Hallo Dgoe,
Die Grenze ist dort, wenn Du über die Buchstabenbelegung hinaus zu sinnvollen Wörtern, Sätzen und Texten gelangen willst. Die Analogie greift ja nur deswegen auf dem von Dir dargestellten elementaren Level, weil die Aneinanderreihung von Bausteinen in linearer Abfolge sowohl in Buchstabenschriften wie eben auch bei Nucleinsäuresträngen sowie Proteinen erfolgt. Die Analogie versagt bereits, wenn Du chinesische Schriftzeichen verwenden würdest. Und dass sich Chinesen mit Hilfe ihrer Schriftzeichen sprachlich sinnvoll ausdrücken können, dürfte unbestreitbar sein.
Überhaupt ist es problematisch, den Begriff "Sinn" aus dem sprachlichen Kontext herauszulösen und auf den biochemischen Kontext zu übertragen. Ob eine Aminosäuresequenz "sinnvoll" ist oder nicht, ergibt sich aus dem konkreten Umfeld, in dem sie als Protein präsent ist. Diese "Sinnhaftigkeit" ist nicht bereits in der DNA "festgeschrieben". Entscheidend ist, ob sie in einem konkreten Umfeld brauchbar ist, und hierbei läuft eine ganze Kaskade von Wechselwirkungen, Rückkopplungen usw. ab, bevor
a) eine DNA-Sequenz in eine mRNA transkribiert wird, die
b) über Splicing modifiziert wird (je nach Bedarf werden Introns auf verschiedene Weise herausgetrennt und die verbliebenen Exons auf verschiedene Weise wieder zusammengesetzt, so dass aus einer DNA-Sequenz verschiedene Proteine hervorgehen können!) und
c) in den Zellbereich wandert, wo sie eine bestimmte Funktion erfüllen soll.
Das Ganze lässt sich mit einer Buchstabenanalogie bzw. Textmetapher nicht mehr in Übereinstimmung bringen. Hinzu kommt, dass solche "Texte" weder einen Schreiber noch einen Leser haben. Von daher hängt die Analogie gewissermaßen in der Luft. Doch selbst wenn man an der Textmetapher festhalten würde - sie bietet keinen Erkenntniszuwachs. Man hat das in den 1950er Jahren versucht, als man daran gearbeitet hatte, den genetischen Code zu entschlüsseln, musste aber erkennen, dass die Analogien zwar einerseits verblüffend, andererseits darüber hinaus jedoch nichts weiter sind (Stichwort: Henry Quastler). Mit dem in jener Zeit entstandenen Vokabular operiert man heute zwar immer noch (Stichwort: Informationsdiskurs in der Biologie), aber jenseits der sprachanalogen Begriffs-Fassade findet sich nur die übliche Biochemie, die man zuvor auch schon hatte.
Na gut, es hat sich eben etabliert, deshalb werden wir weiterhin mit "Umschreibung" (Transkription), "Übersetzung" (Translation) und "genetischer Information" leben müssen, die gemäß des "Zentralen Dogmas der Molekularbiologie" genauso von der DNA zu den Proteinen "fließt", wie Wasser in einem Fluss, obwohl Information eigentlich nichts Substanzielles ist, das fließen könnte ...
Es gab keine anderen. Die, die den Landgang geschafft hatten, hatten bereits zuvor schon vier Beine (Stichwort: Tiktaalik). Hier liegt also bereits eine von jenen Weichenstellungen vor, die nicht mehr rückgängig zu machen sind (Stichwort: Dollosches Gesetz). Wäre die Weichenstellung in Richtung sechs oder acht Beine erfolgt, gäbe es vielleicht so etwas wie Pegasusse oder Drachen ...
Viele Grüße!
Dass es dabei Grenzen gibt, will ich ja nicht bestreiten.
Die Grenze ist dort, wenn Du über die Buchstabenbelegung hinaus zu sinnvollen Wörtern, Sätzen und Texten gelangen willst. Die Analogie greift ja nur deswegen auf dem von Dir dargestellten elementaren Level, weil die Aneinanderreihung von Bausteinen in linearer Abfolge sowohl in Buchstabenschriften wie eben auch bei Nucleinsäuresträngen sowie Proteinen erfolgt. Die Analogie versagt bereits, wenn Du chinesische Schriftzeichen verwenden würdest. Und dass sich Chinesen mit Hilfe ihrer Schriftzeichen sprachlich sinnvoll ausdrücken können, dürfte unbestreitbar sein.
Überhaupt ist es problematisch, den Begriff "Sinn" aus dem sprachlichen Kontext herauszulösen und auf den biochemischen Kontext zu übertragen. Ob eine Aminosäuresequenz "sinnvoll" ist oder nicht, ergibt sich aus dem konkreten Umfeld, in dem sie als Protein präsent ist. Diese "Sinnhaftigkeit" ist nicht bereits in der DNA "festgeschrieben". Entscheidend ist, ob sie in einem konkreten Umfeld brauchbar ist, und hierbei läuft eine ganze Kaskade von Wechselwirkungen, Rückkopplungen usw. ab, bevor
a) eine DNA-Sequenz in eine mRNA transkribiert wird, die
b) über Splicing modifiziert wird (je nach Bedarf werden Introns auf verschiedene Weise herausgetrennt und die verbliebenen Exons auf verschiedene Weise wieder zusammengesetzt, so dass aus einer DNA-Sequenz verschiedene Proteine hervorgehen können!) und
c) in den Zellbereich wandert, wo sie eine bestimmte Funktion erfüllen soll.
Das Ganze lässt sich mit einer Buchstabenanalogie bzw. Textmetapher nicht mehr in Übereinstimmung bringen. Hinzu kommt, dass solche "Texte" weder einen Schreiber noch einen Leser haben. Von daher hängt die Analogie gewissermaßen in der Luft. Doch selbst wenn man an der Textmetapher festhalten würde - sie bietet keinen Erkenntniszuwachs. Man hat das in den 1950er Jahren versucht, als man daran gearbeitet hatte, den genetischen Code zu entschlüsseln, musste aber erkennen, dass die Analogien zwar einerseits verblüffend, andererseits darüber hinaus jedoch nichts weiter sind (Stichwort: Henry Quastler). Mit dem in jener Zeit entstandenen Vokabular operiert man heute zwar immer noch (Stichwort: Informationsdiskurs in der Biologie), aber jenseits der sprachanalogen Begriffs-Fassade findet sich nur die übliche Biochemie, die man zuvor auch schon hatte.
Na gut, es hat sich eben etabliert, deshalb werden wir weiterhin mit "Umschreibung" (Transkription), "Übersetzung" (Translation) und "genetischer Information" leben müssen, die gemäß des "Zentralen Dogmas der Molekularbiologie" genauso von der DNA zu den Proteinen "fließt", wie Wasser in einem Fluss, obwohl Information eigentlich nichts Substanzielles ist, das fließen könnte ...
... die anderen mit mehr oder weniger hatten das Nachsehen auf Dauer und der Landgang hat nochmal ausgesiebt.
Es gab keine anderen. Die, die den Landgang geschafft hatten, hatten bereits zuvor schon vier Beine (Stichwort: Tiktaalik). Hier liegt also bereits eine von jenen Weichenstellungen vor, die nicht mehr rückgängig zu machen sind (Stichwort: Dollosches Gesetz). Wäre die Weichenstellung in Richtung sechs oder acht Beine erfolgt, gäbe es vielleicht so etwas wie Pegasusse oder Drachen ...
Viele Grüße!