zu den Reisetechniken:
- Funkübertragung halte ich für ausgeschlossen, da ich überzeugt bin, dass die liebe Unschärfe ein Auslesen und exaktes Kopieren unmöglich macht. Zudem bliebe ja das "Ich" zurück und wäre immer noch am Ausgangsort, wohingegen die Kopie aufgrund der völlig anderen Wahrnehmung (Umgebung) sofort zu einem Individuum würde. Doch das passt eher ins Geist-Gehirn-Problem...
- Ein Kälte-"Schlaf" ist kritisch. Reduziert man die Körpertemperatur eines "normalen" Körpers auf ein Minimum (um 0°C), so finden trotzdem Zerfallsprozesse statt, Mikroorganismen sind aktiv, Alterung geht weiter. Ötzi war wohl ganz gut bei 0°C konserviert, doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Für kurze Reisen vielleicht noch ganz nett (im Jahreszeitrahmen), schliesslich langweilt man sich so nicht zu arg, doch bei den langen interstellaren Flügen unmöglich. Ich halte auch einen Austausch der Körperflüssigkeit und ein Einfrieren auf vielleicht 4K für schwer durchführbar. Bei so langen Reisen würden wahrscheinlich allein Gamma- und Röntgenstrahlung so viele Schaltkreise im Gehirn umpolen, dass ein anderer Mensch erwachen würde.
@Hagelnacht: Muskeln degenerieren immer, ob Schlaf oder Koma. Wilde Träume lassen einen vielleicht im Schlaf die Muskeln noch anspannen, so dass die Degeneration langsamer erfolgt, aber ein Muskel der nicht gebraucht wird, wird auch vom Körper nicht versorgt. Denke an Bettlägrigkeit oder die Schwächung von Muskeln im Gips, und dies sogar im Wachzustand...
zur Ethik:
Wäre auf der Erde alles ok, würde man die "Reisenden" als arme Leute betrachten, die ihres Rechts beraubt wurden und sich nicht frei gegen ein Leben in einer dunklen Blechbüchse entscheiden konnten.
Wäre die Erde kurz davor, von der Sonne vernascht zu werden, wären diejenigen arm dran, die nicht hätten auf ein solches Generationenschiff gelangen können. Die Kindeskinder der ersten Reisenden wären glückliche Menschen. Zumindest würde die Gesellschaft an Bord des Schiffes Wert darauf legen, dass sie sich so sehen.
Geben wir den Reisenden ein wenig Pathos mit auf den langen Weg, lassen wir sie sich selbst sehen als Volk von Auserwählten, die das Fortbestehen der Menschheit sichern, geben wir ihnen dies Wissen als Buch mit und sie werden mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden sein. Amen.
Doch ich gebe zu, die Frage bleibt, ob die auf der Erde verweilenden, nun moralisch anständig oder verwerflich gehandelt haben.