Potentielle exotische aber lebensfreundliche Welten (Denkmodelle)

Dgoe

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Fortsetzung:

Man bräuchte also rund 18 Billionen von diese Brocken für das Vorhaben (der Einfachheit halber hier die genaue Größe in Eisform und Verunreinigung mal ignoriert - sind sagen wir mal noch etwas größer dann (~50 m Durchmesser)).

Jetzt haben wir, sagen wir mal 2500 Millionen Jahre Zeit dafür. Das wären dann rund 20 Einschläge pro Tag (unser Jahr und Tag kann dem dortigen auch entsprechen).

Das ist in der Tat ziemlich viel über einen langen Zeitraum, aber dafür ein recht harmloses Bombardement. Gut, einige größere Brocken dürften es schon sein, aber der Zustrom müsste schon enorm sein, wenn man bedenkt, wie wenig prozentual den Planeten treffen würden.

Gruß,
Dgoe
 
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Mahananda

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Hallo Martin,

Ich nehme an, es kommt dort auch (wie hier auf der Erde) auf die Zähigkeit der Lava an, wie steil ein solcher Vulkan wird, oder?

Wir haben ja auf der Erde auch untermeerische Vulkane. Und die haben in der Regel eher dünnflüssige Lava.

Zudem kühlt das Wasser die Lava doch viel schneller als Luft ab, und das macht unterseeische Vulkane entgegen des besseren Abtransprotes durch die Strömung wiederum steiler.

Nein. Je schneller die Lava abkühlt, um so schneller bricht die dünne Oberflächenschicht auf, so dass die von unten weiter drückende Lava einfach weiterfließt. Steile Hänge bewirken, dass die Lava schneller daran entlang nach unten abfließt und sich in der Breite verteilt. Spitzkeglige Vulkane sind in der Regel Schichtvulkane, wo sich Lockermaterial mit Lavaschichten abwechselt. Unter dem Wasser häuft sich aber kein Lockermaterial so an wie das oberirdisch geschieht. Deshalb findet man Schichtvulkane stets oberirdisch. Untermeerisch haben wir stets Schildvulkane. Letztere gibt es aber auch oberirdisch, wenn dünnflüssige Lava - wie im Falle von Hawaii - oberhalb des Meeresspiegels austritt.

Weshalb meinst Du, es sei grober Unsinn, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers mit der Rotationsgeschwindigkeit des Planeten korreliert?

Weil z.B. auf der extrem langsam rotierenden Venus sehr heftige Winde wehen, was aber nicht sein dürfte, wenn es einen Zusammenhang geben würde zwischen Rotationsgeschwindigkeit und Strömungsgeschwindigkeit. Ob dabei nun Wasser strömt oder Gas, ist dabei nebensächlich. Gemäß Deiner Behauptung müsste Wasser schneller strömen, wenn man die Erdrotation beschleunigen würde (meinetwegen doppelt so schnell bei 12 h Tageslänge und nur halb so schnell bei 48 h Tageslänge). Hier würde mich die Herleitung interessieren, die Dich zu dieser Behauptung veranlasst.

Viele Grüße!
 

Dgoe

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Hallo Mahananda,

ja, da kommt schon etwas zusammen. Das wäre schon äußerst exotisch und recht unplausibel. Aber doch rein grundsätzlich nicht völlig undenkbar, oder vollkommen auszuschließen - theoretisch. Mag vielleicht im Ganzen Universum nicht einmal vorkommen, aber es könnte, oder? Es widerspricht doch keinen Naturgesetzen, dachte ich dabei.

Dass ein solcher Planet just zuvor noch Leben gebiert, wären schon 2 große Zufälle. Vielleicht der 2te noch unwahrscheinlicher.

Hat jedenfalls Spaß gemacht, danke für die Gegenargumente.


@Ralf:
Ja, das ist ja so richtig kreativ, unter Neutronensternbeschuss, riesige Wasserpistole! :D


Gruß,
Dgoe
 
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Martin H.

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Weil z.B. auf der extrem langsam rotierenden Venus sehr heftige Winde wehen, was aber nicht sein dürfte, wenn es einen Zusammenhang geben würde zwischen Rotationsgeschwindigkeit und Strömungsgeschwindigkeit. Ob dabei nun Wasser strömt oder Gas, ist dabei nebensächlich. Gemäß Deiner Behauptung müsste Wasser schneller strömen, wenn man die Erdrotation beschleunigen würde (meinetwegen doppelt so schnell bei 12 h Tageslänge und nur halb so schnell bei 48 h Tageslänge). Hier würde mich die Herleitung interessieren, die Dich zu dieser Behauptung veranlasst.

Viele Grüße!
Mag sein, dass ich mich da getäuscht habe.
Allerdings findest Du das auch hier bei Harald Lesch:
https://www.youtube.com/watch?v=XhqdDe17nPQ
so ca. ab: 3:45 Min.
Stimmt das denn nicht?
 

Dgoe

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Allerdings hat die Erde ein Wasservorkommen von 1,65 Triliarden Litern (Quelle), was wiederum nicht nur 18 Billionen, sondern 4.9238561e+13 Kugeln Wasser mit 40 m Durchmesser entspricht.

Das sind knapp 50 Billionen Stück, die auch innerhalb des großen Bombardements, also innerhalb von nur 300 Millionen Jahren, was knapp 900 Einschlägen pro Tag (heutiger Tageslänge) pures Wasser (40 m Kugeldurchmesser) entspricht - natürlich anders gestaffelt hier angekommen, und auch nur, wenn die Erde zuvor "trocken" war.

Neben Wasser aber sicher viel mehr Gestein auch:
Großes Bombardement – Wikipedia
viele der einschlagenden Körper waren Planetesimale mit Größen zwischen 1 und 50 km.

Also, das rückt das Ganze wieder in ein anderes Licht, für meine Begriffe. So völlig abstrus wäre obiges Szenario also mitnichten. Etwas exotisch war ja erlaubt, siehe Thread-Titel.

Gruß,
Dgoe
 
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Mahananda

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Stimmt das denn nicht?

Gute Frage. Ich schlage vor, Du recherchierst mal den Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Rotationsperiode sowie den Bezug zur Strömungsgeschwindigkeit von Ozeanwasser und stellst dann hier rein, was Du herausgefunden hast. Dann können wir gern weiter darüber diskutieren.

Viele Grüße!
 

ralfkannenberg

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Du recherchierst mal den Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Rotationsperiode
Ich habe hierzu mal den Google bemüht und "Windgeschwindigkeit und Rotationsperiode" eingegeben. Die vier ersten Hits betrafen die Planeten Neptun, Jupiter, Venus und Mars. Dort gibt es jeweils eine Rubrik "Wetter".

Wenn man das Wort "und" durch ein Komma ersetzt, so kommt noch der Planet Uranus dazu, auch er hat eine Rubrik "Wetter".


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Dgoe

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Hier ein passendes Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Corioliskraft
Die Corioliskraft hat wesentlichen Einfluss auf die Formen der großräumigen Bewegungen in der Atmosphäre und im Ozean. Theoretisch berücksichtigt wurde dies erstmals in der von Laplace (1778) aufgestellten Gezeitentheorie. Des Weiteren modifiziert die Corioliskraft den Einfluss des Windes auf die Meeresströmungen, wie um 1905 von Vagn Walfrid Ekman erklärt wurde (siehe Ekman-Transport und Korkenzieherströmung). Allgemein wird der Einfluss der Corioliskraft auf bestimmte Bewegungen etwa im Meer und in der Atmosphäre durch die dimensionslose Rossby-Zahl charakterisiert. Je kleiner diese ist, umso stärker ist die Bewegung durch Corioliskraft geprägt.


Einfluss der Corioliskraft auf das Wetter

Die Corioliskraft ist dafür verantwortlich, dass großräumig betrachtet die Luftmassen von Hochdruckgebieten nicht einfach zu Tiefdruckgebieten strömen, wie es das Druckgefälle nahelegt, sondern Spiralbahnen beschreiben. Allgemein dreht sich die Luft auf der Nordhalbkugel um Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn, um Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn. Auf der Südhalbkugel ist dies genau umgekehrt.

Gruß,
Dgoe
 
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Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

Die vier ersten Hits betrafen die Planeten Neptun, Jupiter, Venus und Mars.

Wenn Martin die Windgeschwindigkeiten und die Rotationsperioden von Jupiter und Neptun miteinander vergleicht, wird ihm hoffentlich etwas auffallen.

Viele Grüße!
 

Mahananda

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Hallo Dgoe,

Die Corioliskraft hat wesentlichen Einfluss auf die Formen der großräumigen Bewegungen in der Atmosphäre und im Ozean.

Ich denke, das sollte man dabei extra hervorheben, damit Martin keine falschen Schlüsse zieht.

Viele Grüße!
 

Martin H.

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Oh, :(

das wäre ein überraschend ungünstiger Vorgang, ein fataler "Designfehler". Hättest Du selber noch eine Idee, wie das zu retten wäre?
Ich schätze, die Antwort darauf geben unsere Sternschnuppen:
An ihnen können sich ja durchaus auch zuvor Wassermoleküle angelagert haben.
 

Martin H.

Registriertes Mitglied
Gute Frage. Ich schlage vor, Du recherchierst mal den Zusammenhang zwischen Windgeschwindigkeit und Rotationsperiode sowie den Bezug zur Strömungsgeschwindigkeit von Ozeanwasser und stellst dann hier rein, was Du herausgefunden hast. Dann können wir gern weiter darüber diskutieren.

Viele Grüße!
Habe derzeit recht viel um die Ohren.
Wird heute wieder ein 12 Std. Arbeitstag.
Daher: im Zweifel Lesch vor der großen Glückseligkeit.

p.s.: Wie kamst Du auf Deinen indischen Namen?
Ich war auch ein >>>paar Jahre<<< dort.
 

Martin H.

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Darf ich fragen, wie eingehend Du Dich bereits mit dieser Sache befasst hast ? Mein Eindruck ist der, dass Deine Vorschläge eher einer grossen Lostrommel entstammen als einem fundierten Fundament.

Es ist nur mein Eindruck - ich kann mich täuschen.
Die große Lostrommel nennt sich auch "Brainstorming".
Und das finde ich in Ordnung, lese hie und da mal was darüber,
aber würde mich nicht als Fachmann bezeichnen.
Noch eine Frage habe ich: warum hast Du diesen Thread im Forenbereich "Forschung" eröffnet und nicht im Forenbereich "Small Talk" ? Es versteht sich von selber, dass ich im Forenbereich "Forschung" weitaus höhere Ansprüche erhebe als im Forenbereich "Small Talk", wo ich mal rein schaue, wenn ich gerade Lust dazu habe.
Dann möge der Moderator es ins richtige Forum verschieben.
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Die große Lostrommel nennt sich auch "Brainstorming".
Hallo Martin,

das hat hier schon einmal jemand geschrieben. Erinnerst Du Dich noch, wer das war ?


Und das finde ich in Ordnung, lese hie und da mal was darüber,
aber würde mich nicht als Fachmann bezeichnen.
Das brauchst Du nicht extra aufzuschreiben, womit ich persönlich übrigens auch keine Mühe habe: Mühe habe ich, wenn nach einer Widerlegung einfach so rasch rasch eine neue Variante aus dem Hut gezaubert wird. Voll bei Dir bin ich, wenn ein Vorschlag mal von Grund auf durchgearbeitet wird, wie Mahananda das derzeit macht.

Dann möge der Moderator es ins richtige Forum verschieben.
Dank Mahananda läuft es momentan gut, ich denke, man kann den Thread hier belassen, zumal wir bald auch in eine Phase kommen, in der Referenzen beigezogen werden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Mahananda

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Hallo Martin,

Habe derzeit recht viel um die Ohren.

Das geht Menschen wie Leuten. Es würde mir genügen, wenn Du die Zwischenschritte Deiner Recherche hier mitteilst. Hinweise zur Recherche hattest Du ja von Ralf und mir bereits bekommen.

Daher: im Zweifel Lesch vor der großen Glückseligkeit.

Na ja, die lapidare Bemerkung in dem von Dir verlinkten Lesch-Beitrag ist als Referenz nicht hinreichend. Da müssten schon noch ein paar Begründungen nachgeliefert werden.

Wie kamst Du auf Deinen indischen Namen?

Den habe ich mir vor über zehn Jahren ausgedacht, nachdem ich mich eine Zeit lang mit buddhistischer Philosophie beschäftigt hatte.

Viele Grüße!
 

ralfkannenberg

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Wenn Martin die Windgeschwindigkeiten und die Rotationsperioden von Jupiter und Neptun miteinander vergleicht, wird ihm hoffentlich etwas auffallen.
Hallo Martin,

ich will mal ein bisschen helfen und zitiere mal aus der deutschsprachigen Wikipedia:

Jupiter ist im Sonnensystem der Planet, der sich am schnellsten um seine Achse dreht. Seine Rotationsperiode beträgt knapp zehn Stunden

(...)

Neuere Messungen ermittelten in seinem Inneren Windgeschwindigkeiten bis zu 600 km/h.

Mit einer Rotationsperiode von 15 Stunden, 57 Minuten und 59 Sekunden rotiert Neptun wie die anderen drei Gasplaneten sehr rasch.

(...)

Trotzdem entdeckten die Wissenschaftler auf Neptun statt langsamerer Winde dynamische Stürme mit über 1600 km/h (Spitzenwerte bis zu 2100 km/h). Die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit unseres Sonnensystems hat man somit in Neptuns Atmosphäre gemessen.

(fett hervorgehoben durch mich)


Allerdings habe ich nun etwas arg "selektiv" zitiert, um die Übersichtlichkeit zu wahren.


Deshalb erlaube ich mir noch zwei weitere Zitate:

zum Jupiter:
Der neue rote Fleck ging aus einem bisher weißlichen, ovalen Sturmgebiet hervor. Die Änderung der Farbe deutet darauf hin, dass die Wolken in größere Höhen steigen.

zum Neptun:
Man könnte erwarten, dass mit steigender Entfernung zur Sonne immer weniger Energie vorhanden wäre, um Winde anzutreiben. Auf Jupiter entstehen Winde mit bis zu mehreren hundert km/h. Neptun nimmt jedoch pro Flächeneinheit nur drei Prozent der Sonnenenergie des Jupiters oder ein Tausendstel der Sonneneinstrahlung der Erde auf.


Brainstorming:
in obigen 4 Zitaten kommen 4 Begriffe vor, die irgendwie in Beziehung stehen könnten:
- Rotationsgeschwindigkeit
- Windgeschwindigkeit
- Höhe
- Energielieferung durch die Sonne


Hilft das weiter ? Ich denke, die Grundaussage lässt sich schon mit den vorhandenen 4 Zitaten herleiten:

Die Windgeschwindigkeit auf einem Gasplaneten hängt nicht nur von dessen Rotationsgeschwindigkeit ab, sondern von zahlreichen anderen Ursachen, beispielsweise der Höhe der Wolken sowie der Wärme, die von der Sonne geliefert wird.


Freundliche Grüsse, Ralf


Quellen:
Wikipediaartikel zum Planeten Jupiter
Wikipediaartikel zum Planeten Neptun
 
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Wotan

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@ Martin,

Druckunterschied erzeugt Strömung

Gründe für einen Druckunterschied können sein:
Gravitative Beeinflussung zB Gezeitenströmung Erde-Mond, Erde-Sonne.
Thermisch erzeugter Druckunterschied zB Hoch- und Tiefdruck-Gebiete.

Du kennst vielleicht das Monsunphänomen aus Indien, das ist nicht anderes als ein thermisch erzeugter Druckunterschied der die Luftströmung beeinflußt.

Auf anderen Planeten ist das ganz genauso, nur die kochen nicht mit Wasser ;), da ist das Medium das strömt ein anderes deshalb laufen dort die Prozesse bei anderen Temperaturen ab. Beim Neptun liegt der thermisch erzeugte Druckunterschied bei 900 hPa das bewegt natürlich die Atmosphäre (Wasserstoff, Helium) gewaltig.
 
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