ralfkannenberg schrieb:
Du tätigst Annahmen und benennst sie nicht, das ist alles.
Welche Annahmen denn, deiner Meinung nach? Du kannst diese Antwort auch im DA-Thread auflisten, dann müssen wir das nicht hier diskutieren.
Du kannst dann auch gleich das hier dort zitieren: Man muss "die Gültigkeit des DA" nicht "Annehmen", weil es immer gilt, wenn normale mathematische Logik gilt. Die einzige Annahme, die man treffen muss, ist, dass unser Geburtsrang zufällig aus allen möglichen Geburtsrängen ausgewählt ist. Ich sehe keinen Grund, warum das anders sein sollte, es sei denn, gewisse Geburtsränge, von denen wir annehmen, dass es sie gab, können nicht beobachtet werden.
@UMa: Nein, du das das DA nicht wiederlegt. In dem verlinkten Kommentar kann ich nichts erkennen, was auch nur im Ansatz in diese Richtung deuten würde.
So, und jetzt würde ich dieses Thema gerne beruhen lassen (zumindest in diesem Thread - wie gesagt können wir, von mir aus, im DA-Thread weiterdiskutieren).
@Aries:
Nein, ich meine das ganz allgemein. Ähnlichkeiten bestehen zu vielen Dingen, und so kann man sich für Wahrscheinlichkeitsaussagen vieles ableiten.
Was denn konkret? Ich denke, wir haben keinerlei Möglichkeit, aus irgend etwas abzuleiten, ob die Menschheit bald kollabieren oder zu den Sternen aufbrechen wird.
Wir haben noch nicht einmal auf der Erde Leben gefunden, das einen anderen Ursprung aufweist als wir.
Das muss gar nichts heissen. Leben könnte ein einziges Mal entstanden sein - oder viele Male, unabhängig. Bloss dass das Leben, das später kam, schlicht keine Chance hatte, sich gegen das etablierte Leben durchzusetzen.
Also würde ich für die Abwesenheit erkennbarer außerirdischer planetenübergreifender Zivilisationen eher in Betracht ziehen, dass es überhaupt kein außerirdisches Leben gibt.
Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber scheint mir zu extrem. Es waren viele unwahrscheinliche Schritte nötig, um vom primitivsten Leben zur Zivilisation zu kommen (auf der Erde). Es wäre höchst erstaunlich, wenn Leben auf einem einzigen Planeten entstanden wäre, das dann auch noch gegen alle Wahrscheinlichkeit lange genug überlebt und auch noch, wieder gegen alle Wahrscheinlichkeit, eine zivilisationsfähige Spezies hervorbringt. Allein der Umstand dass unsere Existenz nicht zwingend aus primitiven Zellen abgeleitet werden kann, legt nahe, dass es noch viele andere belebte Planeten geben muss: solche, auf denen das Leben zwar einige Schritte weit in Richtung Zivilisation gekommen ist, aber nicht den ganzen Weg.
In anderen Worten: Wenn die Chance, dass ein Planet mit einer Chance von 1:X Leben hervorbringt, das mit einer Chance 1:Y komplexes Leben entwickelt, und aus dem wiederum mit einer Chance 1:Z eine zivilisationsfähige Spezies hervorgeht, dann scheint es sehr plausibel, dass es da draussen immerhin XYZ Planeten mit Leben geben muss. Wir können ziemlich sicher sein, dass weder X, Y noch Z = 1 sind. In diesem Fall wäre es extrem unwahrscheinlich (1:XYZ) in einem Universum zu leben, auf dem der einzige belebte Planet auch gleich eine Zivilisation hervorbringt.
Aber sie könnte mehr oder weniger auf unser Wissen zurückgreifen, anstatt sich alles selbst erarbeiten zu müssen.
Ich bezweifle, dass das so einfach wäre. Gewisses Wissen würde sicher irgendwie erhalten bleiben, aber Wissen allein bringt dir nichts - du brauchst auch die erlernten Fähigkeiten, ja die ganzen, planetenweiten Wertschöpfungsketten, um aus diesem Wissen wirklich verwendbare Produkte zu machen.
Äh, doch das geht, durch Geschlechtsverkehr.
Quatsch (sorry). In dem Kontext, den ich erwähnt hatte, macht das überhaupt keinen Sinn. Die Anzahl Menschen, die je existieren werden, ist endlich. Nach aller Wahrscheinlichkeit ist diese Zahl irgendwo zwischen 100 und 10000 Milliarden, aber wer Angst vor dem DA hat, kann sich auch gerne eine abstrakte Zahl N vorstellen (die grösser ist als die ~100 Milliarden, die bereits gelebt haben). Ein Mensch kann zudem in seinem Leben nur eine endliche Anzahl Sterne besuchen, weil endlich lange lebt und ein Besuch eine endlich lange Zeit dauert. Es gibt wohl sehr viel mehr Sterne im Universum als das Produkt aus diesen zwei Werten. Also wird es (auch in unserem Zukunftslichtkegel) immer Sterne geben, die wir nie besuchen werden.
Die Anzahl ist einfach extrem abhängig von anderen Dingen. Also sollte man Prognosen auf diesen anderen Dingen aufbauen.
Ja, aber über diese Dinge haben wir keinerlei objektive Information. Aber wir haben immerhin unseren Geburtsrang. Raten unter Berücksichtigung des Geburtsranges sollte viel erfolgreicher sein als einfaches Raten.