zur Problematik der Interpretation der Quantenmechanik

Bernhard

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Neumeier u.a. zeigen explizit – jedoch anhand immer noch unzureichender Modelle – dass in Vielteilchen-Quantensystemen nicht-lineare, stochastische Effekte für Subsysteme induziert werden können. In speziellen multi-stabilen Systemen resultieren tatsächlich Lokalisierungs-Effekte, während man in zu stark vereinfachten Modellen nur eine stochastische Mittelung erhält und keine Lokalisierung sieht.
Da wäre ein Quellenhinweis hilfreich, um das im Detail nachlesen zu können.
 

aveneer

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AFAIK können das auch Wechselwirkungen sein, die innerhalb oder auf dem Lichtkegel liegen, also ganz klassische kausale Verknüpfungen, in der Art "elektromagnetische Störung bewirkt einen unitären "Kollaps" der lokalen Wellenfunktion".
Ein rein „kausale (lichtkegelgebundenen) Interpretation“, wird der Sache vermutlich nicht gerecht.

Wenn wir sagen, „kausale Wechselwirkungen“ seien das Entscheidende, dann beschränken wir uns auf Beobachtbares – also im Grunde auf Messereignisse, die bereits im on-shell-Bereich liegen.

Was fehlt, ist die Dynamik zwischen den Messpunkten, also gerade das, was keine eigenständige Signatur im Lichtkegel hinterlässt. Die thermale Interpretation, erlaubt, dass nichtlokale, off-shell-Zustände – also formal real, aber nicht direkt beobachtbar – eine Rolle spielen könnten*.

Diese Zustände „spuken“ gewissermaßen zwischen A und B und wirken wie hidden variables, ohne dass sie dem Bell'schen Verbot klassischer versteckter Variablen widersprechen müssten. Sie könnten dafür sorgen, dass sich ein System lokal in einen on-shell-Zustand bewegt. Und dieser Übergang – von off-shell zu on-shell – ist nach meinem Verständnis gerade nicht mehr vollständig im Lichtkegel beschreibbar.

*Aber TomS meint ich liege falsch
 

Bernhard

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Diese Zustände „spuken“ gewissermaßen zwischen A und B und wirken wie hidden variables, ohne dass sie dem Bell'schen Verbot klassischer versteckter Variablen widersprechen müssten. Sie könnten dafür sorgen, dass sich ein System lokal in einen on-shell-Zustand bewegt. Und dieser Übergang – von off-shell zu on-shell – ist nach meinem Verständnis gerade nicht mehr vollständig im Lichtkegel beschreibbar.
So etwas widerspricht halt der Relativitätstheorie. Bei den QFTs gibt es eine Mikrokausalität die solche Wechselwirkungen verbietet. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass so etwas in der TI nicht angenommen wird.
 

TomS

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Ein rein „kausale (lichtkegelgebundenen) Interpretation“, wird der Sache vermutlich nicht gerecht.

Wenn wir sagen, „kausale Wechselwirkungen“ seien das Entscheidende, dann beschränken wir uns auf Beobachtbares – also im Grunde auf Messereignisse, die bereits im on-shell-Bereich liegen.
Die Lichtkegelstruktur wird in der relativistischen Quantenfeldtheorie off-shell respektiert; siehe z.B.


Die thermale Interpretation, erlaubt, dass nichtlokale, off-shell-Zustände – also formal real, aber nicht direkt beobachtbar – eine Rolle spielen könnten*.
Nichtlokalität ja, wobei du genauer erklären müsstest, was du damit meinst. Meinst du nicht-lokalisiert? Oder meinst du nicht-lokale Korrelationen? Ja, das ist so in der QFT.

Und was genau meinst du mit off-shell Zuständen? Meinst du virtuelle Teilchen, also Propagatoren? Ja, die spielen in der QFT natürlich eine Rolle, aber dabei handelt es sich nicht um Zustände. Reale Teilchen = externe Linien in Feynman-Diagrammen sind immer on-shell.

Das führt aber zu nichts. Erstens geht Neumaier davon aus, dass diese Fragestellungen überhaupt nicht im Impulsraum formulierbar sind; insbs. geht es ja um Korrelationen im Ortsraum. Zweitens ist die Störungstheorie im Sinne von Feynman-Diagrammen untauglich, da wir zwingend über Vielteilchen-Systeme reden, Feynman jedoch nicht; diese Art der Näherung ist völlig untauglich. Und nicht zuletzt unterscheidet die Störungstheorie zwischen internen und externen Teilchen, wobei letzteren diejenigen sind, die den asymptotischen Zuständen in der S-Matrix entsprechen und die gemessen werden – aber hier betrachten wir den Detektor als quantenmechanisches Subsystem mit gewöhnlichen Wechselwirkungen, d.h. wenn überhaupt, dann wäre ein mit dem Detektor wechselwirkendes Teilchen intern und damit off-shell. Die Lehrbuch-Störungstheorie ist dafür schlicht nicht gemacht, bereits ihr Teilchenbegriff ist völlig untauglich für unsere Diskussion.

Sie könnten dafür sorgen, dass sich ein System lokal in einen on-shell-Zustand bewegt.
Ein System kann nicht lokal on-shell sein. Dass etwas on- oder off-shell ist, ist eine lokale Eigenschaft im Impulsraum, also eine nicht-lokale Eigenschaft im Ortsraum.

Eine Referenz wäre gut.
 
Zuletzt bearbeitet:

antaris

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Und was da genau?


Fehlende Lokalisierung in vereinfachten (linear-mixing) Modellen
(a) Lineare, „mixing“ Medien werden durch die Lindblad-Gleichung beschrieben – hier zeigt sich nur eine kontinuierliche Diffusion / Mittelung.Abschn. 5.5 führt für „mixing linear media“ die bekannte Lindblad equation her – keine Nicht-Linearität, keine Bistabilität. arxiv.org
(b) Ideal-Messungen mit orthogonalen Projektoren sind zu stark idealisiert und können Effekte realer (lokalisierender) Detektoren nicht erfassen.„These strong properties are bought at the price of idealization, since … they frequently result in effects incompatible with real measurements.“ arnold-neumaier.at
(c) Bei solcher Idealisation erscheint nur die stochastische Mittelung (Born-Statistik), aber kein physischer Lokalisierungsprozess.In der Diskussion um Born-Instrumente wird betont, dass die Regel „reduziert“ sich auf reine Wahrscheinlichkeiten – nicht auf dynamische Lokalisierung. arnold-neumaier.at

Lokalisierung in multistabilen Systemen
(a) Dissipation + Multistabilität ⇒ zufällige Wahl eines Tals („random discrete event“).„Whenever the slow manifold is disconnected, metastable states … decay … into states in one of the connected components… The components thus label random events selected by environmental noise.“ arnold-neumaier.at
(b) Klassisches Beispiel: überkritisch belasteter Stab oder invertiertes Pendel.„…a classical bistable system … leads to a tiny random move into one of the two potential wells. Even the slightest amount of dissipated energy fixes the selection …“ arnold-neumaier.at
(c) Optische Bistabilität aus einem quantum model zeigt dasselbe Verhalten.„Papers on optical bistability show how coarse-grained bistability arises from a quantum model by projecting out irrelevant degrees of freedom.“ arnold-neumaier.at
(d) Schlussfolgerung: „Thus bistability … leads … to the emergence of random discrete events from deterministic dynamics.“ arnold-neumaier.at


Nicht-lineare, stochastische Effekte für Subsysteme
(a) Offene Vielteilchen-Systeme führen zu nicht-linearen Generatoren.„In quantum theory of many-body systems one expects nonlinear quantum evolution equations… The canonical forms of the nonlinear generators are derived … for classes of open quantum mean-field models.“ arxiv.org
(b) Mehrfachstreuung in nicht-linearen Medien zerstört die Linearität der Lindblad-Form.„Multiple scattering … destroys the linearity. … one obtains a dynamics described by nonlinear quantum dynamical semigroups.“ arxiv.org
(c) Chaotische Mikrodynamik + Coarse-Graining → stochastische reduzierte Bewegung.„The deterministic dynamics of the density operator gives rise to stochastic features at the coarse-grained level.“ arnold-neumaier.at
(d) Für reine Anfangszustände resultiert ein „piecewise deterministic process (PDP)“ – eine explizite stochastische Trajektorie des Subsystems.„…the dynamic reduces … to that of a piecewise deterministic stochastic process (PDP), a diffusion process, or a combination of both.“ arnold-neumaier.at
 

antaris

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Mir scheint der Hinweis von @Jakito aus dem TI-Thread wichtig zu sein:

Ja, aber nicht auf Basis der reinen unitären Zeitentwicklung, wie dies die MWI versucht. Der Beweis in https://arxiv.org/abs/2110.05294 (Quantum tomography explains quantum mechanics) setzt ja das "(DRP): Detector response principle" (Seite 20 in v5) vorraus. Stattdessen wird umgekehrt die Zeitentwickung hergeleitet, für verschiedene Szenarien: "The traditional dynamical and spectral properties of quantum mechanics are derived from a continuum limit of quantum processes. In particular, the Lindblad equation for the density operator of a mixing quantum system, and the Schrödinger equation for the state vector of a pure, nonmixing quantum system are shown to be consequences of this new approach."

Vor kurzem schrieb er z.B. (https://www.physikerboard.de/ptopic,398555.html#398555)

Das Ergebnis ist also "nur", dass die TI mit der unitären Dynamik verträglich ist.
 

antaris

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@antaris – gute Zusammenfassung, aber das hat m.E. nix mit den Fragen von @aveneer zu tun.

Bezüglich Aveneer's Fragestellung frage ich mich aber inwiefern "hidden variables" mit Verschränkung zu tun haben könnten. Die sind ja raumartig und damit außerhalb des Lichtkegels. Da aber niemand vorhersagen kann wo und wann etwas "flippt", ist die Information über die raumartige Verbindung für niemanden nutzbar. Das ist doch die allgemeine Interpretation bezüglich Verschränkung und SRT?

Darum:
 

TomS

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Inwiefern sind Verschränkungen raumartig?

Sie werden sozusagen raumartig notiert, aber sie bleiben (in Abwesenheit weiterer Wechselwirkungen) unter Zeitentwicklung erhalten: ein verschränktes System bleibt verschränkt. Sie sind übrigens auch in keiner irgendwie gearteten Weise mathematisch kurios; lediglich ihre Konsequenzen erscheinen mitunter bizarr zu sein.

Auch Energie und Energieerhaltung sind nicht raumartig.
 

antaris

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Inwiefern sind Verschränkungen raumartig?

Sie werden sozusagen raumartig notiert, aber sie bleiben (in Abwesenheit weiterer Wechselwirkungen) unter Zeitentwicklung erhalten: ein verschränktes System bleibt verschränkt. Sie sind übrigens auch in keiner irgendwie gearteten Weise mathematisch kurios; lediglich ihre Konsequenzen erscheinen mitunter bizarr zu sein.

Auch Energie und Energieerhaltung sind nicht raumartig.
Ich dachte da an das instantane flippen zweier räumlich getrennter verschränkter Partner aber das ist dann ein Fehlschluss.

Sind Verschränkungungen einzig als nicht-lokale Beziehungen des global unitären Gesamtzustands, der Dichtematrix des gesamten Universums anzusehen?
Wir haben ein verschränktes Paar an einem gemeinsamen Ort. Das Paar wird getrennt und jeweils entgegengesetzt "weggetragen", sodass sich die räumliche Distanz erhöht. Die verschränkte Beziehung wird dann sozusagen durch die global unitäre Entwicklung "fortgeführt/weitergegeben"? Die Beziehung zwischen einer "Verschränkungskante" ist nur buchhalterisch?
Letztendlich liegt es an der Definition im abstrakten Hilbertraum über das innere Produkt aller Zustände? Die grundsätzliche Geometrie misst Überlappungen aber keine räumlichen Abstände zwischen Zustände?


Bezüglich der TI dachte ich folgendes verstanden zu haben:

Bei der TI sind Detektor und Umwelt miteinander verschränkt. Ein präparierter reiner Zustand eines "Testobjekts" wird bei einer Messung/Detektion mit dem Detektor und der Umwelt verschränkt. Das Rauschen der Umwelt + der zu idealisierten Kontruktion des Detektor lässt die Messung bzw. das Messeregbnis irreversibel und nicht voraussagbar erscheinen.
 
Zuletzt bearbeitet:

aveneer

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Reale Teilchen = externe Linien in Feynman-Diagrammen sind immer on-shell.

Zweitens ist die Störungstheorie im Sinne von Feynman-Diagrammen untauglich, da wir zwingend über Vielteilchen-Systeme reden, Feynman jedoch nicht; diese Art der Näherung ist völlig untauglich.
Ist das nicht eine verkürzte Sichtweise auf das Feynman-Pfadintegral?

Gerade das Pfadintegral formalisiert doch, dass die beobachtbaren (on-shell) Zustände (im Lichtkegel) Resultate einer Summation über off-shell Beiträge sind (nicht kausal) – also über alle möglichen Pfade, viele davon fern der klassischen Trajektorie. Diese Pfade sind per Konstruktion nichtlokal und off-shell, selbst wenn das Ergebnis – etwa eine äußere Linie – einem on-shell Teilchen entspricht.

Wenn man das Pfadintegral ernst nimmt, dann wird jede Beobachtung durch Summation über alle möglichen Systempfade bestimmt, was in gewisser Weise bereits ein Vielteilchenbild impliziert: Das System „wechselt“ ja durch Wechselwirkungen mit einem realen quantisierten Hintergrund incl. Messgerät. Die Reduktion auf eine einzelne externe Linie ist daher konzeptionell eine Näherung – kein ontologisches Statement.

Zum Detektor:

Was ich meinte:
Detektor und Messobjekt bilden zum Zeitpunkt der Messung ein gemeinsames System, das lokal (im Sinne von Energie-Impuls) einen on-shell-Zustand erreicht. Nur in diesem Moment existiert ein bestimmter Eigenwert – davor und danach ist der Zustand entkoppelt, d. h. wieder im Superpositionsbereich bzw. dynamisch offen.

On-shell bedeutet hier:
  • lokal realisiert,
  • kein "Interferenzraum"
  • keine Superposition.
Die Aussage „on-shell = keine Superposition“ halte ich in genau diesem dynamischen Kontext für korrekt – insbesondere dann, wenn man die Thermale oder Entropische Interpretation verfolgt.

@Bernhard
Die Idee war: Diese „off-shell“-Wechselwirkungen führen nicht zu einer nichtlokalen Absprache (à la A beeinflusst B oder C) – also Information >c…, sondern ermöglichen es, dass sich Messgerät (Zeiger) und Messobjekt gemeinsam in einen lokal definierten Ruhezustand befinden.

Ich habe diesen Zustand als „on-shell“ bezeichnet, da er dazu führt, dass „Zeiger und Messobjekt“ sich („vollständig“) im Lichtkegel befinden.
Im Lichtkegel gibt es keine Superposition.
 

TomS

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Ich dachte da a das instantane flippen zweier räumlich getrennter verschränkter Partner …
Es gibt kein Flippen.

Sind Verschränkungungen einzig als nicht-lokale Beziehungen des global unitären Gesamtzustands, der Dichtematrix des gesamten Universums anzusehen?
Nein.

Ein Zustand ist nicht unitär, nur seine Zeitentwicklung.

Die Verschränkung ist eine Art unanschauliche Korrelation. Das Problem liegt eher in unserer Anschauung.

Wir haben ein verschränktes Paar an einem gemeinsamen Ort. Das Paar wird getrennt und jeweils entgegengesetzt "weggetragen", sodass sich die räumliche Distanz erhöht. Die verschränkte Beziehung wird dann sozusagen durch die global unitäre Entwicklung "fortgeführt/weitergegeben"?
Ja.


Die Beziehung zwischen einer "Verschränkungskante" ist nur buchhalterisch?
Was ist eine "Verschränkungskante"?

Letztendlich liegt es an der Definition im abstrakten Hilbertraum über das innere Produkt aller Zustände?
Verstehe ich nicht.

Die grundsätzliche Geometrie misst Überlappungen aber keine räumlichen Abstände zwischen Zustände?
Die Geometrie im Hilbertraum weiß nichts von räumlichen Abständen. Diese erscheinen dir als ganz natürlich, aber um das im Hilbertraum zu formulieren, muss man durchaus etwas nachdenken.

Bei der TI sind Detektor und Umwelt miteinander verschränkt. Ein präparierter reiner Zustand eines "Testobjekts" wird bei einer Messung/Detektion mit dem Detektor und der Umwelt verschränkt.
Ja. Zuvor ist er schon mit der Quelle und der Umgebung verschränkt.

Das Rauschen der Umwelt + des Detektors lässt die Messung nicht voraussagbar [d.h. zufällig] erscheinen.
Ja.
 

TomS

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Ist das nicht eine verkürzte Sichtweise auf das Feynman-Pfadintegral?
Inwiefern?

Gerade das Pfadintegral formalisiert doch, dass die beobachtbaren (on-shell) Zustände (im Lichtkegel) Resultate einer Summation über off-shell Beiträge sind (nicht kausal) – also über alle möglichen Pfade, viele davon fern der klassischen Trajektorie.
Was bitte genau sind "on-shell Zustände im Lichtkegel"? Eine Formel wäre gut.

Diese Pfade sind per Konstruktion nichtlokal und off-shell,
Inwiefern? Was bedeutet das?

Wenn man das Pfadintegral ernst nimmt, dann wird jede Beobachtung durch Summation über alle möglichen Systempfade bestimmt
Ja.

… was in gewisser Weise bereits ein Vielteilchenbild impliziert.
Sprichst du jetzt von der QM oder der QFT.

In ersterer impliziert das Pfadintegral kein Vielteilchenbild. Und in letzterer auch nur für die Wechselwirkungen, nicht für den Eingangszustand.

Die Reduktion auf eine einzelne externe Linie ist daher konzeptionell eine Näherung – kein ontologisches Statement.
Ich würde das als Auswahl eines bestimmten Prozesses bezeichnen, nicht als Näherung.

Detektor und Messobjekt bilden zum Zeitpunkt der Messung ein gemeinsames System, das lokal (im Sinne von Energie-Impuls) einen on-shell-Zustand erreicht.
Was meinst du damit?

Nur in diesem Moment existiert ein bestimmter Eigenwert …
Was denn für ein Eigenwert?

On-shell bedeutet hier:
  • lokal realisiert,
  • kein "Interferenzraum"
  • keine Superposition.
Im normalen Sprachgebrauch bedeutet in-shell etwas anderes.

Ich habe diesen Zustand als „on-shell“ bezeichnet, da er dazu führt, dass „Zeiger und Messobjekt“ sich („vollständig“) im Lichtkegel befinden.
Im Lichtkegel gibt es keine Superposition.
Das verstehe ich nicht. Was heißt "Zeiger und Messobjekt befinden sich im Lichtkegel"? Und was genau befindet sich in Superposition?
 

antaris

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Ein Zustand ist nicht unitär, nur seine Zeitentwicklung.
Die Verschränkung ist eine Art unanschauliche Korrelation. Das Problem liegt eher in unserer Anschauung.
Die Korrelation meinte ich mit "Verschränkungskante". Aber die gedachte Verbindung dient nur der Statistik, wer ist mit wem nicht-lokal korreliert.

Ja. Zuvor ist er schon mit der Quelle und der Umgebung verschränkt.

Was genau rauscht in der Umgebung und inwiefern erzeugt die unzureichende Konstruktion des Detektors nochmal eine andere zufällige Dynamik? Im Internet liest man bezüglich des rauschens wieder etwas von Vakuum bzw. Quantenfluktuation? Ich habe verstanden, dass diese Fluktuationen nur algebraisch sind und z.B. am Ereignishorizont keine Teilchenpaare erzeugen.

Aber was ist damit?
Wiki: Reeh–Schlieder-theorem

It is known that the Reeh–Schlieder property applies not just to the vacuum but in fact to any state with bounded energy.[3] If some finite number N of space-like separated regions is chosen, the multipartite entanglement can be analyzed in the typical quantum information setting of N abstract quantum systems, each with a Hilbert space possessing a countable basis, and the corresponding structure has been called superentanglement.[4]
Sind die raumartig getrennten Bereiche innerhalb des Vakuums selbst schon hochverschränkt und nicht nur das, sondern alle Zustände mit begrenzter Energie?

Reeh-Schlieder-Theorem (RS)​


KernaussageWortlaut des OriginalsQuelle
1. Vakuum ist zyklisch & separierend für jede lokale Algebra„… der Vakuumzustand ist zyklisch und separierend für jede Algebra lokaler Observablen …“ de.wikipedia.orgDeutschsprachige WP-Zusammenfassung
„The vacuum state (\Omega\rangle) is a cyclic vector for the field algebra A(O)\mathcal A(\mathcal O)A(O) corresponding to any open set O\mathcal OO…“ en.wikipedia.org
„… the vacuum vector Ω is cyclic and separating for every local algebra A(O)…“ arxiv.orgLongo & Rehren, Nets of Subfactors (1994)
2. Eigenschaft gilt nicht nur fürs Vakuum, sondern für alle Zustände mit beschränkter EnergieMore generally, any state with bounded energy has these properties.philsci-archive.pitt.eduT.G. Thiang, Bell Correlations in QFT (2011)
„… the vacuum and certain other states are spacelike super-entangled relative to local quantum fields.“ philsci-archive.pitt.eduFleming, RS meets Newton–Wigner (2001)
3. Folge: positive Korrelationen beliebig weit raumartig getrennt„…for all non-empty spacelike separated 2O_1,O_2… there exist many projections Pi∈R(Oi) which are positively correlated in the vacuum state…“ arxiv.orgSummers & Werner, zit. in The Remarkable Relativistic Vacuum (2008)
4. Superentanglement (multipartite)„The corresponding structure has been called ‘superentanglement’.“ (Wiki-Zusammenfassung) arxiv.orgWikipedia-Eintrag zu RS
„Fundamental results such as the Reeh-Schlieder theorem… show that quantum entanglement displays specific features that are absent at the level of quantum mechanics.“ academia.eduClifton et al., Superentangled States (1998)
5. Keine Verletzung der Mikrokausalität„The fact that vacuum fluctuations enable such generic ‘superluminal correlations’ … is completely compatible with causality.“ arxiv.orgSummers-Werner Review


 
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aveneer

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@TomS
Ich benötige wohl Zeit für eine klarere Sprache. Ich werde versuchen eine bessere Formulierung zu finden.
Ich will auch deinen Thread nicht mit meinen Fragen verwässern.
Ich werde mich im anderen Thread zum FR-Paradox dazu nochmal äußern.
Liegt ja nahe beieinander.
Gruß, Aveneer
 

TomS

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@aveneer, alles gut!

Das Forum dient der Diskussion, es geht nicht um (m)einen Monolog. Ich warte, bis die Fragen geklärt sind, dann geht’s weiter wie oben beschrieben.

Und – ganz wichtig – ich kann das auch alles nicht sicher wissen. Berechnungen kann man prüfen, Experimente kann man wiederholen, aber bei Meinungen zu Interpretationen wird’s schwierig.
 
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