Warum umkreisen die Erdtrabanten eine längere Umlaufbahn als die des Mondes?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Yusup

Registriertes Mitglied
Hallo an alle!

Warum drehen sich die künstlichen Satelliten der Erde durch Trägheit viel länger als die künstlichen Satelliten des Mondes?
Warum haben Asteroiden Satelliten, Planetensatelliten jedoch keine, obwohl Planetensatelliten viel massereicher sind als Asteroiden?
Die beiden Saturnmonde Janus und Epimetheus bewegen sich auf derselben Umlaufbahn und passieren einander alle vier Jahre.
Warum bilden Janus und Epimetheus keinen Doppelsatelliten? http://www.monde.de/janus-epimetheus.html

Beste Grüße, Yusup.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rainer

Registriertes Mitglied
Meinst Du die Periode T = U/v?

T = ²(r³/(M·G))2π

Der Bahnradius fließt stärker ein als die Masse des Zentralkörpers.

Laut Thema meinst Du den Umfang des Orbits U = 2π·r.
Der Erdorbit erfordert eine Höhe, so dass die Atmosphäre nicht mehr zu stark bremst, also zumindest den LEO, besser deutlich höher.
r > H+ae = 6600000 m
Beim Mond genügt es, einen ausreichenden Abstand zur Oberfläche einzuhalten
r > 1737400 m

Von welchen Satelliten sprichst Du überhaupt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Yusup

Registriertes Mitglied
Warum haben Asteroiden Satelliten, Planetensatelliten jedoch keine, obwohl Planetensatelliten viel massereicher sind als Asteroiden?
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Da kann ich nur raten, dass
1) Asteroiden andere kleinere Körper ähnlicher Umaufbahn einfangen konnten
2) während die Planeten ihren Monden die Brocken vor der Nase weggeschnappt haben.
Berechnen kann ich das nicht.
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Nunja, Rochegrenze bzw Hill Sphäre ist ja altbekannt und Binary ist mir zu speziell, auch wenn das gar nicht selten sein soll.
Leider wird auch der veränderte Faktor der rtd = ²(3/2)Ro zur Roche Grenze bzw Hill Sphäre nicht hergeleitet. Das müsste ja auch von der Geschwindigkeit des Neuankömmlings abhängen.

Die letzte Frage von Yusup bezog sich allerdings auf ein anderes Problem.

Dazu würde mir noch einfallen, dass ein Asteroid eine geringe Oberflächen-Fluchtgeschwindigkeit aufweist, so dass ein Zusammenkleben mit einem Brocken seltener stattfindet, als bei einem großen Planeten mit Mond. Daher können sich diese Brocken leichter als Satellit des Asteroiden behaupten, während sie von einem Planeten gleich ganz geschluckt werden. Gleiches ergibt sich aus dem unterschiedlichen Radius der Körper. Somit bleiben noch weniger Kandidaten übrig, die dann den Mond umkreisen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Nunja, Rochegrenze bzw Hill Sphäre ist ja altbekannt und Binary ist mir zu speziell, auch wenn das gar nicht selten sein soll.
Leider wird auch der veränderte Faktor der rtd = ²(3/2)Ro zur Roche Grenze bzw Hill Sphäre nicht hergeleitet. Das müsste ja auch von der Geschwindigkeit des Neuankömmlings abhängen.
Hallo Rainer,

es wurden zu diesem Thema zahlreiche Simulationen gemacht. Ich habe das nicht mitverfolgt, bin aber immer wieder bei konkreten Beispielen wie z.B. dem mutmasslichen Einfang des grossen Neptun-Mondes Triton - der mit Abstand grösste (bzw. massereichste; bei der Masse sind die Unterschiede noch grösser, da die Masse (unter Vernachlässigung unterschiedlicher Dichten) proportional zum Volumen, also der 3.Potenz des Durchmessers/Radius ist) retrograd umlaufende Mond unseres Sonnensystems ist.

Ein solcher Einfang ist sehr unwahrscheinlich, aber wenn ein Doppel-Zwergplanet vorüberzieht, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit massiv, dass eine der beiden Kompoenten eingefangen wird. Die andere wird dabei wegkatapultiert.

Dazu würde mir noch einfallen, dass ein Asteroid eine geringe Oberflächen-Fluchtgeschwindigkeit aufweist, so dass ein Zusammenkleben mit einem Brocken seltener stattfindet, als bei einem großen Planeten mit Mond. Daher können sich diese Brocken leichter als Satellit des Asteroiden behaupten, während sie von einem Planeten gleich ganz geschluckt werden. Gleiches ergibt sich aus dem unterschiedlichen Radius der Körper. Somit bleiben noch weniger Kandidaten übrig, die dann den Mond umkreisen könnten.
Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Aus empirischer Sicht, d.h. anhand der konkreten Beispiele in unserem Sonnensystem, gibt es zahlreiche "Kontakt-Doppelkörper", so etwas scheint also ziemlich normal zu sein. Wenn nun zwei Proto-Körper "zusammenstossen", so hat das bei Kleinkörpern keine katastrophalen Auswirkungen mit der Zerstörung des kleineren/masseärmeren der beiden, sondern die lagern sich einfach aneinander an und ziehen dann als Kontakt-Doppelkörper ihre Runden um die Sonne.

Was mich hieran etwas verwundert ist, dass man noch keine Kontakt-Dreifachkörper gefunden hat: selbst wenn das Alter des Sonnensystems typischerweise nur für eine Anlagerung genügt, so sind das statistische Überlegungen, d.h. einige sollte immer noch Einzelkörper sein und andere eben Kontakt-Dreifachkörper. Vielleicht gab es bislang aber auch einfach nicht genügend Raumschiff-Missionen, die genügend nahe an Planetoiden vorübergeflogen sind, so dass ihre geometrische Struktur erfasst werden konnte.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Rainer

Registriertes Mitglied
Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt
Ich habe ja einen Zusammenstoß eines Brockens mit einem Asteroiden gegenüber einem Zusammenstoß mit einem Planeten verglichen. Dabei gehe ich davon aus, dass ein Zusammenstoß mit einem Asteroiden nicht unbedingt zu einem Zusammenkleben führen muss, er kann auch abprallen, während ein Zusammenstoß mit einem Planeten unweigerlich zum Zusammenkleben führen wird.

Somit kann der Brocken zwar vom Asteroiden eingefangen werden, beim Planeten verschwindet der Brocken jedoch.

Ein einfacher Einfang ohne direkten Kontakt sollte allerdings ähnlich verlaufen. Der geringere Radius eines Asteroiden könnte dafür ebenfalls (mit r²) förderlich sein und zumindest das Argument der höheren Masse (mit r³) mildern, wobei ich denke, dass die Masse nicht direkt mit r³ geht.
ρ.ast = 2850 kg/m³
ρ.ter = 5515 kg/m³

naja kein so großer Unterschied, aber ich dachte eher an Gasplaneten wie Jupiter
ρ.jup = 0,00133 kg/m³
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben