wenn das Deine Etikette ist, dann möchte ich in der Zukunft auf Deine Ratschläge verzichten.
Hallo Rena,
sieh das doch mal bitte ein bisschen weniger emotional:
Letztlich gibt es 3 Arten, zu Erkenntnis zu gelangen:
1. man spekuliert mal wild herum, was alles vielleicht sein könnte und doch noch sein könnte
2. man betreibt selber aktiv Forschung oder recherchiert wenigstens in diversen Fachjournalen
3. man lernt die Methodik, wie man Wissenschaft betreibt
Punkt 2 ist ohne eine entsprechende Ausbildung kaum möglich; was man in einem Forum wie diesem ehrenamtlich leisten kann, ist, dass man sich einige wenige "Highlights" heraussucht und diese dann dem Laien "mundgerecht", d.h. unter Berücksichtung dessen, was er verstehen kann, serviert, und insbesondere dabei alles für dieses Highlight Überflüssige, was in den Lehrbüchern natürlich auch noch steht, weil es in den Lehrbüchern um eine breitere Darstellung geht, weglässt oder extrem vereinfacht darstellt.
Ein vielleicht blödes Beispiel hierzu: ich habe vor einiger Zeit einmal dargestellt, warum die Quadratwurzel aus 2 keine rationale Zahl sein kann. Der Lehrbuchbeweis geht immer davon aus, dass man einen Bruch p/q findet, der teilerfremd ist. Im Allgemeinen ist dieser Ansatz natürlich richtig und mit den Werkzeugen der Zahlentheorie kann man auch zeigen, dass man sowas immer findet, aber für den konkreten Beweis genügt es völlig, dass nicht Zähler und Nenner nich tbeide gerade sind - andere gemeinsame Teiler ausser der zwei dürfen die also durchaus haben.
Und bei der Quadratwurzel aus 3 dürfen Zähler und Nenner eben nicht den gemeinsamen Faktor 3 haben - andere gemeinsame Faktoren dürfen die durchaus haben. Und nicht nur dass das viel einfacher ist, es ist auch viel näher an der Beweisidee, denn es ist tatsächlich die Zahl unter der Quadratwurzel, die dann als Faktor zu einem Widerspruch führt. Bei der natürlich formal ebenfalls korrekten Teilerfremdheit "sieht" man diesen Aspekt dann nicht mehr.
Wichtiger indes erscheint mir Punkt 3: dieser wird oftmals unterschätzt, dabei ist das der Punkt, den Du hier im Forum "lernen" kannst; mir ist bewusst, dass das für einen Laien übrigens gar nicht so einfach ist und man das also didaktisch in einer laienverständlichen Weise machen muss.
Wenn Du diesen Punkt verstehst, dann hast Du eine Möglichkeit,
selber die Güte Deiner Quellen zu beurteilen.
Zumindest ich bin der Meinung, dass es besser ist, statt jemandem etwas vorzukäuen ihm zu erklären, welche Kriterien er anwenden kann, damit er selbstständig eine Beurteilung vornehmen kann. Wobei diese Fähigkeit Erfahrung benötigt und nicht von heute auf morgen erlernbar und dann auch gleich anwendbar ist.
Freundliche Grüsse, Ralf