Hallo Ralf,
und worin unterscheidet sich Dein Ansatz von demjenigen des LHC-Widerstandes ? Der Professor Rössler wollte doch auch nur eine zusätzliche disziplinenübergreifende Sicherheitskonferenz einberufen und solange die Inbetriebnahme sistieren.
Mit der Argumentationsweise in diesem Thread hätte man diesem Wunsche Professor Rösslers nachkommen müssen.
Schon vergessen?
LHC:
Sicherheitsbericht, Astronomisches Argument. Komplette, schlüssige Kette rein physikalischer und beobatungstechnischer Argumente.
MarsOne:
Keine bezifferbare Vorstellung zum nötigen Strahlenschutz (weder für die Reise, noch vor Ort), auch weil keine Erfahrungen zur RBW bei hochenergetischen Schwerionen existieren. Das kann sich in den kommenden Jahren (zunächst durch Tierversuche) ändern, wenn Schwerionen zur Krebstherapie eingesetzt werden sollten. Wir sprechen hier aber von gut einer Zehntelwert-Schichtdicke Unterschied beim Strahlenschutz. Und das ist auch nur eine grobe Schätzung, ohne daß ich schon irgendwelche Aussagen zu den Folgen der ‚Schußkanäle‘ im Gewebe (auch Zentralnervensystem) machen kann, einfach weil das immer noch völliges Neuland ist.
Keine Grundlage für eine Prognose zu biologischen Effekten der Marsumwelt über einen mehrjährigen Zeitraum.
Keine Vorstellung zu den Folgen für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung bei Kindern, die unter solchen räumlichen Verhältnissen in einer solchen Umwelt aufwachsen müssen.
Keine Erfahrung zu den Einflüssen der Marsschwerkraft auf die Embryonalentwicklung.
Bei einer Marsmission, mit Rückkehr, fallen viele der oben aufgeführten Punkte entweder gar nicht oder nicht in solch großem Ausmaß an. Aber auch dazu gibt es noch essentiell wichtige und bisher ungeklärte Fragen.
Bei einem ersten Schritt, der gleich zu einem Daueraufenthalt, womöglich noch mit Geburten gemacht werden soll, muß für eine Prognose zur Sicherheit/Unsicherheit selbstverständlich ein noch erheblich größerer Forschungsaufwand getrieben werden.
Wie willst Du Prognosen auch nur zum Verlauf einer Schwangerschaft machen, wenn es nicht einen einzigen Tierversuch mit Primaten dazu gibt? Biologie ist extrem viel komplizierter als Physik. Und es führt kein Weg daran vorbei, daß auf Mars Bedingungen herrschen, die es auf der Erde und im All nicht gibt.
Hältst Du es wirklich für eine gute Idee, mit Kindern solche Experimente zu machen? Ohne Not?
Herzliche Grüße
MAC
EDIT: Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit bei meiner obigen Aufzählung, nicht nur deshalb weil ich lange nicht alles weiß, was dabei eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt.