Guten Morgen
Ich habe mich schon damals schwer getan mit Programmcodes anderer, so hilfreich sie auch waren. Programmieren war immer Hobby und es gehörte einfach zu den Dingen, die mir daran keinen Spaß machten und ich daher auch immer vermieden hatte. Ich weiß daher nicht, ob ich mit Engines oder anderen Schablonen dieser Art so glücklich werden würde.
Ok das ist natürlich der härtere Weg aber dabei lernst Du dann auch mehr (es hat alles seine Vor und Nachteile).
Daher kam ich auch auf Java; weil es offenbar Anwendungen in allen Richtungen ermöglicht (wie gesagt z.B. auch das erwähnte Minecraft (
http://www.youtube.com/watch?v=T0FMWaaWjwk - das zeigt was Java alles kann, auch wenn das natürlich einige Ligen über meinem Projekt schwebt).
Also ich habe viele Jahre in Java aktiv entwickelt und mache das hin und wieder immer noch. Gegen Java als Sprache und Pattform hatte ich eigentlich nie etwas, auch nicht so lange Java noch SUN gehörte. Nachdem die aber von Oracle gekauft wurden und Oracle Google und zig andere Firmen aus blanker Geldgier verklagt und mit Patentansprüchen gegen OpenSource schießt (und gerade die haben Java aus dem Tal der Tränen wieder zu einer breit akzeptierten Sprache gemacht, nach dem Java nun Ende der 90er ein extrem schlechtes Image hatte, vor allem wegen der Performance) . Oracle hat es aber binnen kürzester Zeit geschafft so ziemlich alle zu vergraulen die viel für Java beigetragen haben (vor allem die Apache Software Foundation, die für ca. 80% der Java Communitybeiträge verantwortlich war). Aber abseits von Oracles auftreten ist Java natürlich immer noch eine gute Plattform nebst Programmiersprache. Wenn Dich Java wirklich reitzt, dann kann ich Dir die beiden vorzüglichen Entwicklungsumgebungen
NetBeansund
IntelliJ IDEA empfehlen. Netbeans ist OpenSource und von IDEA gibt es eine kostenlose Version.Hier die Links:
NetBeans 7 (kostenlos, sehr mächtig und OpenSource)
http://netbeans.org/
IntelliJ IDEA (komerziell, gibt aber eine kostenlose Community Edition)
http://www.jetbrains.com/idea/
Die Top Features:
Extrem mächtige Code Bearbeitungsfuktionen. Fehler und Lösungsvorschläge werden schon beim tippen angezeigt. Codefolding und Codeblöcke sorgen dafür das man stehts den Überblick auch in sehr großen Files behält. Darüber hinaus besitzen beide Programme extrem mächtige Refactoring Features (etwas das Du noch lieben lernen wirst, wenn Du öfters programmierst). Im Grunde genommen ist Refactoring die Antwort auf deine in deinem Post gemacht andeutung(das man später oftmals alles wieder umwirft und bestimmte Dinge neu schreibt). Refactoing ist genau dafür eine sehr gute Hilfestellung. Stell Dir vor, Du hast eine Funktion geschrieben und diese Funktion wird im weitern Programmverlauf 3000 mal von anderen Routinen aufgerufen (das dürftest Du aus deiner Assembler und Basic Zeit ja noch kennen), dann wäre es heikel so eine Funktion die so oft aufgerufen wird zu verändern. Genau da springt Refactoring ein. Du veränderst die Funktion/Routine und alle übrigen, 3000 Aufrufe werden automatisch so angepasst, das keine Fehler auftreten. Das ist natürlich gerade für Leute die gerne nachträglich an Ihrem Code rumbasteln wollen enorm hilfreich und geht weit über Suchen + Ersetzen eines Texteditors hinaus.
Nostalgie...
Wenn ich jetzt neu anfangen würde zu programmieren, ich hätte mir gewünscht das mir so etwas jemand vorher erzählt, das erspart einen den einen oder anderen Wutanfall und ein paar graue Haare

Wenn es Dir also mit OOP, Programmierung und Java wirklich ernst ist, solltest Du den beiden Programmen eine Chance geben, sie sind beide wirklich gut. Das Programmierwerkzeug Eclipse wird zwar auch von vielen Programmierern verwendet aber das ist am Anfang wirklich etwas zu kompliziert, denn Eclipse muss man sich nach der Installation noch erst "hinbiegen" damit es das macht was man eigentlich will und alleine das kann schon abschreckend sein.
Eine wichtige Frage habe ich bezüglich der Gewöhnung an eine neue Sprache auch noch:Mir fiel auf daß anscheinend viele Sprachen heutzutage in ganz normalen Texteditoren geschrieben werden und man daher bei einigen Sprachen sehr auf Einrückungen achten muß - oder selbst verantwortlich ist wie leserlich der Code nun ist.
Naja das ist eigentlich nur bei Python der Fall. Python ist schon recht mächtig, aber es hat leider auch ein ziemliches Versionschaos und ist eigentlich nur eine Sprache für die Konsole (DOS/Linux/Unix Befehlsprompt) und eventuell für die Erstellung dynamischen HTML Seiten (so wie PHP, Perl, Ruby, Groovy und Scala). Windows Fensterprogramme lassen sich damit nur mit Tricks und Haken realisieren, aber wenn man genug Geduld und Spass an der Sache hat, geht natürlich auch das.
Das empfinde ich als kolossalen Rückschritt.
Ich kann dem auch nichts abgewinnen und deswegen ist Pyhton auch nicht so meins.Aber ebenso wenig mag ich Sprachen mit dynamischer Typisierung (z.B PHP, JavaScript, VB). Sollte ein Fehler eintreten, dann weiß man bei einer stark typisierten Sprache wie Java, C/C++ oder C# einfach schneller wo der Fehler liegt und kann ihn beheben (Java und C# unterscheiden sich von der Syntax übrigens kaum).
Ich bin von meinen Programmen damals gewohnt daß die Programmiersprache, ganz egal ob Basic oder Assembler, einen eigenen Editor bereithält der Einrückungen automatisch macht und sich bei Syntaxfehlern direkt bei Eingabe beschwert.
Es gibt natürlich auch heue noch Editor die so etwas können. Aber für ernsthafte Programmierung sind die kaum geeignet,
wenn man mal von den Linux/Unix VI und Emacs Editorien absieht (aber die zu beherrschen ist ebenfalls eine eigene Kunst für sich).
Fazit:
Es gibt zwar hunderte, verschiedene Programmiersprachen, aber nur wenige Sprachen die wirklich wichtig sind und die es sich
lohnt wirklich zu lernen.
1) C/C++ (auch nach zig Jahrzehnten immer noch die wichtigste Sprache) (vor allem Pc, Mac und Linux Programmierung sowie LowLevel/Hardware)
2) Java. (immer wieder tot gesagt, aber unglaublich flexibel: Server, Web, Desktop und Mobile Programmierung - Haupteinsatz Wirtschaftsapplikationen)
3) Webspezifische Sprachen: PHP5+SQL und/oder JavaScript+HTML5 (quasi jede Website: ob letzte Drecksseite oder Largescale Website ist damit gemacht)
Zu Microsoft .NET Plattform und zugehörige Sprachen (C#.NET, VB.NET, C/C++.NET, F#, J#)...
Zum Thema der .NET Sprachen habe ich ja im vorherigen Beitrag schon einiges gesagt. Ich denke nicht, dass sich auch nur eine .NET Sprache langfristig durchsetzen wird. Ich beobachte .NET seit der Technical Preview von 1999 und war in unserer Firma einer der ersten die das blanke SDK (noch auf der DOS Befehlszeile) ausprobiert und sogar meinen Chef überredet hat es in unserer Internetagentur einzusetzen (vor allem ASP.NET). Für die Webprogrammwierung war und das war auch ok. Nur für die Clientprogrammierung bringt es einfach zu viele Nachteile, Restriktionen und Unzulänglichkeiten mit sich als das man es guten gewissens empfehlen könnte. Allenfalls das nicht von Microsoft stammende Mono ist hier eine wohltuende Ausnahme, aber das wird kaum auf Windows Systemen (und auch nicht auf Linux / Unix eingesetzt).
Ich würde sagen mit Java liegst Du mit Sicherheit nicht falsch.Die Sprache bietet wirklich eine Menge Potential und ich wäre vermutlich auch noch heute aktiv
in der Javaentwicklung involviert wenn nicht Oracle als neues Evil Empire erschienen, Java an sich gerissen und die Java Community durch seine blanke Gier und Patenttrollerrei gesprengt hätte. Es ist wirklich ein Trauerspiel was Oracle da anstellt aber man kann es leider nicht ändern.Ich persönlich bin jetzt vorsichtiger
was Closed Source Software angeht.
Gruß, Peter