Hallo Mathias,
schneller atmen hilft. Das hat aber natürliche Grenzen. Mögliches Volumen pro Atemzug, mögliche Atemfrequenz. Hecheln hilft in der von Dir beschriebenen Situation fast gar nicht. Beim Hecheln wird nur sehr wenig Luft hauptsächlich in den Bronchen hin und her bewegt; es muß aber die Luft aus den Lungenbläschen, nur dort ist der Gasaustausch effektiv möglich, ausgeatmet werden und die eingeatmete Luft muß auch wieder bis in die Lungenbläschen gelangen. Es gibt meines Wissens bei (fast allen?) Vögeln eine strömungstechnisch günstigere Lösung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftsack_(Vogel)
einige schaffen es damit auch in sehr großen Höhen noch flugtüchtig zu sein.
Meistens fliegen die Vögel dabei etwa 100 bis 2000 Meter über dem Boden.
Häufig steigen Zugvögel jedoch bis zu 8000 bis 10000 Meter Höhe empor, etwa
beim Überqueren der Himalaja-Hochgebirge oder beim Ausnützen starker
Windströmungen in Tiefdruckgebieten; der gemessene, absolute Höhenrekord
liegt bei 11300 Metern. Eine ganze Reihe von Anpassungen, wie Hämoglobin-
Polymorphismus, bewahrt Zugvögel dabei vor der Höhenkrankheit in der sauerstoffarmen,
¹dünnenª Luft.
aus:
http://www.mpg.de/pdf/jahrbuch_2001/jahrbuch2001_027_048.pdf
Jeder der es schon mal getan hat weiß, Bergsteigen ist sehr anstrengend. Aber selbst ohne jede körperliche Tätigeit verbraucht unser Stoffwechsel Sauerstoff. Wir halten als sogenannten Grundumsatz ca. 100 Watt Leistung aufrecht. Herzschlag, Atemmuskulatur, Gehirn und noch etliche andere ‚Verbraucher’ müssen versorgt werden, aber vor allem muß die Körpertemperatur aufrecht erhalten werden. In 8000 m Höhe bei minus 30° (?) kommt man, selbst wenn man sonst nichts tut, nicht mehr mit 100 Watt aus. Wenn man also zusätzlich noch meint, unbedingt noch 900 m höher sein zu müssen, dann liegt man aber schon mal locker bei einem Vielfachen dieser 100 Watt, selbst wenn man nur ‚hochschleicht’ (mehr geht sowieso nicht).
In 8000 m Höhe beträgt der mittlere Luftdruck rund 1/3 des NN Luftdrucks. Das bedeutet: Es ist theoretisch maximal 1/3 der sonstigen Dauerleistung möglich. Praktisch ist das aber noch ein gutes Stück weniger, da alle Versorgungsfunktionen am Limit arbeiten und damit den vollen Bedarf haben, der vom, für die Bewegungsmuskulatur noch verfügbaren Anteil, abgezogen wird. Resultat: ‚müde Knochen’, schwer wie Blei, obwohl man kaum was tut, kurz vor der Bewusstlosigkeit, weil das Gehirn nur noch mit dem ‚Nötigsten’ versorgt werden kann, Haluzinationen, das volle Programm eben.
Das angesprochene CO2 ist dagegen nur sekundär ein Problem. Atemtechnisch wird man es ohne Probleme, auch bei niedrigem äußern Luftdruck los. Aber die CO2 Konzentration im Blut ist der primäre Atemreiz, nicht die Sauerstoffsättigung. Kann das CO2 weiterhin ganz normal abgeatmet werden, könnte ich mir vorstellen, dass man sehr bewusst atmen muß, weil die ‚gefühlte’ Luftnot gar nicht so groß ist, wie die tatsächliche.
Herzliche Grüße
MAC