MM-Experiment mit vertikaler Drehung

pauli

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Rein zufällig stoße ich auf ein Experiment von Martin Grusenick, er hat offenbar beim MM-Experiment einen shift der Interferenzlinien bei einer Drehung bis 180 Grad in eine Richtung festgestellt, die nächsten 180 Grad zum Ausgangspunkt zurück läuft der shift in die entgegengesetzte Richtung. Er geht wohl davon aus, dass er einen neuen Effekt entdeckt hat.
http://www.youtube.com/watch?v=7T0d7o8X2-E


In diesem clip hat jemand das Experiment von Grusenick aufgenommen und offenbar nachgebaut, und jetzt kommts, mein englisch ist nicht gereade das Beste :) habe ich ihn richtig verstanden, dass kein Interferenzshift auftritt und er Grusenick als widerlegt betrachtet?
http://www.youtube.com/watch?v=aNEryiOKkrc

thx
 

FrankSpecht

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Mal langsam,
ich habe mir Martins Video auch angeschaut. Sein Experimentaufbau scheint etwas größer zu sein als der von Frank Pearce.
Was ich mir vorstellen könnte ist, dass Martin Grusenick evtl die Zeitdilatation bzw. Längenkontraktion im Schwerefeld der Erde nachgewiesen hat? (Großes ?)
 

Ich

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Grusenick hat die Durchbiegung seines Klapperatismus nachgewiesen. Das "Experiment" ist wirklich albern.
 

pauli

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hm, kann es sein, dass die Auswirkungen bei sagen wir mal einem Meter Höhenunterschied auf der Erde so extrem sind, dass solche "messbaren" Effekte auftreten?
Kann es mir nicht vorstellen, zumal die Lichtablenkung schon an der Sonne so gering ist, dass man sie nur schwer messen kann ...

Aber rechnerisch kann ich mein Gefühl leider nicht untermauern.
 

Ich

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aber die Gravitation durchbiegt den Apparat, insofern eben ein Nachweis derselben
Ein durchaus respektables Ergebnis, zugegeben. Der Nachweis wird üblicherweise aber mit dem Newton-Experiment geführt und nicht mit MMX, weil ersteres weniger leicht zu Fehlinterpretationen führt.

@Frankie: gefällt mir, sehr dynamisch.
 

Luzifix

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Immer, wenn ich solche amateurmäßig arrangierten Aufnahmen sehe, bei denen sich im Interferenzbild nichts oder fast nichts bewegt (kürzlich erst ein Prof. im Fernsehen) komme ich kurzzeitig zu der Überzeugung, daß die bekanntesten Cranks unter den Einsteinkritikern eines Tages recht behalten könnten. Leider konnte ich selbst keine derartigen Experimente machen, weil der Zoll meinen dazu geplanten Laser ersatzlos beschlagnahmt hatte.

Wie ist es denn, kann mir einer von Euch Spezies sagen, wie lang so ein vertikaler Schenkel sein müßte, damit eine Interferenz mit der waagerechten Achse auf Grund der gravitativen Frequenzverschiebung unmöglich, bzw. ungenau würde? Nur mal schätzweise.
 

Bernhard

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wie lang so ein vertikaler Schenkel sein müßte
Hallo Luzifix,

dass man diesen Effekt mit den beschriebenen Mitteln nicht nachweisen kann, zeigt dieser Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Pound-Rebka-Experiment.

Rein überschlagsmäßig hätte man bei einer Schenkellänge von 100 km (!) eine Wegänderung von etwa 1 nm. Führt man den Versuch dann z.B. mit einem Laser mit Licht im sichtbaren Bereich durch, würde man bei sehr präziser Auswertung vielleicht etwas messen können. Besser wären 1000 km, damit man wenigstens eine Verschiebung von 1/55 * lambda hätte :rolleyes: .
MfG
 

Ich

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Rein überschlagsmäßig hätte man bei einer Schenkellänge von 100 km (!) eine Wegänderung von etwa 1 nm.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich nicht falsch liege, ist die Wegänderung in führender Ordnung gL²/c², also ungefähr 1 µm bei 100 km, 100 µm bei 1000 km. Kommt aus der Änderung der (Koordinaten-) Lichtgeschwindigkeit ~(1+gL/c²).
Genau derselbe Effekt - aber größer um c²*rho/E - wird hervorgerufen durch Stauchung/Streckung der Arme durch ihr Eigengewicht. Bei einem monolithischen Aufbau aus CFK 500 Millionen mal größer, bei zusammengespaxten Aluplatten vermutlich 500 Milliarden mal größer.
 

Bernhard

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Das kann ich nicht nachvollziehen.
Sorry. Mein Fehler.
Wenn ich nicht falsch liege, ist die Wegänderung in führender Ordnung gL²/c²,
Ich hatte den Faktor 1 + gx/c^2 mit x zu x + 0.5 * g*x^2/c^2 integriert und komme damit, abgesehen von dem Faktor 0.5, auf den gleichen Term. Den hatte ich dann in der Schnelle falsch ausgewertet.
bei zusammengespaxten Aluplatten
:D . Ideales Material, um relativistische Effekte auszumessen :D .

Um auf 1/10 Lambda (bei 550 nm, z.B. grüner Laserpointer) zu kommen braucht man also "nur" eine 22 km lange Apparatur. Mit CFK wird das eindeutig zu teuer.
Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich

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abgesehen von dem Faktor 0.5
Faktoren -1, 2 oder pi sind immer nach Bedarf zu ergänzen. In dem Fall war's aber Absicht, weil das Licht hin und zurück läuft.
Um auf 1/10 Lambda (bei 550 nm, z.B. grüner Laserpointer) zu kommen braucht man also "nur" eine 22 km lange Apparatur. Mit CFK wird das eindeutig zu teuer.
Oder 16 km, aber egal. Auf jeden Fall ändert sich dann der Lichtweg allein durch mechanische Kompression um 3 cm. Das Experiment ist also nicht nur unrealistisch, sondern prinzipiell Blödsinn.
 

Luzifix

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... braucht man also "nur" eine 22 km lange Apparatur.

Ich danke euch für diese engagierte wissenschaftliche Einlage.

Inzwischen habe ich erfahren, daß diese billigen Laser ziemlich instabil sind, was die Frequenz angeht, vom Einfluß der Erwärmung auf die Frequenz weiß ich auch noch nichts. Im Allgemeinen bin ich davon ausgegangen, daß in normalen Gebäuden und Wohnräumen (oder Klassenräumen) eigentlich immer so viele Schwingungen unterwegs sein müßten, daß es völlig illusorisch ist, ein MM- Experiment mit amateurmäßigen Mitteln nachzuvollziehen. Aber im Fernsehen, da stellt ein Prof. seine Spiegel, Mattscheibe und Laser nach Augenmaß auf den Studiotisch, werkelt ein paar Minuten beflissen daran herum, und fertig ist das Interferenzbild. Bleibt mir unbegreiflich.
 

Bernhard

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werkelt ein paar Minuten beflissen daran herum, und fertig ist das Interferenzbild. Bleibt mir unbegreiflich.
Die Interferenzen selbst darzusstellen ist nicht schwer und mit ziemlich einfachen Mitteln möglich. Die Diskussionen gehen eher über die Interpretation dieser Muster.
MfG
 
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