Rosetta - Philae - die Landung auf 67P/Churyumov-Gerasimenko

Herr Senf

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Hallo Ralf, danke,
ist aber die Beschreibung für MUPUS, die beste die ich bislang sehen "durfte".
Interessant, der Hammer war nur bis 2 MPa ausgelegt und jetzt ist der Mechanismus kaputt.
Wenn man im Frühjahr Philae zurückkriegen würde, wird hm(?) mit dem PEN nichts mehr gehen.
Also kriegt man kein Temperaturprofil unter der Oberfläche beim Abdampfen.
Bleiben die Hoffnungen bei SD2 (Artikel hatte ich bei den Italienern gefunden, jetzt link verpasselt).
Vlt ist die Kruste dann etwas "aufgeweicht", wenn man rein will braucht man Anpresskraft um/über 10 N.
Geht aber auch nicht ohne die Harpunen, so gesehen letzte Chance, wenn sich Philae nicht verletzt.
Mit den Beschleunigungssensoren und der Eindringtiefe ließe sich ein "Krustenprofil" erstellen.
Grüße Senf
 

Dgoe

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Habe ich das richtig verstanden,

um mit dem Bohren beginnen zu können, muss man schon vorher gebohrt haben sozusagen, also sich per Harpune festgehakt oder mit den Schraubfüßen fixiert haben, eben um Gegendruck zu gewährleisten ...

Praktisch wäre es, wenn man ein kleines Loch oder passende Vorsprünge hätte und sich das Gerät flexibel so positionieren, bzw. spannen ließe, dass es auf der gegenüberliegenden Seite gegen Felsen drückt.

Hätte man so in den Lieferbedingungen festhalten sollen. *scherz*

Gruß,
Dgoe
 

astronews.com Redaktion

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Rosetta: Das Geräusch von Philaes Landung

Die jetzt vom DLR veröffentlichte Tondatei ist kaum zwei Sekunden lang und stellt trotzdem etwas ganz Besonderes dar: Zu hören ist darauf nämlich, wie der Lander Philae auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko aufsetzt - aufgezeichnet von den Sensoren an den Füßen des Landers. Das Geräusch verrät den Forschern einiges über die Oberfläche des Kometen. (20. November 2014)

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Dgoe

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Hallo,

wundert sich - außer mir - noch jemand, dass man die Oberfläche für fluffig und porös gehalten hat (wie ich zumindest herauslese), wobei man doch schon vorher wusste, dass Wassereis (auch schmutziges) unter den gegebenen Temperaturen ziemlich hart werden kann. Es verhält sich ja möglicherweise anders in aktiven/aktiveren Regionen, die man zur Landung aber außen vor gelassen hat.

Schmutzige Schneebälle, wie man Kometen schon bezeichnet hat (wenn ich mich richtig erinnere) können auch bei uns "beton-hart" werden, nach einiger Zeit, wie manche Kinder schmerzlich erfahren.

Jedenfalls waren die Chancen auf etwas hartes zu stoßen doch fifty-fifty vielleicht, nicht sooo unwahrscheinlich, oder nicht?

Gruß,
Dgoe
 

pane

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Hallo,

zu dem gesagten stellen sich mir ein paar Fragen:

Die Primärbatterie soll 60h halten. Was hat das mit der Zeit zu tun, es kommt doch darauf an, was in der Zeit gemacht wird.

Der Akku war doch auch geladen, oder etwa nicht? War das mit eingerechnet oder sowieso völlig unbedeutend?

Stimmt es, dass der Akku zur Zeit zu kalt ist, und gar nicht laden kann? Auch nicht, wenn genügend Strom da ist?

Wenn Philae sich im Standby Modus befindet, benötigt es doch auch Strom, wenn auch nur sehr wenig? Oder mache ich da einen Denkfehler?

Warum soll es für Philae (auch für Rosetta?) gefährlich werden, wenn der Komet sich der Sonne nähert? Ich bin mir sicher, dass Rosetta und Philae der Sonne schon mal näher waren, als sie es je wieder sein werden.

67P/Tschurjumow-Gerasimenko dreht sich in 12,76h um die eigene Achse, aber wie verläuft diese Achse?

Danke und Gruß
pane
 

pane

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Schmelzpunkte dazu sind Eis 0°C, CO2 -78°C und CH4 -182°C mit einem Siedepunkt von -162°C.

Das sind die Daten für den irdischen Normaldruck. Auf 67P/Churyumov-Gerasimenko ist der Druck aber Minimal. Da wird jedes Material sublimieren, also vom festen gleich in den gasförmigen Zustand übergehen. Flüssigkeiten gibt es auf einem Kometen wohl nicht.

Gruss pane
 

zabki

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wundert sich - außer mir - noch jemand, dass man die Oberfläche für fluffig und porös gehalten hat (wie ich zumindest herauslese), wobei man doch schon vorher wusste, dass Wassereis (auch schmutziges) unter den gegebenen Temperaturen ziemlich hart werden kann.

ja, ich in #177
 

Dgoe

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Stimmt es, dass der Akku zur Zeit zu kalt ist, und gar nicht laden kann? Auch nicht, wenn genügend Strom da ist?
Hallo pane,

dazu weiß vielleicht Wotan etwas, oder auch viele andere wahrscheinlich.
Aber woher hast Du das, dass ein kalter Akku nicht laden könnte, wenn die Panels Strom liefern?

Gruß,
Dgoe
 

Dgoe

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Könnte es sein, daß nur die Oberfläche so hart ist, sich im Innern aber die erwartete "lockere" Struktur findet?
Ja, stimmt, muss ja wohl, wenn die berechnete Masse eine solch kompakte Dichte nicht zulässt. An der Oberfläche ist es ja auch am Kältesten. Gut, der gravitative Druck im Inneren dürfte nicht so die Rolle spielen wegen Wärme, aber immerhin etwas vielleicht. Irgendwie isolieren die Schichten sich ja auch zu Mitte hin...

Hier sei vielleicht 'mal angemerkt für Mitleser, dass wir 2 dabei unter Laien fachsimpeln, muss nicht automatisch gleich korrigiert werden von anderen, vielleicht irgendwann erst oder auch nie - meistens jedoch, wenn krass falsch oder daneben.

Gruß,
Dgoe
 

pane

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Aber woher hast Du das, dass ein kalter Akku nicht laden könnte, wenn die Panels Strom liefern?

Aus der Wikipedia, Artikel Philae (Sonde), Abschnitt Betriebsdauer:
Momentan reicht der tägliche Energiegewinn von Philaes Solarzellen nicht aus, um die wiederaufladbare Sekundärbatterie auf Betriebstemperatur zu heizen und zu laden.

Gruß
pane
 
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zabki

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Herr Senf hat ja wohl in #180 die Überlegungen in etwa bestätigt. Vielleicht mal Tschuri kräftig schütteln und hören, ob's rumpelt und pumpelt (ich weiß, es gibt subtilere Verfahren..)
 

Herr Senf

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1. Die Primärbatterie soll 60h halten. ... Der Akku war doch auch geladen ...War das mit eingerechnet?
2. Stimmt es, dass der Akku zur Zeit zu kalt ist, und gar nicht laden kann? Wenn Philae sich im Standby Modus befindet ... ?
3. Warum soll es für Philae (auch für Rosetta?) gefährlich werden, wenn der Komet sich der Sonne nähert? ...
4. 67P/Tschurjumow-Gerasimenko dreht sich in 12,76h um die eigene Achse, aber wie verläuft diese Achse?
Hallo pane,
zu 3) Bei Abständen > 2AE mußte Philae mit 15 Watt von Rosetta geheizt werden, jetzt ganz alleine kühlt er aus, sollte kein Problem sein.
Näher als 2AE wird es ihm aber zu warm und er hat keine Klimaanlage dabei, von daher ist das schattige Plätzchen jetzt vlt von Vorteil.
zu 2) Der erste Strom im Frühling muß den Akku und Philae aufwärmen, erst dann geht er auf Sendung, dann können Versuche folgen.
Im stanby braucht er keinen Strom, hat ja auch keinen, er ist hardwareseitig immer eingeschaltet und reagiert auf die Akkuspannung.
zu 1) Die Akkuladung wurde bei der Primärmission mit verbraucht, eine geringe Aufladung erfolgte erst nach der 35°-Drehung.
zu 4) Rotationsachse würde mich auch interessieren, hatte sie schon mal, aber den link seitdem nicht wiedergefunden.

Deine Anmerkung zur Sublimation ist ok, aber ich hatte ja pi*Daumen drübergeschrieben, um es mir einfacher zu machen.
Zustandsdiagramme und Sublimationskurven mit Tripelpunkten wäre für die bloße Vorstellung für "uns Laien" etwas umständlich.
Natürlich sublimieren H2O und CO2 unterhalb der Schmelzpunkte im Vakuum ohne Flüssigkeitsphase, aber oberhalb geht's noch schneller.
Bei CH4 habe ich extra den Siedepunkt von -162°C angeführt, weil der Tripelpunkt bei -182°C liegt, erklärt die Titanatmosphäre .
Der Sublimationsdruck beträgt 0,117 bar, von daher wäre flüssiges Methan im Komet in kleinen dichten Einschlüssen vorstellbar.

Grüße Senf
 

Kibo

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wundert sich - außer mir - noch jemand, dass man die Oberfläche für fluffig und porös gehalten hat (wie ich zumindest herauslese), wobei man doch schon vorher wusste, dass Wassereis (auch schmutziges) unter den gegebenen Temperaturen ziemlich hart werden kann?

Hi Joe,

Ein Komet ist ja im Prinzip ein ursprüngliches zusammengeklumptes Stoffgemisch im Weltraum. Das heißt die Stoffe liegen mehr oder weniger so vor, wie sie bei der letzten Supernova entstanden sind. Insbesondere alle bei uns als feste Materialien vorliegenden Stoffe wurde nie zusammengeschmolzen und liegen dort als in Eis gebundener Staub vor.
Kommt Tschuri der Sonne erswt einmal nahe, dann sublimiert eine große Menge Wasser und ist dann weg, davon friert so gut wie nichts wieder fest. Was dann übrig bleibt, ist eine dicke fluffige Staubschicht.

(Meine persönliche Interpretation aus dem was ich als Leihe so über Kometen gelesen habe.)
 

pane

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zu 3) Bei Abständen > 2AE mußte Philae mit 15 Watt von Rosetta geheizt werden, jetzt ganz alleine kühlt er aus, sollte kein Problem sein.
Näher als 2AE wird es ihm aber zu warm und er hat keine Klimaanlage dabei, von daher ist das schattige Plätzchen jetzt vlt von Vorteil.

Hallo Herr Senf,
beim Start und bei den Erd-Swing-bys war Philae aber nur 1AE von der Sonne entfernt. Hat da Rosetta gekühlt? Aber wie? Wie soll so eine arme kleine Sonde die überschüssige Wärme los werden?

Für Rosetta ist das Perihel dann aber kein Problem und kann weiter aktiv bleiben?

zu 2) Der erste Strom im Frühling muß den Akku und Philae aufwärmen, erst dann geht er auf Sendung, dann können Versuche folgen.
Im stanby braucht er keinen Strom, hat ja auch keinen, er ist hardwareseitig immer eingeschaltet und reagiert auf die Akkuspannung.

Das heißt aber auch, dass bei der geringsten Akkuladung immer wieder versucht wird hochzufahren, dann aber zusammenbricht, weil der Akku dann wieder leer ist?

zu 1) Die Akkuladung wurde bei der Primärmission mit verbraucht, eine geringe Aufladung erfolgte erst nach der 35°-Drehung.

ok, aber wieso nur 60h? Solange Philae nicht bohrt und hämmert und auch die Gyroskope abgeschaltet sind, müsste es doch egal sein, wie lange es dauert. Oder war es eine Heizung, die jetzt aber auch nicht funktioniert? Woher kam dann aber die Hoffnung, dass sich Philae sich bald wiedermeldet? Das dürfte doch erst passieren, wenn die Sonne alles aufheizt.


Deine Anmerkung zur Sublimation ist ok, aber ich hatte ja pi*Daumen drübergeschrieben, um es mir einfacher zu machen.

Schmelzpunkte sind ja in Ordnung, die sind nicht weit weg von den Tripelpunkten. Ich fand nur den Siedepunkt etwas merkwürdig.

Natürlich sublimieren H2O und CO2 unterhalb der Schmelzpunkte im Vakuum ohne Flüssigkeitsphase, aber oberhalb geht's noch schneller.
Bei CH4 habe ich extra den Siedepunkt von -162°C angeführt, weil der Tripelpunkt bei -182°C liegt, erklärt die Titanatmosphäre .

Den Titan finde ich auch mächtig interessant. Wie ähnlich er auf gewisser Weise der Erde ist, obwohl alles natürlich ganz anders ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Gruß
pane
 

FrankSpecht

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Moin,
beim Start und bei den Erd-Swing-bys war Philae aber nur 1AE von der Sonne entfernt. Hat da Rosetta gekühlt? Aber wie? Wie soll so eine arme kleine Sonde die überschüssige Wärme los werden?
Besser, als Wärme los zu werden ist, diese gar nicht erst heran zu lassen.

Philae befand sich während des Flugs auf der entgegengesetzten Seite der High Gain Antenna (HGA)[SUP]1[/SUP], die zur Kommunikation immer in Richtung Erde zeigte. Somit lag Philae, wie viele andere Instrumente auch, im Schatten[SUP]2[/SUP].

[1] http://www.bernd-leitenberger.de/philae.shtml
[2] http://sci.esa.int/rosetta/25184-rosetta-s-high-gain-antenna-passes-critical-review/
 
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Dgoe

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Kommt Tschuri der Sonne erswt einmal nahe, dann sublimiert eine große Menge Wasser und ist dann weg, davon friert so gut wie nichts wieder fest. Was dann übrig bleibt, ist eine dicke fluffige Staubschicht.
Hi Kibo,

ok, nur dass der Sonnenwind auch etwas von dem Staub weg bläst, der dann mit zum Schweif beiträgt.

Gruß,
Dgoe
 
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