Misst "Sterne und Weltraum" mit zweierlei Mass ?

[ralfkannenberg]

Hallo zusammen,

in der Märzausgabe des SuW werden mehrere Buchrezensionen getätigt. In zweien von Ihnen fällt die Rezension ausserordentlich negativ aus und den Autoren wird letztlich - durchaus zutreffenderweise - vorgeworfen, dass es ihnen an Fachkompetenz fehlt. Ich habe das schon an anderer Stelle angesprochen und will das deswegen nicht an dieser Stelle vertiefen, da es mir in diesem Thread um etwas anderes geht.

Immerhin werden in den beiden heftig kritisierten Büchern Inhalte der Lehrmeinung wiedergegeben.

Schon seit einigen Monaten fällt aber auch auf, dass die Rezensionen der Bücher der Autoren Wolfgang Unzicker und Christoph Poth im SuW sehr wohlwollend rezensiert werden, obgleich ihre Thesen absolut unhaltbar sind.

Woran liegt das ? Man sieht, dass Wolfgang Unzicker oder nun Christoph Poth regelmässig ganze Seiten bei SuW als Werbeseiten kaufen, die dem Verlag gutes Geld einbringen. Werden aufgrund dieser guten Einnahmequelle womöglich auch die Rezensoren günstig gestimmt ?


Freundliche Grüsse, Ralf

 

[Bernhard]

Werden aufgrund dieser guten Einnahmequelle womöglich auch die Rezensoren günstig gestimmt ?

Wayne interessiert's? Das billige "Käseblatt" ist eben überlastet

 

[ralfkannenberg]

Das billige "Käseblatt" ist eben überlastet

Hallo Bernhard,

tatsächlich erwerbe ich monatlich auch die Konkurrenz, die erst noch deutlich preisgünstiger ist, obgleich ich der französischen Sprache nicht mächtig bin.

Grundsätzlich weist aber auch SuW eine sehr gute Qualität auf, und da ist solches Rezensions- und Werbungsverhalten einfach nur ärgerlich und überflüssig.


Freundliche Grüsse, Ralf

 

[Bernhard]

Hallo Ralf,

die Inhalte des SuW lese ich normalerweise nur dann, wenn ich gar nichts anderes mehr zu tun habe. Typischerweise also z.B. beim Aufbrauchen von Resturlaub. Die arrogante "Selbstbeweihräucherung" der dortigen Autoren finde ich streckenweise auch einfach nur albern und abstoßend. Das muss aber nicht heißen, dass ab und zu auch mal Interessantes dabei ist. Gut also, wenn diese Zeitschrift die örtliche Stadtbibliothek führt. In meinem Bekanntenkreis werden amerikanische Zeitschriften für Hobbyastronomie bevorzugt. Die schreiben weit weniger "verkopft" (oder verklemmt) und deutlich näher an der Praxis.
MfG

 

[ralfkannenberg]

die Inhalte des SuW lese ich normalerweise nur dann, wenn ich gar nichts anderes mehr zu tun habe. Typischerweise also z.B. beim Aufbrauchen von Resturlaub. Die arrogante "Selbstbeweihräucherung" der dortigen Autoren finde ich streckenweise auch einfach nur albern und abstoßend. Das muss aber nicht heißen, dass ab und zu auch mal Interessantes dabei ist. Gut also, wenn diese Zeitschrift die örtliche Stadtbibliothek führt. In meinem Bekanntenkreis werden amerikanische Zeitschriften für Hobbyastronomie bevorzugt. Die schreiben weit weniger "verkopft" (oder verklemmt) und deutlich näher an der Praxis.

Hallo Bernhard,

Deine Einschätzung ist natürlich ein verständliches, aber auch vernichtendes Urteil für die deutschpsrachige Medienlandschaft im Bereich der Astronomie. Da würde ich einen Verbesserungsbedarf für die Verantwortlichen erkennen, zumal das SuW ja auch nicht gerade preisgünstig ist.


Freundliche Grüsse, Ralf

 

[galileo2609]

Hallo Ralf,

Schon seit einigen Monaten fällt aber auch auf, dass die Rezensionen der Bücher der Autoren Wolfgang Unzicker und Christoph Poth im SuW sehr wohlwollend rezensiert werden, obgleich ihre Thesen absolut unhaltbar sind.

welche "Rezensionen" der Bücher der von dir genannten Personen werden in SuW "sehr wohlwollend rezensiert"?

Woran liegt das ? Man sieht, dass Wolfgang Unzicker oder nun Christoph Poth regelmässig ganze Seiten bei SuW als Werbeseiten kaufen, die dem Verlag gutes Geld einbringen. Werden aufgrund dieser guten Einnahmequelle womöglich auch die Rezensoren günstig gestimmt ?

Korrekt ist, dass Christoph Poth, ein angeblicher Astrononom, Wissenschaftler oder Forscher (alle diese Bezeichnungen sind nicht geschützt) seit Monaten Werbeanzeigen in der SuW sowie bei Interstellarum schaltet, um für sein Buch "Der Urknall-Skandal" zu werben. Hier im Forum wurde das im November letzten Jahres bereits angesprochen und RelativKritisch hat darüber ausführlich berichtet. Nun sind Werbeschaltungen und Rezensionen zwei grundlegend unterschiedliche Sachverhalte. Und vielleicht wird SuW ja auch noch eine eigene Rezension dieses per Werbung untergeschobenen Machwerks nachliefern.

Nun kenne ich nur den Wolfgang Unzicker, einen verstorbenen deutschen Schachspieler und Vater von Alexander Unzicker. Jüngere Werbeschaltungen von Alexander Unzicker in der SuW sind mir allerdings nicht bekannt. Wenn du da eine Quellenangabe für's Archiv hättest, wäre ich dir dankbar.

Grüsse galileo2609

 

[Kibo]

edit: hat sich erledigt

 

[Herr Senf]

fragliche Rezensionen

Hallo galileo 2609,
Franziska Konitzer "empfiehlt" z.B. in SuW Jan.2013 S.112 ganzseitig "Auf dem Holzweg durchs Universum"
http://www.wissenschaft-online.de/alias/pdf/suw-2013-01-s112-pdf/1172772?
Du siehst es nur kleingedruckt, als Abonent auch als pdf, aber nicht zum Weiterverwenden, also verlinken.
Grüße Senf

 

[galileo2609]

Hallo Herr Senf,

o.k., aber das ist schon mehr als ein Jahr alt.

Grüsse galileo2609

 

[SFF-TWRiker]

Hallo galileo 2609,
Franziska Konitzer "empfiehlt" z.B. in SuW Jan.2013 S.112 ganzseitig "Auf dem Holzweg durchs Universum"
http://www.wissenschaft-online.de/alias/pdf/suw-2013-01-s112-pdf/1172772?
Du siehst es nur kleingedruckt, als Abonent auch als pdf, aber nicht zum Weiterverwenden, also verlinken.
Grüße Senf

Die Rezension von Alexander Unzickers "Auf dem Holzweg durchs Universum" sehe ich eher als deskriptive Beschreibung.
Frau Konitzer empfindet das Buch als "erfrischend". Die Lektüre "beleuchtet was wir - noch - nicht wissen."
Dass wissenschaftliche Theorien prinzipiell dem Falsifikationismus unterliegen können, ist banal.
Wissenschaft ist nicht nur Erfolg, sondern auch Lernen aus Fehlern und Irrtümern.
Über Paradigmen nachzudenken ist sinnvoll, aber dies lernt man in Wissenschaftstheorie schon seit Thomas S. Kuhn.
Frau Konitzer sieht das Buch als Anregung an, kritisch Fragen zu stellen, aber dies bedeutet nicht, dass sie wirklich begeistert ist.

Es gibt in den 4 letzten Ausgaben 4 Anzeigen zum Buch von Herrn Poth, 1x eine Drittel und 3x eine Seite, aber keine Rezension.

 

[ralfkannenberg]

Hallo Ralf,

welche "Rezensionen" der Bücher der von dir genannten Personen werden in SuW "sehr wohlwollend rezensiert"?

Hallo galileo,

wenn ich mich recht entsinne waren es derer zwei und ich habe mich damals masslos geärgert und wollte auch beide Male einen Leserbrief schreiben, aber dann hat mir doch die Zeit gefehlt. Eine hat Herr Senf schon genannt, die andere ist noch etwas älter. Ich meinte mich zu erinnern, dass es sich bei der anderen Rezension auch um eine Rezension von Herrn Unzicker gehandelt hat, das wäre dann vermutlich das Buch mit dem Wortspiel Urknall und "Durchknall".

Ich muss es nochmals nachschauen - wegen eines Familienbesuches habe ich die SuW und die C&E von 2011 und 2012 schön chronologisch (hinter der Türe zum Schlafzimmer) übereinander gestapelt, einige sind aber noch bei meinen Eltern bzw. heute seit einem halben Jahr bei meiner Mutter.

Selbstverständlich muss man Werbeseiten, die völlig zurecht Geld bringen sollen, und Rezensionen, die unabhängig von Geldflüssen zu erfolgen haben, unterscheiden.


Freundliche Grüsse, Ralf

 

[SFF-TWRiker]

Die Rezension von Alexander Unzickers "Auf dem Holzweg durchs Universum" sehe ich eher als deskriptive Beschreibung.
Frau Konitzer empfindet das Buch als "erfrischend". Die Lektüre "beleuchtet was wir - noch - nicht wissen."
Dass wissenschaftliche Theorien prinzipiell dem Falsifikationismus unterliegen können, ist banal.
Wissenschaft ist nicht nur Erfolg, sondern auch Lernen aus Fehlern und Irrtümern.
Über Paradigmen nachzudenken ist sinnvoll, aber dies lernt man in Wissenschaftstheorie schon seit Thomas S. Kuhn.
Frau Konitzer sieht das Buch als Anregung an, kritisch Fragen zu stellen, aber dies bedeutet nicht, dass sie wirklich begeistert ist.

Es gibt in den 4 letzten Ausgaben 4 Anzeigen zum Buch von Herrn Poth, 1x eine Drittel und 3x eine Seite, aber keine Rezension.

In SuW Mai 2014, S. 102 erfolgte eine ganzseitige Rezension des Buches von Christoph Poth: Der Urknall-Skandal durch Dominik Elsässer. Titel der Rezension: Ein Sammelsurium von Fehlvorstellungen.
Zwei Zitate dürften genügen:
"Dieses Werk lässt sich auf keinen Fall jemandem empfehlen."
"... ich wage zu behaupten, eine vollständige Auflistung aller Fehler in diesem Werk wäre in etwa so umfangreich wie dieses Buch selbst."

Mein Kommentar zur Rezension: Deren Länge ist eine Verschwendung von Platz!

Wie in jedem der letzten Hefte gibt es wieder Werbung für dieses Buch und zwar diesmal 1/3 Drittel Seite auf S.105 unten mit einem link zu einem Video zum Buch.
http://www.der-urknall-skandal.de