Genau das meinte ich ja, da die Kreisel keine 3 Jahre hielten und schon nach so kurzer Zeit Probleme machten. Exo-Erden um G-V Sonnen konnten deswegen nicht gefunden werden.
Pkt1: Das stimmt so nicht ganz. Zunächst einmal, die Kreisel hielten länger als 3 Jahre, die Hauptmission ging ja von ca. 2009 bis 2013. Aber das Problem ist vielmehr, es braucht mindestens drei Transits, um einen Planeten zu bestätigen. Und bei einem Gasriesen ist das auch direkt so: 3 Transits reichen. Aber wenn der Planet sehr klein gegenüber seinem Stern ist (wie die Erde), helfen zusätzliche Transits stark dabei, das Signal gegen das Rauschen abzugrenzen. Das heisst, selbst wenn ein G-Stern einen erdähnlichen Planeten hat, der aus der Sicht des Teleskops einen Transit macht, so ist das allein noch keine Garantie dafür, dass man den Planeten entdeckt: sein Transit-Signal könnte nach nur gerade 3 Transits zu schwach sein, um gefunden zu werden. Bei Kepler war immer klar: eine zweite Erde um eine zweite Sonne liegt an der Grenze dessen, was möglich ist. Kepler hat auch ein paar erdgrosse, potentiell erdähnliche Planeten entdeckt, etwa Kepler-186 f, wobei der aber keine sehr sonnenähnliche Sonne umkreist. Es gibt auch einen potentiell erdähnlichen Planeten um einen sonnenähnlichen Stern, der aber mit ca. 1.6 Erdradien deutlich grösser ist. Irgendwo in dieser Gegend liegt also die Grenze der Nachweisbarkeit.
Pkt2: Man könnte vermutlich schon. Aber die Nachbetankung von Satelliten ist eine Technologie, mit der man noch kaum Erfahrungen gemacht hat. Der Auftankprozess muss nicht nur sicher sein, es muss auch klar sein, dass das Teleskop dabei nicht beschädigt wird (z.B. bei einem etwas ruckartigen Einfang). Eine solche Mission wird bald einmal so komplex (und teuer: nicht nur der Betankungssatellit muss gebaut und gestartet werden, auch beim Teleskop müssen ja Docking-Adapter, Betankungsstutzen etc. vorhanden sein), dass die Frage berechtigt ist, ob man nach ein paar Jahre nicht einfach ein besseres Teleskop der nächsten Generation startet. Zumindest heute: langfristig (sprich: wenn das SpaceX Starship regelmässig fliegt), denke ich, werden Wartungsmissionen zu Satelliten und Teleskopen Standard werden.