Hallo komet007,
Hi Mac,
du versucht den Urknall anhand der Teilchenphysik zu erklären und vergisst dabei, dass es zu Beginn noch gar keine Elementarteilchen gab. Diese entstanden erst, als die erste Phase der Abkühlung vorbei war.
und im letzten Post zitierst Du John Wheeler mit:
John Wheeler errechnete, dass, wenn die Quantengesetze bis in die Plancksche Länge von 10^-33 cm gelten, die Energiedichte des Vakuums 10^94 g/cm3 betragen sollte. Die Höhe dieses Ergebnisses stellt ein Problem dar. Nach Einsteins Gleichung E = m×c² (Äquivalenz von Masse und Energie) wäre dann die Gravitationskraft des Vakuums sehr viel größer als die Gravitationskraft der gesamten Materie des Universums. Dann ist es ein Rätsel, wie sich das Universum ausdehnen konnte. ...
Also unabhängig davon, ob man der Energie als Zustandsform der Masse Gravitation zugesteht oder nicht (beides habe ich schon aus nicht wirklich kompetenten Quellen gelesen, während die, die mir kompetent erscheinen, keine, oder zumindest keine klare Aussage machten, so daß ich bis zum heutigen Tage noch nicht einmal sagen kann, ob es da eine etablierte Meinung gibt, widersprichst Du Dir hier selbst, nach meinem Verständnis.
Das ist das Eine, das Andere: Warum gilt die Aussage von John Wheeler ("Dann ist es ein Rätsel, ...") wenn ein Teil der Energie zu Masse kondensiert ist, nicht mehr? Den Schwarzschildradius für die Masse unseres Universums hatten wir doch früher schon mal als ausreichend groß errechnet.
Ein direkter Nachweis, dass auch das Vakuum mit Energie erfüllt ist, zeigt ja der Casimir Effekt oder die Lambverschiebung.
Laut Unschärferelation ist die Entstehung Virtueller Teilchen erlaubt, die sich allerdings, um den Energieerhaltungssatz nicht zu verletzten, wiederum gegenseitig vernichten. (Allerdings musste der Energieerhaltungssatz nach dem Urknall verletzt worden sein, sonst gäbe es uns nicht).
Interessant ist in diesem Zusammenhang die von Hoyle postulierte spontane Bildung von Teilchen im Vakuum, die als Erklärung zur Schaffung von Materie in seiner Steady State Theorie dienten. (bitte verzeih diesen Gedankensprung)
Mein Verhältnis dazu hatte ich im vorletzten Post schon beischrieben.
Vielleicht verstehst du nicht richtig worum es mir geht. Ich möchte mit dieser alternativen Theorie generell die klassische Urknalltheorie in Frage stellen, wie sie heute noch beschrieben wird. Sie ist meiner Meinung nach nicht mehr und nicht weniger Wert als die Theorie des Ekpyrotischen Universums. Vor allem möchte ich anmerken, dass es nicht den geringsten beobachtbaren Nachweis gibt, dass alle Materie aus einem zentralen Punkt hervorgegangen ist, ganz im Gegenteil. Vielmehr stellen in den letzten Jahrzehnten gewonnenen Beobachtungsdaten die klassische Urknalltheorie grundlegend in Frage, ob mit oder ohne Inflationsfaktor.
So radikal will ich gar nicht werden, dazu fehlen mir die Grundlagen. Mir geht es nur um die Konsequenzen einer mathematischen Singularität, diese erscheinen mir, nach meinem (mangelden) Vertändnis als nicht vereinbar mit unserer Existenz.
Das stimmt doch gar nicht. Im Bereich der Kosmologie kannst du, ausser einem SL, so gut wie alles direkt Beobachten (Messen). Wir können uns ja darauf einigen, dass wir als Beobachtung den optisch sichtbaren Bereich elektromagnetischer Wellen bezeichnen, alles andere UV, Mikrowellen, Gammastrahlung usw. als "Messen" definieren.
ok. Mein Fehler, ich hätte Beispiele nennen sollen:
Zunächst nur aus der Astronomie/Astrophysik
Gravitationswellen: Indirekter Nachweis durch Umlaufzeitänderungen eines Neutronendoppelstersystems.
Ablauf einer SN: Indirekter, (bis heute unzulänglicher) Nachweis der Prozesse durch Rückschlüsse aus 11? Neutrino-Nachweisen und Messungen (nicht eine komplette, soviel ich weis) der Helligkeits- und Spektralverteilungsmessungen und Geschwindigkeitsvmessungen der abgestoßenen Gashülle.
Lebenslauf (Energiegewinnung) der Sterne durch statistische Verteilungsmessungen der Sternhäufigkeiten, verteilt auf die verschiedenen Spektral- und Leuchtkraftklassen.
Alter von Sternen: Leuchtkraft/Leuchtkraft der charakteristischen Spektrallinien
Extrasolare Planeten: Wellenlängen der identifizierten Spektrallinien. Verlauf der Helligkeitsschwankungen der Muttersterne
Masse von Sternen: Umlaufzeiten und Winkelmessungen
Abstand von Sternen: Winkelmessung und Helligkeitsmessung
ich höre hier auf, weil es langweilig wird.
Labormessungen:
Gammastrahlung: Leitfähigkeitsänderung von Luft, Umwandlung von Eisen II in Eisen III, Lichtenergie durch Thermolumineszens. Tatsächlich gemessen wird aber nicht Gammastrahlung sondern Sekundärelektronen.
Temperatur: Volumenänderung von Materie, Leitfähigkeitsänderung, Licht aus angeregten Elektronen
Stromstärke: Induktion eines Magnetfeldes
Masse: Kraft im Gravitationsfeld
Länge: Abmessen einer Strecke, die eine bestimmte Anzahl von Wellenbergen enthält, die aus einer charakteristischen Wellenlänge von Cs stammen.
Zeit: Zeitdifferenz, die benötigt wird, um eine bestimmte Anzahl von Schwingungen der eben genannten Stahlung braucht
auch das könnte ich noch sehr lange fortühren.
Mir ist immer noch nichts eingefallen, was direkt meßbar wäre. Ich glaube, das liegt am Prinzip, das Messen ein Vergleich zweier verschiedener Dinge ist.
Allerdings stehen ja noch ein paar Beobachtungsdaten aus, die das Urknallmodell endgültig be- oder widerlegen könnten. (Magnetische Monopole, Gravitationswellen).
zumindest das "endgültig" würde ich hier nicht verwenden
Diese Ableitung aus der Fokker-Planck-Gleichung könnte vor allem mathematisch den Nachweis DM darstellen.
nach meinem Verständnis läßt sich ein wirklicher Nachweis von DM (im Sinne von nicht baryonisch) nur durch direkten Nachweis auf der Erde führen.
...und Mac, ich finde nicht dass wir einen Disput haben.
Das war von mir auch nicht negativ gemeint. Im Gegenteil!
Aber trotzdem Danke.
Herzliche Grüße
MAC