ralfkannenberg
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Hallo Ralander,Heute bereits analysieren künstliche, neuronale Netze im Bereich der Börse finanzielle Transaktionen und reagieren darauf!
Der Mensch als Entscheider wäre komplett überfordert und viel zu langsam!
D.h., wir überlassen heute bereits einer "KI" (wenn auch einer rudimentären und sehr spezialisierten "Künstlichen Intelligenz") Entscheidungen über Millionen-Beträge, die teilweise globale Auswirkungen haben.
Das muss man erst einmal "verdauen"!
Es wird debattiert, ob eine solche Entwicklung einsetzen wird oder nicht - aber wir stecken schon mitten drin!
das ist nun aber etwas gar einseitig argumentiert. Jeder würde es als absurd bezeichnen, würde man die Hilfe eines Taschenrechners oder eines Computerprogrammes beispielsweise bei der Steuererklärung aus Prinzip anlehnen.
Bei den finanziellen Transaktionen an der Börse fing es meines Wissens damit an, dass Programme die Wechselkurse der Währungen überwacht haben und wenn dann eine Währung bei einer Änderung des Wechselkurses nicht nachgezogen hat wurde umgehend eine Transaktion ausgelöst, um das zu nutzen.
Auch ein Mensch darf wenn er will die Wechselkurse "überwachen" und dann Geld wechseln, wenn ein Kurs nicht nachzieht. Das ist nichts illegales, die Maschine macht das einfach besser als ein Mensch.
Dann haben Börsenanalysten festgestellt, dass der Kurs auch einer Index-Aktie pro Tag etwa 3 Einheiten (Euro, Dollar, ...) steigt und ebenso diese 3 Einheiten wieder fällt, so dass insgesamt der Kurs im Durchschnitt stabil bleibt - ich rede jetzt von normalen und nicht von Krisenzeiten.
Nun kann man sich diese Schwankungen natürlich zunutze machen und dann kaufen, wenn der Kurs sinkt, und verkaufen, wenn der Kurs steigt. Da der Mensch zu langsam ist überlässt man das ebenfalls mit Vorteil Computerprogrammen.
Auch hiergegen ist nichts einzuwänden.
Und nun kommen - leider - die Hasardeure: diese sagen mit solchen Computerprogrammen voraus, wie der Kurs sich in den nächsten Millisekunden ändern wird und lösen aufgrund dieser Vorhersagen eine Transaktion aus. Auch das ist nicht unredlich, denn das schlimmste, was passieren kann, ist, dass man sich eben irrt und einen entsprechenden Verlust einfährt.
Wo ist nun das Risiko: das vorhersagende Programm kann einen Fehler implementiert haben und "falsch" reagieren. Und wenn nun ein anderer Börsenteilnehmer ebenfalls solche "Tools" nutzt und diese ebenfalls fehlerhaft implementiert sind, dann kann das zu einem Börsencrash führen, weil Dinge passieren, die ein Mensch sofort überblicken würde, während ein Programm halt einfach seinem Algorithmus folgt.
Was kann man dagegen tun ?
Eine Option ist, die Programme besser und sicherer zu implementieren und mehr Aufwand in die Qualitätssicherung zu stecken, damit solche falschprogrammierten Codestellen möglichst wenig sind.
Eine andere Option ist, robuste (d.h. einfach programmiert und mit einfachem Algorithmus ausgestattete) Programme einzusetzen, die bei einer Abweichung einen Alarm auslösen und das vorhersehende Programm sofort stoppen.
Wenn übrigens ein Kunde von der Schweizer Börse 10000 Aktien zu einem Preis von 100 Franken kaufen will, versehentlich aber 100 Aktien zu einem Preis von 10000 Franken eingibt, so merken das unsere Programme sofort und der Handel wird umgehend für 5 Minuten ausgesetzt und der Kunde telefonisch kontaktiert.
Was ich sagen will: die Hilfsmittel sind eine grosse Hilfe und tragen wesentlich dazu bei, dass Schaden vermieden wird; man kann aber die Hilfsmittel auch optimiert programmieren und ein Risiko in Kauf nehmen. Das ist aber nicht der Fehler des Programmes oder des programmierers, sondern des Chefs, der die Freigabe zum Einsatz eines solchen Programmes erteilt.
Freundliche Grüsse, Ralf
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