Hallo Ralf & Senf,
es gibt da ja mehrere mögliche Szenarien.
Vorraussetzungen: Die magnetischen Pole liegen sich diametral gegenüber. Beide Strahlungskegel sind gleich stark und gleichförmig. Die Strahlungsintensität nimmt zum Kegelrand hin ab.
A1) Richtung Erde ist genau senkrecht zur Rotationsachse und die Achse der magnetischen Pole fällt mit der Rotationachse zusammen:
Man sieht gar nichts.
A2) Richtung Erde ist genau senkrecht zur Rotationsachse und die Achse der magnetischen Pole ist von der Rotationsachse nur geringfügig abweichend:
Man sieht entweder gar nichts oder bei großer Winkelbreite des Kegels (Erde liegt schon im Kegel) ein schwaches periodisches Signal, abwechselnd jeweils vom magnetischen Nord- und Südpol. Die Signale sind gleich stark bzw. hell.
A3) Richtung Erde ist genau senkrecht zur Rotationsachse und die Achse der magnetischen Pole ist von der Rotationsachse stark abweichend:
Man sieht ein periodisches Signal, wenn die Erde im Kegel liegt, wofür die Wahrscheinlichkeit hoch ist (bei 90° Abweichung immer). Abwechselnd jeweils vom magnetischen Nord- und Südpol. Die Signale sind gleich stark bzw. hell.
A1-A3 ist gemeinsam, dass man senkrecht auf die Rotationsachse schaut. Das ist anschaulich, aber eher die Ausnahme. Nur dann sind die Signale gleich stark.
B) Wenn man schräg auf die Rotationsachse schaut und beide Achsen voneinander abweichen, dann sieht man
- entweder B1) gar nichts, wenn kein Strahlenkegel die Erde streift,
- oder B2) man sieht ein gleich starkes periodisches Signal, wenn nur einer der beiden Kegel die Erde streift (entweder magnetischer Nord- oder Südpol),
- oder B3) man sieht ein abwechselnd starkes und schwaches Signal, wenn beide Kegel die Erde streifen (die häufigste Variante). Es kann aber nie gleich stark sein, weil die R.-Achse angewinkelt ist (die häufigste Variante).
Und C) noch der Spezialfall: permanent, nicht pulsierend wie oben, wenn beide Achsen zusammenfallen und die Erde im Kegel liegt. Wenn sie nicht im Kegel liegt, sieht man natürlich überhaupt nichts.
Daß eine Pause zwischen helleren und schwächeren Signal länger ist als die andere, funktioniert vermeintlich aber nur, wenn man die Vorraussetzung fallen lässt, dass die magnetischen Pole sich diametral gegenüber stehen.
Denn sie umrunden den Stern sonst immer symmetrisch lange, egal aus welcher Perspektive man zuschaut.
Der Grund dafür, daß man dennoch unterschiedliche Pausen wahrnimmt, liegt an der Vorraussetzung, daß die Intensität der Kegel graduiert ist.
Also bei B3, wenn sich stärkeres und schwächeres Signal abwechseln, ist wegen der mangelnden Intensität des schwachen Signals, dieses in der Wahrnehmung auch kürzer, umgekehrt das Stärkere auch länger. Das gleicht sich allerdings symmetrisch aus.
Dass nun nach 2 Signalen aber eine längere Pause folgt, wie in der Animation des Wikipedia-Artikels zu Pulsaren zu sehen, ist mit den Vorraussetzungen m.M.n. nicht vereinbar. [Edit: in diesem
Beispiel ist es aber auch so. D.h. dort sind die mag. Pole nicht gegenüberliegend m.M.n.]
Anmerkung: Ich habe Signale synonym zu Pulsen benutzt.
Gruß,
Dgoe