Planetenbahnen

Bynaus

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@Amalthea:

Ich habe das so verstanden, dass auf Grund der Coriolis - Kraft das Wasser Flutberge bildet.

Nein, Sorry, das ist falsch. Die Corioliskraft sorgt für die Wirbelbildung der Wolken in den Tiefdruckgebieten dieser Welt - aber nicht für Gezeiten.

Ich wußte von der Synchronratation des Mondes, wußte aber nicht, wie er sich jetzt nun genau dreht, um der Erde immer die selbe Seite zu zeigen. Was bedeutet IIRC? Und außerdem ist unsere Sonne, soweit ich weiß, zu klein um eine Super Nova zu werden. Sie wird erst ein rote Riese und dann ein weißer Zwerg!

IIRC = If I remember correct = Kurzform für "Wenn ich mich recht erinnere..."

Ich hab auch nicht von einer Supernova gesprochen, sondern von einer Nova. Die Sonne bläht sich auf, wird zum Roten Riesen (=Nova) und stösst dann ihre Hüllen ab und wird zum Weissen Zwerg. Der Rote Riese wird sich aber entweder fast bis zur Erdbahn ausdehnen - wenn nicht, dann werden die Temperaturen auf der Erde so heiss, dass Gestein verdampft - die Erde wird so fast 50% ihrer Masse verlieren, hab ich mal gelesen...

Aber Artenvielfalt entsteht auch dadurch, dass sich Umweltbedingungen ändern und somit neue Arten entstehen können / müssen oder Generalisten sich diesen neuen Bedingungen anpassen.

Natürlich - aber wenn sich die Bedingungen zu schnell ändern, gibt es überhaupt keine Evolution...
 

Amalthea

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Hei Emil,

Emil schrieb:
die Diskussion geht jetzt in verschiedene Richtungen. Ich werde jetzt nicht auf alle Postings eingehen, doch finde es schon mal sehr lobenswert, daß sich Amalthea einiges an Astronomie-Wissen angeeignet hat und ihre Kenntnisse austauscht. Ein paar Kleinigkeiten sind freilich durcheinander geraten, daher will ich auf folgenden Punkt in möglichst einfachen Worten näher eingehen: Ja, der Mond stabilisiert die Erdachse, die zur Zeit auf den Polarstern zeigt, und somit auch unsere tägliche Rotation. Ohne den Mond würde die Erdachse stärker hin und her schwanken, und das würde sich auf das Klima auswirken: die Dauer von Eiszeiten, Hitzeperioden, Gletscherbildung. Für die Ökozone könnte das negativ sein - das weiß man aber nicht mit Sicherheit.

Gut, du hast Recht. Ich gehöre in jedem Fall zur Sorte der Klatschtanten und komme gerne vom "Hücksken aufs Stücksken". Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man "Probleme" nicht allein sehen kann, sondern auch immer angrenzende Gebiete mit betrachten sollte.
Um auf das Thema Planetenbahnen zurückzukommen. Es ging dir ja darum, ob durch den Einfluss der anderen Planeten sich die Erdbahn so ändern könnte, dass sie aus der Ökozone herausdriftet. Es gäbe noch eine Möglichkeit. Und zwar durch ständige kleine Bahnschwankungen, die auf Grund aller möglichen Ursachen passieren könnten, die sich so aufschaukeln, dass sich die Bahn der Erde verschiebt. Das wäre dann der Chaosfaktor.
Was mein Astronomie wissen angeht. So weiß ich, dass ich nichts weiß. Oder um es anders auszudrücken, ich habe nur das Wissen, das ich mir auf Grund von Wissenschaftssendungen angeeignet habe oder dass in meinen Science Fiction Büchern vorkommt. Ich bin hier bei Astronews, um meine Erkenntnisse zu erweitern und Ideen, die ich habe zu überprüfen. Außerdem macht es mir Spaß mich mit Euch zu messen, was leider nicht immer klappt.
Amalthea
 

Amalthea

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Hei Bynaus, dass ist das erste Mal, dass ich direkt Antwort erhalte. Finde ich toll.
Also, eine Nova ist was anderes wie eine Super Nova? (Auch wenn es nicht in diesen Thread gehört)
Amalthea
 

Emil

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Hallo Leute,

@Amalthea:
Jau! Expertenwissen ist hier nicht zwingend verlangt (glaub' ich jedenfalls... *grins*). Die Sache mit dem Chaosfaktor ist genau der Punkt, warum man die Planetenbahnen nicht ewig in die Zukunft vorausberechnen kann. Man setzt die jetztige Konstellation der Planetenbahnen voraus und rechnet vor und zurück, aber absolute Sicherheit hat man nicht, ob es stimmt. Vor ein paar Jahren habe ich in einem Artikel geschrieben, daß unser Sonnensystem in seiner Entstehungszeit vielleicht mehrere Jupiters gehabt haben könnte. Dieser Gedanke begründet sich darin, daß man so viele massereiche Planeten sehr eng an ihrem Heimatstern ("Hot Jupiters") findet. - Also: Der Chaosfaktor macht in der Tat alles so unsicher, auch unser Wissen über die Ökozone. Momentan könnte ich nicht mal vernünftig begründen, warum der Mars einst in der Ökozone gelegen haben soll, jetzt aber nicht mehr. Es gäbe einige Argumente dafür und dagegen.

@Bynaus:
Natürlich - aber wenn sich die Bedingungen zu schnell ändern, gibt es überhaupt keine Evolution...
Das ist eine gewagte Behauptung! Vielleicht läuft dann die Evolution ihrerseits schneller ab? Wir haben bekanntlich zu wenige Vergleichsmöglichkeiten, um eine Statistik über Evolutionsgeschwindigkeiten zu erstellen.
 

Bynaus

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@Emil: eine Zeit lang kann es schon sein, dass die Evolution mithält - aber sie hat sicher eine Untergrenze durch die Anzahl an Mutationen, die möglich sind und durch die Dauer einer Generation. Eine bestimmte Änderung oder Anpassung braucht aufgrund dieser Basisparameter eine bestimmte Minimalzeit, um überhaupt möglich zu werden. Beispiel: Wenn es pro Generation (à, sagen wir mal für ein bestimmtes Tier, 10 Jahre) maximal 10 gute Mutationen gibt und, sagen wir mal, 4000 gute Mutationen nötig sind, um sie an eine spezielle ökologische Nische anzupassen, dann dauert das 400 Generationen oder 4000 Jahre, bis die Anpassung vollzogen ist.

Wenn das Klima nun aber in Perioden von 2000 Jahren schwankt, dann kann sich das Leben unmöglich evolutiv anpassen - und entwickelt nur Formen, die robust genug sind, dass sie die Schwankungen aushalten.

Also, eine Nova ist was anderes wie eine Super Nova?

Ja, eine Nova ist bloss das Abstossen von äusseren Hüllen.
Eine Supernova hingegen entsteht, wenn der Kern eines massiven Sterns innert kürzester Zeit kollabiert - die Sternmaterie fällt dann auf den Kern zurück und prallt in einer gewaltigen Explosion zurück - und wird ins All geschleudert.
 

Emil

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Hi Bynaus,

okay, stimmt: Es wird sicher auch Ober- und Untergrenzen für die Evolutionsgeschwindigkeit geben, weil sie auf den biochemischen Reaktionen basiert. Die Mutationen müssen als solche ja erstmal stattfinden, und dazu sind Faktoren wie Temperatur oder Konzentration von Bedeutung. Aus diesen ergibt sich eine Minimalzeit und ähnliches... (Ich glaube, ich habe jetzt das gleiche etwas umständlicher formuliert *grins*).

Schöne Grüße,
Emil
 
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