Rotationskurven gemäß ART

Luzifix

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Ob es eigene Überlegung ist, kann ich nicht sagen. Es geistert seit einigen Monaten als Gespenst in meinem Kopf herum. Ich versuche es zu fassen. Der Versuch, irgendwo etwas darüber zu lesen, hat mir eigentlich nur mehr oder minder wirres Zeug geliefert. Übrig geblieben ist, daß die Bedeutung ferner Massen für ein lokales Objekt mit etwa 0,65*Quadrat der Entfernung zunimmt. Das lokale Objekt ist jedoch über die wahre Dichte des Kosmos immer falsch informiert. Verschiedene Orte in einer Galaxie oder Sonne sind verschieden informiert darüber, wie sie sich bewegen müßten, um dem Gravitationspotential lokal gerecht zu werden. Vorausschauend bewegen können sie sich ja nicht. Eigentlich müßte man deshalb dauernd Beobachtungen machen, die bei einer gewissen Präzision den gefundenen Naturgesetzen widersprechen.

Bisher habe ich immer geglaubt, die Information über die in die Galaxienkerne stürzenden Massen (und Massenverluste dabei) würden an den äußeren bereichen der Spiralen mit sehr großer Verzögerung ankommen, also viel größer als die paar Dutzend Ly, die der räumlichen Distanz entsprächen, weil ich davon ausging, das jedes so große SL genau wie beim Licht einen solchen Zeitverzug in der Kausalität physikalischer Ereignisse bedingt. Man hat aber neuerdings Sterne beobachtet, die beim Hineinstürzen in SL unmittelbar Jets verursachten. Das wirft m.E. vieles, was in Verbindung mit Ereignishorizonten auch hier diskutiert wurde, über den Haufen (Wenn es überhaupt stimmt). Wenn die Wirkung der fernen Massen aber wegen der Verdünnung der Massendichte mit der Zeit verlangt, daß sich die Spiralarme einer Galaxie ausbreiten, ihre Pirouette also bei erhaltenem Drehimpuls langsamer werden muß - diese Information aber mit einem großen Zeitverzug bei der Galaxie ankommt - dann sollten sich deren Arme immer etwas zu schnell bewegen, aus unserer Sicht. Mir fällt es in diesem Kontext schwer, die Zeitverzüge bezogen auf die Orte ferner Galaxien, und die Zeit, die das Licht dann von dort nach hier gebraucht hat, korrekt auseinander zu denken. Denn unsere beobachteten Informationen sind ja auch immer "von gestern".
 

SCHWAR_A

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@Luzifix:
Könnte es sein, daß Du dabei etwas übersiehst? Wenn schwarze Löcher Massen aufnehmen, verschwindet diese doch nicht. Das SL wird immer schwerer (und dabei auch größer). Die Gravitation des Kernbereiches einer Galaxie wird dadurch nicht geringer.
 

SCHWAR_A

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@Luzifix:
Wegen der Kräfte auf der "linken Seite" und der "rechten Seite" an einem kugeligen Objekt:
Wenn man über alle Kräfte integriert, liegt die Gesamtmasse aller Partikel der Kugel, bei gleicher Dichte, im geometrischen Kugelzentrum.
Und damit kann man dann wunderbar einfach weiterrechnen...
 

Luzifix

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@Luzifix:
Wenn schwarze Löcher Massen aufnehmen, verschwindet diese doch nicht...
Es ist ja nicht genau bekannt, wieviel von der Materie zerstrahlt, bevor sie den EH erreicht, das ist ein Massendefekt. Daneben hieß es ja immer, der EH würde eine Barriere für Informationen aus der gekrümmten Raumzeit dahinter bilden. Das wurde zwar immer mit dem Licht als Beispiel anschaulich erläutert, faktisch aber ist auch die Ausbreitung einer Änderung des gravitativen Potentials als Welle in der Raumzeit von deren Geometrie abhängig. Die Information über die verschluckte Masse könnte also sehr wohl hundertausende Jahre benötigen, bis die Sterne außen von der Massenzunahme "erfahren". Drittens weiß man nicht, ob in einem SL teilweise Symmetriebrüche aufgehoben werden, die am Beginn des Urknalls für die Erfindung des Phänomens "Masse" sorgten.

...liegt die Gesamtmasse aller Partikel der Kugel, bei gleicher Dichte, im geometrischen Kugelzentrum.
Das ist zweifellos richtig, vermutlich gibt es hier ein Mißverständnis. Es geht um die Gezeitenkräfte, die von fernen Massen auf ausgedehnte kosmische Objekte ausgeübt werden. Gleichdicke Kugelschalenstücke, die innerhalb desselben Raumwinkels liegen, werden mit der dritten Potenz ihrer Entfernung schwerer, bis sie an der Grenze ihrer optischen Wahrnehmbarkeit dann plötzlich jeden Einfluss verlieren. Solange man das statisch betrachtet, kann man gut sagen, daß sich in jedem Punkt alle Kräfte neutralisieren. Da wir aber den Eindruck haben, dass sich alles von uns entfernt, ist die Frage der Kräfteneutralisation an die Frage gekoppelt, wie aktuell die Information über die Kraft bzw. das Feld (aus der kosmsichen Ferne) ist. Und die ist nun mal auf der näheren Seite immer jünger als auf der entfernteren Seite. Nun habe ich überhaupt nicht das Gefühl, das Mißverständnis durchdrungen zu haben?
 

mac

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Hallo Luzifix,

Ob es eigene Überlegung ist, kann ich nicht sagen.
Hm.



Es geistert seit einigen Monaten als Gespenst in meinem Kopf herum. Ich versuche es zu fassen.
Hm.



Der Versuch, irgendwo etwas darüber zu lesen, hat mir eigentlich nur mehr oder minder wirres Zeug geliefert.
Hm. Das kommt vor.



Übrig geblieben ist, daß die Bedeutung ferner Massen für ein lokales Objekt mit etwa 0,65*Quadrat der Entfernung zunimmt.
übrig geblieben? Von was? Vom wirren Zeug?



Das lokale Objekt ist jedoch über die wahre Dichte des Kosmos immer falsch informiert.
Ach! Falsch informiert? Wie soll das gehen? Lügen die angekommenen Informationen dem Objekt was in die Tasche?

Welche Information wäre denn die Richtige? Die die gar nicht oder noch nicht beim Objekt eingetroffen ist?

Verschiedene Orte in einer Galaxie oder Sonne sind verschieden informiert darüber, wie sie sich bewegen müßten, um dem Gravitationspotential lokal gerecht zu werden.
Das was Du hier geschrieben hast läßt also nur die Schlußfolgerung zu, daß es eine Information für das Objekt gibt wie es sich zu bewegen hat und eine weitere, wie es sich eigentlich bewegen müßte. Luzifix, geh in Dich!
habe ich noch nicht endgültig durchdacht.
fang damit wenigstens schon mal beim Schreiben an.



Die Frage von Bernhard
Zum Beispiel die Wirkung der fernen kosmischen Massen, die ja um 100 Ly verzögert an den Flanken der Milchstraße ankommen.
Verstehe ich nicht. Bitte um Erklärung
die Du so ‚nett‘
Solche Verstehe-ich-nichts haben sicher einen gewissen Sammlerwert und lassen sich ev. sogar bei ebay versteigern?
meintest abbügeln zu können, hätte Dir ja vielleicht auch ein Hinweis auf einen weiteren Punkt liefern können, den Du ganz offensichtlich nicht verstehst. Vielleicht liest Du mal nach, welchen Durchmesser die Milchstraße hat und startest anschließend doch mal den Versuch, Bernhards Frage zu beantworten.



Eigentlich müßte man deshalb dauernd Beobachtungen machen, die bei einer gewissen Präzision den gefundenen Naturgesetzen widersprechen.
Ja, müßte man. Manchen fällt hier nur noch der Ausweg in Verschwörungstheorien ein. Andere vermuten, daß sie an entscheidenden Stellen etwas mißverstanden haben.


. Man hat aber neuerdings Sterne beobachtet, die beim Hineinstürzen in SL unmittelbar Jets verursachten. Das wirft m.E. vieles, was in Verbindung mit Ereignishorizonten auch hier diskutiert wurde, über den Haufen
Aus meiner Sicht und Erinnerung an hier Diskutiertes, kann das eigentlich nur einige falsche Annahmen von Dir selber über den Haufen werfen. Ereignishorizont und Akkretionsscheibe sind nicht das Selbe.

Und über den Rest, so meine ich, sollten wir vielleicht besser erst diskutieren, wenn Du wenigstens Bernhards Frage beantwortet hast, also wo Du die 100 Lichtjahre her holst.

Herzliche Grüße

MAC
 

Chrischan

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Hallo Luzifix,

nur eine kleine Anmerkung zu
Es ist ja nicht genau bekannt, wieviel von der Materie zerstrahlt, bevor sie den EH erreicht, das ist ein Massendefekt.
und
Die Information über die verschluckte Masse könnte also sehr wohl hundertausende Jahre benötigen, bis die Sterne außen von der Massenzunahme "erfahren".

Nimm ein SL mit 1000Mo, einen Stern mit 1Mo in einer Entfernung von 0,1Lj vom SL und einen Beobachter in 10Lj vom SL.
Für den Beobachter sind es 1001Mo die ihn anziehen.

Jetzt stürzt der Stern in das SL. Von mir aus zerstrahlen dabei innerhalb einer Sekunde 0,1Mo.
Das SL(inkl. dem Stern, egal ob er noch am ereignishorizont klebt oder schon hinterm EH ist) hat jetzt 1000,9Mo. Die Strahlung strebt in einer Kugelschale (Dicke 300.000km) vom SL weg...
Für den Beobachter sind es immer noch 1001Mo die ihn anziehen. (Laut E=mc[SUP]2[/SUP] "wiegt" die Strahlung immer noch 0,1Mo).

Nach 10 Jahren passiert die Strahlung innerhalb einer Sekunde den Beobachter.
innerhalb dieser einen Sekunde reduziert sich die ihn anziehende Masse um 0,1Mo auf 1000,9Mo.

Es ist jetzt egal wieviel Masse zerstrahlt oder ob überhaupt etwas zerstrahlt, auch ob ein Stern wirklich in ein SL stürzen kann oder o er am EH hängen bleibt, ich möchte nur verdeutlichen:
1. Zerstrahlung von Materie bedeutet nicht sofort einen Massendefekt für einen entfernten Beobachter, weil auch die Strahlung eine Masse hat.
2. Ein Stern (oder auch jedes andere Objekt) welches in ein SL fällt, bleibt mit seiner Masse für einen entfernten Beobachter erhalten. Egal ob es eng um ein SL kreist, ob es am EH "klebt" oder ob es im SL verschwindet. (Wichtig: Die Masse war schon vorher da. Für den Beobachter ist es dabei egal ob die Masse dem Stern gehört oder dem SL. Es kommt damit auch zu keiner Verzögerung in der Wahrnehmung einer Massenzunahme)

Gruß,
Christian
 

SCHWAR_A

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@Lizifix:
Es ist zwar schwierig, Dir zu folgen aber versuchen wir es mal:

Zum ersten schließe ich mich der Erklärung von Chrischan an. Danke, gut erklärt.

Nur noch zum Informationsverlust im SL: Aufgenommene Masse, auch Strahlung, erhöhen seine Gesamtmasse und dadurch seinen Radius. Dadurch ist aber gleichzeitig die Oberfläche gewachsen, was seinen Informationsgehalt erhöht, der ja proportional zu 4πR[SUP]2[/SUP]/l[SUB]pl[/SUB][SUP]2[/SUP] geht.


Du nimmst an, daß es einen plötzlichen Wirkungsabfall jenseits einer bestimmten Entfernung gibt, korrekt? Eine Art maximale Reichweite der Gravitation?
Wenn es das gibt, dann ist der Einfluß in diesem Fall aufgrund der immens großen Enternung wohl zu vernachlässigen, da Gravitation mit 1/r[SUP]2[/SUP] abfällt.

Ich ahne aber, daß Du einer Kugelschale, deren Masse mit r[SUP]3[/SUP] zunehmend angenommen wird, die mit 1/r[SUP]2[/SUP] abfallende Gravitation gegenüberstellst und dadurch zu einem Nettogewinn ~r kommst, und der verschwindet dann <i>plötzlich</i> bei Überschreiten der Expansions-Grenze. Meinst Du das so? Und welche Masse meinst Du hierbei? Eine Art Interstellares Medium, das überall gleichverteilt ist?
 

Luzifix

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Gut, ich habe zwei von den Fehlern bemerkt [10E5 und r statt r²] und fühle mich nun in der gewohnten Weise schockgefrostet. Danke allen, die dran mitgewirkt haben. Natürlich meinte ich nicht ein gleichverteiltes interstellares Medium, sondern die fernen Galaxien und -Haufen, die genügend grob betrachtet, ebenfalls gleichmäßig verteilt sind. Man nimmt ja so unbefangen die Unendlichkeit an...

Es geht eigentlich immer nur um die Frage, ob sich die fernen Kräfte in jedem nahen Punkt völlig aufheben oder eben nicht. Und ich denke nicht. Aber es ist natürlich klar, daß hier viele darüber besser Bescheid wissen. Die mögen sich dazu noch äußern.
 

SCHWAR_A

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@Bernhard & Chrischan:
Wenn sich zwei Massen voneinander entfernen, dabei die Gravitation eine Laufzeit hat, ist dann nicht zu erwarten, daß die Gravitation schwächer ist als bei gegenseitigen Umkreisen? Und natürlich umgekehrt, bei Annäherung verstärkt sich Gravitation?

Ich meine, es gibt ja bereits eine Messung, die durchaus so deutbar ist.

Was denkt ihr?
 

Bernhard

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Hallo SCHWAR_A,

schau Dir dazu vielleicht einfach mal die folgenden Links an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Tajmar#Gravitomagnetischer_Effekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Burkhard_Heim#Theorie
und auch:
http://www.relativ-kritisch.net/forum/viewtopic.php?t=2031
Mit der Beurteilung der heimschen Interpretation der Kontinuitätsgleichung bin ich noch nicht wirklich fertig. Man sollte aber generell wissen, dass die heimschen Arbeiten in ziemlich starkem Widerspruch zur allgemeinen Relativitätstheorie stehen. Man kann da nur noch nachsehen, was von den heimschen Arbeiten vielleicht einen gewissen Wert oder eine gewisse Originalität hat. Im Prinzip ist das aber alles mehr oder weniger Gegen den Mainstream.
Gruß
 

RPE

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... so deutbar ist.

Was denkt ihr?

Schwar_a,

also ich weiss ja nicht...
angefangen mit einem Excel-plot, dann Screenshots von Labviewpanels, und ab S.36 alle Sigmas viel größer als die Means. Was will der Mann uns damit sagen?

Und überhaupt "Frame-dragging": Bei Gravity Probe B ein Mordstheater um nach Jahren überhaupt etwas messen zu können mit der ganzen Erde als "Dragger", und der macht das mit nem albernen Versuchsaufbau zuhause in der Küche?
 

Luzifix

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Ja, danke auch Dir, RPE. Ich bin ja schon zufrieden, daß mich niemand einen Kirmsenphysiker genannt hat, noch nicht mal mac. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

RPE

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Luzifix,

irgendwie check auch ich immer noch nicht ganz, worauf du hinaus willst.

Am Bsp. Andromeda-Milchstrasse vielleicht?

2.5E6 Ly voneinander entfernt.

(2.5E6 + 1E5) / 2.5E6 ~= 1.04

Also ein Unterschied von 4% zw. dem Andromeda-nächsten Ende der Milchstrasse und dem weit entferntesten (ich glaube die Scheiben sind relativ gut in einer Ebene, oder?)

Die Gravitationskraft geht quadratisch, also ungefähr 8% unterschiedliche Kraft auf die äußersten Ränder der Milchstrasse. Vielleicht wird die Milchstrasse dadurch etwas eiereckig, vielleicht aber auch nicht?

Die Massen sind ungefähr gleich (Faktor 10 macht nix). Der Abstand eines michstrassenäußeren Sterns (um die geht es ja) ist allerdings 50 mal kleiner für das Milchstrassenzentrum als für das Andromedazentrum. Quadriert also 2500 mal ist die Gravitatoinskraft kleiner von Andromeda auf den Stern als von der Milchstrasse. Immerhin, kann man da vielleicht sagen, aber sicherlich viel zu wenig, um den Stern wirklich zu beeindrucken bzw. ihn von seiner eigentlichen Bahn um das Milchzentrum abzubringen.

Meintest du so etwas in der Richtung?
 

Luzifix

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Luzifix,
Meintest du so etwas in der Richtung?

Nein, es geht doch um die fernen Massen in ihrer Gesamtheit. Und die Frage, ob diese eine Kraft auf die Arme der Galaxien ausüben, die sich mit der zunehmenden Verdünnung der Materie vermindert. Also, wenn man sich folgendes überlegt: Die Galaxien sind irgendwann entstanden, als diese resultierenden Kräfte, welche die Spiralarme nach außen ziehen wollen, noch groß waren. Und man nimmt an, die damalige Form der Galaxien stand in einem Gleichgewicht mit diesen Kräften. Dann sollte die Verdünnung der Materiedichte in den fernen Kugelschalen einen Effekt auf die Bewegung der Spiralarme haben. Beispielsweise könnten sie dem Zug mit einer gewissen Verzögerung nachgeben und ihre Pirouette verlangsamen, meinetwegen infolge ihrer großen Trägheit oder ihres Informationsverzuges. Oder sie könnten sich auch zusammenziehen, weil sie von innen heraus wie eine Spiralfeder eine gewisse Energie in ihrer Vergangenheit gespeichert haben. Ihre Pirouette würde sich dann beschleunigen. Mir ist schon klar, das ist ein wenig konfus. (Man stelle sich doch nur einmal vor, ein Spiralarm erfährt mit einem Zeitverzug von 50000 Jahren, ob er auf der Gegenseite seiner Galaxie ein Pendant hat, welches das Gleichgewicht erhält. In dieser Zeit kann auf der gegenüberliegenden Seite doch gerade gar nichts sein.) Die Tatsache, daß sich alle Massen gegenseitig mit einem Zeitverzug vermitteln, macht es nicht gerade übersichtlicher. Ich möchte hier aber auf gar keinen Fall Bernhards Thread mit meinen unfundierten Kommentaren verwässern. Deshalb ziehe ich mich an dieser Stelle zurück. Es wäre aber doch originell, wenn man die Dunkle Energie durch so eine einfache "mechanistische" Überlegung aus den kosmologischen Formeln heraus brächte.
 

mac

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Hallo Luzifix,

Gut, ich habe zwei von den Fehlern bemerkt [10E5 und r statt r²] und fühle mich nun in der gewohnten Weise schockgefrostet.
Das tut mir leid. Aber ich glaube, daß Du auch hier wieder nicht wirklich wahrnimmst um was es dabei nicht nur Bernhard tatsächlich ging. Niemand von uns kann aus dem was Du schreibst auf Anhieb entnehmen, ob Du einfach nur einen Schreibfehler gemacht hast, oder ob Du Dich gerade wegen dieser falschen Angaben irgendwo verheddert hast. Bevor man nun darauf antwortet, ist es sicher angebracht das erst mal zu klären und genau dieser Klärung diente Bernhards Frage und meine Nachfrage.


Ja, danke auch Dir, RPE. Ich bin ja schon zufrieden, daß mich niemand einen Kirmsenphysiker genannt hat, noch nicht mal mac. :)
Abgesehen davon, daß ich mit dem Begriff nichts anfangen kann, kann ich mich auch nicht erinnern jemals jemanden so genannt zu haben.

Den Teil den Du hier knapp anderthalb Stunden später wieder gelöscht hast, wollte ich Dir eigentlich hier auch beantworten, zumal er meiner Meinung nach ein deutlicheres Schlaglicht auf das geworfen hat, was Du anscheinend bisher mißverstehst.


Natürlich meinte ich nicht ein gleichverteiltes interstellares Medium, sondern die fernen Galaxien und -Haufen, die genügend grob betrachtet, ebenfalls gleichmäßig verteilt sind.
Ja. Im Sinne Dieser Diskussion macht das auch keinen Unterschied.


Man nimmt ja so unbefangen die Unendlichkeit an...
man nimmt keineswegs unbefangen die Unendlichkeit an. Weder beides zusammen (unbefangen und Unendlichkeit) noch jedes für sich.


Es geht eigentlich immer nur um die Frage, ob sich die fernen Kräfte in jedem nahen Punkt völlig aufheben oder eben nicht.
Bei einer homogenen Massenverteilung auf großen Skalen, und die wird so beobachtet, ja! Und das kann man auch qualitativ und quantitativ begründen.



Und ich denke nicht.
und dafür schreibst Du keine Begründung.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Du liefert eine plausible Begründung nach, dann kann man darüber diskutieren, oder Du sagst, daß Du keine Begründung hast, dann kann man es erklären.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Luzifix,

Nein, es geht doch um die fernen Massen in ihrer Gesamtheit. Und die Frage, ob diese eine Kraft auf die Arme der Galaxien ausüben, die sich mit der zunehmenden Verdünnung der Materie vermindert.
Du unterliegst hier einem grundsätzlichen Mißverständnis.

Eine Kraft, die von allen Seiten gleich stark wirkt, führt zu keiner Beschleunigung, denn es gibt dabei keinen Gradienten. Egal wo wir auch immer sind, bei einer homogenen Massenverteilung um uns herum, gibt es zwar ein Gravitationspotential, aber keine Richtung in der es zu oder abnimmt. Wenn es sich auch zeitlich verändert, führt das trotzdem zu keinem lokalen Gradienten, denn diese Veränderung ist überall um uns herum ebenso gleichförmig.


Grundsätzlich:
Innerhalb einer Kugelschale aus homogen verteilter Masse/Energie, egal ob man sich in ihrem Zentrum oder an ihrem inneren Rand befindet, wird man relativ zur Kugelschale nicht beschleunigt. Sobald man sich außerhalb der Kugelschale befindet, wird man von der Masse der Kugelschale so beschleunigt, als wäre alle Masse dieser Kugelschale in ihrem geometrischen Zentrum.
Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationsfeld#Newtonsches_Schalentheorem


Da wir uns im Universum im ‚Zentrum der Kugel‘ befinden, aus der uns noch Information erreicht, ist es qualitativ genau so, als wären wir im Zentrum der Sonne oder der Erde und dort wären wir auch schwerelos und keiner Beschleunigung (durch die homogen verteilte Masse der Kugel) ausgesetzt. (Das ist nicht dasselbe wie kein Gravitationspotential.) Siehe dazu auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Erdschwerefeld#Im_Erdinneren

Und noch was: In den vergangenen 100000 Jahren hat sich der Radius, der die Dichte des Universums bestimmt, um 0,0073 ppm vergrößert.

Kannst Du selber nachvollziehen: 71 km/s und Megaparsec beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit, der Rest ist simple Verhältnisrechnung.



Also, wenn man sich folgendes überlegt: Die Galaxien sind irgendwann entstanden, als diese resultierenden Kräfte, welche die Spiralarme nach außen ziehen wollen, noch groß waren.
Ohne Gradient keine Richtung in die diese Kräfte wirken. Daran kann auch ein zeitlicher Gradient nichts grundsätzlich ändern, denn jeder Ort innerhalb der Milchstraße erfährt diese Änderung zur selben Zeit und da sich aus diesem Grund zwar das Potential, aber nicht der Gradient verändern kann, gibt es weder eine zusätzliche noch eine zeitlich differentielle Beschleunigung.



Beispielsweise könnten sie dem Zug mit einer gewissen Verzögerung nachgeben und ihre Pirouette verlangsamen, meinetwegen infolge ihrer großen Trägheit oder ihres Informationsverzuges.
Im Sonnensystem kann man das nachweisen. In der Milchstraße ist das schwieriger, weil sie viel weniger inhomogen ist, als das Sonnensystem. Wenn die ‚neue‘ Gravitationsinformation durch die Lichtgeschwindigkeit nicht sofort an Ort und Stelle eintrifft, dann bedeutet das ja nicht, das in der Zwischenzeit keine Information an Ort und Stelle eintrifft.



Herzliche Grüße

MAC
 

Luzifix

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Hallo mac!

Danke, daß Du Dir so ausführlich für Deine Kritik Zeit genommen hast. Deine Erläuterungen zu dem Gradienten habe ich nicht verstanden. Die Kräfte kommen doch quasi mit c, also erreichen Änderungen verschiedene Punkte im lokalen Raum zu unterschiedlichen Zeiten. Ich werde noch gründlicher darüber nachdenken.

Zu dem Kommentar, den ich in der Nacht gelöscht hatte: Ich würde es nicht schaffen, zu beweisen, daß zwei einander gegenüberliegende Punkte in einer rotierenden und drüberhinaus in ihrem Haufen bewegten Galaxie niemals zu qualitativ gleichen (=austausschbaren) Universen gehören können, also bezüglich der Kräftedynamik und Wirkungen. Für zwei in einem expandierendem Universum ruhende Punkte kann man das beweisen. Ich hoffe mal, Du kommst an dieser Stelle eher weiter, wo ich nun stecken geblieben bin.
 

SCHWAR_A

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@Bernhard & RPE:
danke für die Info.

Jetzt wüßte ich gerne eure Meinung hierzu:

Wenn Gravitation eine Ausbreitungs-Geschwindigkeit hat, dieselbe wie auch EM-Wellen, ist es dann abwegig, Gravitation quasi so zu behandeln wie EM-Wellen und dadurch sogar ein EM-Wellen-Modell der Gravitation aufzubauen?
So ein Modell soll ja keiner bestehenden Theorie widersprechen, sie höchstens erweitern. Insbesondere SRT und ART sollen vollständig gültig bleiben.
Daher macht m.E. der Ansatz Sinn, Gravitation als eine Wirkung von EM-Wellen zu formulieren.
 

RPE

Registriertes Mitglied
...sogar ein EM-Wellen-Modell der Gravitation aufzubauen?
So ein Modell soll ja keiner bestehenden Theorie widersprechen, sie höchstens erweitern. Insbesondere SRT und ART sollen vollständig gültig bleiben.

SCHWAR_A,
was soll dieses EM-Wellen-Modell denn mehr können, als die Gravitationswellen der ART?

Daher macht m.E. der Ansatz Sinn, Gravitation als eine Wirkung von EM-Wellen zu formulieren.

"Wirkung von EM-Wellen"? Meinst du ähnlich wie EM-Wellen? Oder was meinst du mit "Wirkung von"?
 
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