Morgen
Moin, pauli und Ralf,
das Schwelgen in alten Zeiten (so schön auch mir das bisweilen gefällt) hilft Alex74 leider nicht, eine heutige Programmiersprache zu finden, die seinen Anforderungen gerecht wird.
Naja das hat schon etwas konstruktives. Selbst Legenden wie Bjarne Stroustrup (Erfinder von C/C++) oder Larry Wall (Erfinder der Programmiersprache
Perl) oder Richard Stallman (Gnu Compiler Collection GCC) sagen ganz klar: Die Sprachvielfalt ist nichts schlechtes. Im Gegenteil. Die einzelnen Lager
lernen voneinander und die heutigen Programmierer haben eher die Qual der Wahl sich unter den ganzen tollen Sprachen die es heute gibt zu entscheiden.
Wenn man alle Sprachen zusammen rechnet, dann kommt man sicher auf über 100 Sprachen und die besten Konzepte die ich bisher wirklich gesehen
habe, das waren Pascal, C++, Perl, Lisp und Java.
C als Sprache war offensichtlich von den Unix Erfindern mal als Joke gedacht gewesen (die haben dann später selbst Jahre lang nur in Pascal
programmiert) und konnten sich nicht vorstellen das jemand so Masochistisch damit wirklich ernsthafte Programme schreiben zu wollen

Wie dem auch sei, C hat überlebt und ist auch heute noch ultra wichtig und durch die Erweiterung der Programmiersprache C++ 1983
durch Bjarne Stroustrup hat es in der Kombination erheblichen Aufwind erhalten (das gleiche, wenn auch etwas geringer kann man
übrigens von Pascal/Objectpascal->Delphi und C# behaupten). Delphi wird bis heute als möchtige RAD Entwicklungsumgebung
amgeboten und damit lassen sich sogar Crosskompilate für Windows und Mac Systeme erstellen (sprich man kann auf Windows
Mac Programme erstellen die dann auf dem Mac laufen) und der heutige Delphi Compiler ist sogar 64-Bit fähig und hat eine ziemlich
hartnäckige Fanbase und das schon seit vielen Jahren. Es gibt sogar einen OpenSource Ableger (Lazarus) Für Linux/Windows und Mac.
Und was viele .NET Programmierer vielleicht gar nicht ahnen... .NET und C# wurde von Anders Heilsberg (dem Delphi Erfinder) entwickelt
der von Borland zu Microsoft gekommen ist. Jedem alten Visual Studio Hasen ist ja vielleicht schon mal aufgefallen, das Visual Studio.NET
nach Visual Stuido 6.0 etwas völlig anderes war als noch vorher.
Was ich damit sagen will:
Klar gibt es viele Experimente und unzählige Werkzeugtaschen (Programmiersprachen) aber wenn man mal Fleisch an den Knochen
bringen will, dann bleiben in der Praxis nur sehr wenige Programmiersprachen über die so mächtig sind das man damit die meisten
Anwendungszwecke erschlagen kann. C/C++ hatte bisher keine großen Affinitäten zum Internet (ausser CGI, Servererweiterungen
und seit kurzen Googles Native Unterstützung von C/C++ im Browser). Es muss ja seinen Grund haben warum C (40 Jahre alt) und
C++ (über 30 Jahre) immer noch so populär sind und jeder Compuert (von klein bis gross) native C/C++ Programme beherbergt.
Mit C/C++ und all seinen Möglichkeiten und Feinheiten kann man verdammt weit kommen bevor man auf irgendwelche Grenzen
stösst (egal in welchen Gebiet) und für alles andere (wie Webprogrammierung) gibt es halt Spezialisten wie PHP und JavaScript
und für die Gestaltung und Design halt Markup Sprachen wie HTML/CSS (das ist aber eher für Designer und Grafiker wichtig).
Mit:
C/C++ (native)
PHP5
JavaScript
Kann man aus meiner Sicht jede Programmiertechnische Herausforderung bewältigen.
Der härteste Brocken ist natürlich wirklich in C/C++ gut zu werden, aber PHP5 bekommt man damit quasi geschenkt, da
viele PHP Eigenheiten von C/C++ abstammen und relativ primitiv sind (ein echter C/C++ Programmierer muss da schon öfters
mal grinsen). JavaScript muss man aus meiner Sicht gar nicht komplett verstehen und ist von den 3 Sprachen wirklich noch
das einfachste und ist eher für Miniskripte im Browser gut als für große Projekte). Ich selbst setze JavaScript nur sparsam
ein und bin damit trotzdem immer zum Ziel gekommen.
Manchmal wundere ich mich, wie in der IT Welt in der jede Woche scheinbar eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird im
Kern doch am Ende nur die bewährten Sachen übrig bleiben aber irgendwie ist das auch beruhigend
Gruß, Peter