Warum stimmen die tiefen Beobachtungen des Universums nicht mit den Theorien überein?

Kunibert

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Hallo,

wie Astronows schon berichtete sind bei den letzten Himmelsdurchmusterungen auch in den größten Entfernungen noch sehr große Galaxien zu sehen. Das kann doch eigentlich nicht sein, entweder benötigen die Galaxien weniger Zeit zur Entstehung, oder das Universum ist viel älter als wir bisher vermuten. Was meint ihr? Könnte es sein, daß die Rotverschiebung der Spektrallinien evtl. doch nicht im Verhältniss zum Alter/Entfernung des beobachteten Objektes steht?
 
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Nachor

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Ich denke mal, dass man schlicht und einfach die Entstehungsmechanismen für Galaxien noch nicht wirklich genau kennt und/oder versteht. Genau so, wie ja auch die Entstehung von Planeten und Planetensystemen noch nicht wirklich verstanden wird.
 

Kunibert

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Hallo,das ist natürlich richtig und es sind auch Sternentstehungsgebiete bekannt, die Galaxiengröße haben. Nur ist die Zeit von weniger als 1mrd Jahre dafür definitiv ausreichend? Ich kann kaum glauben, daß wir so im trüben fischen, wie du sagst.
 
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Bynaus

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Ich denke, wir wissen tatsächlich zu wenig über Galaxienentstehung, um zu beurteilen, ob dieses Galaxien wirklich "zu gross" für ihr Alter sind. Sie sind es, nach gegenwärtiger Auffassung, aber ich bezweifle, dass diese aus sicheren Füssen steht. Die Hinweise darauf, dass das Universum eben nicht älter ist als der Urknall (13.7 Mrd. Jahre) sind vielfältig und nicht an der Grösse der am weitesten entfernten Galaxien aufgehängt - das deutet meinem Verständnis nach darauf hin, dass sich Galaxien schneller bilden als gedacht, und eher nicht darauf, dass das Universum eigentlich älter wäre.
 

Atraides

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Kunibert schrieb:
Hallo,

wie Astronows schon berichtete sind bei den letzten Himmelsdurchmusterungen auch in den größten Entfernungen noch sehr große Galaxien zu sehen. Das kann doch eigentlich nicht sein, entweder benötigen die Galaxien weniger Zeit zur Entstehung, oder das Universum ist viel älter als wir bisher vermuten.

Möglicherweise ist es tatsächlich älter als bisher angenommen. In einer Fernsehsendung kürzlich kam eine amerikanische Wissenschaftlerin zu Wort, die, wenn ich mich recht erinnere, bei der Altersbestimmung einiger sehr weit Entfernter Objekte auf ein Alter von ~17 Mrd. Jahre kam. Leider hab ich nur mit einem Ohr hingehört und ich bin nicht vom Fach, daher weiß ich nicht mehr genau, wie sie das bestimmt hat. Mir ist nur noch erinnerlich, das es irgendwas mit Cepheiden zu tun hatte und das sie bisher keine schlüssige Erklärung für ihre Ergebnisse hat. Nunja, es ist zwar so nicht gesagt worden, aber eine wäre imho doch, daß die Objekte tatsächlich so alt sind.

mfg

M.Baehr
 

Kunibert

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Hallo Bynaus,

kannst Du bitte sagen, welche Hinweise es noch gibt, die für ein alter von 13,7 Mrd Jahren sprechen. Die ungenannte amerikanische Wissenschaftlerin würde diesen ja direkt wiedersprechen!

@Atraides, kannst du dich noch erinnern, in welcher Sendung du sie gesehen hast?
 
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Atraides

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Kunibert schrieb:
@Atraides, kannst du dich noch erinnern, in welcher Sendung du sie gesehen hast?

Nein, leider nicht. Ich hab aber mal ein wenig Google bemüht und bin da auf was gestoßen:

http://www.raumfahrer.net/forum/cgi-bin/YaBB.pl?num=1143241475

An den ersten Satz des Zitats im 4. Posting kann ich mich noch erinnern. Muß wohl diese Sendung gewesen sein. Allerdings ist die Aussage doch etwas sehr anders, als ich es in Erinnerung hatte. Kommt wohl davon, daß ich nur so halb hingehört habe, sorry. Noch ein weiterer Link den ich ausgegraben habe zu dem Thema:

http://www.zeit.de/wissen/astronomie/hubble_511995

Meine Erinnerung hat mir da einen Streich gespielt. Aber immerhin, was ich ausgegraben habe, gibt zwar keine Antwort auf deine Frage, aber zeigt möglicherweise einen Ansatz wo das Problem liegt.

mfg

M.Baehr
 

ralfkannenberg

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Das mit den Sternen älter als das Universum stammt aus der Zeit, bevor der Präzisionssatellit HIPPARCOS zahlreiche Sterne vermessen hat. Zwar lagen die Ergebnisse auch vorher innerhalb der Fehlergrenzen, gaben aber offenbar dennoch Anlass für zahlreiche Spekulationen.

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Kunibert

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Ich fasse mal zusammen, die gängige Meinung vom Alter des Universums haben wir uns nach der Auswertung der Daten von WMAP gebildet und da kommt man eben auf 13-14 Mrd Jahre. Messergebnisse, die Objekte scheinbar älter als das Universum erscheinen lassen, liegen einfach an den großen Entfernungen und damit verbundenen Messungenauigkeiten. Daß wir in unserer Nähe auf keine dunkle Materie gestoßen sind, hat seine Ursache, daß wir auf kurze Entfernungen viel mehr erkennen können, zb. braune Zwerge, die wohl mit zur dunklen Materie gehören. Liege ich da einigermaßen richtig?
 

Bynaus

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Daß wir in unserer Nähe auf keine dunkle Materie gestoßen sind, hat seine Ursache, daß wir auf kurze Entfernungen viel mehr erkennen können, zb. braune Zwerge, die wohl mit zur dunklen Materie gehören. Liege ich da einigermaßen richtig?

Sieh mal in den Thread "dunkle Materie?" im gleichnamigen Unterforum. Dort diskutieren wir das gerade...
 
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