@ RPE
..aber, aber, aber... ja, und nun ist wieder gut.
Probier bitte auch Du einmal, Deine Meinung und Deine Gefühlswelt besser auseinanderzuhalten oder als solche zu kennzeichnen. Sonst wird sich dieses Thema zu einer Schlammschlacht ausweiten. Also immer schön den Ball flachhalten und nicht gleich gegen angebliche Anschuldigungen und Verallgemeinerungen vorpreschen, die so niemand geäußert hat sondern die nur Du als solche erkannt zu haben glaubst.
Du findest also diesen Forschungszweig faszinierend. Ich übrigens auch!
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Ich habe, genau wie SRMeister, berechtigten Zweifel an der derzeitigen Wirtschaftlichkeit, da es bisher eben jene null vorzeigbaren Resultate gibt. Wir haben riesige und teure Apparate und die sollten bereits seit Jahren etwas zeigen können, wir warten eben nur noch darauf. Man braucht demnach einfach nur einen starken Glauben und noch mehr Durchhaltevermögen. Oder aber bessere Apparate und dafür eben das nötige Portemonnaie. Und bei diesem Punkt streiten sich eben die Gemüter.
Es ist zwar auch ein Ergebnis, zu sagen, dass wir mit den heutigen Messmethoden kein Ereignis direkt detektieren konnten, daraus aber stoisch abzuleiten, dass immer wieder erneut Geld zur Verfügung gestellt werden muss, ist nur scheinbar plausibel - mindestens jedoch wünschenswert aus Sicht der direkten Nutznießer.
Der monetäre Einsatz wird hier zwar regelmäßig gegen andere Forschungsprojekte abgewogen, jedoch verspreche ich mir nicht viel von Selbstregulation, wenn die beteiligten Forscher dafür die Wichtigkeit ihres Forschungsgebiets selbst darstellen dürfen. Ich möchte z.B. von einem Forscher erwarten dürfen, dass er sich nicht bockig hinstellt, falls ihm der Geldhahn für ein Projekt zugedreht wird. Finanzielle Interessenkonflikte sind eben ein wichtiger Parameter in der Betrachtung Für und Wider. Und manches geht einfach nicht.
Weder stellt man sich also gegen die Forschung noch gegen die Methoden. Auch wirft man den mitforschenden Personen nicht im Geringsten Unfähigkeit vor. Werden jedoch immer und immer wieder Versprechungen auf ein nicht absehbares Ereignis abgegeben, dann rückt so etwas alle weiteren Aussagen dieses Personenkreises ziemlich schnell in ein schlechtes Licht.
Im Fall der Gravitationswellenforschung bedeutet das eben, dass, so lange keine eindeutigen, auf Messapparaturen zurückzuführenden Beweise vorliegen, die Finanzierung selbiger Anlagen immer wieder in Frage gestellt werden darf (und auch muss). Nur, man braucht wenig Sorge darum haben, dass ein Forschungsgebiet stirbt, wenn es genügend überzeugte Forscher gibt, die immer und immer wieder darum kämpfen. Das ist nun einmal das Los des Forschers. Schließlich verdient er - ganz grob umschrieben - seine Brötchen mit dem Erstellen von Theorien, dem Beweisen oder dem Widerlegen. Damit sowas nicht zum Freibrief für Fantasten wird, muss hinterfragt werden. Irgendwann ist dabei eine Schmerzgrenze erreicht oder sie wird wieder neu angepasst.
Ob das nun den Forschern auf dem Themengebiet Gravitationswellen passt oder nicht, wir haben nicht bestimmt, wer sich damit beschäftigt. Das hat sich im Einzelfall so ergeben oder war sicherlich auch bei einigen Forschern die Erfüllung eines Wunschtraums. Allerdings, wir geben die Penunzen. Da wird man ja mal unangenehme Fragen stellen dürfen.
Die Herangehensweise der Verteidigung von im Sande zu verlaufen scheinenden Forschungsgebieten erinnert mich zwangsläufig immer an Betriebsfeiern oder Kundenevents. Es muss immer noch pompöser, noch teurer werden. Denn damit beugt man Umbewertungen vor, die aus der Diskrepanz zwischen erwartetem und tatsächlichem Nutzen entstehen.
Hauptsache das Geld fließt...
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Nachdem die Wette platziert ist, rechnen sich Wettende höhere Gewinnchancen aus, als vor dem Bezahlen (Knox und Inkster, 1968).
Postdecision dissonance at post time. Journal of Personality and Social Psychology, 8, S. 319-323