Ich habe gestern Abend eine Sendung auf Phoenix mit Prof. Lauterbach und einem Münchner Prof. gesehen. Bei plädierten dafür, noch weitaus mehr zu testen und das insbesondere bei Kindern. Man sollte 14 Tage Coronaferien einführen. Das alles, um Ausbreitung zu unterbrechen, zu verhindern oder zu erschweren. Die Anzahl bestätigter Fälle wird weiterhin exponentiell ansteigen. Aber in einem Land wie die BRD, wo die Menschen ziemlich gut gleich verteilt übers Land wohnen, wird es keine Hotspots geben. Man wird derartiges nicht durch Militär als Quarantänezone abriegeln müssen. Somit bestehen auch weiterhin Einkaufsmöglichkeiten.
Es wurde auch dafür plädiert, die Tests nicht von Hausärzten machen zu lassen. Die können sich nur in sehr seltenen Fällen richtig schützen. Es sollten Behandlungszentren eingerichtet werden - so wie in Heinsberg. Dort hätte man qualifiziertes und mit den richtigen Mitteln geschütztes Personal. Als gutes Beispiel wurde das Verhalten der Berliner Ärzte gestern dargestellt.
Fiebermessungen an Flughäfen etc. sieht der Münchner Prof. als sinnvoll an. Auch wenn man damit nur ein Drittel der Betroffenen herausnehmen kann - es sind die meist am stärksten Betroffenen mit der höchsten Infektionsrate. Mundschutz macht für die Personen Sinn, die bereits infiziert sind und andere nicht durch Husten oder Nießen anstecken sollen. Diese Personen dürften aber meist schon in Quarantäne sein.
Besonders kritisch wird es, wenn jemand Virusgrippe hat und gleichzeitig noch an Corona erkrankt. Bei diesen Personen wurde ein sehr schwerer Krankheitsverlauf festgestellt. Daher sollte sich jeder gegen Virusgrippe impfen lassen. Das geht auch jetzt noch.
Derzeit ist das Gesundheitssystem noch lange nicht an seinen Grenzen. Das kann aber die kommenden Wochen geschehen - wegen der exponentiellen Ausbreitung. Man sollte Großveranstaltungen für die kommenden Wochen und Monate heute bereits absagen. Diese Verantwortung kann der Bund nicht auf die Länder abschieben. Die sind damit überfordert. Im Pandemiefall würde es ohnehin so laufen.
Letztendlich dient alles vor allen dazu, Zeit zu gewinnen. Die beiden Ärzte gehen davon aus, dass zum Sommer hin die Coronawelle abschwellen - aber nicht auf Null gehen wird. Im Herbst wird sie dann mit voller Kraft zurück kommen. Die Zeit bis dahin sollte genutzt werden, um ausreichend Schutzkleidung zu produzieren, Behandlungszentren einzurichten und das erforderliche Personal zu qualifizieren. Alles, damit man auf die nächste Epidemie besser, als auf die jetzige vorbereitet ist. Entwicklung von Medikamenten und Impfstoff geht weiter. Doch wird man bis zum Hebst noch keinen Impfstoff haben.
Die jetzt (wie immer in Grippezeiten) empfohlenen Maßnahmen wie Händewaschen, keine Berührung bei Begrüßungen, möglichst keine Körperkontakte mit fremden Menschen sollten ganzjährig aufrechterhalten werden. Es bringt nichts, im Sommer leichtsinnig zu werden.
Vor allen bringen Angst und Panik nichts. Vor Virusgrippe gibt es selbst bei 20000 Toten im Jahr keine Panik. Daran sollten die Menschen denken und alles dafür tun, ruhig zu bleiben. Hamsterkäufe sind ein evolutionäres Überbleibsel. Der Mensch gehörte immer zu einer Herde und fühlt sich auch heute noch so. Wenn mehrere aus einer Herde viele Vorräte einkaufen, sagen uns die Urinstinkte, dass es richtig sein muss, wenn viele aus der Herde das tun. Dann schlagen wir auch mit zu ... und holen uns 3 Tonnen Klopapier.
Soweit mein Stand von gestern Abend. Nicht sehr optimistisch, aber realistisch und der Situation angemessen. Es kommt durchaus viel auch auf den Einzelnen an bzw. kann jeder etwas dafür tun, dass sich die kleinen Biester schwerer ausbreiten können.
Gruß, Astrofreund