Perseverance: Mögliche Biosignatur in Gesteinsprobe aus dem Jezero-Krater

astronews.com Redaktion

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Eine Gesteinsprobe, die der Marsrover Perseverance im vergangenen Juli in einem ausgetrockneten Flussbett des Jezero-Kraters auf dem Mars untersucht hat, weist Merkmale eine Biosignatur auf. Das hat die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA gestern auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. Ob die Signatur allerdings wirklich etwas mit früherem Leben zu tun hat, ist noch vollkommen ungewiss. (11. September 2025)

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ralfkannenberg

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Hallo zusammen,

ich habe längst aufgehört, mitzuzählen, wie oft in den vergangenen 30 Jahren solche Gesteinsproben gefunden wurden. - Das ist gewiss interessant für die beteiligten Forscher und Fachleute und jede dieser Proben ist vermutlich "besser" als die vorhergehende, dennoch lautet die korrekte Antwort: bislang wurde kein Nachweis auf mikrobiellen Ursprung gefunden.

Das heisst aber ganz gewiss nicht, dass es früher kein Leben auf dem Mars gab, und ich persönlich wäre sehr überrascht, wenn es auf dem Mars früher kein Leben gab. Ja ich wäre nicht einmal überrascht, wenn dieses Leben auf dem Mars denselben genetischen Code verwendet wie jenes bei uns auf der Erde.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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zardoz

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Das Problem ist, dass Erde und Mars sich astronomisch gesehen ständig auf die Füsse treten. Was wenn es Leben war, was damals von der Erde aus zum Mars geschleudert wurde, durch Asteroiden-Einschläge? Zählt das dann auch? Ich glaube nicht, weil man möchte ja eigentlich beweisen, dass Leben eine Zwangsläufigkeit ist, sofern die Bedingungen stimmen und eine Planet zu Planeten-Infektion würde da nicht wirklich in die Kategorie fallen.

Man könnte höchstens argumentieren, dass der Mars immerhin für einige Zeit lebensfreundliche Bedingungen bot, sodass mögliche Erd-Mikroben irgendwie für paar zehntausend- oder hunderttausend Jahre auf dem Mars weiterleben konnten, bis der Mars vollends gekippt ist und lebensunfreundlich wurde.
 

ralfkannenberg

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Das Problem ist, dass Erde und Mars sich astronomisch gesehen ständig auf die Füsse treten. Was wenn es Leben war, was damals von der Erde aus zum Mars geschleudert wurde, durch Asteroiden-Einschläge? Zählt das dann auch? Ich glaube nicht, weil man möchte ja eigentlich beweisen, dass Leben eine Zwangsläufigkeit ist, sofern die Bedingungen stimmen und eine Planet zu Planeten-Infektion würde da nicht wirklich in die Kategorie fallen.
Hallo zardoz,

ich hatte diesen Punkt in Ermangelung einer guten Antwort bewusst ausgeklammert. Danke, dass Du ihn ergänzt hast.

Man könnte höchstens argumentieren, dass der Mars immerhin für einige Zeit lebensfreundliche Bedingungen bot, sodass mögliche Erd-Mikroben irgendwie für paar zehntausend- oder hunderttausend Jahre auf dem Mars weiterleben konnten, bis der Mars vollends gekippt ist und lebensunfreundlich wurde.
An sich könnte es auch umgekehrt passiert sein: auf dem Mars entstanden und dann zur Erde geschleudert und sich dort weiterentwickelt haben.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

SFF-TWRiker

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Kohlenstoff, Rost, Schwefel und Phosphor, sowie Mischungen daraus. Warum sollte das, zu einer Zeit, als es Wasser gab, nicht miteinander reagieren? Das ist doch eher eine Vorbedingung für Leben als sicher eine Folge von, auch noch primitivstem Leben zu sein.
 

Monod

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Das heisst aber ganz gewiss nicht, dass es früher kein Leben auf dem Mars gab
Ein fehlender Beweis ist kein Beweis des Fehlens, ja. Vergleicht man aber die Ausgangsbedingungen von Mars und Erde, schneidet der Mars doch deutlich schlechter ab als die Erde, trotz feuchtwarmer Zustände vor etwa 4 Milliarden Jahren dort.


ich persönlich wäre sehr überrascht, wenn es auf dem Mars früher kein Leben gab.
Warum?


Ja ich wäre nicht einmal überrascht, wenn dieses Leben auf dem Mars denselben genetischen Code verwendet wie jenes bei uns auf der Erde.
Das wäre nur dann der Fall, wenn es eine Transspermie zwischen Mars und Erde gegeben hätte - egal, in welche Richtung.
 

Bernhard

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Das wäre nur dann der Fall, wenn es eine Transspermie zwischen Mars und Erde gegeben hätte - egal, in welche Richtung.
Hängt die Entstehung eines bestimmten genetischen Codes tatsächlich so stark von Umweltbedingungen wie Temperatur, Druck und Sonneneinstrahlung ab? Denn nur dadurch unterscheiden sich doch Mars und Erde.
 

Monod

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die Entstehung eines bestimmten genetischen Codes
... ist eine Laune des Zufalls und keine Notwendigkeit, die sich mit bestimmten physikalischen Parametern als Zwangsläufigkeit manifestieren ließe. Grundsätzlich ist das, was man üblicherweise als "Code" bezeichnet, kein Code, sondern allenfalls eine Chiffre - also eine Zuteilung von Symbolen einer Zeichenklasse auf Symbole einer anderen Zeichenklasse. Und hier hängt die Zuordnung allein davon ab, welche Molekülformen wie zu anderen Molekülformen passen, so dass sich Molekülkomplexe ergeben wie die zwischen tRNA einerseits und Aminosäuren andererseits.

Die Verknüpfung erfolgt über spezifische Enzyme (aaRS), die ihrerseits über ihre spezifische Geformtheit und damit über eine spezifische Passung die Zuordnung von z.B. Glycin zum CCC-Anticodon einer tRNA bewirken. Bei anderer Geformtheit des Enzyms würde sich eine andere Zuordnung ergeben, so dass es hier keinerlei physikalische Einschränkungen gibt, die die Belegungen des genetischen Codes beeinflussen könnten.

Dass der genetische Code bei uns so ist, wie er ist, ist eine Laune des Zufalls, die über Evolution zu einer effizienten Struktur optimiert worden ist. Es wäre höchst unwahrscheinlich, wenn bei einer eigenständigen Lebensentstehung eine identische Zuordnung von Aminosäuren zu Codon-Tripletts hervorgehen würde. Das fängt schon bei der Auswahl der verwendeten Aminosäuren an: Es gibt Hunderte verschiedene Aminosäuren - warum also ausgerechnet diese 20, die hier auf der Erde verwendet werden?
 
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