gehen? Wenn die nicht anders miteinander welchselwirken als nur über die Gravitation, dann können zwei DM Objekte, die sich gegenseitig anziehen, allerhöchstens auf ewig umeinander Osszillieren. Am gemeinsamen Treffpunkt gibts keinen Aufprall, Reibung was auch immer solche Objekte dazu veranlassen könnte am Ort zu verharren. Das DM von sich aus zu einem Schwarzen Loch wird ist dann nahezu unmöglich.

mfg

M.Baehr
 

Chrischan

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Ist doch logisch! Materie wird aufgrund des Strahlungsdrucks aktiver Sterne an der Kollabierung gehindert und die DM wahrscheinlich aufgrund des Strahlungsdrucks der Dunklen Energie ...
War von mir auch nicht als Frage gemeint, sondern sollte nur darstellen, das die Frage von webbu bereits einen falschen Ansatz hatte.

Aber jetzt mal 'ne Frage von mir:
Wir gehen hier davon aus, daß DM nicht nur mit normaler Materie nur über Gravitation wechselwirkt, sondern daß die DM auch mit sich selbst nur über Gravitation wechselwirkt. Ist das denn schon sicher?
Ich befürchte, daß man das noch nicht mit Sicherheit sagen kann.
Erstmal müsste man vermutlich genauer die DM kennen.
Für mich gibt es da momentan noch zwei separate Ansätze:

1) DM besteht aus exotischen Teilchen.
Meiner Meinung nach müssten diese Teilchen schon sehr exotisch sein um nicht doch eine Wahrscheinlichkeit>0 zu haben mit normaler Materie kollidieren zu können. Ein Neutrino ist meiner Meinung nach schon sehr exotisch, und doch ist die Wahrscheinlichkeit>0...
Bei so exotischen Teilchen kann man nicht unbedingt sagen, ob sie nicht vielleicht doch untereinander wechselwirken können...

2) DM ist "normale" Materie in parallelen Universen.
Sollte sich die DM in einer anderen Raumzeit befinden, wäre geklärt, warum sie nicht mit "unserer" Materie kollidieren kann. Zwei Teilchen kollidieren nur dann, wenn sie gleichzeitig die gleichen Raumzeit-Koordinaten einnehmen.
Dann könnte (bzw. sollte) aber die DM durchaus in ihrer Raumzeit miteinander wechselwirken.
Da wir aber wohl DM immer (?) in der Nähe von Materie feststellen, scheint die DM also eine ähnliche Verteilung wie unsere Materie zu haben. Durch die gravitative Wechselwirkung auch nicht besonders überaschend.
Die könnte aber bedeuten, daß die Parallel-Universen unserem Universum sehr ähnlich sind. Wo bei uns eine Galaxie ist, wäre auch in den Parallel-Universen eine Galaxie... Die scheinbare Separation von Materie und DM bei 1E0657-56
wäre dann aber schon ein Problem. Schließlich sollten auch die parallelen 1E0657-56'er kollidiert sein...
Möglicherweise erscheint uns aber nur die Verteilung der DM der unserer Materie zu folgen da wir an Orten ohne Materie die DM nicht feststellen können???

Möglicherweise gibt es noch andere Ansätze (etwa das DM nur ein Effekt der normalen Materie oder so darstellt, also ähnlich wie Magnetismus)?

Irgendwie kommt man da nicht wirklich weiter, aber letztendlich bin ich mir nicht sicher, ob wir einfach davon ausgehen können und sollten, daß DM auch mit sich selbst nur gravitativ wechselwirkt.

Sorry für den langen Text....
Gruss Chrischan
 

Atraides

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Irgendwie kommt man da nicht wirklich weiter, aber letztendlich bin ich mir nicht sicher, ob wir einfach davon ausgehen können und sollten, daß DM auch mit sich selbst nur gravitativ wechselwirkt.

Nun, zumindest über die Art der zulässigen Wechselwirkungen kann man spekulieren. IMHO scheiden alle aus, die Ansammlungen von DM fördern. Das würde nämlich erheblichen Einfluß auf die Verteilung der DM haben. Wenn das Zeug nicht hochgradig gleichverteilt bleibt im Einflußbereich von normaler Materie, dann dürfte es eine Menge merkwürdiger Effekte zu beobachten geben.

mfg

M.Baehr
 

Toni

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Hallo Chrischan,

zu diesem Thema habe ich bereits in einem anderen Thread schon einmal solch eine Frage/These aufgestellt, die mir aber bis jetzt noch keiner dort beantworten oder zu der noch keiner Stellung genommen hatte.
"Dunkle Materie" - Was ist das eigentlich?

... um auf das Thema zurück zu kommen, "Dunkle Materie" soll doch ein Stoff sein, der zwar zu mindestens 90% an der Gesamtmasse im Universum beteiligt sein soll, welcher aber von uns "materiellen" Wesen nicht gesehen und auch nicht erfasst werden kann? Einzig und allein durch seine Gravitationswirkung soll sich dieser hypothetische Stoff im All bemerkbar machen. "Dunkle Materie" geht keinerlei Wechselwirkung mit der uns bekannten Materie ein, wir können sie nicht fühlen, nicht riechen, nicht schmecken - und doch hat sie durch ihre enorme Gravitation einen gewaltigen Einfluss auf den Zusamenhalt des Universums!

Unsere "normale" Materie, und sei sie noch so dunkel, schwarz oder lichtschluckend, hat nichts mit dieser mysteriösen Gravitations-Masse zu tun. Die atomaren Bausteine unserer Materie bestehen aus nur zwei verschiedenen Quarks: den sogenannten Up-Quarks und Down-Quarks. Unsere Wissenschaftler haben allerdings entdeckt, dass es noch vier (!) andere Quarks-Typen gibt, die aber allesamt mit der Bildung unserer "normalen" Materie nicht das geringste zu tun haben! Eines dieser Quarks, der Name ist mir derzeit leider entfallen, soll sogar noch schwerer als ein ganzes Gold-Atom sein! - Und die Wissenschaftler wissen bis heute nicht, wozu diese Quarks gebraucht werden könnten ...

Hat sich vielleicht einmal schon jemand darüber Gedanken gemacht, ob diese exotischen Quarks etwas mit "Dunkler Materie" oder "Dunkler Energie" zu tun haben oder ob diese in anderen, für uns bisher unzugänglichen Dimensionen wirken?? - Leider konnte ich dazu bisher noch keine befriedigenden Antworten finden.
Ich persönlich glaube ja von mir selbst, noch nicht so sehr viel von DM zu verstehen, aber kann dies auch irgend ein anderer von sich behaupten, zumal die Forschung darüber noch wahrlich nicht all zu weit gediehen ist. Aber nichts desto trotz kann man ja mal darüber philosophieren ...

Um nun die anderen wieder zu Wort komen zu lassen, philosophierende Grüße von
Toni
 

chrsl

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Hallo Zusammen,
Ich bin komplett DM-Frischling und habe im Rahmen einer Vorlesung etwas darüber gehört, kenne mich aber im Detail nicht aus. Hoffe das ändert sich hier ein bisschen :).

Eine Frage:
Wie kann die DM einerseits gravitativ wirken, andererseits ist sie homogen im Raum verteilt? Müsste sich die DM nicht in größeren Mengen um die massenreichen Sterne befinden? Und (ich kenn nur die Theorie mit den Neutralinos) müssten dann die Randeffekte, also Lichtblitze ständig zu beobachten sein?

Ich checks net :)
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

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Hallo chrsl,

zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum! :)

Zu Deiner Frage hat in diesem Thread Atraides eine (für mich) ganz plausible Erklärung aufgeschrieben
Wie soll das gehen? Wenn die nicht anders miteinander welchselwirken als nur über die Gravitation, dann können zwei DM Objekte, die sich gegenseitig anziehen, allerhöchstens auf ewig umeinander Osszillieren. Am gemeinsamen Treffpunkt gibts keinen Aufprall, Reibung was auch immer solche Objekte dazu veranlassen könnte am Ort zu verharren. Das DM von sich aus zu einem Schwarzen Loch wird ist dann nahezu unmöglich.

Herzliche Grüße

MAC
 

chrsl

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Danke erstmal :)
Zunächst kann es gut sein das ein oszillieren bei 2 DM-Objekten auftreten kann, wenn sie neutral ist und sich durchdringen kann! Und das ist doch nur der Fall bei Strahlung?! Ich weiß gar nicht... was passiert wenn denn Neutronen auf einander prallen? Wird es dort nicht auch Reaktionen geben, d.h. einen Zerfall mit freiwerdender Energie?
Unser Prof meinte das heiße Kandidaten für DM Neutralinos seien, und die sollen instabil sein... würde mich also wundern wenn sie sich komplett ohne Reaktion durchdringen können.

Die andere Sache hängt damit zusammen, das DM mit "normaler" Materie nicht Wechselwirkt... denn selbst wenn sie oszilliert, so müsste sie doch um massereiche Objekte oszillieren und somit keinesfalls homogen verteilt sein...

Nachdenkliche Grüße,
chrsl
 

mac

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Hallo chrsl,

Zunächst kann es gut sein das ein oszillieren bei 2 DM-Objekten auftreten kann, wenn sie neutral ist und sich durchdringen kann! Und das ist doch nur der Fall bei Strahlung?!
Bezogen auf Wechselwirkung mit Materie ist das, gerade bei Strahlung (also Photonen denke ich, meinst Du?), keineswegs der Fall. Sie werden zwar nicht so wie Protonen oder Elektronen gestoppt, aber innerhalb kürzerer Strecken (je nach Energie sind das Halbwertschichten von einigen mm bis einigen dutzend cm) soweit geschwächt, daß sie größere Materieschichten nicht durchdringen können. Im Gegensatz dazu, können Neutrinos die ganze Erde fast ohne Verluste durchdringen, ja sogar (mit Einschränkungen) ganze Sonnen.

chrsl schrieb:
Ich weiß gar nicht... was passiert wenn denn Neutronen auf einander prallen? Wird es dort nicht auch Reaktionen geben, d.h. einen Zerfall mit freiwerdender Energie?
Also freie Neutronen leben nicht sehr lange (kannst Du hier z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Neutronen nachlesen).
Bei Kollisionen speziell mit Neutronen ist mir nicht bekannt, daß etwas anderes passiert als bei Kollisionen mit Protonen. Schnelle Neutronen spielen Billiard und können am besten mit leichten Stoßpartnern gestoppt werden (Wasserstoff Helium) bei schweren Stoßpartnern geht nur relativ wenig Bewegungsenergie auf den Stoßpartner über. Ob sich thermische (langsame) Neutronen auch gegenseitig fangen können, weis ich nicht, aber von Atomkernen werden sie gerne eingefangen.

chrsl schrieb:
Unser Prof meinte das heiße Kandidaten für DM Neutralinos seien, und die sollen instabil sein... würde mich also wundern wenn sie sich komplett ohne Reaktion durchdringen können.
mit den 'Teilchen' die sich die Theoretiker immer mal wieder 'ausdenken' kenne ich mich überhaupt nicht aus. Wäre also auch etwas vorlaut, wenn ich sie kritisiere. Nur eine Bemerkung: Wenn sie instabil sind, dann müssen sie nachproduziert werden, sonst kommen sie als Kanditaten doch wohl eher nicht in Frage? Warum sie sich aber nicht ohne Wechselwirkung (außer Gravitation) durchdringen können sollen verstehe ich nicht? (Womit ich nicht sagen will, daß Dein Aussage falsch sein muß, ich hab' nur keine Ahnung.)

chrsl schrieb:
Die andere Sache hängt damit zusammen, das DM mit "normaler" Materie nicht Wechselwirkt... denn selbst wenn sie oszilliert, so müsste sie doch um massereiche Objekte oszillieren und somit keinesfalls homogen verteilt sein...
wenn sie homogen im Universum verteilt wäre, könnte sie sich nicht durch Gravitation bemerkbar machen, also ist Deine Vermutung zumindest nicht unlogisch.

Stell Dir folgendes vor: Sehr viele große Galaxien sollen dadurch entstanden sein, daß sie kleinere Galaxien eingefangen haben. Diese Galaxien waren also nicht von vornherein an Ort und Stelle, sondern wurden von weiter weg angezogen und haben sich im Grunde so ähnlich verhalten, wie ein Kugelsternhaufen. Warum sie dennoch nicht so aussehen, sondern eben die mehr oder minder charakteristische Scheibenform annehmen, kann ich nur vermuten.

Ich denke, daß vorallem das Gas in den Galaxien seine kinetische Energie (vom aufeinander zu beschleunigen) durch z.B. Magnetfelder und Stoß (wie bei einem dichten Gas, nur nicht so effektiv) relativ schnell aufeinander überträgt und durch Wärmestrahlung wieder los wird. In der darauf folgenden Starburstzeit dominieren lichttechnisch die neugebildeten und (weil sie noch leben) großen, hellen Sterne, die aber die kinetische Energie des schon angepassten Gases mitbekommen. Es könnte also durchaus so sein, daß um die großen, gefräßigen Galaxien sich wie bei einem Kugelsternhaufen eine richtige Wolke kleiner, leuchtschwacher Sterne (nur die leben und leuchten noch ein wenig), weisse Zwerge, Neutronensterne und Schwarze Löcher befindet, die man aber nicht sieht (weil sie nicht leuchten). Dagegen spricht die bisher (soweit ich informiert bin 17) viel zu geringe Anzahl an mikrolensing beobachtungen.

Dunkle Materie aber, die keine Wechselwirkung mit normaler Materie macht und ganz wichtig, auch nicht untereinander außer Gravitation, würde sich dann genau so, als weit gestreute kugelförmige Wolke um eine Galaxis herum aufhalten oder besser drum herum und hindurch fallen. Das würde erklären, wie es möglich ist, daß einerseits die Rotationsgeschwindigkeit einer Galaxis weiter innen so langsam ist, nach außen aber anscheinend nicht langsamer wird, was nicht zur beobachtbaren Sternen- und Gasdichte passt.

Warum ist es wichtig, daß dunkle Materie keine Wechselwirkung außer Gravitation mit sich selbst hat? Wäre das nicht der Fall, sollte man annehmen, daß sie sich in irgendeiner Form eher wie baryonische Materie verhält und z.B sowas wie 'Sterne' bildet und sich in ihrer Verteilung der Verteilung der baryonischen Masse stark annähert, das sollte aber, bei einer solchen Menge beobachtbar sein.

Herzliche Grüße

MAC
 
Zuletzt bearbeitet:

Beat

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Falls die dunkle Materie weder mit normaler Materie oder sich selber wechselwirkt, warum stürzt sie dann aufgrund ihrer Gravitation nicht in sich selber zusammen und bildet ein schwarzes Loch? Diese blauen Felder erscheinen mir recht groß!?!

Wer behauptet denn eigentlich so einen Unsinn, dass die nicht interagieren würden?
Es gab bereits im letzten Jahrhundert die erstaunliche Entdeckung, dass, wenn man ein Teilchen spaltet und so Zwillingsteilchen erzeugt, von denen das eine in die eine Richtung weiterfliegt, das andere anderswohin, z.B. in ein starkes Magnetfeld hinein die beiden weiterhin interagieren.
Wenn man nämlich dem einen Teilchen den Spin verändern kann, ändert das Zwillingsteilchen seinen Spin selbsttätig, ohne dass man einen äusseren Einfluß erkennen kann, was nahezu mystische Gedanken in Physikerhirne bringt:
Woher weiss das Zwillingsteilchen von der Spinänderung, seiner besseren Hälfte?

Es besteht keine Verbindung zwischen beiden, meterdicke Betonwände trennen sie und doch merkt der eine Zwilling was der andere tut.


Erklär mir mal einer die Ursachen dieses Phänomens, bitte, ich bin gespannt wie eine Hochspannungsleitung und hänge ruhig durch, bis mich eine treffliche Antwort zu erregen vermag.
 

chrsl

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Hallo Mac,
erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Bevor ich auf eine Antwort eingehe, möchte ich noch etwas erwähnen was ich in einem anderen Forum noch gesehen habe.

Dort ist die Rede von 2 zu unterscheidenden DM-Arten. Einmal heiße DM und einmal kalte DM (ich wiederhols einfach mal, auch wenns hier vielleicht schonmal beschrieben worden ist... einfach mal der Vollständigkeit halber).
Die heiße DM soll sich sehr schnell bewegen, d.h. mit Lichgeschwindigkeit und leicht sein...kann somit auch über die Gravitation kaum wechselwirken. Fällt damit also nicht ins Gewicht (Neutrinos sollen das sein... aber die kann man ja indirekt beobachten... insofern eher uninteressant :) )
Die kalte Materie soll relativ langsam sein und schwer (Neutralinos, von denen ich schon geschrieben habe), welche zur "Klumpenbildung" neigt. Diese "Klumpen" sollen gravitativ wirken und für die Bildung von Galaxien verantwortlich sein. Diese Klumpen bremst dann sozusagen die heiße ab....

Was ich mich dann nur wundere, ist folgendes:
Wenn ein Teil mit fast Lichtgeschwindigkeit auf ein anderes Teil prallt, müsste es doch eine Reaktion geben? Haben die Teilchen dann nicht eine irsinnig Hohe kinetische Energie, die beim Aufprall freiwerden müsste (ich denke da in Richtung Teilchenbeschleuniger, wobei diese Teilchen natürlich eine größere Masse haben). Und vor allem was passiert mit langsamen Neutrinos.

So und jetzt zu deiner Antwort:
1.) Was passiert denn mit langsamen Neutrinos, wenn sie z.B. gestoppt werden. Verpuffen werden sie wohl kaum, aber wohin geht die Energie? Bilden sich neue Teilchen?
2.) Zu der Instabilität der Neutrinos... ich denke das sind alle nur Theorien. Aber in der Theorie die er bei uns angeschnitten hat, waren die Neutralinos instabil. Es sollen beim Zerfall u.a. Photonen freigesetzt werden, die man laut Theorie beobachten müsste. Andererseits hast du Recht. Meine Physik kenntnisse kommen gerade mal von einem FH-Ingenieursstudium, und ich müsste mich wohl auch in die mathematische und physikalische Theorie weiter einarbeiten, um das ernsthaft kritisieren zu dürfen. Mir geht es nur um Schlüsse die rein aus der (zumindest dachte ich das) Logik hervorgehen.... aber mit der angeblich schlüssigen Logik fliegt man ja hin und wieder auf die Schnauze, wenn man die Theorien nicht kennt.
3.) Zu der homogenen Verteilung; Es geht nur darum angenommen wir befinden uns in der Milchstraße einem Haufen DM und die DM rotiert mit unserer Galaxie mit.
a) hält die Zentrifugalkraft mit der Gravitationskraft die Waage?
b) wie kann DM für den Zusammenhalt unserer Galaxie die Ursache sein, wenn das der Fall wäre?
Angenommen die DM umgibt uns "wie der Äther", d.h. durchdringt uns (da ja [fast] keine Wechselwirkung gibt). Hat die DM ein Gravitationspotential? Ich meine auch in einem Kontiuum gibt es ein Potential das für Restbeschleunigungen verantwortlich ist, je weiter man sich in Richtung Grav-Zentrum geht. Somit müssten doch je nach Verteilung der DM die Sterne, Planetensysteme, etc. nach innen hin oder nach außenhin beschleunigt werden. Es müsste dann immer eine Kraft geben, die genau die Waage halten kann. D.h. gäbe es dann nicht eine Instabilität in vielen Systemen, die Kollisionen hervorrufen würden?
Interessant wäre das insofern, nachdem die Pioneer Anomalie sich gerade bei der DM als heißer Kandidat für einen Beweis anmeldet. Die Störbeschleunigungen die bei der PA auftreten liegen ja in etwa in diesem Bereich. Nachdem diese Störbeschleunigungen aber in Richtung Sonne hin zeigen und je näher der Sonne auch stärker werden, müsste das heissen das doch in unserem Sonnensystem jede Menge kalter DM vorhanden ist, welche nach aussen hin dünner verteilt ist. Somit gibts
1. keine homogene verteilung! (würde das doch bedeuten das BH's kalte DM um ein BH rotieren und evtl eigefangen werden können)
2. Dm in unserer nähe, deren Wechselwirkungen sich zumindest durch eine Bahnablenkung der Planeten bemerkbar machen müsste. Zumindest sollten Schwingungen auftreten, nachdem die ausgeübte Kraft der DM aufgrund der Rotation entweder periodisch oder statisch (aber zumindest vorhanden) ist.

So und als zu guter Letzt noch eine Idee:
Könnte die DM denn eine Massenträgheit besitzen, die wiederum gravitative Stöbeschleunigungen hervorruft? (wobei das bei einer schon freien unbescheunigten rotierenden Bewegung keine Ursache haben dürfte).....

OHje, es ist schon viel zu spät und mein Kopf tut vom lernen weg :).
Tut mir Leid falls ich hier geistigen dünnsch... fabriziere, aber ich finde es einfach mal schön seinen Ideen freien Lauf zu lassen (auch wenn ihr dafür leiden müsst :) ).
Hab wahrscheinlich aufgrund fehlender konzentrationsmöglichkeit paar sachen überleden oder falsch verstanden... vielleciht bin ich das nächste mal einfach früher dran :).

Allerbeste Grüße,
chrsl
 

mac

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Hallo chrsl,

ziemlich viel Holz, und ich hab' kaum Ahnung davon.
Die heiße DM soll sich sehr schnell bewegen, d.h. mit Lichgeschwindigkeit und leicht sein...kann somit auch über die Gravitation kaum wechselwirken. Fällt damit also nicht ins Gewicht (Neutrinos sollen das sein... aber die kann man ja indirekt beobachten... insofern eher uninteressant :) )
Die kalte Materie soll relativ langsam sein und schwer (Neutralinos, von denen ich schon geschrieben habe), welche zur "Klumpenbildung" neigt. Diese "Klumpen" sollen gravitativ wirken und für die Bildung von Galaxien verantwortlich sein. Diese Klumpen bremst dann sozusagen die heiße ab....
Das Neutrinos extrem dicht an der Lichtgeschwindigkeit sein müssen ist belegt durch die Messung der Neutrinos (der Stücker 10, verteilt auf verschiedene Neutrinodetektoren) der Supernova 1987a, die einige Stunden vor dem Licht da waren. (Ich muß Dir aber ganz ehrlich sagen, daß sich bei solchen Messungen, so sehr ich die Meßtechnik und die Fähigkeiten der Messenden auch bewundere, bei mir große Skepsis einstellt. Wie zuverlässig ist das?)

Der Begriff Klumpen ist natürlich nur ein qualitativer. Wenn's zu einer Verteilung um eine Galaxis führt, die etwa das 10 - 30 fache Volumen der sichtbaren Ausdehnung einer Galaxis einnimmt und sich auch nicht im Kern einer Galaxis allzustark konzentriert, dann OK. Ansonsten hätte man das Problem des fehlenden Nachweises für sonnengroße Klumpen und größerer Mengen dieser DM im inneren Bereich einer Galaxis.

Wie Du den letzten Satz meinst, habe ich nicht verstanden.


chrsl schrieb:
Was ich mich dann nur wundere, ist folgendes:
Wenn ein Teil mit fast Lichtgeschwindigkeit auf ein anderes Teil prallt, müsste es doch eine Reaktion geben? Haben die Teilchen dann nicht eine irsinnig Hohe kinetische Energie, die beim Aufprall freiwerden müsste (ich denke da in Richtung Teilchenbeschleuniger, wobei diese Teilchen natürlich eine größere Masse haben). Und vor allem was passiert mit langsamen Neutrinos.
das ist alles eine Frage der Geschwindigkeit und der Ruhemasse. Verglichen mit Elektronen z.B. haben Neutrinos eine extrem kleine Masse, so daß ihre kinetisch Energie nicht irrsinnig hoch ist. Was mit langsamen Neutrinos passiert (wenn's die überhaupt gibt und nicht jede Wechselwirkung ihr sofortiges Ende bedeutet.) kann ich Dir nicht sagen.


chrsl schrieb:
2.) Zu der Instabilität der Neutrinos... ich denke das sind alle nur Theorien. Aber in der Theorie die er bei uns angeschnitten hat, waren die Neutralinos instabil. Es sollen beim Zerfall u.a. Photonen freigesetzt werden, die man laut Theorie beobachten müsste. Andererseits hast du Recht. Meine Physik kenntnisse kommen gerade mal von einem FH-Ingenieursstudium, und ich müsste mich wohl auch in die mathematische und physikalische Theorie weiter einarbeiten, um das ernsthaft kritisieren zu dürfen. Mir geht es nur um Schlüsse die rein aus der (zumindest dachte ich das) Logik hervorgehen.... aber mit der angeblich schlüssigen Logik fliegt man ja hin und wieder auf die Schnauze, wenn man die Theorien nicht kennt.
Ich nehme an dass es im ersten Satz Neutralinos heißen soll?

Mehr hab' ich auch nicht studiert! Kenntnisse kann man sich erarbeiten, was Du ja auch gerade tust. Die Theorien (nicht nur) in der Astrophysik sind alles Andere als gesichert. Das heißt natürlich nicht daß sie falsch sind. Das Problem ist halt daß der direkte Nachweis der Theorien zur DM, den Stringtheorien und was weiß ich noch alles, kaum zu führen ist. Dieser sehr unangenehmen Situation ist man sich aber durchaus bewußt und formuliert (meistens) sehr vorsichtig.


chrsl schrieb:
3.) Zu der homogenen Verteilung; Es geht nur darum angenommen wir befinden uns in der Milchstraße einem Haufen DM und die DM rotiert mit unserer Galaxie mit.
a) hält die Zentrifugalkraft mit der Gravitationskraft die Waage?
Offensichtlich!


chrsl schrieb:
b) wie kann DM für den Zusammenhalt unserer Galaxie die Ursache sein, wenn das der Fall wäre?
Angenommen die DM umgibt uns "wie der Äther", d.h. durchdringt uns (da ja [fast] keine Wechselwirkung gibt). Hat die DM ein Gravitationspotential? Ich meine auch in einem Kontiuum gibt es ein Potential das für Restbeschleunigungen verantwortlich ist, je weiter man sich in Richtung Grav-Zentrum geht. Somit müssten doch je nach Verteilung der DM die Sterne, Planetensysteme, etc. nach innen hin oder nach außenhin beschleunigt werden. Es müsste dann immer eine Kraft geben, die genau die Waage halten kann. D.h. gäbe es dann nicht eine Instabilität in vielen Systemen, die Kollisionen hervorrufen würden?
Diesen Abschnitt habe ich weitgehend nicht wirklich verstanden? DM hat ein Gravitationspotential. Die zu schnelle Rotation in den Außenbereichen der Galaxien, verglichen mit der sichtbaren Materie war ja der ursprüngliche Grund ihrer Postulation. Was Du mit dem Rest des Abschnitts meinst hab' ich nicht verstanden.


chrsl schrieb:
Interessant wäre das insofern, nachdem die Pioneer Anomalie sich gerade bei der DM als heißer Kandidat für einen Beweis anmeldet. Die Störbeschleunigungen die bei der PA auftreten liegen ja in etwa in diesem Bereich. Nachdem diese Störbeschleunigungen aber in Richtung Sonne hin zeigen und je näher der Sonne auch stärker werden, müsste das heissen das doch in unserem Sonnensystem jede Menge kalter DM vorhanden ist, welche nach aussen hin dünner verteilt ist. Somit gibts
1. keine homogene verteilung! (würde das doch bedeuten das BH's kalte DM um ein BH rotieren und evtl eigefangen werden können)
2. Dm in unserer nähe, deren Wechselwirkungen sich zumindest durch eine Bahnablenkung der Planeten bemerkbar machen müsste. Zumindest sollten Schwingungen auftreten, nachdem die ausgeübte Kraft der DM aufgrund der Rotation entweder periodisch oder statisch (aber zumindest vorhanden) ist.
Wenn DM analog der baryonischen Materie innerhalb unseres Sonnensystems verteilt wäre, könnten wir ihre Wirkung nicht von normaler Materie unterscheiden. Wenn zu jedem Atom 5 Teilchen DM zugeordnet wären, würden wir ein Atom für 5 mal schwerer halten als wir es zur Zeit tun, und hätten keine Erklärung dafür, wieso der innere Teil der Galaxien und unserer Milchstraße so unglaublich langsam rotiert.

Was sind BH's (ich gehe davon aus, daß Du keine Kleidungsstücke meinst)

Die Beobachtungen in unserem Sonnensystem passen unglaublich gut zu den Beobachtungen näherer und fernerer Doppelsterne, sie passen aber nicht zu den Großräumigen Beobachtungen. Um z.B. zu verstehen wieso Andromeda sich mit so hoher Geschwindigkeit nähert und die große und die kleine Maggelansche Wolke eine so hohe Umlaufgeschwindigkeit um unsere Galaxis hat, müßte ein Faktor 5 bis 10 mehr an beobachtbarer Materie da sein, als die Rotation im innneren Bereich der Milchstraße vorgibt und die Helligkeitsverteilung nach außen glauben macht. Zur Pioneer Anomalie kannst Du hier im Forum auch noch einiges erfahren: http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=471&highlight=PIONEER


chrsl schrieb:
So und als zu guter Letzt noch eine Idee:
Könnte die DM denn eine Massenträgheit besitzen, die wiederum gravitative Stöbeschleunigungen hervorruft? (wobei das bei einer schon freien unbescheunigten rotierenden Bewegung keine Ursache haben dürfte).....
den Abschnitt hab' ich auch nicht verstanden. Bis auf die Massenträgheit. Also die muß es schon geben, sonst wäre unerklärlich, wieso sie nicht ziemlich sofort in den Sternen verschwindet.

Herzliche Grüße

MAC
 
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