TheiaSim

Bynaus

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hier nochmal ein anderes Video, wo nur die ersten 2 Jahre zu sehen sind, dafür 5000 Partikel.
http://www.youtube.com/watch?v=O2h1FjA24uo

Oh wow, das sieht schon mal sehr gut / interessant aus! Scheint so, als ob Merkur eine Menge Treffer abbekommt.... (zählst du die bereits? vermutlich nicht. EDIT: Nein, noch nicht.) Auch die Erde (natürlich), auch hier wäre es sehr interessant zu wissen, wieviel am Ende auf die Erde zurückfällt, weil das - wenn es sehr viel Masse ist - natürlich auch einen Einfluss auf isotopische Ähnlichkeit zwischen Erde und Mond haben wird (je mehr davon die Erde absorbiert, desto ähnlicher wird sie dem Mond in der Isotopenzusammensetzung, wobei der Effekt eher klein ist).

Ich glaube, die Kleinplaneten (insb jene jenseits des Neptuns) und Monde kann man bei der Berechnung weglassen (höchstens als mögliche "Ziele" für Trümmerteile drinbehalten). Das sollte die Simulation schneller machen und dürfte kaum einen Unterschied auf die Teilchenbahnen haben.

Viel mehr wird man wahrscheinlich mit dem BS nicht nachweisen können, vermute ich. Alles Andere spielt sich auf ganz anderen Zeitskalen ab.

Okay. Wäre eine mögliche Lösung dieses Problems, dass man am Anfang nur kleine Zeitschritte simuliert, die dann mit der Zeit (z.B. in umgekehrter Abhängigkeit der Anzahl Partikel, die noch da sind) immer grösser werden?

Für den Asteroidengürtel könnte man, damit man nicht hunderttausende von Asteroiden simulieren muss, vielleicht einfach davon ausgehen, dass wenn sich das Teilchen im Bererich zwischen a = 1.9 und a = 3.5 befindet (evtl noch Wahrscheinlichkeiten für verschieden dichte Bereiche des Gürtels, und auch Berücksichtigung der Bahnneigung des Teilchens), es eine bestimmte Wahrscheinlichkeit gibt, mit der es von einem "nur gedachten" Asteroiden absorbiert (und damit aus der Simulation entfernt) wird. Diese Wahrscheinlichkeit wäre dann aus der Asteroidendichte zu ermitteln (mein Job :) ). Wäre das eine Möglichkeit?

Weiter: wenn man an das Endprodukt denkt, dann wären sicher auch Exzentrizität vs. Inklination / Grosse Halbachse der einzelnen Teilchen interessant. Wäre z.B. toll, wenn man den zeitlichen Verlauf nicht nur in der xy-Ebene des Sonnensystems plotten könnte, sondern auch in diesen "Parameter-Ebenen".

Ich bin wirklich begeistert davon. Ich kann mir gut vorstellen, dass da etwas verwertbares (publizierbares) rauskommt...
 

ralfkannenberg

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Hallo Bynaus,

Scheint so, als ob Merkur eine Menge Treffer abbekommt....
was ist mit der Venus ? Die hat ja mehr Masse als der Merkur, ist aber natürlich weiter von der Sonne entfernt, dafür zeitweise deutlich näher an der Erde/Mond-Trümmerwolke.

Ich glaube, die Kleinplaneten (insb jene jenseits des Neptuns) und Monde kann man bei der Berechnung weglassen (höchstens als mögliche "Ziele" für Trümmerteile drinbehalten). Das sollte die Simulation schneller machen und dürfte kaum einen Unterschied auf die Teilchenbahnen haben.
Ich denke auch, dass vor allem der Ziel-Aspekt interessant sein könnte, wobei ich nicht "glaube", dass die "Erde-Mond-Trümmerwolke" einen signifikanten Beitrag zu den mittel- und langfristigen Kometen im Kuipergürtel oder gar der Oort'schen Wolke leisten dürfte. Hier könnte man vielleicht auch anstelle einer Simulation einfach nur eine Wahrscheinlichkeit ausrechnen, ob es überhaupt grössere ("entdeckbare") Körper da draussen gibt, die genügend Anfangsenergie hatten, da überhaupt hinzukommen ?

Für den Asteroidengürtel könnte man, damit man nicht hunderttausende von Asteroiden simulieren muss, vielleicht einfach davon ausgehen, dass wenn sich das Teilchen im Bererich zwischen a = 1.9 und a = 3.5 befindet (evtl noch Wahrscheinlichkeiten für verschieden dichte Bereiche des Gürtels, und auch Berücksichtigung der Bahnneigung des Teilchens), es eine bestimmte Wahrscheinlichkeit gibt, mit der es von einem "nur gedachten" Asteroiden absorbiert (und damit aus der Simulation entfernt) wird. Diese Wahrscheinlichkeit wäre dann aus der Asteroidendichte zu ermitteln (mein Job :) ). Wäre das eine Möglichkeit?
Zumindest für den ersten Approach. Für den zweiten und dritten vermutlich auch völlig ausreichend.


Weiter: wenn man an das Endprodukt denkt, dann wären sicher auch Exzentrizität vs. Inklination / Grosse Halbachse der einzelnen Teilchen interessant. Wäre z.B. toll, wenn man den zeitlichen Verlauf nicht nur in der xy-Ebene des Sonnensystems plotten könnte, sondern auch in diesen "Parameter-Ebenen".
Das ist vermutlich ein erheblicher Mehraufwand aus Sicht des Rechenaufwandes, aber vermutlich auch unbedingt nötig. Hier sollte man m.E. nicht sparen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass da etwas verwertbares (publizierbares) rauskommt...
Denke ich auch, wird aber sicherlich noch etwas Aufwand benötigen ...

Blöde Frage: Könnte es die Rechenzeit optimieren, wenn man den Mars einfach als grossen Planetoiden am inneren Ende eines erweiterten Planetoidengrütels simuliert und beispielsweise nur in der Nähe der Opposition als eigenständigen Planeten ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Für den Asteroidengürtel könnte man, damit man nicht hunderttausende von Asteroiden simulieren muss, vielleicht einfach davon ausgehen, dass wenn sich das Teilchen im Bererich zwischen a = 1.9 und a = 3.5 befindet (evtl noch Wahrscheinlichkeiten für verschieden dichte Bereiche des Gürtels, und auch Berücksichtigung der Bahnneigung des Teilchens), es eine bestimmte Wahrscheinlichkeit gibt, mit der es von einem "nur gedachten" Asteroiden absorbiert (und damit aus der Simulation entfernt) wird. Diese Wahrscheinlichkeit wäre dann aus der Asteroidendichte zu ermitteln (mein Job :) ). Wäre das eine Möglichkeit?
Hallo Bynaus,

ja das wäre eine Möglichkeit, um den Code weiter zu entwickeln. Man bräuchte dabei voraussichtlich aber eine Wahrscheinlichkeit pro Weglänge. Je nachdem, wie lange (=Weglänge) sich das Trümmerteil in dem kritischen Bereich aufhält findet also ein Einfang statt oder nicht. Der Computer braucht hier eben eine konkrete Ja-Nein-Aussage, die sich aber vielleicht über die Weglänge realisieren ließe?
Gruß
 

Bynaus

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ralfkannenberg schrieb:
was ist mit der Venus ?

Ja natürlich, auch die Venus bekommt einiges ab. Wegen der mühsamen Angwohnheit der Venus, ihre Oberfläche alle paar hundert Millionen Jahre mit Lavaströmen zu fluten, ist das für Planetenforscher allerdings nur am Rande interessant. :)

Könnte es die Rechenzeit optimieren, wenn man den Mars einfach als grossen Planetoiden am inneren Ende eines erweiterten Planetoidengrütels simuliert und beispielsweise nur in der Nähe der Opposition als eigenständigen Planeten ?

Für mich schwierig zu beurteilen - aber ich kann mir vorstellen, dass dem Mars eine wichtige Rolle beim "Einbremsen" der Trümmer in den Asteroidengürtel zukommt. Ich muss mal nachschauen, wie das Bottke et al. (2006) so gelöst haben.

Bernhard schrieb:
Der Computer braucht hier eben eine konkrete Ja-Nein-Aussage, die sich aber vielleicht über die Weglänge realisieren ließe?

Ja, das klingt gut. Ich denke, für den Anfang dürfte eine uniforme Wahrscheinlichkeit für den ganzen Gürtel vollauf genügen. Wenn sich das als wichtig erweist, kann man immer noch mehr ins Detail gehen.
 

Bernhard

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Ja, das klingt gut. Ich denke, für den Anfang dürfte eine uniforme Wahrscheinlichkeit für den ganzen Gürtel vollauf genügen. Wenn sich das als wichtig erweist, kann man immer noch mehr ins Detail gehen.
Hallo Bynaus,

ich habe gerade gesehen, dass ich auf dem svn-repository keine Schreibrechte mehr habe. SRMeister hast mit mir scheinbar doch recht große Probleme. Ist natürlich die Frage, wie man unter solchen Voraussetzungen dann weiter machen soll?
Mit Gruß
 

Bynaus

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Sobald das Trümmerteil in den Asteroidengürtel eintritt wird es also sofort eingefangen?

Es kann eingefangen werden, ja. Sagen wir, der Weg durch die Zone des Asteroidengürtels ist 3 AU lang, und die Absorbtionswahrscheinlichkeit im Gürtel wäre z.B. 0.01/AU. Dann sollten nur 3 von 100 Teilchen, die den Asteroidengürtel auf einer solchen Bahn (3 AU Weglänge) durchqueren, absorbiert werden.

Was eure Differenzen angeht, da kann und will ich nicht urteilen. Ich kann höchstens anbieten, in einem Chat oder Videochat zu moderieren, um eine Lösung zu finden, die für beide Seiten stimmt.
 

ralfkannenberg

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ich habe gerade gesehen, dass ich auf dem svn-repository keine Schreibrechte mehr habe. SRMeister hast mit mir scheinbar doch recht große Probleme. Ist natürlich die Frage, wie man unter solchen Voraussetzungen dann weiter machen soll?
Hallo Bernhard,

mal ein Blick in die vielgepriesene Praxis: in der Firma "verlieren" wir andauernd Schreibrechte, obgleich eigentlich jeder alles können sollte. Die Verantwortlichen haben noch nicht herausgefunden, woran das liegt, und bauen dann die Schreibrechte wieder mühsam ein.

Dann kommt irgendein Manager daher und kann 5 Euro pro Jahr sparen, wenn man auf einen anderen Server umzieht, worauf alle höheren Manager begeistert sind; natürlich werden die User nicht informiert und die Schreibrechte sind dann wieder weg ...

Ich würde deswegen erst einmal mit SRMeister per PN abklären, was da möglicherweise gelaufen sein könnte.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Ich würde deswegen erst einmal mit SRMeister per PN abklären, was da möglicherweise gelaufen sein könnte.
Hallo Ralf,

SRMeister antwortet eh nicht auf meine öffentlichen Fragen also was soll's. Es ist sein Thema und er will sowieso einen anderen Integrator einbauen.
Gruß
 
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SRMeister

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Ich glaube, die Kleinplaneten (insb jene jenseits des Neptuns) und Monde kann man bei der Berechnung weglassen (höchstens als mögliche "Ziele" für Trümmerteile drinbehalten). Das sollte die Simulation schneller machen und dürfte kaum einen Unterschied auf die Teilchenbahnen haben.
Das kann man machen. Man könnte sie möglicherweise auf eine Keplerbahn reduzieren, so dass der Rechenaufwand sehr klein wird und sie als Ziele nach wie vor vorhanden bleiben.


Okay. Wäre eine mögliche Lösung dieses Problems, dass man am Anfang nur kleine Zeitschritte simuliert, die dann mit der Zeit (z.B. in umgekehrter Abhängigkeit der Anzahl Partikel, die noch da sind) immer grösser werden?
Die Integrationszeit braucht man gewöhnlich nicht auf diese Weise variabel zu machen. Durch die immer weniger werdenden Teile wird die Simulation sowieso immer schneller. Nachwievor müssen wir das Problem lösen, dass man einen Integrator braucht, der "close encounters" simulieren kann, also die Zeitschritte senkt oder die Genauigkeit erhöht, sobald sich 2 Körper nahe kommen. Sonst wird es schwer, die Kollision zuverlässig zu erkennen.
Allerdings glaube ich momentan nicht, dass wir das Problem mit dem einfachen BS-Integrator lösen können. Wir müssen zwangsläufig auf einen symplektischen Integrator gehen. Da ist wiederum auch nicht jeder geeignet, da gibt es welche die close encounters beherrschen und andere, die es nicht können. Dann ist das Problem, dass die meisten in Fortran-77 programmiert sind oder nicht open source vorliegen. Ich hatte mir einen sehr vielversprechenden ausgesucht, der genau unsere gewünschten Eigenschaften hat, sehr schnell ist, aktuell ist (2010) und der einigermaßen gut dokumentiert ist. Dieser nennt sich SCATR und ist eine Weiterentwicklung von SWIFT, der mMn. genauso verbreitet wie Mercury ist.
Link
Die Autoren schreiben, man könne den Quellcode per EMail anfragen. Das habe ich vor einer Woche getan, aber leider keine Antwort erhalten. Möglicherweise fehlt mir dazu der wissenschaftliche Hintergrund (zb uni-email oder Mastertitel) um ernst genommen zu werden.
Vielleicht kannst du den Teil übernehmen, Bynaus, und versuchen, Kontakt aufzubauen.
Auch wenn der dann in Fortran programmiert ist, schätze ich ein, dass man ihn an ein eigenes Programm anschließen kann. Denn der ist so perfekt, dass wir wohl am Code selbst keine Änderungen mehr vornehmen müssten.

Weiter: wenn man an das Endprodukt denkt, dann wären sicher auch Exzentrizität vs. Inklination / Grosse Halbachse der einzelnen Teilchen interessant. Wäre z.B. toll, wenn man den zeitlichen Verlauf nicht nur in der xy-Ebene des Sonnensystems plotten könnte, sondern auch in diesen "Parameter-Ebenen".
Genau das möchte ich als nächstes tun. Am GUI habe ich schon entsprechende Funktionen vorbereitet. Die örtliche Verteilung ist ja letztendlich garnicht so interessant.
Das ist vermutlich ein erheblicher Mehraufwand aus Sicht des Rechenaufwandes, aber vermutlich auch unbedingt nötig. Hier sollte man m.E. nicht sparen.
Das denke ich nicht, das ist ein relativ kleiner Mehraufwand. Wir hatten auch schonmal eine Version, die die Exzentrizität berechnete. Da ist der Unterschied kaum spürbar, da die Werte wie Sonnenabstand sowieso während der Berechnung anfallen.


Blöde Frage: Könnte es die Rechenzeit optimieren, wenn man den Mars einfach als grossen Planetoiden am inneren Ende eines erweiterten Planetoidengrütels simuliert und beispielsweise nur in der Nähe der Opposition als eigenständigen Planeten ?
Ich würde eigentlich auf solche eigenen Varianten lieber verzichten, auch wenn es etwas helfen würde. Der Grund ist, wie Bynaus schonmal sagte, dass man sonst die komplette Software sozusagen wissenschaftlich verifizieren müsste, um den Einsatz in einer wissenschaftlichen Arbeit zu rechtfertigen.

Ich stehe momentan auf dem Punkt, wo ich gerne nur vorhandene, zum Problem passende Integratoren verwenden möchte.
Das hat wenig mit der Differenz zu Bernhard zu tun oder damit, dass ich selbst wohl keinen symplektischen Integrator programmieren könnte.

ich habe gerade gesehen, dass ich auf dem svn-repository keine Schreibrechte mehr habe.
Ja das ist richtig. Ich hatte deine Aussage, dass du eine eigene Variante weiterentwickeln möchtest, dementsprechend interpretiert. Ich wollte auf dem SVN space keinen Versionsstreit starten sondern einfach "meine Variante" weiter entwickeln.

SRMeister hast mit mir scheinbar doch recht große Probleme. Ist natürlich die Frage, wie man unter solchen Voraussetzungen dann weiter machen soll?
Mit Gruß
Genau die Frage hatte ich mir und hier öffentlich, bereits letzte Woche gestellt. Ich hatte dann aber den Eindruck gewonnen, du suchst keine Lösung die eine Zusammenarbeit beinhaltet. Wie ich geschrieben hatte, war ich da sehr verwirrt und wusste/weis bis jetzt eigentlich nicht so richtig, wie es nun weitergehen soll.
Ich habe die Schreibrechte nur deaktiviert, um zu vermeiden, dass du dort meine Arbeit wieder überschreibst.

SRMeister antwortet eh nicht auf meine öffentlichen Fragen also was soll's.
Ich habe auf deine Fragen doch immer geantwortet. Ich war am Wochenende nicht am PC, deswegen erst jetzt meine Rückmeldung.
Ich habe mehrere Vorschläge gemacht, wie man zusammen weiterarbeiten könnte, wie man die programmiertechnischen Probleme lösen könnte. Ich habe versucht, meine Änderungen am Programm zu rechtfertigen und angeboten, sie teilweise rückgängig zu machen, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Darauf hast du aber garnicht reagiert.

Gruß
 

ralfkannenberg

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Ich habe auf deine Fragen doch immer geantwortet. Ich war am Wochenende nicht am PC, deswegen erst jetzt meine Rückmeldung.
Ich habe mehrere Vorschläge gemacht, wie man zusammen weiterarbeiten könnte, wie man die programmiertechnischen Probleme lösen könnte. Ich habe versucht, meine Änderungen am Programm zu rechtfertigen und angeboten, sie teilweise rückgängig zu machen, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Darauf hast du aber garnicht reagiert.
Ach herrje,

genau wie früher bei uns in der Firma.

Ihr wisst schon, dass man zuerst eine Spezifikation erstellt, diese dann reviewt und erst dann mit der Programmierung anfängt, nicht wahr ? - Wenn man schon erste Ergebnisse braucht, kann man ja - parallel dazu - einen Protoypen erstellen, der nur die Basisfunktionen enthält.

Und ja: den Prototypen löscht man dann wieder vor der richtigen Programmierung. Die Erfahrung zeigt, dass die endgültige Software dann bessere Qualität aufweist als wenn man den Prototypen solange "umbiegt", bis der auch ungefähr das kann was man will.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Bernhard

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Ich habe die Schreibrechte nur deaktiviert, um zu vermeiden, dass du dort meine Arbeit wieder überschreibst.
Hallo SRMeister,

genau das hatte ich mir so auch gedacht und es ist auch völlig OK. Dazu folgenden Vorschlag. Ich habe mittlerweile eine Version ohne verlinkte Listen, dafür aber mit zwei Arrays jeweils für die Planeten (Objekte mit Masse) und die Testkörper (Objekte mit Masse). Die Rechnung selbst läuft unverändert, so dass es sich um rein formale Änderungen handelt. Weitere Features (adaptive Stepsize, Kollisionen) sähe ich gerne in dieser, meiner Meinung nach, deutlich übersichtlicheren Version.

Wir haben jetzt also drei Möglichkeiten:

1) Ich mache ein eigenes Projekt auf sourceforge.net auf und verzichte dabei auf jegliche Visualisierung (das ist mir einfach zu viel Arbeit)
2) Ich spiele diese Version in Dein Repository und wir versuchen gemeinsam eine Schnittstelle zu Deinem GUI (das mir sehr gut gefällt, wegen der Youtube-Clips) zu entwickeln.
3) Ich könnte Dir als Vorbereitung diese neue Version ebenfalls per eMail zuschicken. Es sind allerdings etliche Änderungen an den Methoden der Klasse CNewton dabei.

Ich persönlich würde Version 2 oder 3 bevorzugen.
Gruß
 
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Bynaus

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Vielleicht kannst du den Teil übernehmen, Bynaus, und versuchen, Kontakt aufzubauen.

Hab ich soeben getan. Ich glaube, die E-Mail-Adresse im Abstract war nicht mehr aktuell.

Ich würde vorschlagen, dass wir uns (ihr euch) als nächstes auf einen Kollisionsdetektions-Mechanismus einigt, der dann umgesetzt wird. Ich würde Zähler für jeden grösseren Körper vorschlagen, sowie einen speziellen Zähler (wie oben vorschlagen) für den Asteroidengürtel.
 

UMa

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Hallo,

für den Kollisionsdetektions-Mechanismus würde ich folgendes vorschlagen:

Für jeden kleineren Körper nach jedem Zeitschritt prüfen, ob er in der Nähe eines größeren Körpers, z.B. näher als 10*Radius, ist.
Dann (nur für die wenigen Nahen!) die geringste Distanz unter Vernachlässigung anderer Körper analytisch ausrechnen. Wenn kleiner als Radius dann Kollision, sonst nicht.

Das umgeht das Problem, dass Körper während eines Zeitschrittes durch andere durchfliegen können und ermöglicht daher größere Zeitschritte.

Grüße UMa
 

Bernhard

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Hallo UMa,

Für jeden kleineren Körper nach jedem Zeitschritt prüfen, ob er in der Nähe eines größeren Körpers, z.B. näher als 10*Radius, ist.
da ist der Testkörper dann aber eventuell schon durch den Planeten durchgeflogen.

Dann (nur für die wenigen Nahen!) die geringste Distanz unter Vernachlässigung anderer Körper analytisch ausrechnen.
Das ginge nur, wenn man innerhalb dieser Zeitspanne das äußere Gravitationsfeld konstant hält. Oder gibt es da noch bessere Möglichkeiten?
 

UMa

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Hallo Bernhard
da ist der Testkörper dann aber eventuell schon durch den Planeten durchgeflogen.
Spielt keine Rolle. Ist das unten ausgerechnete Perizentrum q kleiner oder gleich dem Radius des großen Körpers, wird eine Kollision für den großen Körper gezählt und der kleine Körper wird aus der Rechnung entfernt.
Das ginge nur, wenn man innerhalb dieser Zeitspanne das äußere Gravitationsfeld konstant hält. Oder gibt es da noch bessere Möglichkeiten?
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweikörperproblem#Bahnkurve

Ich habe aber sowohl den Drehimpuls als auch die Energie durch die Masse des Testkörpers geteilt, so dass im Vergleich zu den Wikipediaformeln µ wegzulassen bzw. =1 zu setzen ist.

Falls Abstand eines kleinen Körpers zu einem großen so klein ist, dass die anderen vernachlässigt werden können, dann folgendes:

gegeben:

W Geschwindigkeitsvektor des kleinen Körpers relativ zum nahen großen Körper
R Ortsvektor des kleinen Körpers relativ zum nahen großen Körper
D.h. Geschwindigkeit und Ort des großen Körpers von denen des kleinen Körpers abziehen, so dass großer Körper im Ursprung ruht.
GM Gravitationskonstante*Masse des großen Körpers

Rechenweg:

(spezif.) Drehimpuls l ausrechnen, Kreuzprodukt, dann Länge des Vektors
l=|WxR|

(spezif.) Energie E ausrechnen
E=w^2/2 - GM/r
wobei w=|W| und r=|R| die Beträge des Geschwindigkeits- und Ortsvektors sind.

Bahnparameter p ausrechnen
p=l^2/(GM)

Exentrizität e ausrechnen
e^2 = 1 + 2 E l^2 / (GM)^2

Perizentum q, d.h. Distanz des kleinsten Abstandes
q=p/(1+e)

q mit Radius des großen Körpers vergleichen, fertig.

Grüße UMa

PS: Das kleine "L" für den Drehimpuls ist leider nur schwer von Betragsstrichen oder großem "i" (welches nicht auftritt) zu unterscheiden.

Edit: Ganz am Anfang wird natürlich für alle eine Kollision mit der Erde registriert. Das muss irgendwie abgefangen werden.
 
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Bernhard

Registriertes Mitglied
Edit: Ganz am Anfang wird natürlich für alle eine Kollision mit der Erde registriert. Das muss irgendwie abgefangen werden.
Hallo UMa,

das ist im Programm bereits berücksicht, bzw. entsprechend angelegt. Ich werde mir im Laufe der Woche dann Deine weiteren Vorschläge und Formeln ansehen. Weitere Änderungen werde ich voraussichtlich in die Links aus dem Nachbarthema http://astronews.com/forum/showthread.php?6248-Entstehung-des-Mondes einbauen (müsssen). Währenddessen kann sich SRMeister dann in Fortran einarbeiten.
Schönen Gruß
 

Bernhard

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Für den Asteroidengürtel könnte man, damit man nicht hunderttausende von Asteroiden simulieren muss, vielleicht einfach davon ausgehen, dass wenn sich das Teilchen im Bererich zwischen a = 1.9 und a = 3.5 befindet (evtl noch Wahrscheinlichkeiten für verschieden dichte Bereiche des Gürtels, und auch Berücksichtigung der Bahnneigung des Teilchens), es eine bestimmte Wahrscheinlichkeit gibt, mit der es von einem "nur gedachten" Asteroiden absorbiert (und damit aus der Simulation entfernt) wird. Diese Wahrscheinlichkeit wäre dann aus der Asteroidendichte zu ermitteln (mein Job :) ). Wäre das eine Möglichkeit?
Hallo Bynaus,

mir ist gerade aufgefallen, dass man mit Hilfe des internen Zufallsgenerators auch Wahrscheinlichkeiten auswerten/implementieren könnte. Diese dürfte auch geschwindigkeitsabhängig sein. Mir schwebt da ein IN- und OUT-Flag vor, die registriert, wann das Trümmerteil den Asteroidengürtel betritt, bzw. verlässt. Eine Ja/Nein-Einfangwahrscheinlichkeit, wie von mir oben gefordert, wäre hier zu unrealistisch.
Gruß
 

SRMeister

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Hallo UMa,
deine Methode klingt sehr interessant. Da hast du ungefähr einen wichtigen Teil des Wisdom-Holman symplektischen Integrators beschrieben.

Man mus halt bedenken, dass die Keplerlösung nur eine Näherung ist. Insbesondere besteht die korrekte Bahn beim Wisdom Holman aus einem Keplerterm und einem Störungsterm.
Gut, wenn man dieses Verfahren nur im Nahbereich eines Körpers anwenden will, ergibt sich das Problem, dass die beiden Körper miteinander wahrscheinlich garkeine Keplerbeziehung haben, dass heist der Störungsterm dominiert.
Eine Keplerbeziehung kommt meiner Meinung nach nur in Frage, wenn sich der Testkörper innerhalb der Hillsphäre aufhält.
Man müsste also die Zeitschritte so klein machen, dass die Hillsphäre nicht übersprungen wird.

Man braucht wahrscheinlich also doch adaptive Zeitschritte.

Wozu die Methode aufjedenfall brauchbar wäre: Man könnte die Bahnparameter in Bezug auf die Sonne zu jedem Zeitpunkt errechnen. Es wäre also nicht nötig, einen ganzen Umlauf zu warten um die Exzentrizität zu errechnen.

Bernhard, ich würde natürlich deine aktuelle Version wieder integrieren, aber man müsste sich vorher diesmal auf eine Schnittstelle einigen, woran sich dann auch jeder hält. Wenn das Okay ist, dann würde ich hier eine Schnittstelle vorschlagen. Wenn du damit einverstanden bist, müsstest du dich aber auch darum bemühen, die Gültigkeit der Schnittstelle zu bewahren. Alles Andere kannst du dann so machen, wie du willst.
 
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