Hallo Ralf,
das ist von der Idee her vermutlich zwar richtig gemeint, aber in dieser Formulierung leider falsch. Die Teilchen merken - zumindest der aktuellen Lehrmeinung gemäss - nicht einmal, dass sie gerade den Ereignishorizont überquert haben. Nur: Unmittelbar nach der Überquerung können wir keine Information mehr von ihnen bekommen, d.h. wir wissen nicht, was nun mit ihnen passiert ist. Wir wissen nur, dass gewisse Energie-Inhalte, die sich u.a. aus der Masse der eingefallenen Teilchen ergeben, in das Schwarze Loch gelangt sind, wir wissen aber nicht, was dann weiter mit ihnen passiert ist, also ob die nach wie vor als 2 seperate Teilchen vorhanden sind, ob die sich in andere Teilchen umwandeln, weil eines oder beide in den Einflussbereich anderer Teilchen gelangt sind oder ob sie sich (oder Pendents von ihnen) zufällig treffen und annihilieren und nur noch reine Energie übrigbleibt. Können wir alles aus prinzipiellen Gründen nicht in Erfahrung bringen, ohne selber in das Schwarze Loch einzutauchen. Und selbst wenn wir das todesmutig tun würden, so könnten wir das denen, die ausserhalb vom Loch zurückgeblieben sind, nicht mitteilen.
ähhhm ... jein. ^^
Wenn einfallende Materie in den innersten Bereichen einer Akkretionsscheibe um ein SL (egal, ob nun stellar oder supermassiv) auf Grund des "Nicht-mehr-abstrahlen-Könnens" der dort erzeugten Wärme zu einem Plasma wird (welches ein Sternenplasma um mehrere Potenzen an thermischer Strahlung übertrifft), dann wird ein Teil der in das SL stürzenden Materie als hochenergetische Gammastrahlung in einem Gamma-Ray-Burst wieder abgestrahlt, während der andere Teil (höchstwahrscheinlich dann ebenfalls als Strahlung) weiter ins SL fällt.
[URL="http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch#Grundlagen" schrieb:
Wikipedia[/URL]]Beobachtet werden dagegen
Materiestrahlen. In diesen
Jets wird ein Teil der verschlungenen Materie in Energie umgewandelt und als Gammastrahlung oder Teilchenstrom weggeschleudert. Beobachtet wurde dies Ende 2007 bei dem Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie
3C 321.
Es gibt viele Arten von
aktiven Galaxienkernen, wie etwa
Quasare, die eine hohe und sehr variable Leuchtkraft aufweisen; diese können durch zahlreiche Effekte entstehen. Einer der energiereichsten Prozesse findet statt, wenn Materie mit hoher Geschwindigkeit auf ein Schwarzes Loch zufällt, sich dabei erhitzt und einen Teil ihrer Masse in Form von Gammastrahlung emittiert.
Siehe auch: Gammastrahlenexplosion
Toni schrieb:
Zitat von
Toni
Ein Teil davon entkommt zwar noch als Gammastrahlung (zu sehen als GRB bei sehr weit entfernten Galaxien oder Quasaren)
Da weisst Du aber mehr als die aktuelle Forschung !
Wie Du an meinem Wiki-Link und -Zitat siehst, ist dies nicht "auf meinem Mist" gewachsen.
Toni schrieb:
Zitat von
Toni
Einen solchen Fall stellen sicherlich die Jets dar, welche aktiven SL's an ihren Polen entkommen ...
Das würde ich nochmals in der Wikipedia nachschauen, mit Vorteil unter Austausch der Worte "Schwarzes Loch" bzw. SL mit "active galactic nuclei" bzw. AGN. Dann wird es korrekt.
Auch hier habe ich mich noch mal kundig gemacht. In Andreas Müllers
"Lexikon der Astrophysik" findet man unter "Akkretion" folgende Aussagen:
- Die Gamma Ray Bursts (GRBs) und die Aktiven Galaktischen Kerne (AGN). GRBs sind Strahlungsausbrüche im höchsten Energiebereich elektromagnetischer Wellen. Strahlungsenergien liegen im Bereich von einigen 10 keV bis GeV. GRBs sind mit der Bildung eines stellaren Schwarzen Loches verbunden, das Materie des/der Vorläufersterns/-sterne akkretiert. Dabei treibt es einen hochrelativistischen Jet an, der sehr große Lorentz-Faktoren von 100 bis 1000 aufweist! Ein Lorentzfaktor von 1000 entspricht 99.99995% der Vakuumlichtgeschwindigkeit. Der Burst ist eine Folge davon, dass der Plasmastrom mit der Umgebung wechselwirkt und Synchrotronstrahlung im Bereich der Gammastrahlung erzeugt. In diesem anisotropen Feuerball-Szenario (Meszaros & Rees 1997) verlangsamt sich der Jet und erzeugt dann entsprechend niederenergetische Strahlung, das so genannte Nachleuchten des GRB (engl. GRB afterglow). Typische Leuchtkräfte eines GRBs liegen bei 10[SUP]19[/SUP] Sonnenleuchtkräften.
- Akkretion auf ein supermassereiches Schwarzes Loch ist gerade der 'Motor', der die hohe Leuchtkraft der AGN erzeugt. Dieses AGN-Paradigma geht auf eine Idee von Yakov Borisovich Zel'dovich, Igor Dmitrievich Novikov und Edwin E. Salpeter aus dem Jahre 1964 zurück und wurde in den Siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts etabliert. In diesen Akkretionsflüssen spielen alle genannten Strahlungsprozesse eine Rolle, haben jedoch von Quelle zu Quelle unterschiedliche Ausprägung. In vielen AGN kommt es auch zur Erzeugung von Jets, die auch relativistisch sind, aber nicht so sehr wie die GRB-Jets. Dafür übertreffen die AGN-Jets die GRB-Jets in der Größe, denn es sind Makro-Jets, die sogar in der Ausdehnung ihre Heimatgalaxie überschreiten können (kpc bis Mpc Skala)! Leuchtkräftige AGN erreichen bis zu 10[SUP]14[/SUP] Sonnenleuchtkräfte.
Im Übrigen stellt A. Müllers Lexikon hierzu (also auf die Themen "Schwarze Löcher" usw. bezogen) eine, meiner Meinung als Laie nach, fast noch bessere Lehr-Quelle dar als die entsprechenden Abschnitte in der Wikipedia. Ich lese sehr gern in diesem Lexikon, auch wenn mir manchmal einige dort gebrauchte Fachbegriffe ordentlich zusetzen. ^^
Wenn Du schon Kommentare auf der persönlichen Ebene zitierst dann bitte ich Dich, dies korrekt zu tun. Ich habe nicht geschrieben, dass Du das nicht kannst, ich habe nur geschrieben, dass Du das bei gewissen Fragestellungen nicht tust. Das macht es zwar nicht besser, aber wenigstens etwas weniger pauschal. Deine guten Erläuterungen stelle ich ja überhaupt nicht in Frage !
Hier wollte und müsste ich eigentlich einen Schmunzel-Smiley einfügen, aber den gibt's leider nicht.
Ich habe und werde mich dort in diesem Thread nicht äußern, weil er in meinen Augen diskriminierend auf "Nichtstudierte" Foren-User wirkt (also auf Leute, die
kein astrophysikalisch relevantes Studium durchlaufen haben) und in welchem man sich mal wieder nicht des Eindrucks erwehren kann, dass man "wissenschaftliches Arbeiten und Denken" erst an einer Uni erlernen muss, um mit den Leuten aus dem "Elfenbeinturm" mitreden zu können.
Ich werde auch hier in
diesem Thread nicht weiter darauf eingehen, da es off-topic ist.
Mit leider nur 2 Facharbeiterbriefen und 4 fachfremden Weiterbildungszertifikaten ausgestattete Grüße von Toni
